Meine Meinung:
Das schöne Cover mit dem außergewöhnlichen Titel hatte sofort meine volle Aufmerksamkeit. Während ich von der Leseprobe noch sehr begeistert war, ist diese Begeisterung vollkommener Ernüchterung gewichen.
In „Nur wer fällt, lernt fliegen“ geht es um zwei junge Außenseiter, die in der Schule durch ein Theaterstück erst sehr spät zueinander finden. Sie, Billie, aufgewachsen bei den Asozialen in einer Wohnwagensiedlung und er, Franck, schwul und im Dauerkrieg mit seinem Vater. Sie verlieren sich für lange Zeit aus den Augen, als er auf ein Internat muss und sie sitzen bleibt und erst sehr viel später führt sie das Schicksal wieder zusammen. Als die beiden beim gemeinsamen Klettern in den Cervennen in eine Felsspalte stürzen, ist Billie nahezu unverletzt, Franck jedoch so schwer verletzt, dass er nach kurzer Zeit bewusstlos wird. In ihrer Not sucht sich Billie einen Stern am Himmel aus und spricht mit diesem über den ungewöhnlichen Verlauf ihrer noch ungewöhnlicheren Freundschaft und hofft dadurch, dass das Schicksal ihr den besten Freund nicht nimmt …
Nachdem ich die Seiten dieses Romans im negativen Sinne überflogen habe, stellt sich mir nun die Frage, inwieweit sich das Cover mit der Geschichte in Einklang bringen lässt. Ich bin jedoch zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis gekommen. Das ganze Buch ist eine Sammlung von zusammengewürfelten Absätzen, die wirr klingen und mich überhaupt nicht zu fesseln vermögen. Es ist mir bis zum Schluss nicht gelungen, so etwas wie eine emotionale Bindung zu den beiden Charakteren aufzubauen. Ihr Handeln ist für mich oft nicht nachzuvollziehen und das ganze Gebaren wirkt kühl und distanziert. Ihre Art von Freundschaft mutet sehr merkwürdig an und mehr als einmal habe ich mich gefragt, ob Franck nun tatsächlich schwul ist oder insgeheim nicht doch ein Auge auf Billie geworfen hat.
Leider habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten, weil ich zuvor noch kein Buch von Anna Gavalda gelesen habe. Hier gefällt mit allerdings ganz eindeutig der teilweise sehr vulgäre Schreibstil nicht. Auch der Sinn dieser Geschichte mag sich mir nicht erschließen und besonders das Ende hat mir nur noch ein Kopfschütteln, aber keineswegs Begeisterungsstürme entlocken können. Definitiv kein Buch für mich. Zwei Ratten für das schöne Cover und den außergewöhnlichen Titel.