Beiträge von Cait

    Was? Echt? Das ist ja ein Ding! Ich gehöre wohl eher zur ungeduldigen Fraktion. :breitgrins:
    Danke für den Tipp! Sobald ich wieder daheim bin, werd ich die CD nochmal hören! Tausend Dank!

    Meine Meinung


    „Die Schwester der Königin“ hatte mich nach nur wenigen Seiten schon voll im Griff und ließ mich erst Tage nachdem ich das Buch beendet hatte wieder los. Das Leben der Geschwister Boleyn hat mich sehr bewegt und nachhaltig beschäftigt. Philippa Gregory hat eine sehr intensive, berührende Version über Anne und Mary Boleyn geschrieben, die nicht in allen Punkten den historischen Tatsachen entspricht. Zum Glück fand ich das erst nach dem Buch heraus, als ich selbst ein wenig recherchierte, so dass es mich bei der Lektüre nicht weiter gestört hat. Allerdings war ich schon enttäuscht als ich herausfand, dass Philippa Gregory sehr häufig auf ihr Recht auf künstlerische Freiheit zurück gegriffen hat. Da die Autorin so viel verändert und ihren Bedürfnissen angepasst hat, hätte ich ein ausführliches Nachwort äußerst hilfreich und vor allem wichtig gefunden. Leider muss der Leser aber darauf verzichten.


    Der Schreibstil hat mir ausnehmend gut gefallen. Der Roman liest sich leicht und angenehm, ohne oberflächlich oder allzu trivial zu wirken. Nachdem ich begonnen hatte, war es schwer mich dem Zauber und der Macht der Boleyns zu entziehen. Den einzigen Kritikpunkt am Stil habe ich bezüglich der Sprache, die gelegentlich für meinen Geschmack zu modern gewählt ist.


    Besonders beeindruckt hat mich die Wirkung des Romans auf meine Sympathien bezüglich der Figuren. Vor dem Buch hatte ich deutliche Sympathien für Anne Boleyn, was sich im Laufe der Handlung deutlich ändert. Für mich ist sie zwar immer noch eine sehr tragische Figur, aber meine Sympathien haben sich zu Gunsten Marys und auch vor allem Georges verschoben. Gerade die Beziehung der Geschwister untereinander hat mich stark beschäftigt und bewegt. Philippa Gregory hat großartig deutlich gemacht, wie wichtig die Geschwister für einander waren, auch wenn oft Neid und Missgunst im Spiel waren. Letztendlich gewann die Geschwisterliebe doch immer wieder die Oberhand. Das hat mich sehr berührt und beeindruckt.


    Philippa Gregory hat außerdem wunderbar die Intrigen und eigennützigen Interessen am Hofe, Aufstieg und Fall von Höflingen, Beeinflussungen und Willkür des Königs in ihren Roman eingeflochten. Dabei verzichtet sie weites gehend auf Gewalt und Blutvergießen, sondern bedient sich mehr der Ränkeschmiederei um Spannung aufzubauen. Mir hat das wirklich gut gefallen und die Autorin zeigt mit diesem Roman, dass ein Buch nicht nur spannend und fesselnd sein kann, wenn ständig Köpfe rollen. Allerdings verzichtet sie bedauerlicherweise auch auf detaillierte Beschreibungen von Handlungsorten, Kleidung etc., so dass dem Roman ein wenig die Atmosphäre fehlt. Ich konnte mich zwar in meinen Vorstellungen in das Hofleben einfinden, dennoch hätten mir Beschreibungen über Möbel, Kleidung und Alltagshandlungen sehr gut gefallen. Über die politischen Ereignisse zu dieser Zeit erfährt man leider nur wenig. Für die Handlung sind diese zwar ausreichend eingeflossen, allerdings hätte ich gerne mehr darüber gelesen. Aber gut, es ist ein Roman über die Geschwister Boleyn und nicht in erster Linie über Henry VIII. Von daher kann ich darüber gut hinweg sehen. Die manchmal fehlende Atmosphäre hat bewirkt, dass ich dem Buch nicht die volle Bewertung geben konnte.


    Die Figuren sind einfach großartig! Gerade das Geschwister-Trio, aber auch König und Königin sind wunderbar ausgefeilt und schillernde, facettenreiche Persönlichkeiten mit unheimlich viel Tiefe. Philippa Gregory hat ihnen so viel Leben eingehaucht, wie es nur möglich war. Ich hatte das Gefühl, ich stünde neben den Figuren, könnte sie berühren, in ihr Herz sehen. Aber auch die Nebenfiguren wurden von der Autorin nicht stiefmütterlich behandelt, sondern bekamen die Aufmerksamkeit, die sie verdient haben. Sie stehen den Hauptfiguren nur in einem nach, sie kamen nicht so oft wie diese in dem Roman vor und konnten sich daher auch nicht so raumgreifend entfalten. Ein großes Lob an die Autorin, ich konnte wunderbar am Leben der Charaktere teilnehmen. Die Figuren kamen mir bedenklich nahe und haben mich emotional tief bewegt.


