Beiträge von Cait

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    Verlag: Aufbau Tb
    ISBN: 3-7466-1527-5
    Seiten: 386
    Ausgabe: Taschenbuch
    ET: 05.2001
    Preis: € 8,95


    Kurzbeschreibung


    Wer die Mönchskrimis von Ellis Peters mag, wird von Schwester Fidelma, einer irischen Nonne königlichen Geblüts, nicht lassen können. Als man sie nach Araglin ruft, um den Mord am dortigen Stammesoberhaupt und dessen Schwester aufzuklären, scheint über die Schuldigen kein Zweifel zu bestehen. Doch Fidelma deckt eine Vielzahl von Widersprüchen auf.


    Reihenfolge


    Nur der Tod bringt Vergebung
    Ein Totenhemd für den Erzbischof
    Tod im Skriptorium
    Die Tote im Klosterbrunnen
    Der Tote am Steinkreuz
    Tod im Tal der Heiden
    Tod in der Königsburg
    Tod auf dem Pilgerschiff
    Vor dem Tod sind alle gleich
    Das Kloster der Toten Seelen
    Verneig dich vor dem Tod
    Tod bei Vollmond
    Der Tod soll auf euch kommen
    Tod vor der Morgenmesse
    Ein Gebet für die Verdammten


    Meine Meinung


    Ich gebe es gern zu, ich bin süchtig nach Fidelma und Eadulf. Die Romane über diese beiden so unterschiedlichen Figuren haben bereits einen ganz besonderen Stellenwert bei mir erreicht. Allerdings hat mich dieser fünfte Teil der Reihe ein wenig enttäuscht.


    Peter Tremayne erzählt zwar wie eh und je spannend und sehr lebendig, und es ist schwer, das Buch nicht in einem Zug durchzulesen, aber mir fehlte hier eindeutig die Entwicklung der Figuren. In den vorangegangenen Romanen habe ich vor allem geschätzt, dass man Stück für Stück mehr über Fidelma und Eadulf erfährt und damit von Roman zu Roman ein immer deutlicheres Bild von den beiden erhält und sie immer facettenreicher wurden. Hier fehlte mir diese Entwicklung fast gänzlich. Gerade Eadulfs Charakter hätte mehr Beachtung verdient, da man im dritten und vierten Teil kaum etwas über ihn gelesen hat. So erwartete ich Großes vom Wiedersehen der beiden Protagonisten und wurde leider etwas enttäuscht. Aber sonst habe ich nichts auszusetzen.


    Auch dieses Mal hat Peter Tremayne interessante, vielschichte Antagonisten geschaffen, die ich bis zum Ende nicht durchschauen konnte. Die Handlung ist von der ersten Seite spannend und der Kriminalfall war für mich bis zur Aufklärung durch Fidelma nicht einmal ansatzweise lösbar. Es bleibt viel Raum zum Spekulieren, was ich immer sehr schätze. Fidelmas Auflösung des Falls ist wie gehabt schlüssig und nachvollziehbar und ich kann über ihren scharfen Verstand immer nur neidvoll erblassen. Besonders interessant finde ich die Details über das damalige Rechtswesen in Irland. Ich muss immer wieder staunen wie weit die Iren anderen europäischen Ländern voraus war. Das Ende ist rundherum gelungen und hat mich sehr zufrieden das Buch schließen lassen. Keine Frage, Teil 6 wird sicherlich auch gelesen werden…


    Bewertung

    4ratten

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    Verlag: blanvalet
    ISBN: 978-3-442-36628-6
    Seiten: 384
    Ausgabe: Taschenbuch
    ET: 02.2007
    Preis: € 7,95


    Kurzbeschreibung

    Köln, an Weihnachten des Jahres 1376


    In Groß Sankt Martin, der Kirche des Benediktinerklosters, wird die Christmette jäh gestört. Das Schreien eines Säuglings unterbricht den Lobgesang der Mönche. Pater Ivo bringt das kleine Geschöpf, das ein Feuermal – den »Satanskuss« – auf der Wange trägt, kurzerhand zu den Beginen am Eigelstein. Dort überschlagen sich schon bald darauf die Ereignisse: Erst versucht jemand, das Kind zu entführen – dann geschieht ein Mord. Die scharfzüngige junge Begine Almut Bossart erlebt den Jahreswechsel im Zentrum einer dramatischen Verwicklung um Liebe und Verrat. Und gerät dabei selbst einmal mehr in Lebensgefahr ...


    Meine Meinung


    „Die Sünde aber gebiert den Tod“ ist der dritte Roman aus der Reihe über die Begine Almut. Insgesamt hat mir das Buch durchaus gut gefallen, allerdings kann er in meinen Augen nicht an den zweiten Teil heran reichen. Dennoch habe ich mich sehr gut und kurzweilig unterhalten. Der Schreibstil der Autorin ist wie auch bei den Vorgängern schön flüssig und angenehm, lebendig und farbenfroh. Das Buch ist leider viel zu schnell zu Ende gelesen.


    Neben dem Kriminalfall steht für mich eindeutig die Beziehung zwischen Almut und Pater Ivo im Vordergrund. Ihre Zusammenarbeit und der unablässige verbale Schlagabtausch sind für mich die Seele der Almut-Reihe. Gerade die Entwicklung zwischen den beiden reizt mich besonders.
    Aufgrund des besonderen Kriminalfalls in diesem Roman, kommt gerade das Miteinander Almuts und Ivos deutlich zu kurz. Das und die stellenweise viel zu früh voraussehbare Handlung haben mich doch ein wenig enttäuscht.


    Dennoch ist die Geschichte spannend, stellenweise schon dramatisch und man kann sich ihr nur schwer entziehen. Humor, Gefühl und Spannung sind gut aufeinander abgestimmt und die sehr lebendigen Figuren machen die Almut-Serie zu einem Lesevergnügen.


    Am Schönsten an diesem Roman ist eindeutig, dass man endlich mehr über Pater Ivos Vergangenheit erfährt. Ich freue mich schon sehr darauf, „Die elfte Jungfrau“ zu lesen und hoffe, Ivos Beziehung zu Almut wird dort etwas mehr Beachtung geschenkt.


    Bewertung


    4ratten

    Meine Meinung


    „Der Historiker“ ist eine ganz besondere Vampirgeschichte über Dracula. Irgendwie hatte ich mit einem Roman gerechnet, der den Leser ab und an in die Vergangenheit führt, z.B. durch Rückblenden. Aber ich bekam etwas ganz anderes. Erzählt wird die Geschichte aus mehreren Perspektiven und zu verschiedenen Zeiten: 1930er, 1950er, 1970er Jahre und Anfang des 21. Jahrhunderts. Dabei verzichtet die Autorin auf eine chronologische Erzählweise. Die einzelnen Erzählstränge, -perspektiven und –zeiten sind gekonnt miteinander verwoben und wechseln beständig das ganze Buch über. Jeder Erzählstrang ist für sich unglaublich spannend, so dass der Spannungsbogen selten abreißt. Nur hin und wieder habe ich mir gewünscht, die Autorin hätte ihre Geschichte etwas gestrafft. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt meinerseits.


    Elizabeth Kostova erzählt äußerst packend und vor allem anschaulich. Das gesamte Buch lief wie ein Film vor meinem geistigen Auge ab. Ereignisse, Figuren, Städte und Landschaften konnte ich mit detailliert und lebhaft vorstellen. „Der Historiker“ hat mich von der ersten Seite an gefesselt und es ist sehr schwer, das Buch zum Schlafen zur Seite zu legen. Es gibt keine lange Vorgeschichte, im Gegenteil, die Autorin kommt ziemlich schnell zur Sache. Dabei sind ihre Figuren ungeheuer sympathisch und in ihrem Handeln sehr lebendig, glaubwürdig und facettenreich. Keine hat sich in den Vordergrund gespielt. Sie alle haben einen Platz in meinem Herzen gefunden, sogar Dracula hatte seine sympathischen Züge.


