Beiträge von Alice

    Ich hab gerade draußen auf der Terrasse das Buch von Elena Torossi über das Leben mit ihrer tauben Mutter ausgelesen. Für mich ist es gegen Ende immer interessanter geworden, als alle äußeren Umstände um die praktischen Aspekte der Taubheit, der Familiengeschichte und der Auswanderung nach Deutschland geklärt waren und es dafür mehr in die Tiefe ging. Ich habe das Buch jetzt tatsächlich ein wenig wehmütig weggelegt, nachdem der Beginn "zwischen uns beiden" eher.. ein wenig holprig war.


    Da es ein Büchereibuch ist ( und dann halt weg..) werd ich mich jetzt zusammenreißen und auch die 4. Jahreszeit im ansonsten mir seltsam fern bleibenden ynd mich zuweilen auch ärgernden Gartenbuch von Robin Lane Fox lesen, bevor ich etwas Neues beginne - Dissiplin..!! *g*

    Glücklicherweise gibt es zwischendurch auch immer wieder mal sehr schöne Kapitel, aber ich bin doch froh, mir dieses Buch nicht selbst gekauft, sindern es nur ausgeliehen zu haben. Trotz des schönen Umschlags.. :evil:


    Euch Allen noch einen schönen Tag! :)

    Also - meine "Lieblingsgeräte" sind Kantenschneider

    Wie klingt ein Kantenschneider??

    Ennervierend. :rolleyes:

    Das sind diese "rasenden Nylonfäden", mit denen Menschen versuchen, stehengebliebener Restgrasbüschel in unzugänglicher Lage Herr zu werden. Mit dem Effekt, dass das so nur eingekürzte Gras danach um so dichter sprießt.

    Überflüssiger Lärm (der weder nützt noch spaßt) ist mMn der schlimmste..


    "Simultanmähen" empfinde ich lärm- und ruhetechnisch aber eigentlich als gute Lösung. :daumen:

    Also - meine "Lieblingsgeräte" sind Kantenschneider und Laubbläser; beide halte ich eben außercem in den allermeisten Fällen noch für überflüssig. :rolleyes:

    Nachbarschaftslärm kann ich als "normal" tolerieren, wenn es einigermaßen ausgeglichen zugeht und nach der Devise " leben und leben lassen - und im Zweifelsfall mal nachdenken, ob gerade wirklich ein passender Zeitpunkt ist".

    Heftig finde ich die Kombination "selber sehr und andauernd laut, aber im umgekehrten Fall plötzlich extrem ruhebedürftig" - das gibt es wirklich. *g* Frechheit auch, wenn man sich von seinem eigenen Lärm nicht irgendwann erholen kann. 8)

    Ein Drama um Macht, Liebe und Eifersucht vollzieht sich an einem einzigen Schultag.

    In ihrem Buch im Rahmen des Hogarth Shakespeare Project hat sich Tracy Chevalier "Othello" vorgenommen und verlegt dessen fünf Akte in die fünf Schulhofzeiten einer amerikanischen Junior Highschool der 70er Jahre.

    O(sei/thello) ist auch in ihrem Buch der exotische, kultivierte Außenseiter, D(ee/esdemona) die beliebte Schönheit - die Rolle des ränkeschmiedenden Jago wird hier von Ian übernommen, der alle Mitschüler schikaniert und seine Machtposition durch den Neuankömmling und dessen sich anbahnende Freundschaft zur beliebten Dee gefährdet sieht.

    Wie er es schafft, den aufrechten, aber durch die ständige Rolle des "Neuen" hochwachsamen und am Ende doch labilen Osei aus der Reserve zu locken, als sich dieser durch das aufkeimende Vertrauen zu Dee eine emotionale Blöße gibt, ist einem echten "dramatischen Bösewicht" durchaus angemessen und in seinen Einzelheiten sehr passend auf die Altersstufe der etwa Zwölfjährigen übertragen.