    Bis auf minimale Abstriche ist „Die Schwester der Königin“ ein wirklich großartiges Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite restlos begeistert hat! Ich kann jedem diesen Roman ans Herz legen, der mehr über Anne Boleyn und ihre Geschwister erfahren möchte, allerdings sollte man gewarnt sein, dass vieles nicht den historischen Tatsachen entspricht.


    Bewertung


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

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    Verlag: dtv
    ISBN: 978-3-423-12956-5
    Seiten: 552
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 10,00
    ET: 2002


    Kurzbeschreibung


    In »Mansfield Park«, dem Herrenhaus des reichen Sir Thomas Bertram, leben nicht weniger als drei junge Ehekandidatinnen. Maria und Julia, die beiden Töchter des Hauses, gefährden durch Arroganz und Eitelkeit ihr zukünftiges Glück. Zugleich machen sie ihrer Cousine Fanny, Tochter verarmter Eltern, die bei den Bertrams aufwächst, das Leben schwer. Fanny, die eigentliche Heldin des Romans, trotzt kraft ihrer Unbestechlichkeit und Menschenkenntnis allen Anfechtungen...


    Meine Meinung


    „Mansfield Park“ ist mein siebter Roman von Jane Austen und leider derjenige, der mir am wenigsten gefallen hat. Ich glaube, hätte ich mit diesem Jane Austen-Roman begonnen, hätte ich keinen weiteren mehr von der Autorin angerührt. Dabei war ich wirklich gespannt auf die Geschichte, die Jane Austen erzählt und habe mich sehr gefreut als unsere Leserunde dazu begann.


    Während mir einige Episoden viel zu ausgewälzt waren, ist sich Jane Austen zumindest in ihrem Stil und ihrer Ironie weites gehend treu geblieben, auch wenn „Mansfield Park“ ein wenig die Leichtigkeit fehlt, die ich an den jüngeren Werken Jane Austens so liebe. „Mansfield Park“ wirkt erwachsener und anspruchsvoller und man sollte sich Ruhe und Zeit für das Buch nehmen.


    Jane Austen versucht sich auch hier wieder an einem ironischen Sittengemälde der Zeit, erhebt hier aber viel stärker den moralischen und ethischen Finger. „Mansfield Park“ ist ernster, nicht so verspielt, teilweise konnte ich kaum ergründen, was Jane Austen tatsächlich wörtlich meint und wo Ironie im Spiel ist.


    Jane Austen schafft eine sehr schöne Atmosphäre der Oberflächlichkeit und Bigotterie. Ich fand es äußerst amüsant zu lesen, wie lange sich die gute Gesellschaft stundenlang über Nichtigkeiten unterhalten konnte. Obwohl ich das meist mit einem Kopfschütteln verfolgte, habe ich mich doch köstlich amüsiert. Und sie hat es geschafft mich sehr häufig zu überraschen. Mit einigen Ereignissen hätte ich im Leben nicht gerechnet und sie geht schonungslos und rücksichtslos mit ihren gewählten Ereignissen und Gesprächsthemen um. Ehebruch ist nur eines davon und da nimmt sie wirklich kein Blatt vor den Mund, was mich ehrlich beeindruckt hat.


    Zwar sind die Figuren sehr lebendig, aber leider überzeichnet. Ich konnte mich mit keiner identifizieren. Einige sind zwar wirklich sympathisch und auch liebenswert ausgearbeitet und ich konnte sie mir alle deutlich vorstellen, aber eine Lieblingsfigur wie z.B. Elizabeth in „Stolz und Vorurteil“ konnte ich nicht für mich finden, auch wenn mich Fanny zu Beginn des Romans wirklich bezaubert hat. Gegen Ende mutierte sie aber dann doch zu einer viel zu guten Person, deren Charakter und Tugend absolut anstandslos sind. Da wurde sie mir einfach zu glatt und vor allem zu uninteressant. Sicherlich umfasst der Roman nur eine relativ geringe Zeitspanne, dennoch habe ich die Entwicklung der Charaktere vermisst. Die meisten bleiben stur und starr in ihrer anfänglichen Charakterisierung gefangen, auch wenn es ab und an eine Figur wagt, kurz daraus auszubrechen. Aber anders als in anderen Romanen verselbständigt sich leider keine so richtig.


    Insgesamt würde ich jedem Jane Austen-Anfänger von diesem Roman abraten. Wenn man mit Jane Austen beginnen möchte, sollte man doch eher in Richtung „Stolz und Vorurteil“ und „Verstand und Gefühl“, oder auch „Emma“ greifen und sich „Mansfield Park“ für später aufheben. Auch wenn ich nicht restlos begeistert von diesem Roman war, so war es doch interessant mal einen erwachseneren Jane Austen-Roman zu lesen und ich empfand es auch nicht als Zeitverschwendung. Im Gegenteil, ich finde, jeder Jane Austen-Fan sollte auch „Mansfield Park“ lesen, um die Vielfältigkeit Jane Austens zu entdecken. „Mansfield Park“ ist anders, ernster und reifer, vielleicht auch ein wenig langatmig, aber durchaus lesenswert...