    Die Geschichte beruht sowohl auf historisch belegten Fakten, Vampirlegenden und der eigenen Phantasie der Autorin. Die Handlung hat mich unheimlich neugierig gemacht, so dass ich mich quer durchs Web gegoogled habe, um weitere Informationen über Personen und Orte zu erhalten.
    „Der Historiker“ hat mir eindeutig sehr viel Spaß gemacht. Die besondere Art des Romanaufbaus und der Verarbeitung der Dracula-Legende wird mir deutlich und lange in Erinnerung bleiben. Der Roman hat mich mehr als einmal mit unerwarteten Wendungen überrascht und während des Lesens hatte ich nicht nur eine Gänsehaut. Ich hoffe sehr, dass Elizabeth Kostova uns bald wieder mit einem so großartigen Roman beglücken wird.


    Bewertung


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Hallo resca,


    ich hab mir gerade die Verlagsvorschau von Heyne angesehen und ja, es ist die langersehnte Fortsetzung! :klatschen:

    Kurzbeschreibung


    Das Schicksal der Familie Bonner ist noch lange nicht besiegelt. Es ist das Jahr 1814 und Hannah Bonner und ihr Halbbruder Luke finden in der Karibik endlich seine entführte Frau Jennet. Doch die Suche geht weiter. In der Gefangenschaft hat Jennet Lukes Sohn Nathaniel zur Welt gebracht und musste das Baby aufgeben. Das Trio reist nach Orleans, das an der Schwelle zum Krieg steht. Können sie in den Wirren ihr Kind finden?


    LG
    Cait

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    Verlag: Lübbe
    ISBN: 3-404-15211-5
    Seiten: 493
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 7,95
    ET: 10.2004


    Inhaltsangabe


    Manchmal ist es besser, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, Angst und Schmerz zu vergessen und an die Zukunft zu glauben ... In dem Haus der Tremains an der Küste von Cornwall haben drei Generationen gelebt: Fred mit seiner Frau Martha, ihre Kinder Anna und Barney und ihre Enkelin Lucy, die ihre Großeltern über alles liebt. Und sie ist es, die eines Tages auf dem Dachboden ein Geheimnis entdeckt: alte Papiere und das Tagebuch ihrer Großmutter. Plötzlich führen alle Fragen zurück in die Vergangenheit. Welchen Preis muss man für die Liebe zahlen, um den Schrecken zu vergessen? Ein wunderschöner und berührender Roman um Liebe und Krieg, Vertrauen und Enttäuschung, gestern wie heute...


    Meine Meinung


    „Was längst vergessen schien“ ist mein erster und bedauerlicherweise auch mein letzter Roman von Sara MacDonald. Die Kurzbeschreibung klingt unheimlich vielversprechend und spannend, nur leider konnte die Autorin meine Erwartungen nicht im Geringsten erfüllen.


    Sara MacDonalds Schreibstil ist äußerst gewöhnungsbedürftig. Sie schreibt im Präsens, ihre Sätze wirken abgehackt und es fehlt ihnen oft an Verben oder Subjektiven. Die Regel Subjekt-Prädikat-Objekt gilt für die Autorin nur selten. Ich musste weit über hundert Seiten lesen, um mich mit dem Stil abzufinden und mich nicht mehr daran zu stören. Die vielen Erzählperspektiven, ich habe sieben gezählt, die sehr schnell wechseln, haben mir das Eintauchen in die Geschichte bedeutend erschwert.
    Auch die Erinnerungen sind leider ungünstig und unübersichtlich eingeflochten, verwirrten mich oft und wirkten wie Blitzlichter, ein kurzes Aufflammen, aber eine Berührung des Lesers unmöglich machend.


    Die Figuren konnten mir leider gar nicht nah kommen, sie waren immer nur Schemen, die zwar etwas Tragisches erlebt hatten, konnten mich aber nie berühren. Keinen der Charaktere hatte ich deutlich vor Augen, keiner wirkte auf mich besonders facettenreich oder lebendig. Sie bildeten mit ihren Erlebnissen einfach nur eine Geschichte unter vielen, stachen durch nichts hervor, denn selbst das Geheimnis, war nichts Außergewöhnliches.


    Die Handlung wirkt durch die vielen Perspektivenwechsel und die kurzen Einschübe von Erinnerungen sehr unruhig und bildete erst am Ende ein Gesamtbild. Die ersten 180 Seiten waren recht ereignislos, die Autorin druckste um den heißen Brei herum und meinte vermutlich, den Roman damit besonders spannend zu gestalten. Für mich wurde es einfach nur zäh und ich habe mehrmals überlegt, ob ich das Buch nicht wieder weg legen sollte. Aber mich interessierte natürlich dann doch das ominöse Geheimnis, das Stück für Stück durch Erinnerungsfetzen gelöst wurde. Sicherlich ist das Geheimnis schrecklich und bedrückend und es gibt dafür nicht die richtigen Worte, allerdings habe ich mich mit dem Thema Drittes Reich lange auseinander gesetzt und da wirkt dieser Roman einfach nur wie einer unter vielen, der dieses Thema verarbeiten möchte.


    Allerdings hat Sara MacDonald sehr überzeugend dargestellt, dass jeder Hitlers Propaganda hätte verfallen können und sie hat auch versucht relativ wertungs- und urteilsfrei mit dem Thema umzugehen. Weiterhin sehr positiv an dem Roman ist, dass die Autorin versucht, die Figur Anna anhand ihrer Kindheit, der Verschwiegenheit der Eltern etc. zu erklären und anhand ihrer Erlebnisse aufzubauen. Dies ist Sara MacDonald wirklich gelungen, aber alle anderen Charaktere sind eher wie Figuren auf einem Schachbrett, die meisten austauschbar und verzichtbar.


    Sehr gestört hat mich die Angewohnheit der Autorin, alles zu pauschalisieren. Alle Deutschen müssten in den Urlaub fliegen, um effektiv ihrer Arbeit nachgehen zu können, war nur eine Pauschalaussage. Auch wenn ich etwa ab der Hälfte recht gut in der Geschichte drin war, hat mich der Roman nie richtig gepackt, ich habe immer wieder Kleinigkeiten gefunden, die mich störten, diese aber alle aufzuführen, würde den Rahmen der Rezension sprengen.


    Das Ende war enttäuschend. Einige Handlungsstränge wurden gar nicht beendet, andere wurden definitiv zu kurz und problemlos zu einem Ende gebracht. Das Geheimnis bietet unheimlich viel Konfliktpotential, das überhaupt nicht aufgegriffen wird. Ich hatte mir ausgemalt, welche Konsequenzen es haben würde, die Vergangenheit wiederzubeleben und hatte mit etwas ganz anderem gerechnet, als das, was die Autorin letztendlich daraus gemacht hat. Über 400 Seiten wird der Leser zur Auflösung des Rätsels getrieben, um am Ende doch enttäuscht zurück zu bleiben. Ein Zeitsprung von vielleicht fünf Jahren hätte dem Roman sicherlich für das Ende sehr gut getan, allein um so manche Handlung und Gedankengang zu beenden.


    Meine Bewertung


    2ratten

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    Verlag: Piper
    ISBN: 978-3-492-23593-8
    Seiten: 656
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 9,95
    ET: 07.2002


    Inhaltsangabe


    Als die behütete Poppy 1920 dem Vagabunden Ralph begegnet, ist sie von seinem Charme überwältigt. Sie schlägt alle Warnungen in den Wind und heiratet ihn. Mit ihren drei Kindern führen sie ein unstetes Leben zwischen französischen Weingütern und italienischen Palazzi. Doch 1940, als die Deutschen in Frankreich einmarschieren, muß sich die Familie in England eine Existenz aufbauen. Die Tochter Faith, die sich immer nach einem Zuhause gesehnt hat, bewährt sich in den Kriegsjahren als Ambulanzfahrerin in London. Und dann trifft sie Guy wieder; den sie seit ihrer Kindheit liebt. Guy ist Arzt und unglücklich verheiratet...


    Meine Meinung


    „Am Strand von Deauville“ ist das zweite Buch, das ich von Judith Lennox gelesen habe und bin davon genauso hingerissen wie von "Alle meine Schwestern".
    Ich liebe den Schreibstil von Judith Lennox. Sie schreibt leicht und flüssig, ohne dass es dabei oberflächlich wirkt. Vielmehr ermöglicht sie dem Leser einen Blick in die Seelen ihrer Charaktere. Die Geschichte der Familie wird aus mehreren Perspektiven erzählt und diese sind so miteinander verknüpft, dass keine Fragen unbeantwortet bleiben. Ich bin kein großer Freund von verschiedenen Erzählperspektiven, aber die Autorin schafft es, alle Sichtweisen derart packend zu gestalten, dass ich keine bevorzugen konnte und so war jeder Sprung für mich ein spannendes und interessantes Erlebnis.


