Elena Ferrante - Die Geschichte des verlorenen Kindes

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    Dies ist nun der vierte und der letzte Band der Neapolitanischen Saga von Elena Ferrante. Elena hat der Liebe wegen ihren Mann verlassen und hofft nun, dass sie mit Nino glücklich wird. Sie kehrt nach Neapel zurück und nimmt wieder Kontakt mit Lila auf, die inzwischen erfolgreiche Unternehmerin ist. Aber Elenas Traum vom Glück mit Nino zerplatzt sehr bald.


    Die Geschichte ist wieder sehr angenehm zu lesen. Alle Charaktere sind sehr gut und authentisch dargestellt. Das Verzeichnis der handelnden Personen ist sehr hilfreich, denn sonst würde man leicht den Überblick verlieren.


    Elena und Lila sind in ärmlichen Verhältnissen groß geworden und nun beide erfolgreich. Ihr Traum von einer besseren Zukunft hat sich also erfüllt. Aber im privaten Leben gab es viele Schicksalsschläge. Obwohl die beiden ambivalenten Frauen freundschaftlich verbunden blieben, war da immer auch Konkurrenzdenken und Missgunst, daher blieben Streiterei nicht aus.


    Ich könnte nicht sagen, dass mir die beiden Frauen sympathisch sind, dennoch habe ich ihre Geschichte gerne verfolgt, obwohl einiges auch sehr langatmig beschrieben wurde. Doch wenn man einmal angefangen hat, will man auf jeden Fall die Geschichte bis zum Ende erleben. Allerdings hat mich der große Hype um diese Buchserie doch gestört. Interessant fand ich die Verhältnisse in Neapel und die gut beschriebene politische Situation.


    Eine interessante Geschichte um die Freundschaft zweier Frauen, die von Höhen und Tiefen geprägt ist.


    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von buchregal123 ()

  • Der vierte und letzte Teil der Neapolitanischen Saga heißt "Die Geschichte des verlorenen Kindes".

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  • Letzter Teil – leider mit Längen


    4ratten


    Ich habe mich mit dem vierten und letzten Band der Neapolitanischen Saga von Elena Ferrante etwas schwer getan. Für mich hatte dieser letzte Abschnitt der Geschichte von Elena und Lila seine Längen. Obwohl (für mich) wohl die Luft in der Geschichte etwas raus war, ist der Abschluss der Saga aber natürlich ein Muss, wenn man die bisherigen Bände gelesen hat. Wer sie bisher nicht gelesen hat, sollte die Bücher der Reihe nach lesen, angefangen mit "Meine geniale Freundin" - die ausschließliche Lektüre des letzten Bandes macht in meinen Augen wenig Sinn.

    Ich möchte garnicht viel verraten über die Handlung - vor allem nicht darüber, was es mit dem titelgebenden verlorenen Kind auf sich hat. Die Handlung setzt an den dritten Band an und spielt in den 1980'er und 1990'er Jahren. Enthalten sind Dramatik, Lebenskrisen, Liebesgeschichten (inkl. -kummer), Freundschaft, familiäre Konflikte und einiges mehr - also wieder eine vielschichtige Geschichte mit umfangreichen Personal. Trotzdem schien die Geschichte für mich manchmal etwas auf der Stelle zu treten - wenn ich die zufriedenen oder sogar begeisterten Rezensionen anderer Leserinnen lese, bin ich da aber wohl alleine (was ok ist).

    Erzählt wird die Geschichte von der Autorin wie gewohnt ruhig und sehr angenehm zu lesen.

    Trotz meiner Kritik: es ist kein schlechtes Buch und mein Gesamteindruck ist ein positiver. Insgesamt kann ich die vierbändige Neapolitanische Saga besten Gewissens empfehlen.

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  • Was ? Davon gibts nun schon 4. Teile? ....nach dem ersten (langweiligen )Teil habe ich diese Reihe nicht weiter verfolgt.

  • Was ? Davon gibts nun schon 4. Teile? ....nach dem ersten (langweiligen )Teil habe ich diese Reihe nicht weiter verfolgt.

    Die Tetralogie wurde von der Autorin bereits 2014 beendet, aber erst jetzt ins Deutsche übersetzt.

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  • Ich habe diesen 4. Band jetzt aus der Bibliothek hier liegen und die ersten 60 Seiten gelesen. Eventuell werde ich eine der Wenigen sein, die genau hier jetzt ihre Ferrante-Lektüre beenden - ich merke, dass ich einfach gar keine Lust mehr auf diesen letzten Band habe. Außer jemand hat noch ein wirklich gutes Argument...