    Bewertung


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Das Buch ist im Februar 2008 endlich auch bei Knaur erschienen:


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    Meine Meinung


    Normalerweise lese ich eher historische Romane über das Mittelalter und die Neuzeit, daher brauchte ich doch ein wenig mehr Zeit, um mich in dieser Epoche zurecht zu finden. Ich hatte Schwierigkeiten mit den gewöhnungsbedürftigen Namen und auch mit der doch sehr langsam anlaufenden Handlung. Ich mag es, wenn es gleich im ersten Kapitel rasant beginnt. Darauf muss man in „Die Druidin“ verzichten. Hier nimmt die Handlung erst im Laufe einiger Kapitel richtig Fahrt auf. Aber nach einer Eingewöhnungszeit konnte ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Ich glaube, ich habe es in zwei Zügen verschlungen. Ich konnte einfach beim besten Willen nicht aufhören zu lesen.


    Der Stil ist flüssig und angenehm, wenn mich auch die ab und an zu moderne Sprache ein wenig gestört hat. Meistens ist sie mir aber gar nicht richtig aufgefallen, da ich so in der Handlung gefangen war. Gefehlt haben mir allerdings ein wenig die Details zum Leben in dieser Zeit. Historischer Hintergrund, Alltag, Kleidung und Bräuche hätten gerne mehr beachtet werden können. Eine altertümliche Atmosphäre kommt so gut wie nie auf. Sehr oft hätte die Handlung eigentlich auch in einer ganz anderen Zeit angesiedelt sein können. Gerade die Vorboten der Völkerwanderung hätten mehr Raum einnehmen dürfen. Es wäre wirklich interessant gewesen, darüber deutlich mehr zu erfahren. Nur selten merkt man wirklich, dass man sich im 2. Jahrhundert vor Christus befindet, was ich ein wenig schade finde und auch mein größter Kritikpunkt ist.


    Obwohl ich um Bücher, die auf Hokuspokus in einem historischen Roman setzen normalerweise einen großen Bogen mache, hat es mich hier nicht im geringsten gestört, dass die Hauptfigur übersinnliche Fähigkeiten besitzt. Hier, zur Zeit der Druiden, hat es gepasst und da Birgit Jaeckel den Anteil an Magie nicht ausgeschlachtet hat und auch der religiöse Anteil in einem sehr gut verträglichen Maß geblieben ist, hat es mir sogar gefallen. Es gehörte einfach zu Talia dazu und wirkte nie störend.


    Besonders begeistert war ich von der sehr greifbaren. Das Buch hat mich oft berührt und bewegt. Ich konnte mitleiden, mitfiebern, mich mit freuen, was nicht zuletzt an den wirklich wunderbar sympathischen Figuren lag. Den Protagonisten kam ich äußerst nahe und sie sind mir im Laufe der Handlung doch sehr ans Herz gewachsen. Besonders interessant ist die Entwicklung Talias. Man lernt sie zunächst als junge Frau kennen, begleitet sie ein Stück ihres Weges, um dann nach einem Zeitsprung eine reifere, erwachsenere Talia wieder zu treffen, die sich in den Jahren doch sehr verändert hat. Mir gefällt, dass die Figuren nicht starr in einen Rahmen gepresst wurden, sondern Raum haben sich zu verändern. Und ich finde, dass ist der Autorin sehr gut gelungen.


    Allerdings muss ich im Zusammenhang mit dem Zeitsprung auch ein wenig Kritik üben. In dieser Zeit, in der der Leser nicht „live“ dabei sein durfte, geschieht so viel interessantes und spannendes in Talias Leben, dass es mir ein Leid tat, darüber nur in Nebensätzen zu erfahren. Gerne hätte ich gerade über diese Zeit der Veränderungen in Talias Leben mehr gelesen. Schade, dass hier gekürzt wurde. Zweihundert Seiten mehr hätten dem Buch nicht weh getan, im Gegenteil, mir hätte der Roman nicht lang genug sein können. Aber ich muss der Autorin auch noch ein großes Lob zu ihrem Ende machen. Ich hatte befürchtet, dass es mir schwer fallen würde, mich von dieser Geschichte zu lösen, aber Dank des wunderbaren und runden Finales, habe ich Talia ohne Bedauern, aber tief zufrieden ziehen lassen.


    Insgesamt war ich äußerst begeistert von Birgit Jaeckels Debüt und freue mich schon sehr auf weitere Romane der Autorin. „Die Druidin“ hat mir zwei volle Tage lang wunderbar spannende und berührende Stunde geschenkt und ich kann es jedem ans Herz legen, der gut und gerne auch einmal auf einen ausgefeilten historischen Hintergrund verzichten kann.