    Die Figuren sind großartig gezeichnet und verändern sich stetig. Sie bleiben nicht starr, sondern entwickeln sich im Laufe ihres Lebens weiter und das für mich absolut nachvollziehbar. Es gibt eine Figur, die ich als besonders gelungen empfinde. Zu Beginn war sie mir unheimlich sympathisch und im Laufe der Geschichte wurde sie für mich ein richtiges Hassobjekt. Großartig! Aber alle Charaktere sind sehr facettenreich und lebendig und wurden mir im Laufe des Romans zu guten Freunden, von denen ich mich am Ende nur ungern verabschiedete. Sie berührten mich, ich litt mit ihnen, freute mich mit ihnen.


    Die Geschichte selbst wird über mehrere Jahre erzählt. Sie beginnt in den 20er Jahren und endet um 1960. Dabei sind größere Zeitsprünge unvermeidlich. Aber sie störten nicht im Geringsten, da jeder Erzählabschnitt stimmig, in sich schlüssig und abgeschlossen ist. „Am Strand von Deauville“ erzählt die Geschichte einer Familie über drei Generationen. In erster Linie ist es die Geschichte der mittleren Generation, die Geschichte zweier Schwestern und deren Bruders.
    Judith Lennox legt viel Wert auf zwischenmenschliche Beziehungen und auch in diesem Roman stehen die Beziehungen der Geschwister zueinander im Mittelpunkt. Aber es wird auch hinterfragt, warum sie in ihrem Wesen so geworden sind, sie suchen Erklärungen in ihrer Kindheit, in ihrem gegenwärtigem Leben, in den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges.
    Gerade die Beschreibung Londons während der Luftangriffe verursachte bei mir eine Gänsehaut und ein bedrückendes Gefühl. Es wurde so realistisch beschrieben, dass ein Film vor meinem inneren Auge ablief. Jede der Figuren ging mit den Bombardements anders um, und das lässt die Autorin nicht außer Acht und es hat mich teilweise erschüttert.
    Was mir besonders an den Romanen der Autorin gefällt, ist, dass sie nie den leichten Weg für ihre Figuren wählt. Jede macht ihre Erfahrungen, nie fällt jemanden das Glück einfach so in den Schoß, jeder muss für seine Träume und Ziele kämpfen, sie machen Fehler und lernen daraus, wenn sie klug sind, oder machen die gleichen Fehler ihr Leben lang. Dadurch wird dieser Roman so unglaublich realistisch und berührend. Denn nichts wirkt konstruiert oder für eine gute Geschichte zurecht gebogen.


    Ich bin beeindruckt von der Tiefe dieses Buches, davon wie es Bedrohung, Tod, aber auch Liebe und Glück zum Leser transportiert. Es hat mich unheimlich berührt und ließ mich nur schwer wieder los. Es gab Nächte, da habe ich von der Geschichte geträumt, so sehr gefangen war ich in dieser wunderbaren, teilweise doch sehr tragischen Handlung.
    Ich kann es kaum erwarten einen weiteren Roman von Judith Lennox zu lesen.


    Meine Bewertung


    5ratten

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    Verlag: Lübbe
    ISBN: 3-404-15765-6
    Seiten: 500
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 8,95
    ET: 11.2007


    Kurzbeschreibung


    Nürnberg Anfang des 16. Jahrhunderts


    Für Gisela bricht die Welt zusammen, als ihr Vater bankrott geht und ihr Bräutigam daraufhin die Verlobung löst. Gisela sieht sich und ihre Familie schon im Elend versinken, als der reiche und ziemlich unansehnliche Magister Alban um ihre Hand anhält. Verzweifelt willigt sie in die Verbindung ein und erfährt den wahren Grund für die überstürzte Eheschließung: Auf Alban liegt ein Fluch und in Gisela schlummert die Gabe, ihn zu brechen. Doch die Macht, gegen die sie kämpfen soll, ist sehr viel gefährlicher als sie ahnt.


    Meine Meinung


    Gleich zu Beginn möchte ich darauf hinweisen, dass „Die Braut des Magiers“ kein historischer Roman ist, sondern vielmehr eine Mischung aus Märchen und Fantasy vor einem historischen Hintergrund.
    Da ich „Die Reliquie“ schon kannte, war ich dahingehend vorgewarnt und so es hat mich nicht weiter gestört, dass ich etwas anderes bekam, als die Genre-Zuweisung erwarten ließ.


    Sprachlich und stilistisch hat mir der Roman sehr gut gefallen. Mara Volkers kommt sehr schnell zur Sache und schreibt dabei schön flüssig. Zu Beginn hatte ich mit der Einführung der Hauptfiguren ein wenig Probleme, ich brauchte eine wenig um sie richtig zuzuordnen und mir die Namen zu merken. Sobald ich die Charaktere auseinanderhalten konnte stand dem Lesevergnügen kaum mehr etwas im Wege.


    Die Figuren sind wunderbar gezeichnet, phantasievoll ausgedacht und überwiegend facettenreich. Ich konnte sie mir alle sehr gut vorstellen und auch ihre Entwicklungen waren weites gehend nachvollziehbar. Besonders gefallen hat mir, dass die Autorin auch Wert auf die Ausgestaltung ihrer Nebenfiguren legt. So ist mir der Pfarrer, der doch eine sehr kleine, wenn auch wichtige Rolle einnimmt, vom ersten Moment an unheimlich sympathisch gewesen und ans Herz gewachsen.
    Bei einigen Figuren dauerte es eine Weile, um sie zu begreifen, sie einordnen zu können, aber im Laufe der Handlung wurden sie durchschaubarer und die Geheimnisse um sie lösten sich auf. Ich empfand diese Entwicklung als aufregend und gelungen. Wie langweilig, wenn man jede Figur nach einigen Sätzen kennen würde…


    Die Handlung selbst hat viel Phantastisches, aber auch Märchenhaftes. Magie, Hexer, Teufel sind zentrale Themen der Geschichte und letztendlich geht es um den Kampf zwischen Gut und Böse. Dabei wird es nie langweilig, da Mara Volkers nur Stück für Stück mit den Geheimnissen herausrückt, so dass ich als Leser viel Raum zum Spekulieren und für meine eigene Phantasie hatte.
    Auch wenn eine sehr stark ausgeprägte und ausgelebte Sexualität ein Zeichen für das Böse, für einen Pakt mit dem Teufel galt, war mir dieses Thema bei einer Figur etwas zu stark hervorgehoben. Sicherlich gehört es mit in die Geschichte, das kann und will ich auch nicht abstreiten, nur war diese Figur in ihren Wesenszügen doch sehr schnell zu durchschauen und zu begreifen, so dass ich die Erwähnung des überdimensionalen Sexualtriebes nicht immerzu gebraucht hätte. Aber, das ist einfach Geschmackssache. Ich habe das Buch in einer kleinen Leserunde gelesen, und ich gehörte zu der Unterzahl derjenigen, denen das negativ aufgefallen ist.
    Spannend und aufregend war die Geschichte aber allemal. Vor allem das erste und letzte Drittel des Buches waren für mich vor Spannung kaum noch auszuhalten. Im Mittelteil wurde es zwar etwas ruhiger, aber dabei nie langweilig. Es scheint, als wäre hier die Ruhe vor dem Sturm eingetreten und das passt wunderbar in den gesamten Aufbau des Romans.
    Mit dem Ende war ich leider nicht so glücklich. Es gab mir hier einfach zu viel Friede, Freude, Eierkuchen und auch eine Eheschließung liegt mir quer im Magen, ist für mich absolut nicht nachvollziehbar und verständlich. Mehr will ich dazu nicht sagen, um nicht zu viel zu verraten.