    Auch die Nebenpersonen des originalen Dramas finden sich in Form von Mitschülern wieder, prägnant, aber psychologisch immer sensibel dargestellt in Bezug auf ihre Rollen im sich zuspitzenden Geschehen.

    Die finale "wütende Raserei" des O und der Aufbau seiner Wut waren für mich nachvollziehbar und die Übertragung auf die Altersstufe und das Milieu gelungen - die empfindlichen Punkte bleiben eben im Grunde bei Heranwachsenden und Erwachsenen zu allen Zeiten die gleichen, nur die Ebene, auf der sich die Reaktionen abspielen, ist eine andere und das "Timing" oft verschieden. Für die Beteiligten aber sind die Folgen hier nicht weniger "dramatisch".

    Ein in vieler Hinsicht sehr "entlarvendes" Buch - ganz allgemein für die menschliche Psyche, aber im Speziellen für den Rassismus der 70er Jahre, der damals noch sehr viel offener zu Tage trat.


    4ratten+:marypipeshalbeprivatmaus:

    Ich hab jetzt von meinen Büchereibüchern das hier als nächstes ausgesucht:


    Elena Torossi - Als ich Dir zeigte, wie die Welt klingt

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    Außerdem lese ich noch immer mal wieder ein Kapitel in Hansjörg Küsters exzellenter "Landschaftsgeschichte" (eigenes Buch) und diagonal durch das Gartenbuch von Robin Lane Fox, das mir aber nicht wirklich gefällt, trotz des wirklich schönen Covers.


    Das Wetter kann sich heute noch nicht recht entscheiden - auf der einen Seite liegt der Himmel auf der Erde, auf der anderen ist er blau gefleckt - aber bis jetzt kein Grund, nicht nachher auch ein bisschen rauszugehen. :)

    Helmut Dietls Unvollendete Memoiren sind ausgelesen. Ja, der Mann kann durchaus schreiben - wobei ich weniger seine Beschreibungen der empfundenen "markanten Ereignisse" in seiner Frühzeit bemerkenswert fand, sondern die gelegentlichen kleinen Milieuschilderungen und vor allem die Stellen, an denen er sich ab und zu kurzzeitig in ein (meist Neben-)Thema verbeißt und sich dann darin hektisch im Kreis dreht. ^^


    Mal sehen, ob mir diesen Monat noch etwas "Feiertagskompatibles" über den Weg läuft.. :S

    Geht's Dir denn besser, yanni?? Pfleg Dich ein bisschen und nimm einen Gruß. :blume:

    Ich lese gerade mal hier rein, weil es bei mir wohl doch auch vorwiegend ein Lesewochenende zu werden scheint - nachher fange ich ein neues Buch an, das zu Ende gehende lohnt sich kaum mehr zu erwähnen, so "leer" ist es schon..

    Allen einen schönen Tag - ob "Brücke" oder nicht.

    Okääy.. dann melde ich jetzt als einziges, zu dem mir etwas Passendes auf/eingefallen war, ein Buch an, das ich so spontan als achtes aus der Bib mitgenommen hatte, eigentlich ohne die Vorstellung, es unbedingt am Ende auch richtig zu lesen - wollte eigentlich nur mal sehen, ob ein Regisseur auch schreiben kann..

    Aber Monatsrunden u.Ä. sind ja auch dazu da, einem neue Horizonte zu eröffnen - und vielleicht kann er's ja? (Schreiben, moani..)


    Helmut Dietl - A bissel was geht immer (Unvollendete Erinnerungen)

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    Das Buch beginnt mit Reflektionen über Geburtstagsfeiern des Autors in der Kindheit.

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    Hanns-Josef Ortheil - Der Typ ist da


    (Ich stelle die Rezension unter dieser Sparte ein, da Ortheil wohl gemeinhin als "literarisch" gilt..)