    Bewertung


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

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    Verlag: Hörbuch Hamburg
    Sprecher: Andrea Sawatzki und Christian Berkel
    Spieldauer: ca. 288 Minuten, vollständige Lesung, 4 CDs


    Kurzbeschreibung


    Erstaunlich, wie wenig Worte notwendig sind, um Leidenschaft zu entfachen. Sie müssen nur richtig gewählt sein und zur rechten Zeit kommen. Bei Leo Leike landen irrtümlich E-Mails einer ihm unbekannten Emmi Rothner. Aus Höflichkeit antwortet er ihr. Und weil sich Emmi von ihm angezogen fühlt, schreibt sie zurück. Bald gibt Leo zu: "Ich interessiere mich wahnsinnig für Sie, liebe Emmi. Ich weiß aber auch, wie absurd dieses Interesse ist." Und wenig später gesteht Emmi: "Es sind Ihre Zeilen und meine Reime darauf: die ergeben so in etwa einen Mann, wie ich mir plötzlich vorstelle, daß es sein kann, daß es so jemanden wirklich gibt." Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann es zum ersten persönlichen Treffen kommt, aber diese Frage wühlt beide so sehr auf, daß sie die Antwort lieber noch eine Weile hinauszögern. Außerdem ist Emmi glücklich verheiratet. Und Leo verdaut gerade eine gescheiterte Beziehung. Und überhaupt: Werden die gesendeten, empfangenen und gespeicherten Liebesgefühle einer Begegnung standhalten? Und was, wenn ja?


    Meine Meinung


    Ich hatte schon einiges über das Buch gehört, allerdings konnte es mich trotz guter Kritiken einfach nicht reizen. Dann bekam ich das Hörbuch zum Geburtstag geschenkt. Naja, wenn ich es jetzt schon mal habe, dann kann ich es mir - ich bin ein absoluter Hörbuch-Muffel - ja auch mal anhören, dachte ich so bei mir. Gesagt getan, das Hörbuch während des Kochens in den CD-Player gelegt und da war es dann um mich geschehen. Es dauerte nicht lange und ich konnte mich dieser außergewöhnlichen Geschichte einfach nicht entziehen, was wohl neben den wirklich originellen, witzigen, teilweise sarkastischen E-Mails, vor allem an der wunderbaren Leseleistung von Andrea Sawatzki und Christian Berkel lag. Abends wollte ich es zum Einschlafen hören, aber weit gefehlt. Können mich normalerweise Hörspiele ruckzuck in den Schlaf spielen, hab ich hier kein einziges Auge zu gemacht. Zwei Stunden habe ich mir mitten in der Nacht um die Ohren geschlagen, weil ich einfach wissen MUSSTE wie es mit Emmi und Leo weiter geht. Ich habe mich selten so gut bei einem Hörbuch amüsiert. Ich habe viel gelacht, geschmunzelt, war aber auch mal nachdenklich und seltsam berührt. Das Ende ließ mich erstarrt zurück (es ist einfach ein Hammer, ein Keulenschlag) und ich gestehe, die Geschichte hing mir noch lange nach und ich musste noch oft an Emmi und Leo denken. Ein wunderbares Hörbuch, das mich von der ersten bis zur letzten Minute unglaublich gefesselt hat.


    Bewertung


    5ratten

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    Titel: Liebe Sabine - Das mehr oder weniger tragische Ende einer total tollen Beziehung
    Verlag: Dhv der Hörverlag
    Sprecher: Jan Weiler, Anette Frier, Sandra Limoncini
    Spieldauer: ca. 70 Minuten, 1 CD


    Kurzbeschreibung


    Das Ende einer Beziehung: Er will seiner Freundin Sabine eine letzte Nachricht übermitteln - per Diktiergerät. "Liebe Sabine", setzt er an, und gerät das erste Mal ins Stocken. "Liebe" Sabine? Eigentlich passt schon diese Anrede so überhaupt nicht zu dem, was er ihr zu sagen hat. Also: Repeat gedrückt und neu begonnen. Jan Weiler und Anette Frier stellen sich mannhaft dem Kampf mit den Worten und dem Ringen nach Formulierungen und werden dabei im Hintergrund von Regisseur Leonhard Koppelmann tatkräftig unterstützt. Ein herrlich witziges und zugleich tragisches Hörspiel, ein echter Weiler!