    Bis auf meine kleinen Kritikpunkte, habe ich das Buch sehr genossen und kann es jedem empfehlen, der gerne phantastische Romane liest. Wer hier einen richtigen historischen Roman sucht, wird enttäuscht sein. Wer aber gerne erste Erfahrungen mit Fantasy sammeln möchte, ist mit diesem Buch gut beraten, da es auch viel von einem Märchen hat. Ein schönes Buch, das mir kurzweilige Lesestunden geschenkt hat.

    Meine Bewertung


    4ratten

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    Verlag: BLT
    ISBN: 3-404-92187-9
    Seiten: 511
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 9,95
    ET: 08.2005


    Meine Meinung


    „Das Herz des Königs“ ist in diesem Jahr der dritte Roman, den ich von Viola Alvarez gelesen habe und der erste, den die Autorin geschrieben hat, ein herausragendes Debüt. Jeden Roman durfte ich in einer Leserunde mit der Autorin lesen und es ist jedes Mal ein einzigartiges Erlebnis.


    Marke, der betrogene Ehemann Isoldes, aus der Legende um Tristan und Isolde, betrachtet in diesem Roman rückblickend und sich selbst gegenüber schonungslos sein vergangenes Leben. Marke steht an der Schwelle des Todes und erinnert sich, an seine Kindheit, seine Jugend, seine Jahre als König und an seine einzig wahre Liebe. Dabei belügt er sich nicht selbst, ganz gleich wie schmerzhaft die Erkenntnis seiner Fehler und Fehltritte ist, er begreift sie, steht zu ihnen, nimmt sie an und beginnt seinen Frieden mit ihnen zu machen.


    Dabei zeichnet Viola Alvarez ein unglaublich faszinierendes und vor allem emotionales Bild von Markes Seele. Von der ersten bis zur letzten Seite habe ich mit diesem König, der so viel Leid und Einsamkeit ertragen musste, gelebt und gelitten. Er ist eine beeindruckende, tragische Figur, der man sich nicht entziehen kann und die mir noch lange eine Gänsehaut und einen Kloß im Hals bescheren wird, sobald ich an sie denke. Aber nicht nur Marke ist eine einzigartig gelungene Figur. Die Autorin gibt sich mit allen ihren Charakteren unheimliche Mühe, versucht den Leser einen Blick in ihre Seele und Psyche werfen zu lassen. Dabei werden all diese Figuren, die man zum Teil aus der Legende kennt, absolut lebendig und in ihrem Handeln nachvollziehbar.


    Wie ich den Schreibstil von Viola Alvarez schon kannte, ist er auch hier recht poetisch und zaubert wundervolle Bilder vors geistige Auge und vermittelt sehr intensiv die Gefühle ihrer Figuren. Auch hier lockert sie ihre Geschichte mit besonderen Einschüben auf. Hier sind es besondere Briefe und Auszüge aus der Chronik Cornwalls, die die fiktive Geschichte authentischer machen. Ich bewundere und liebe die Art, wie Viola Alvarez schreibt und zähle sie zu den ganz besonderen Autoren.


    Die Handlung selbst wird aus Markes Perspektive erzählt, andere Perspektiven gibt es nur in den gelegentlich eingefügten Briefen. Mir hat diese Sicht unheimlich gut gefallen, vielleicht ist sie etwas einseitig, aber es geht um Marke, um sein Leben, sein Vermächtnis, seine Erinnerungen, sein Herz und seine Seele und mir hat Markes Sicht vollkommen ausgereicht. Nie hatte ich das Gefühl, mir würde etwas fehlen oder ich bräuchte einen Perspektivenwechsel. Markes leben ist spannend genug, dass die Autorin zu Recht auf mehrere Sichten verzichtet hat. So wird man nie aus Markes Leid und Seele herausgerissen, jedes Wort kann zu einem bis ins eigene Herz durchdringen, einen berühren, bewegen. Wunderbar!
    Beeindruckt hat mich, dass sich der Roman auf minimale wörtliche Rede beschränkt und mir dieses nicht einmal richtig aufgefallen ist. Normalerweise stört es mich, wenn ich nicht durch Dialoge in einer Handlung gefesselt werde, hier war das überhaupt nicht der Fall, im Gegenteil, mir wäre es nicht einmal aufgefallen, hätte mich nicht eine Leserundenteilnehmerin darauf aufmerksam gemacht.


    „Das Herz des Königs“ ist ein großartiger Roman, der mich mit jeder Faser meines Körpers an Marke und sein Leben gefesselt hat. Die Geschichte ging mir unheimlich nahe und ich bin sehr gespannt, was wir noch von dieser wunderbaren Autorin zu erwarten haben!


    Bewertung


    5ratten

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    Verlag: blanvalet
    ISBN: 3-442-36480-9
    Seiten: 414
    Ausgabe: Taschenbuch
    ET: 01.2006
    Preis: € 8,50


    Kurzbeschreibung


    Als kleines Mädchen begeistert sie mit ihrem Klavierspiel das Publikum an den europäischen Fürstenhöfen - doch dann wird ihr Bruder geboren. Und das hochtalentierte Nannerl muss dem berühmtesten klassischen Komponisten aller Zeiten, Wolfgang Amadeus Mozart, die musikalische Karriere überlassen ...
    Dies ist der erste Roman über Leben, Lieben und Musik der Pianistin Nannerl Mozart, ein bewegendes Frauenschicksal und ein farbenprächtiges Sittenbild des 18. Jahrhunderts!


    Meine Meinung


    „Mein liebes Fräulein Mozart“ ist der erste Roman, den ich über die Mozart-Geschwister gelesen habe. Auch wenn er hier und da ein paar Mängel hat, hat er doch eines erreicht. Ich möchte mehr über Wolfgang Amadeus und Nannerl Mozart lesen.


    Unglaublich schnell war ich in der Geschichte gefangen. Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Rita Charbonnier hat ein Gespür dafür, wie sie Gefühle direkt zum Leser transportiert, denn nach nicht einmal fünfzig Seiten tat mir Nannerl unsagbar Leid und war damit für mich absolut unangreifbar, ganz gleich wie sie sich aufgeführt hat.
    Die Autorin hat ihren Roman interessant und spannend aufgebaut. Das Buch beginnt mit einem Briefwechsel zwischen Nannerl und einem ihrer Verehrer. In diesem Briefwechsel beginnt sie ihr Leben zu erzählen und damit beginnt die eigentliche Handlung. Immer wieder fügt die Autorin einen Brief ein, was die Geschichte sehr schön auflockert und emotional macht, bis der Leser Nannerl zum Zeitpunkt des Briefwechsels „trifft“. Verständlicherweise endet hier die Korrespondenz und leider wird damit auch die Handlung Stück für Stück zäher. Ich hatte zudem das Gefühl, dass Nannerls Lebensgeschichte von diesem Moment an immer liebloser erzählt wurde.
    Leider fehlt es zudem auch gelegentlich an Handlung. Dort wo sie fehlt wird sie mit der Gefühls- und Gedankenwelt Nannerls gefüllt und ist für mich dabei recht uninteressant und wiederholend aufbereitet. Das mag durchaus auch daran liegen, dass sich Nannerls Gedanken häufig um die Musik drehen und mir dafür das nötige Wissen und vielleicht auch Interesse fehlt.


    Gut gelungen sind der Autorin ihre Hauptfiguren. Sie haben mir alle gut gefallen und sind auch weites gehend facettenreich und lebendig. Nannerl übertrifft dabei alle anderen um Längen. Ihr Wesen ist unglaublich lebendig und wechselhaft beschrieben, so dass ich sie mir in jeder Einzelheit genau vorstellen konnte. Sie ging mir sehr ans Herz. Andere Figuren hätten vielleicht etwas liebevoller behandelt werden dürfen, denn gerade die Nebenfiguren gehen manchmal etwas unter.
    Interessant ist Wolfgang Amadeus. Er kommt unheimlich unsympathisch rüber und mich würde brennend interessieren, ob er auch in anderen Romanen diesen Eindruck hinterlässt.


    Sehr unzufrieden bin ich mit dem Nachwort der Autorin. Mir ist es immer sehr wichtig im Groben zu erfahren, was erfunden wurde und was den historischen Tatsachen entspricht. Leider schreibt Rita Charbonnier, dass der Roman fiktiv sei, sich aber alle Ereignisse wirklich so zugetragen hätten. Mit so einer Aussage hätte die Autorin auch auf ein Nachwort verzichten können. Ich bin genauso schlau wie vorher.