  • (Natürlich lese ich es jetzt doch.. *mürrisch*..

    einfach um zu sehen, ob der Zyklus den Bogen kriegt und wie - damit all die Lesezeit nicht verschwendet war.

    Und weil Denis Scheck, der ja kein völlig dummes Kerlchen ist, doch nicht so völlig danebenliegen kann - so versuche ich doch noch, seinen Blick auf diese Bücher nachzuvollziehen. Wahrscheinlich kommt aber bei mir hinzu, dass mir das teilweise zeitparallele Lesen des Ulla Hahn - Zyklus mir einige.. ermüdende Parallelen gezeigt hat - darunter leidet dann das "Originalitäts"- Empfinden..?! Obwohl es natürlich auch interessant ist.)

  • (Nachdem ich oben so rumgejammert habe, sollte ich jetzt auch abschließend etwas schreiben - ich versuche mal, meinen Eindruck zusammenzufassen..) :


    Insgesamt bin ich doch froh, den 4. Band noch gelesen zu haben - und ja, mit ihm ergibt die Reihe ein organisches Ganzes.

    Ich habe mich noch mal quer durch die Rezensionen gelesen und bin doch sehr erstaunt; teilweise kommt es mir vor, als hätten die anderen Rezensentinnen und ich verschiedene Bücher gelesen..


    "Eine Hommage an Neapel" - nein, für mich nicht. Die Stadt spielt im ersten Band, als die Mädchen erstmals den Rione verlassen, mal eine gewisse individuelle Rolle, aber auch schon da sind es eher die Menschen, ihre Handlungen, Gedanken und Beweggründe, die beschrieben werden. Erst 40 Seiten vor Schluss wird, im Rahmen von Lilas Recherchen, ein wenig über die Geschichte der Stadt erzählt - ein bisschen so, als sei der Autorin am Ende aufgefallen, dass da doch etwas fehlt. Wir erhalten an keiner Stelle eine wirkliche Beschreibung des Rione, der Häuser und Plätze, der Stimmung, nur an einer Stelle wird mal "der schöne Blick über den Golf" erwähnt. Das ist auch völlig ok für mich - der Schwerpunkt des Buches liegt eben völlig anders, das Beziehungsgeflecht der Viertelbewohner untereinander ist hier wichtig.


    Fast alle haben das "Buch über Liebe und Freundschaft gern und gespannt gelesen". Nein, ich kann nicht behaupten, es gern gelesen zu haben, sondern mich begleitete dabei sogar bei allen Bänden oft ein großes Unbehagen. Ich habe nachgedacht, woran das lag, und bin zu dem Schluss gekommen, dass es gerade der Faktor war, der die große Stärke von Ferrantes Büchern ausmacht: Ihre ultragenau sezierende Ehrlichkeit. Was dabei herauskommt, führt allerdings zu einem Bild von "Liebe und Freundschaft", das dazu geeignet wäre, mich zum Eremiten zu machen, entspräche es in Allem meinen eigenen Erfahrungen.

    Natürlich hat jeder von uns auch mal hässliche Gedanken voll Selbstsucht, die er nicht ausspricht; Berechnung und Eitelkeit, auch Verantwortungslosigkeit, Brutalität und Wankelmut sind verbreitete menschliche Phänomene - aber was hier zusammenkommt, hinteelässt mich als Leser doch äußerst deprimiert. Ich brauche wirklich in Büchern keine zuckersüße Scheinwelt voll unrealistisch altruistischer Helden, aber hier musste ich verzweifelt mit der Lupe suchen, um überhaupt eine positiv gezeichnete Gestalt zu finden (ich denke: Enzo??), bei allen anderen wird nämlich jede wackelig aufgebaute positive Regung oder Eigenschaft sofort wieder "eingerissen", indem sie auf niedere Motive zurückgeführt wird.


    Das Eintauchen in die Gedankenwelt der Elena Greco habe ich als ziemlich.. trostlos erlebt, das Sezieren jedes einzelnen Gedankengangs als durchaus interessant, aber auf die Dauer nicht nur ermüdend, sondern vor allem auch ernüchternd.

    Dann bliebe am Ende noch die Frage, ob genau das die Absicht ist.

    Der "genialen Freundin" Lila wurde hier zweifellos ein vielschichtiges literarisches Denkmal gesetzt - die "Ich-Erzählerin" Elena jedoch erscheint am Ende in ihrer Seele als mindestens genauso gescheitert.


    Wie verschieden Leseeindrücke sein können, erstaunt mich immer wieder..

    Einmal editiert, zuletzt von Alice ()