    Meine Meinung


    Ich hatte bereits auf der Frankfurter Buchmesse 2007 das Vergnügen, die drei Sprecher live einen Ausschnitt aus Jan Weilers Hörspiel spielen zu sehen und schon da war mir klar, das muss ich einfach haben. Es hat zwar eine Weile gedauert bis ich es mir zugelegt habe und danach nochmal bis ich es mir endlich anhörte, aber heute habe ich mir die Zeit genommen und habe die 70 Minuten sehr genossen. Es ist bissig, sarkastisch und dabei unheimlich komisch. Allerdings habe ich mir dabei auch gedacht, dass vor allem Männer davon begeistert sein dürften, schließlich geht es um den Brief eines verlassenen Mannes, aber auch Frauen kommen sicher auf ihre Kosten. Leider endet das Hörspiel auch mit dem Band des Diktiergerätes, was ich sehr schade finde. Mich hätte doch interessiert wie es weiter geht, ob sich die beiden nochmal treffen etc. Aber ich bin eh ein Mensch, der gerne immer auch noch "das danach" lesen, sehen oder hören möchte. Vor allem Jan Weiler liefert eine großartige Leseleistung. Schön sein (Hör)-Buch "Maria, ihm schmeckt´s nicht", das er auch selbst liest, hat mich Tränen lachen lassen. Aber auch Anette Frier kann sich wirklich hören lassen. Sandra Limoncini konnte mich leider gar nicht überzeugen. Insgesamt ein sehr kurzweiliges, sehr unterhaltsames Hörspiel, das Lust auf mehr von Jan Weiler macht.


    Bewertung


    4ratten

    zweiteres: Ärger (ich hoffe ich bin hier nicht angeeckt, die Rezension zu Teil 2 spare ich mir dann wohl lieber)


    Quatsch, gar nicht. :breitgrins: Ich gehöre ja zu denjenigen, die das Buch recht hoch bewertet haben, allerdings unter dem Gesichtspunkt beste "platte Story". Ich hab mich unglaublich gut unterhalten gefühlt, es las sich flott weg und es passte einfach zu meiner Stimmung. Anspruchslose Bücher sind zum Abschalten ab und an einfach ein Muss. Zu einem anderen Zeitpunkt wäre es zwar die gleiche Rezi geworden, aber mit einer deutlich schlechteren Bewertung. Derzeit lese ich den zweiten Teil, aber gepackt hat es mich überhaupt noch nicht. Wahrscheinlich reicht ein Plott dieser Art einfach, aber ich bin auch noch nicht sehr weit...


    Hallo ihr Lieben!


    Das Buch klingt ja wirklich klasse!
    An die, die es schon gelesen haben, würde ich gerne eine Frage stellen: Kann man das Buch eurer Meinung nach gut am Stück lesen oder braucht man Lesepausen dazwischen? Ich habe mir überlegt, das Buch für meinen langen Flug zu kaufen... das klingt so toll ;)


    LG Tina


    Hallo Tina,


    ich finde, es ist ein Buch zum Verschlingen. Ganz klar, nicht zu anspruchsvoll, spannend und mit tollen Figuren!


    LG
    Cait

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    Verlag: Scherz
    ISBN: 3-502-52007-0
    Seiten: 399
    Ausgabe: Taschenbuch
    ET: 08.2004
    Preis: nicht lieferbar


    Großbritannien Anfang des 18. Jahrhunderts


    In England und Schottland herrscht Georg I. Doch im Untergrund formiert sich der »jakobitische« Widerstand. Dessen Ziel ist es, die katholischen Stuarts zurück auf den Thron zu bringen. Mitten unter den Verschwörern ist auch die verarmte Lady Cecily Fitzhenry - einst vermögende Hofdame unter King George, jetzt eine glühende Anhängerin der Stuarts. Von ihrem immensen Vermögen besitzt sie nur noch ein heruntergekommenes Gasthaus. Das aber mehr und mehr zum Treffpunkt der Rebellen wird...


    Meine Meinung


    „Im Auftrag des Königs“ hat mir insgesamt recht gut gefallen. Leider hatte ich zunächst große Schwierigkeiten mit dem Erzählstil der Autorin, aber die hatte ich bisher eigentlich bei jedem Roman Diana Normans. Hier dauerte es allerdings erheblich länger, bis ich mich richtig in die Geschichte fallen lassen konnte. Leider hat die Autorin auch die Angewohnheit mit Fremdwörtern um sich zu werfen, die mir zum Großteil nicht geläufig sind. Da bleibt einem nur die Möglichkeit, sie entweder zu ignorieren oder sich ein Fremdwörterlexikon zu schnappen. Ich habe mich für die erste Variante entschieden und konnte damit meistens sehr gut leben. Allerdings war es für den Lesefluss doch ab und an etwas hinderlich.


    Die Handlung beginnt sehr rasant und abenteuerlich-romantisch. Im Großen und Ganzen ist die Geschichte sehr spannend und so gut wie gar nicht voraussehbar. Cecily muss im Laufe des Romans viele Stationen von Leid und Glück durchlaufen, die oftmals wirklich überraschten. Dabei änderten sich vor allem ihre Lebensumstände gravierend. Und es war spannend mit anzusehen, wie sie sich in ihrem neuen Lebensumfeld zurecht findet oder eben auch nicht. Bis zum Schluss wusste ich nicht, wie es für Cecily ausgehen würde und war am Ende rundherum zufrieden.