    Bewertung


    3ratten

    Ich habe das Buch vor Ewigkeiten gelesen. Es muss so um 2000 gewesen sein. Leider reicht es für eine Rezi nicht mehr, aber ich weiß noch, dass mir das Buch ganz gut gefallen hat. Ich war damals im Diana Gabaldon-Fieber und hab es deswegen gelesen. An die Highland-Saga kommt es für mich nicht heran, aber es ist eine schöne, gut erzählte Geschichte. Die nachfolgenden Teile habe ich auch alle gelesen, wobei mir der vierte bisher am Besten gefiel.
    Einer Bewertung von


    4ratten


    kann ich mich anschließen. :winken:

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    Verlag: Diana
    ISBN: 3-453-29023-2
    Seiten: 735
    Ausgabe: Hardcover
    Preis: € 22,95
    ET: 02.2007


    Inhalt


    Paris, Mitte des 18. Jahrhunderts


    Jeanne-Antoinette Poisson, ein Mädchen aus einfachen bürgerlichen Verhältnissen, wird entgegen aller herrschenden Konventionen und Gesetze mit 23 Jahren die Geliebte des französischen Königs. Aus der leidenschaftlichen Affäre wird echte Liebe. Louis XV. erhebt Jeanne in den Adelsstand und macht sie zur Marquise de Pompadour. Nun kann sie als offizielle Maîtresse en titre in Versailles leben. Am französischen Hof ruft dies einen Skandal von bisher ungekanntem Ausmaß hervor. Vom ersten Tag an muss Jeanne gegen Intrigen, Demütigungen und Hass kämpfen. Und obwohl sie als Kunstmäzenin weit über die Grenzen von Versailles hinaus für ihren Esprit und Freiheitssinn geschätzt wird, erlebt sie das Schloss oft als Gefängnis. Doch sie bleibt bis zu ihrem Tod, fast zwanzig Jahre lang, an der Seite Louis` XV. und wird in dieser Zeit eine der mächtigsten und einflußreichsten Frauen Europas.


    Meine Meinung


    „Die Favoritin des Königs“ versucht das Bild der machthungrigen Madame de Pompadour gerade zu rücken und in meinen Augen ist es der Autorin außerordentlich gut gelungen und das Dank des sehr ausführlichen, mit Querverweisen versehenen Nachwortes auch noch glaubhaft.


    Bevor ich dieses Buch begann, hatte ich kein deutliches Bild der Lieblingsmätresse Louis XV. vor Augen. Ich wusste wohl, dass es sie gab, aber ich war nicht mit Sympathien oder Antipathien vorbelastet. Von daher war dieser Roman für mich nicht nur reinstes Lesevergnügen, sondern auch eine interessante und vor allem lehrreiche Lektüre, die mir die Marquise de Pompadour und ihre Zeit um einiges näher brachte.


    Claudia Ziegler schreibt flüssig und vor allem sehr farbenprächtig. Von der ersten Seite an befand ich mich in Frankreich des 18. Jahrhunderts und lebte, liebte und litt an der Seite der Marquise. Die Geschichte beginnt, als die zukünftige Mätresse mit sechs Jahren einer Zigeunerin begegnet, die ihr die Zukunft weissagt. Entgegen aller Erwartungen springt die Autorin nun nicht mehrere Jahre vor, sondern bemüht sich sehr, das Leben einer der berühmtesten Frauen Frankreichs chronologisch zu erzählen. Von der Art des Stils, sowohl erzählerisch als auch sprachlich, bin ich äußerst angetan. Claudia Ziegler erzählt eindrucksvoll lebendig das Leben der bürgerlichen Jeanne, die Dank einflussreicher Freunde eine hervorragende Erziehung genoss und weit über ihren Stand verheiratet wurde. Mit der ersten Begegnung zwischen Jeanne und König Louis XV. erwartet der Leser nicht nur den erste Höhepunkt, sondern und auch eine Wandlung des Erzählens. Der Leser dringt von nun an immer tiefer in Jeannes Inneres ein, hat mehr Teil an ihrer Gefühls- und Gedankenwelt, als wurde sie erst mit der Liebe zum König wirklich geboren.


    Die Figuren gefallen mir ausnahmslos wunderbar. Sie sind facettenreich, lebendig und glaubwürdig in ihrem Handeln und Auftreten. Claudia Ziegler hat ihnen allen eine wunderbare Tiefe und Vielfalt gegeben. Die Wandlungsfähigkeit der Charaktere hat mich besonders beeindruckt und überzeugt. Die Autorin schreibt nicht nur von Intrigen, sondern lässt ihre Figuren sich dementsprechend wandeln. Handlung, Stil, Sprache und Figuren sind bis auf das Genauste aufeinander abgestimmt und bilden eine überzeugende, süchtig machende Einheit. Jeanne, die vermeintlich machthungrige Mätresse, ist eine eindrucksvolle Figur, die mir vom ersten Moment an sehr ans Herz ging. Claudia Ziegler hat selbst recherchiert und sich ein eigenes Bild von dieser Frau gemacht, die nach neuesten Erkenntnissen keineswegs so gierig und skrupellos gewesen zu sein scheint. Mich hat dieses Bild, das Claudia Ziegler von der Madame de Pompadour gezeichnet hat, eindeutig überzeugt. Vor allem hat die Autorin ihre Schlüsse auch für einen Laien auf diesem Gebiet verständlich und nachvollziehbar in ihrem Nachwort erläutert.
    Auch Louis XV., von dem ich ebenfalls nur ein vages Bild hatte, kam mir in diesem Roman sehr nahe und ich finde es großartig, wie es der Autorin gelungen ist, dem Leser nahe zu bringen, dass er auch als Geliebter immer noch König war und wie sich diese zwei Seiten auf ihn und seine Untertanen auswirkte. Aber nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Nebenfiguren, vom Diener bis zu den ärgsten und einflussreichsten Feinden der Mätresse, haben mich bis ins Kleinste überzeugen können. Von allen hatte ich ein gestochen scharfes Bild vor Augen und es viel mir schwer, mich am Ende von ihnen zu trennen.


    Die Handlung befasst sich in erster Linie mit dem Leben der Marquise de Pompadour seit ihrem sechsten Lebensjahr bis zu ihrem Tod. Jedoch findet alles, was sich auf ihr Leben auswirkte, einen Platz in diesem Roman. Wie die Autorin anmerkt, hat sie sich bis auf einige, im Nachwort extra erwähnte, Details, an die belegten Fakten gehalten. Sicherlich fehlt dem Roman der Spannungsbogen eines Thrillers, nichtsdestotrotz hat „Die Favoritin des Königs“ eine ganz eigene Spannung, die vor allem auf Intrigen am Hofe und die Angst der Mätresse „entthront“ zu werden beruht. Vor allem nimmt sich die Autorin immer wieder sehr viel Zeit, dem Leser Etikette und Zeremoniell am Versailler Hof nahe zu bringen. Dabei ist sie sehr detailliert und akribisch. Mir hat das ausnehmend gut gefallen, da es mir die Atmosphäre und Lebensart des Hofes sehr verdeutlichte und nahezu greifbar machte. Versailles ist für mich dadurch wahrhaftig lebendig geworden. Wer dafür kein Faible hat, könnte sich durchaus gelegentlich ein wenig langweilen, das mag ich nicht abstreiten. Bei mir hingegen kam nie Langeweile auf, im Gegenteil, ich hätte noch hunderte Seiten weiter lesen können…
    Einziger Kritikpunkt ist der recht kurze und abrupte Schluss des Romans. Er passt zwar zum Buch, aber ich hätte es gerne etwas ausführlicher gehabt. Allerdings haben mich das großartige Nachwort, das Personenverzeichnis mit Lebensdaten und die Zeittafel wieder getröstet.


    Abschließend kann ich nur noch sagen, dass mit Claudia Ziegler ein neuer Stern am Autorenhimmel aufgegangen ist, dem man unbedingt Beachtung schenken sollte. Zum Glück arbeitet die Autorin bereits an ihrem zweiten Roman, denn ich kann es kaum erwarten wieder etwas von ihr zu lesen.