    Ein junger venezianischer Restaurator nimmt die beiläufige Gruppeneinladung einer besuchenden Studentin wörtlich und taucht unangemeldet vor ihrer Frauen-WG in Köln auf. Alle drei Frauen finden seine fokussierte, hoch sensible, ein wenig "überernste", fast "aus der Zeit gefallene" Bestimmtheit ungemein attraktiv und er bekommt "Angebote" der beiden Mitbewohnerinnen der Studentin. Sein intensives zeichnerisches Interesse für die mittelalterlichen Statuen in Köln bringt ihn zudem in engen Kontakt mit dem professoralen Vater der Studentin und auf diesem Wege auch immer mehr mit ihr..


    Die anrührenden Bücher über das Aufwachsen von Hanns-Josef Ortheil und seine Erweckung aus der Sprachlosigkeit durch seinen gedankenvollen Vater habe ich mit großer Anteilnahme und mit Interesse gelesen. Die Rolle der Sprache und der besondere Umgang mit ihr spielen darin eine große Rolle - die besondere psychische Situation des sensiblen isolierten Kindes wird schmerzlich genau dargestellt.

    Ist es eben diesem isolierten Aufwachsen geschuldet oder eine grundsätzliche Lücke in Ortheils Wesen - in seinen "erwachsenen" Büchern ist er in meinen Augen leider völlig unfähig, sich von der eigenen Person zu lösen, was aber mMn eine unbedingte Vorbedingung für einen echten "Romanautor" wäre. Die Romane, die ich gelesen habe, drehen sich im Zentrum leider doch immer um einen nur mühsam "verkleideten" Ortheil, der die Rolle eines übersensiblen, aber immer sehr "festgelegten" Helden einnimmt, der eine unerklärliche Anziehungskraft auf das andere Geschlecht entwickelt. Und es wird schlimmer.

    Auch seine Interessen werden nur wenig variiert, was nicht weiter schlimm wäre, gingen die Beschreibungen denn mehr in die Tiefe. Was aber hier von den Kunstschätzen Kölns porträtiert wird, ist eher.. Allgemeinwissen.

    Die Beschreibung der weiblichen Charaktere in "Der Typ ist da" (Wo nur dieser Titel herstammt??) ist relativ flach und großteils geradezu unsympathisch - das gegenseitige "Ausstechen" um die Gunst des "jungen Italieners" (Italien ist das "ständige Ausland" Ortheils..) dient vorwiegend dazu, diesen zu spiegeln und hat keine erkennbare Funktion in den Beziehungen dieser Figuren untereinander.


    Schade - aber die Liebe zum geschriebenen Wort und seine Beherrschung reichen in meinen Augen am Ende nicht aus, um aus jemandem einen "echten Romanschriftsteller" zu machen - zwischenmenschlicher Sensibilität, einer gewissen (zumindest beobachtender) Sozialkompetenz und eines offenen Blickes bedarf es eben auch.

    Zuviel Anerkennung für zweifellose Begabung und den zurückgelegten Weg von außen ohne einen wirklich selbstkritischen Blick auf sich selbst als Erwachsenen, was insgesamt jetzt leider in einem selbstgefällig erstarrten "Stehenbleiben" endet??


    2ratten


    Die "Apfeldiebe" sind beendet - ich hab im entsprechenden Thread was dazu geschrieben und verlinke das dann nachher am "richtigen" PC - hier am Tablet krieg ich das nicht hin..

    (Warum zum :evil: ist das Thema aber unter "Krimis & Thriller" - das passt eher gaaar nicht..??)


    Hm.. :/ - jetzt steh ich vor dem Problem der Definition eines weiteren themenkonformen Buches.. nicht gaanz einfach.. mein aktueller Krimi passt jedenfalls gerade ziemlich schlecht.. :-

    Fünf Jungen aus einem kleinen Ort geraten in einer Abenteuerspielsituation durch einen Erdrutsch in eine prekäre Lage - und (fast) niemand weiß, wo sie sich auch nur ungefähr aufhalten. Drei ihrer vier Elternhäuser sind auf irgend eine Weise problembeladen - wobei die extreme Situation zuspitzend auf das Verhalten der Kinder wirkt und zu mehr als einer Krisensituation führt; der Ausgang ist nicht für alle Teilnehmer positiv.