    Besonders interessant war für mich der historische Hintergrund, über den ich bisher kaum gelesen hatte. Das Buch beginnt 1716 kurz nach einem Jakobiten-Aufstand und behandelt die innenpolitischen Verhältnisse recht ausführlich. Vor allem wird dabei darauf eingegangen, wie sich die Innenpolitik auf das einfache Volk, so wie auf den Adel auswirkte. Das hat mir sehr gut gefallen und hat mir einen äußerst interessanten Einblick in die Zustände Englands Anfang des 18. Jahrhunderts gewährt. Gerade die Ausarbeitung der historischen Hintergründe beeindruckt mich bei den Romanen Diana Normans immer wieder.


    Aber auch ihre Figuren haben ihre Reize und konnten mich alle überzeugen. Sie sind nicht nur sehr facettenreich, sondern auch äußerst lebendig und konnten mich irgendwie alle auf ihre Art berühren.
    Cecily ist besonders gelungen, sie entwickelt und verändert sich großartig im Laufe ihres so abwechslungsreichen Lebens. Sie hat für ihre Zeit eine recht liberale Einstellung, allerdings finden sich auch alte, verstaubte Verhaltensmuster und Vorurteile in ihr wieder, was sie unglaublich realistisch und nicht zu einer perfekten, konstruierten Person macht.


    „Im Auftrag des Königs“ ist ein wunderbarer Roman, über eine Frau, die versucht ihre Stellung in einem politisch gespaltenen England zu finden – politisch wie sozial - und dadurch nicht nur einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen muss. Auch wenn sie scheinbar am Ende ist, entwickelt sie eine Stärke und einen Überlebenswillen, der sie sich wieder aufrichten und kämpfen lässt. Mich hat Cecily sehr beeindruckt und ich habe mir ihr gelitten, gekämpft und geliebt….


    Meine Bewertung


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    Verlag: Knaur
    ISBN: 978-3-426-66241-0
    Seiten: 761
    Ausgabe: Hardcover
    ET: 12.2007
    Preis: € 19,90


    Deutschland im Dreißigjährigen Krieg


    Auf der Flucht vor den heranrückenden Schweden fällt die siebzehnjährige Irmela von Hochberg den Feinden in die Hände. Wie durch ein Wunder kann sie entkommen - und wird daraufhin beschuldigt, eine Hexe zu sein.
    Dies ist Wasser auf die Mühlen des Priors vom Kloster Lexenthal, denn er hatte bereits vor Jahren Irmelas Mutter auf den Scheiterhaufen bringen wollen, war aber damals vom pfälzischen Herzog daran gehindert worden. Nun wird die Tochter zum Opfer seines düsteren Ränkespiels, doch auch Irmela steht unter dem Schutz des Herzogs. Der Prior bedient sich nicht nur seiner skrupellosen Nichte Ehrentraud, um sein schändliches Werk zu vollenden, sondern auch der zwielichtigen Helene, die einst mit Irmelas Großvater verheiratet war und auf das Erbe der Hochbergs spekuliert. Das Netz, das sich um die schöne Irmela spinnt, wird immer enger, und nur ein Wunder kann sie noch vor dem Feuer retten ...


    Meine Meinung


    Kennst du einen, kennst du sie alle… Das trifft auf diesen Roman sicher nicht zu. Sicherlich erkennt man schon nach wenigen Seiten am Schreibstil und Ausdruck die Handschrift Iny Lorentz‘, allerdings sehe ich das nicht als negativ an, sondern vielmehr als Markenzeichen eines zu sich und seinem Schreibstil gefunden Autors.


    „Die Feuerbraut“ beginnt rasant und brutal. Iny Lorentz lässt den Leser recht detailliert und lebendig an den Grausamkeiten vergangener Zeiten teilhaben, ohne sie dabei allzu sehr auszuschlachten. Für äußerst zartbesaitete Gemüter mag es vielleicht manchmal zu viel des Guten sein, für mich persönlich ist es genau die richtige Mischung gewesen. Sicherlich musste ich ab und zu wirklich schlucken und war entsetzt, aber das war der Atmosphäre des Romans nur zuträglich.
    Nicht nur die Grausamkeiten des Dreißigjährigen Krieges werden in der Geschichte behandelt, sondern auch die historischen Hintergründe werden nicht als unwichtig oder zu vernachlässigen abgehandelt. Sie haben einen wichtigen Stellenwert und werden dem Leser verständlich und nachvollziehbar vermittelt. Dabei legt Iny Lorentz den größten Wert darauf, ausgiebig zu recherchieren und die Gegebenheiten der Zeit korrekt wiederzugeben.