    Bewertung


    überzeugende 5ratten

    Meine Meinung


    Ich hab die Sammelausgabe der ersten vier Bände von „Die Heilerin von Canterbury“ gelesen und bin mir meiner Meinung darüber noch nicht ganz sicher. Vielleicht hilft mir die Rezension dabei. Ich habe alle vier Teile hintereinander gelesen und befürchte, dass ich das nicht hätte tun sollen. Denn jeder einzelne Roman ist wohl durchaus lesens- und lobenswert, allerdings erschließt sich nach der Lektüre des gesamten Sammelbands doch ein deutliches Strickmuster in den Kriminalfällen, die ich zunehmend als eintönig und störend empfunden habe. Daher gleich mein Rat, nicht alle Bücher nacheinander lesen, sondern sich Zeit nehmen und Luft zwischen den einzelnen Romanen lassen.


    Leider hat es der Verlag versäumt, die einzelnen Teile in der richtigen, chronologischen Reihenfolge abzudrucken. Daher hier erstmal die richtige Reihenfolge, die ich auch zum Lesen empfehle:


    • Die Heilerin von Canterbury
    • Die Heilerin von Canterbury sucht das Auge Gottes
    • Die Heilerin von Canterbury und der Becher des Todes
    • Die Heilerin von Canterbury und das Buch des Hexers


    Hinter dem Pseudonym Celia L. Grace verbirgt sich übrigens der bekannte Autor Paul Harding. Daher habe ich in der Rezension auch von dem Autor und nicht der Autorin gesprochen.


    Die Heilerin von Canterbury


    Der erste Band der Reihe um die Ärztin Kathryn Swinbrooke beginnt etwas schwach. Bereits im gewöhnungsbedürftigen Prolog hat sich ein Fehler eingeschlichen. So wird laut Prolog Henry IV. und nicht Henry VI. von Edward IV. verdrängt. Vielleicht ist es nur ein Zahlendreher, aber es verfälscht die Fakten doch sehr und das stört mich einfach.
    Danach fiel mir der Einstieg recht schwer. Ich brauchte eine Weile, bis ich mit dem Schreibstil warm wurde und eine Beziehung zu den Figuren aufbauen konnte. Gerade bei der Protagonistin Kathryn viel mir das äußerst schwer und ich muss gestehen, auch nach dem vierten Teil, bin ich noch nicht richtig mit ihr warm geworden. Dabei ist sie nicht unsympathisch, aber einfach sehr farblos beschrieben. Ein deutliches Bild hatte ich von ihr bedauerlicherweise nie vor Augen. Allerdings sind die übrigen Figuren durchaus besser gezeichnet und scheinen auch mehr Tiefe zu besitzen. Allen voran Thomasina und Colum. Die beiden haben sich schnell in mein Herz gespielt und werden von Roman zu Roman immer lebendiger. Wobei ich mich aber zunächst an der derben Sprache Thomasinas störte. Stellenweise hatte ich das Gefühl, dass keine Figur normal sprechen kann. Auch Kathryn, aus gutem Hause, spricht wie ihr der Schnabel gewachsen ist, was für mich nicht immer glaubwürdig war. Hier wäre vielleicht weniger mehr gewesen. In den folgenden Bänden wird die Sprache zum Glück weniger derb und damit auch angenehmer und glaubwürdiger.


    Der historische Hintergrund gefällt mir ausnehmend gut und fesselte mich an das Buch. Die vier Romane spielen in den Jahren 1471/72, kurz nach der Schlacht von Tewkesbury. Nach "Das Spiel der Könige" von Rebecca Gablé war es interessant weiter über diese Zeit zu lesen. Schade nur, dass es eben nur Hintergrund ist und auch dementsprechend behandelt wird. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen finde ich sehr gelungen.


    Zum Kriminalfall. Ich lese nie Krimis, große Ausnahme sind historische Kriminalromane. Ich fand den Fall schon spannend und interessant, allerdings waren mir einige Schlussfolgerungen, gerade zu Beginn, ein wenig zu eindimensional. Zum Glück wurde das im Laufe der Handlung und vor allem der einzelnen Bände besser. Der Fall wird erst zum Ende hin gelöst und Kathryns Schlussfolgerungen sind absolut glaubwürdig und nachvollziehbar. Insgesamt ist der erste Teil wirklich spannend, interessant und wie ich finde, in der Handlung recht facettenreich. Nachdem ich mich eingelesen hatte, lasen sich die Bücher allesamt schnell weg.


    Die Heilerin von Canterbury sucht das Auge Gottes


    Das zweite Buch gefiel mir um einiges besser als das erste. Der Prolog hat mich umgehauen und scheint in diesem Fall eine Stärke des Autors zu sein. Schön fand ich, dass man erst überhaupt keine Ahnung hat, wohin das eigentlich führen soll. Und was mich natürlich total begeistert hat, Gloucester und Edward IV. haben eine richtig handelnde Rolle. Großartig! Vor allem waren die beiden so gut beschrieben, dass ich sie mir deutlich vorstellen konnte.


    Vom Lesefluss und der Spannung her übertrifft es das erste Buch bei weitem. Insgesamt hab ich den Eindruck, dass der Autor hier erst richtig in einen ausgeglichen Schreibfluss gefunden hat. Sehr interessant fand ich den Fall, der noch verworrener und mysteriöser ist, als der im ersten Band. Hier hatte ich bis zum Schluss absolut keine Ahnung, wer hinter den Morden steckt. Auch bleibt für den Leser genug Raum für die eigene Phantasie. Sowas mag und brauche ich bei einem Roman. Wenn ich zu sehr eingeengt werde und man mir alle Details auf einem Silbertablett serviert, vergeht mir meist die Lust am Buch, aber hier kann man sich selbst ausmalen wie z.B. die Burg ausgesehen haben könnte, wie Kathryn genau lebt etc. Auch die Atmosphäre des Romans ist großartig, eindeutig eine Stärke des Autors.


    Gelungen finde außerdem, dass die Bücher aufeinander aufbauen und dass sich der Autor mit Wiederholungen zurück hält. Es wird zwar kurz aufgegriffen, was im vorangegangenen Teil passiert ist, aber so kurz und knapp, dass es nicht störend oder nervend ist, sondern einfach nur die allernötigsten Informationen liefert.
    Leider fällt hier aber auch die Schwäche des Autors auf. Nicht nur, dass er Kathryn kein richtiges Leben einhauchen kann, er selbst scheint nicht einmal ein deutliches Bild von ihrer äußeren Erscheinung zu haben. Denn von nun an beschreibt er Kathryn in jedem Roman anders. Entweder die Nase hat eine andere Form, oder die Augenfarbe hat sich geändert. Ich finde das äußerst ärgerlich. Wie kann der Leser ein klares Bild von der Protagonistin bekommen, wenn nicht einmal der Autor eines hat? Während Kathryn immer noch recht blass bleibt, werden die anderen Figuren immer lebendiger und facettenreicher. Ich frage mich ernsthaft, warum dem Autor dies nicht bei seiner Hauptfigur gelungen ist.


    Die Heilerin von Canterbury und der Becher des Todes


    Der Einstieg gefällt mir hier besonders gut, ist nicht ganz so geheimnisvoll und mit einem großen Fragezeichen versehen. Ich finde es gelungen, dass der Autor mal von seinem üblichen Prolog abgewichen ist und nun Colum die tragende Figur im Prolog ist. Das hat doch ein wenig frischen Wind gegeben.


    Das immer gleiche Strickmuster der Fälle finde ich leider ein wenig einfallslos. Es passiert ein Mord, es gibt einen ausgewählten Kreis Verdächtiger, der eigentlich aus denjenigen besteht, die in unmittelbarer Nähe des Tatorts waren. Irgendwas an dem Fall ist immer mysteriös. Und zwar geht es immer darum, wie kam der Mörder an den Tatort dorthin. Auf den ersten Blick scheint dies unmöglich gewesen zu sein. Nur der allererste Fall war ein wenig anders und damit außergewöhnlich. Auch gibt es in jedem Band neben dem Hauptfall einen kleineren Nebenfall, den Kathryn zu lösen hat. Diese Nebenfälle gefallen mir mit am Besten, da sie keinem Muster nachgehen, sich nicht ähneln.