    Apfeldiebe ist als "All-Age-Roman" angegeben, aber ich stimme Illy zu, dass diese Einordnung etwas problematisch ist. Zwar sind die Spiel- und Gruppensituationen meist spannend und psychologisch realistisch beschrieben, aber ja - z.B. der Handlungsstrang um Gernot Seiler passt da schlecht.

    Wirklich gut an dem Buch fand ich die Darstellung der Beziehungen der Charaktere untereinander (z.B. der Geschwisterpaare..) und der unterschiedlichen Effekte, die die Extremsituation auf jeden Einzelnen hat: Alex geht aus der Prüfung gestärkt hervor, er konnte seine Stärken einsetzen und weiterentwickeln; bei Max dagegen zeigen sich seine negativen Züge überdeutlich und die Situation führr bei ihm aufgrund seiner psychischen Vorbelastung zum Zusammenbruch (vielleicht aber noch so rechtzeitig, dass ihm später geholfen werden kann??); Kasimir darf endlich Kameradschaft erfahren und schlägt sich wacker - auch aufgrund des stärkenden Hintergrunds seines intakten Elternhauses. Falls das Schicksal von Rufus so zufällig war, wie es mir erscheint, ist dieses allerdings ein bisschen eine "verschenkte" Möglichkeit in der Darstellung?! Timi wird seiner Rolle als "sozialer Kitt" zwischen den Extremcharakteren voll gerecht. Die finale Entwicklung des Gernot Seiler ist beeindruckend, aber doch noch nachvollziehbar.

    Der Autor selber gibt an, die Reaktionen der Eltern "bewusst ausgespart zu haben", aber da dennoch vom Geschehen im Dorf berichtet wird, klafft hier in der Handlung eine gewisse Lücke - gerade weil das verschiedene Verhalten der Elternteile solch großen Einfluss auf die Kinder hatte, hätten deren Reaktionen für mich dazugehört.

    Ja, die häuslichen Situationen der Kinder erscheinen extrem - aber nicht total irreal. Und die Konstellation der Gruppe (mit den dazugestoßenen "Einzelgängern") durchaus logisch.


    Jedenfalls ein Buch, über das man noch viel diskutieren könnte.

    Bevor ich vorgestern 8 Bücher aus der Bibliothek heimschleppte (meine eigenen werden also mal wieder warten müssen..), hatte ich sonntags schon 5x den 1-€-Büchern beim Flohmarkt nicht widerstanden - es gibt da also Einiges abzutragen, da ich die Flohmarktbücher eigentlich nicht dauerhaft behalten will..

    Ausgelesen ist schon Loki Schmidts "Auf dem roten Teppich" (hat mir gut gefallen!:)) und bei

    Michael Tietz - Apfeldiebe

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    bin ich bei einer zweistelligen Restseitenzahl angelangt..

    Verbleiben davon noch was eher Literarisches über Brandenburg, ein (eher) nostalgischer (hab ich in grauer Vorzeit schon mal gelesen..) Reißer von Michael Crichton und ein (politisierendes) Sachbuch über Afrika, das ich mir "aufgedrückt" habe, weil ich mich schäme, viel zu wenig über diesen Kontinent zu wissen, der mir politisch/gesellschaftlich als der bedenklichste von allen erscheint..

    Und halt die 8 Büchereibücher, die man zwar verlängern könnte, aber...


    Die "Apfeldiebe" warfen für mich die "Jugendbuchfrage" wieder auf - für mich passend als "All-Age-Buch" angegeben.

    Liest sich durchaus packend - und so sitze ich mit Kaffee in der Küche, schaue auch immer mal wieder auf das draußen ständig wechselnde Sonne/Wolken-Wetter und reagiere leicht gereizt auf alle Lesestörungen durch vorbeistreichenden Partner.. :boff:

    Ich schließ' mich diesmal gerne mal wieder an - nach Bücherflohmarkt und einem ergiebigen Büchereibesuch ist der "Zusatzstapel" gerade beängstigend hoch.. :/