    Die Handlung ist den Großteil des Romans über äußerst spannend und ich war schnell gepackt und ich musste einfach wissen, wie es mit den Protagonisten weitergeht. Von daher hatte ich „Die Feuerbraut“ zügig beendet. Allerdings hat das Buch hin und wieder kleinere Durststrecken, die in meinen Augen vor allem mit leicht ausschweifenden Wiederholungen gefüllt waren. Zum Glück waren diese Passagen eher selten und vor allem kurz, so dass ich nicht in die Verlegenheit kam, das Buch zur Seite legen zu wollen. Zwar ist die Handlung hier und da im Groben voraussehbar, aber Iny Lorentz hat mich mit überraschenden Wendungen doch oft verblüffen können. Erleichtert war ich, dass die Autorin dieses Mal darauf verzichtet hat, allzu oft auf die Triebe der Männer einzugehen. Sicherlich ist es Thema und muss es wohl auch sein, allerdings ist die Männliche Triebhaftigkeit auf ein gesundes und vor allem gut zu ertragenes Maß geschrumpft. Dafür gibt es in anderer S.e.x.ueller Hinsicht eine Überraschung. Besonders gefreut hat mich, dass die Heldin, Irmela, einmal den Rock anlassen durfte und sich nicht als Mann verkleidet durchs Leben schlägt.


    Irmela ist eine ganz andere Art von Frau als wir sie bisher von Iny Lorentz gewohnt sind. Mich persönlich freut das sehr, vor allem weil es ein wenig frischen Wind in die Romane von Iny Lorentz gebracht hat. Zwar entwickelt sich Irmela erst während der Handlung zu einer ausgereiften Figur, allerdings geschah das derart subtil im Laufe ihrer Erlebnisse, dass ich es als interessantes stilistisches Mittel betrachte. Zu Beginn ist Irmela einfach ein kleines, graues Mäuschen und genau so farblos kommt sie rüber. Erst im Laufe der Zeit gewinnt sie an Selbstbewusstsein, Standesbewusstsein etc. und blüht zu einer jungen Frau auf. Das schlägt sich im gleichen Maße in ihrer Entwicklung als Figur nieder, je mehr Selbstbewusstsein ihr auf dem Leib geschrieben wurde, desto lebendiger und facettenreicher wurde Irmela. Mir hat das gut gefallen, auch wenn es schwierig war, einen Bezug zu ihr zu bekommen. Erst ab der zweiten Hälfte habe ich eine Verbindung zu ihr gespürt. Leider konnte die gleiche Entwicklung bei Irmelas Jugendfreund Fabian nicht so gut umgesetzt werden. Fabian blieb mir bis zum Schluss fern und konturlos. Aber dafür habe ich mein Herz sehr schnell an einen anderen Mann- Gibichen - verschenkt, den ich sowohl als Figur als auch als Mann großartig fand. Die Nebenfiguren fand ich zum Großteil sehr gelungen ausgearbeitet, allen voran Abdur und Fanny, die sich wunderbar entwickelten und nicht nur zu treuen Dienern Irmelas, sondern auch zu meinen Freunden wurden.


    Das Ende, wenn auch vielleicht ein wenig zu dick aufgetragen, hat mir in jenem Moment sehr gut gefallen, ich war einfach in der richtigen Stimmung dafür. Ich konnte das Buch zufrieden zuschlagen, mit dem Gefühl, dass Iny Lorentz einmal einen etwas anderen Roman geschrieben hat, der mir schöne kurzweilige Lesestunden geschenkt hat. Wer allerdings einen Roman von Handlung und Figuren her wie „Die Wanderhure“ erwartet, wird hier sicherlich sehr überrascht werden, ob positiv oder negativ, vermag ich nicht zu sagen, das liegt definitiv am persönlichen Geschmack…


    Meine Bewertung


    4ratten

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    Verlag: Ehrenwirth
    ISBN: 978-3-431-03718-0
    Seiten: 668
    Ausgabe: Hardcover
    ET: 09.2007
    Preis: € 19,95


    Böhmen 1572


    In einem halb verfallenen Kloster wird der achtjährige Andrej Zeuge eines schrecklichen Blutbads: Zehn Menschen, darunter Andrejs Eltern, werden von einem rasenden Mönch brutal ermordet. Eine der Frauen bringt sterbend ein Kind zur Welt. Der Prior befiehlt, auch den Säugling zu töten – denn es gilt, alle Spuren zu verwischen, die irgendjemanden in das abgelegene Kloster führen könnten. Andrej kann fliehen und nimmt eines der am besten gehüteten Geheimnisse der Kirche mit sich, das die verschwiegene Mönchsgesellschaft um jeden Preis zu schützen geschworen hat: In dem Kloster wird ein Buch versteckt, das drei Päpsten das Leben kosten und die Macht haben soll, das Ende der Welt einzuläuten – der Codex Gigas, die Teufelsbibel, ein Kompendium des Bösen. Sieben schwarze Mönche behüten die große Handschrift und töten jeden, der zuviel darüber weiß. Doch das Wissen um das Buch des Teufels ist das einzige Erbe, das Andrej von seinem Vater geblieben ist ...