    Die Figuren entwickeln sich weiter, bis auf Kathryn. Die Beziehung zwischen ihr und Colum wird intensiver. Dass sich eine Romanze abzeichnet ist schon im ersten Teil klar, und der Autor lässt sich damit unheimlich viel Zeit. Über Andeutungen geht es kaum hinaus. Mich stört das eigentlich nicht, nur stellt sich die Frage, ob der Autor diese Liebesgeschichte auf ewig in seichten Gewässern schippen lassen möchte, um sicher sein zu können, dass seine nächsten Romane auch gekauft werden.


    Die Heilerin von Canterbury und das Buch des Hexers


    Auch der vierte Fall entspricht dem bereits erwähnten Strickmuster. Ich fände es aufregender, wenn Colum und Kathryn nicht gleich eine Handvoll potentieller Mörder vor Augen hätten und die Fälle vielleicht etwas gewöhnlicher wären. Ein Mord muss nicht besonders mysteriös sein, um packend umgesetzt zu werden. Zwar sind alle Fälle an sich spannend und auch die Auflösung ist schlüssig und genial, aber zu Beginn doch etwas eintönig.


    Manchmal habe ich den Eindruck, dass der Autor doch hier und da etwas schlampig arbeitet. Kathryns Rezepte für ihre Patienten sind so ungenau, dass sie eher schaden müssten als helfen, da die Dosierung wirklich von der persönlichen Auslegung abhängig ist.
    Das Gefühlsleben der Hauptfiguren bleibt oft auf der Strecke und es scheint, als ginge der Autor davon aus, der Leser könne in die Herzen seiner Figuren blicken.
    Die Beschreibungen seiner Figuren widersprechen sich oft. So bekommt man bei Kathryns Findelkind den Eindruck, es sei etwa sechs Jahre alt, dabei erfährt man später, dass es schon elf ist. Das Verhalten des Kindes spricht aber keineswegs dafür.
    Noch ein Wort zur Liebesgeschichte zwischen Colum und Kathryn. Ich fand es merkwürdig, dass die beiden sich im dritten Teil wesentlich näher waren als in diesem. Schlüssig ist die Romanze leider nicht mehr, geschweige denn nachvollziehbar.


    Gesamteindruck


    Insgesamt sind die Bücher durchaus spannend und ich habe sie alle wirklich verschlungen. Kathryns Oberflächlichkeit und das sich wiederholende Strickmuster der Fälle sind die Hauptkritikpunkte an den Romanen. Wie gesagt, vielleicht bekommt man einen anderen Eindruck, wenn man nicht alle Bücher nacheinander liest. Colum ist neben Thomasina und Luberon meine absolute Lieblingsfigur und ich würde schon gerne wissen, wie es mit ihm und Kathryn weiter geht. Der Autor hat durchaus ein erzählerisches Talent, vor allem die Atmosphären, die er schafft, sind beeindruckend. Nur leider konzentriert er sich zu sehr auf seine Mordfälle, so dass die Raffinesse ein wenig fehlt.
    Mit dem fünften Band wird ich mir erst einmal Zeit lassen. Ich brauche dringend eine Pause, aber ich bin mir sicher, dass ich ihn irgendwann lesen werde. Und sollte er mich positiv überraschen, wird ich mich auch noch den Nachfolgern widmen.


    Gesamtbewertung


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Hier nun endlich ausführlich


    Meine Meinung


    Der Klappentext des Romans lässt vermuten, dass es sich hier um einen zeitgenössischen Roman handelt. Jedoch wird man beim Lesen sehr schnell eines Besseren belehrt, was mich als Liebhaber historischer Romane unglaublich gefreut hat.
    „Verbotene Liebschaften“ beginnt in unserer Zeit, als sich die Historikerin Eloise Kelly auf Recherchereise begibt. Sie hofft, ein Geheimnis aus Napoléons Zeit lüften zu können, in dem sie die wahre Identität eines englischen Spions aufdeckt. Als sie alte Dokumente in der Hand hält, taucht nicht nur Eloise in die Vergangenheit ein – geistig, nicht körperlich, es ist kein Zeitreiseroman , sondern auch der Leser wird etwa 200 Jahre in der Zeit zurückgeschickt. Ich finde es großartig, dass man als Leser die Ereignisse nicht aus zweiter Hand erfährt, sondern die Ereignisse um 1803 selbst erleben und lesen darf. Der Großteil des Romans handelt im frühen 19. Jahrhundert. Ab und an wird man für ein Kapitel zurück in die Gegenwart gebracht, so dass man zwei Handlungsstränge hat. Der zeitgenössische Erzählstrang steht eindeutig im Hintergrund, ist aber nicht weniger interessant.


    Lauren Willig hat ein unglaubliches Erzähltalent. Vom ersten Moment an war ich in ihrer Geschichte gefangen. Sie erzählt luftig, amüsant, spritzig und unglaublich unterhaltend. Entzückend und reizend sind hier meine Lieblingsadjektive. Es gab nicht einen Moment, in dem ich mich gelangweilt hätte oder das Buch als farblos empfunden habe. Im Gegenteil, der Roman sprüht vor Leben und Intensität. Sicherlich, von der Handlung her mag „Verbotene Liebschaften“ eher leichte Unterhaltung sein, ist aber dabei unheimlich erfrischend und irgendwie zum Verlieben.


    Vor allem die Figuren haben es mir angetan, allen voran Amy. Mit ihren zwanzig Jahren wirkt sie manchmal noch in ihrer ungestümen Art wie ein Backfisch, vielleicht manchmal etwas naiv, wobei sie äußerst klug und aufgeweckt ist. In ihren Facetten hat sie mich oft an Scarlett O’Hara erinnert, wobei Amy keineswegs so zickig ist. Amy ist stur, stark und lechzt nach Leben, ein kleiner Wirbelwind, der ganz genau weiß, was er will.
    Aber nicht nur Amy ist großartig ausgearbeitet. Ich kann Lauren Willig nur ein großes Kompliment machen, denn sie hat sich bei all ihren Figuren unglaublich viel Mühe gemacht und sie so zum Leben erweckt, dass sie mir alle deutlich vor Augen standen. Nicht einmal die Randfiguren bleiben farblos, sondern haben interessante Facetten. Beim Lesen hatte ich oftmals das Gefühl, kein Buch in der Hand zu haben, sondern im Kino zu sitzen und mir einen Film anzusehen. Großartig!


    Neben den Aspekten der Spionage zur Zeit Napoléons steht hier eindeutig eine Liebesgeschichte im Vordergrund, die mir unglaublich gut gefallen hat. Sie entwickelt sich langsam, stößt auf Hindernisse, die überwunden werden müssen und wirkt nie plump, sondern immer leicht und vor allem glaubwürdig. Hier geht es nicht ruck zuck zur Sache, sondern die Autorin lässt sich sehr viel Zeit. Den Charakter eines Nackenbeißers hat „Verbotene Liebschaften“ nicht einmal im Ansatz, weswegen ich wahrscheinlich so begeistert von dem Roman bin. Besonders schön finde ich, dass der Roman kaum ins Kitschige abdriftet, sondern einfach zum Seufzen romantisch ist.


    Die übrige Handlung erinnert ein wenig an „Mantel und Degen“-Filme, was ich sehr reizvoll fand. Sicherlich geht die Spionage nicht in die Tiefe, aber das ist auch eindeutig nicht das vorrangige Thema des Romans. Jedoch erzählt Lauren Willig auch das Leben eines Spions spannend, nachvollziehbar und für einen Laien glaubhaft. Die Recherche von Eloise Kelly trägt schließlich Früchte und als Leser hat man lange Zeit, sich selbst seine Gedanken zu machen, wer der noch nicht enttarnte Spion sein könnte und ich muss zugeben, ich habe in die falsche Richtung gedacht und wurde so am Ende überrascht.


    Die kurzen Episoden in der Gegenwart stehen denen in der Vergangenheit nicht nach. Sie sind zwar kurz, aber nicht weniger interessant. Die Figuren sind ebenso liebevoll ausgearbeitet und die Handlung ist schlüssig, unterhaltsam und voller Leben.


    Nie hatte ich das Gefühl, dass die Autorin in ihrem Roman etwas stiefmütterlich behandelt. In jeder Einzelheit hat sie sich unheimlich engagiert. Ich freue mich sehr, dass bereits im Dezember 2007 der nächste romantische Spionage-Roman von Lauren Willig erscheint und auch danach die Serie noch fortgesetzt wird. Ich möchte den Liebhabern romantischer Liebesromane „Verbotene Liebschaften“ unbedingt ans Herz legen. Nackenbeißer-Fans seien gewarnt, sie werden mit diesem Roman nicht auf ihre Kosten kommen.

    Bewertung


    5ratten

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    Verlag: Knaur
    ISBN: 3-426-63386-8
    Seiten: 477
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 8,95
    ET: 04.2007


    Inhalt


    Spanien im 17. Jahrhundert:


    Die 15jährige baskische Adlige Catalina de Erauso wird von ihren Eltern ins Kloster gesteckt, doch kurz vor der Weihe gelingt ihr die Flucht in die Freiheit. Schnell merkt Catalina, dass sie in der Welt als Frau nicht überleben kann. Sie verkleidet sich als Mann ein unverzeihlicher Frevel im Zeitalter der Inquisition und lässt sich ein auf ein Leben voller Gefahren, das sie bis nach Südamerika führt ... Sie sucht dort ihren Geliebten, der von ihrer wahren Identität selbst dann noch nichts ahnt, als sie Seite an Seite mit ihm in der königlichen Armee kämpft ...

    Der wahre Roman einer mutigen Frau, die das Unmögliche wagte und deren Leben ein einziges Abenteuer war.


    Meine Meinung


    „Die Nonne mit den Schwert“ ist das Debut der in Spanien lebenden Lea Korte und beruht auf dem wahren Leben der Catalina de Erauso. Catalina ist in Spanien äußerst berühmt und erlangte ihre Berühmtheit vor allem dadurch, dass sie als junge Frau aus dem Kloster floh und von da an ihr Leben als Mann verkleidet bestritt. Catalina de Eurauso führte ein aufregendes, wenn auch gefährliches, aber vom Glück begünstigtes Leben. Sie war unter anderem Matrose und Soldat und gelangte bis nach Südamerika. Lea Korte stützt sich hauptsächlich auf Catalinas Autobiographie. Diese lieferte die Vorlage und man ihr Glauben schenken darf, dann hatte Catalina das Glück für zehn Leben und einen Schutzengel, der sie nie im Stich ließ.


    Ich hatte das Vergnügen, „Die Nonne mit dem Schwert“ in einer Leserunde mit Lea Korte zu lesen. Das brachte viel Licht ins Dunkel und rückte das Buch oftmals ins rechte Licht. Der Einstieg in den Roman fiel mit unheimlich leicht und ich war mit dem Schreibstil der Autorin sehr schnell warm. Lea Korte benutzt eine leichte, dadurch aber nicht unbedingt oberflächliche, Sprache, die das Lesen zu einem Vergnügen werden lässt. Die Seiten fliegen nur so dahin und ehe man sich versieht, ist das Buch schon zu Ende. Ab und an hat sich ein stilistischer bzw. sprachlicher Fauxpas eingeschlichen, aber es bleibt in einem verzeihbaren Rahmen. Nur, dem Lektorat hätten eindeutig moderne Redewendungen auffallen sollen.


    Die Handlung ist äußerst rasant erzählt. Catalina stürzt von einer Situation in die nächste, so dass man als Leser kaum Zeit hat, zu Atem zu kommen. Dadurch wird der Roman zwar einerseits sehr temporeich und nie langweilig, andererseits wirken manche Szenen zu gehetzt. Ich hätte mir gelegentlich gewünscht, dass sich die Autorin mehr Zeit nimmt.
    Was den Inhalt der Handlung angeht, war ich zunächst etwas enttäuscht, bis Lea Korte erklärte, dass sie sich ihn nicht ausgedacht habe, sondern er durch Catalinas Autobiographie und Zeitzeugenberichte belegt sei. Catalina hat einen unerschöpflichen Vorrat an Glück. Sie kann in noch so einer ausweglosen oder gefährlichen Situation gelandet sein, sie kommt immer mit heiler Haut und ohne ernsthafte Probleme davon. Auf Dauer wirkt es konstruiert und eintönig. Nur, was soll eine Autorin machen, wenn es sich so ereignet hat? Soll sie die Wahrheit zu Gunsten der Spannung ändern? Jeder muss das für sich entscheiden. Ich persönlich erwarte von einem Autor, dass er sich an die belegten Fakten hält. Von daher kann ich Lea Korte diesbezüglich auch keinen Vorwurf machen, geschweige denn die glücklichen Abläufe kritisieren.
    Lea Korte hat aber auch ihrer Phantasie freien Lauf gelassen und hat eine nicht belegte Liebesgeschichte eingebaut, sowie einige Figuren, die Catalinas Weg kreuzen. Allerdings wird das extra im Nachwort erwähnt und ist damit in meinen Augen vollkommen in Ordnung. Mir hat der Aufbau der Romanze sehr gut gefallen und auch mit dem Ende war ich rundherum zufrieden. Potential für eine Fortsetzung wäre vorhanden, nötig ist sie meines Erachtens aber nicht. Der Roman steht für sich und am Ende bleibt dem Leser viel Raum für die eigene Phantasie. Laut Lea Korte ist auch kein zweiter Teil um Catalina de Erauso geplant.
    Ausgezeichnet gefiel mir, dass zwar Catalinas Glückssträhne nie endet, aber die Menschen in ihrer Umgebung, Menschen, die ihr nahestehen, nicht ebenso viel Glück haben. So erfährt Catalina, dass nicht immer alles gut ausgehen kann und für den Leser wird es spannender.


    Durch das hohe Erzähltempo habe ich etwas länger gebraucht, um mit der Protagonistin warm zu werden. Sie richtig verstehen und mit ihr eins werden, konnte ich leider nur selten. Bei Catalina fehlten mir vor allem ihre Gefühls- und Gedankenwelt.
    Dennoch ist Catalina eine sehr interessante Person und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mehr über diese Frau zu erfahren. Nur, Catalina hätte einfach ein wenig mehr Tiefe gut getan.Die anderen Figuren, vor allem die, die für Catalinas Leben bedeutend waren – ob nun erfunden oder historisch belegt – haben mir wirklich gut gefallen und wurden wunderbar ausgearbeitet. Von ihnen hatte ich schnell ein deutliches Bild vor meinem geistigen Auge. Für einen Debutroman sind einige Figuren überdurchschnittlich gut gelungen und man darf gespannt auf den nächsten Roman der Autorin sein.


    Insgesamt hat Lea Korte ein äußerst solides Debut veröffentlicht, das kurzweilige Lesestunden verspricht. Nur darf man eines nicht vergessen, Catalina hatte wirklich so viel Glück…


    Bewertung


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Hallo Leen,


    ich hab das Buch vor ein paar Tagen ausgelesen und bin genauso begeistert von dem Buch wie Du. Eine Rezi wird die Tage noch folgen, vielleicht schaff ich es sogar noch heute.


    Zitat

    Eine begeisterte Leen :winken: die hofft, dass bald wieder was von der Autorin erscheint


    Hast Du mitbekommen, dass die Fortsetzung im Dezember erscheint und weitere kommen werden? Der dritte Teil ist im Original bereits erschienen und der vierte wird nächstes Jahr veröffentlicht. Fragt sich nur, wann die deutschen Übersetzungen kommen.


    Das Geheimnis der schwarzen Tulpe (2)


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    Auf der Suche nach dem französischen Meisterspion, der nur als die »Schwarze Tulpe« bekannt ist, werden Miles Dorrington und Lady Henrietta zu höchst unfreiwilligen Spionagegefährten. Bis sie sich ineinander verlieben ... Zwei Jahrhunderte später entdeckt die junge Amerikanerin Eloise Kelly ebenfalls das Geheimnis der »Schwarzen Tulpe« ...


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    Übrigens, die Homepage von Lauren Willig ist einen Besuch wert.


    LG
    Cait