    Meine Meinung


    „Die Teufelsbibel“ ist der erste Roman, den ich von Richard Dübell gelesen habe und er hat definitiv Lust auf mehr von diesem Autor gemacht. Zu Beginn - und hin und wieder auch zwischendurch - hatte ich zwar leichte Schwierigkeiten mit dem recht niveauvollen Schreibstil, vor allem die langen verschachtelten Sätze ließen mich stolpern und mein Gehirn akrobatische Übungen veranstalten, wenn ich allzu müde war, aber die Geschichte war von der ersten Seite an derart packend, dass ich mich sehr gespannt ins Geschehen warf.


    Die Handlung besteht aus mehreren Handlungssträngen, die sich zügig abwechseln. Gerade während des ersten Drittels, als alle Figuren eingeführt wurden, war das gelegentlich doch etwas verwirrend, der Spannung tat es aber keinen Abbruch. Sobald man die Charaktere kennen gelernt hat, ist es einfacher der Handlung zu folgen und man beginnt zu spekulieren, wohin die einzelnen Handlungsstränge führen mögen. Gespannt wartete ich darauf, wie sie sich zusammenfügen würden und wurde nicht enttäuscht. Bevor es jedoch zum großen Finale kam – und was das für ein Show Down war, Respekt! -, wurde ich vom Autor oft gekonnt und überzeugend auf falsche Fährten gelockt, von überraschenden Wendungen perplex zurück gelassen, um rasant ins nächste „Abenteuer“ geschubst zu werden und von tragischen Ereignissen eiskalt erwischt. Richard Dübell baut eine ungemein dichte, nahezu greifbare Atmosphäre in seinem Roman auf, die es mir unmöglich machte, mich dem Bann der Teufelsbibel zu entziehen. Oftmals ist die Stimmung düster und bedrohlich, aber Dank perfekt eingebauten Humors, urkomischer Dialoge und zerbrechlicher Romantik, versinkt man nicht in dieser Düsternis, sondern darf immer mal Hoffnung schöpfen und Licht am Horizont erblicken. Der Autor hat ein unglaubliches Gespür für Dialoge. Sie wirken nie konstruiert, sondern strahlen eine unglaubliche Lebendigkeit aus. Sie wirken wie aus dem Leben gegriffen, so als würden die Figuren einfach reden und der Autor habe es aufgeschrieben, und nicht als hätte der Autor seinen Charakteren die Worte in den Mund gelegt. Ja, ich liebe die Dialoge Richard Dübells!


    Aber nicht nur die großartigen Dialoge haben mich fasziniert und beeindruckt. Die Figuren - egal wie groß die zu spielende Rolle auch ist, egal ob gut, böse oder unentschlossen, egal ob arm oder reich, egal ob männlich oder weiblich, egal ob Mensch oder Tier- suchen ihres gleichen. Richard Dübell schafft Charaktere, die so lebendig sind, dass man sie hören, sehen, riechen und fühlen kann. Keine Figur war unter ihnen, die mich in der Ausarbeitung enttäuscht oder an der mir etwas gefehlt hat. Sie sind perfekt bis in jede Kleinigkeit ausgearbeitet, sind vielschichtig, glaubwürdig, und voller Vitalität. Selten habe ich solch großartige Figuren angetroffen. Hier ist sogar der fieseste Fiesling faszinierend, der betrügerischste Bettler auf seine Art sympathisch und selbst die Tiere strahlen eine Seele aus. Ich bin restlos begeistert, denn sogar das Lachen der Figuren ist ansteckend… Wunderbar!


    Die Ausstattung der gebundenen Ausgabe gefällt mir sehr gut, auch wenn ich ein Lesebändchen und vielleicht eine Karte (ich bin ein Kartenfetischist) vermisst habe. Dafür ist das Personenverzeichnis erfrischend anders und macht neugierig, anstatt zu viel zu verraten und das Nachwort ist sehr ausführlich und amüsant geschrieben, sogar bei der Danksagung hatte ich immer noch ein Grinsen im Gesicht.


    Keine Frage, „Die Teufelsbibel“ hat mich davon überzeugt, dass mir lange Zeit ein äußerst interessanter Autor „unterschlagen“ wurde und ich bin mir sicher, dass ich bald wieder zu einem Roman von Richard Dübell greifen werde. „Die Teufelsbibel“ hat mir sehr kurzweilige, spannende und bewegende Stunden beschert. Gerade das letzte Drittel habe ich in einem Rutsch verschlungen und hätte zum Schluss gerne noch weiter gelesen, auch wenn die Geschichte nahezu perfekt zu Ende erzählt war. Nur ein paar winzige Kleinigkeiten blieben in meinen Augen offen, aber wer weiß, vielleicht sollte es auch so sein, oder die Teufelsbibel hatte ihre Finger im Spiel…


    Meine Bewertung


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Ich möchte Euch die Albert-Bücher von Silke Brix und Kirsten Boie empfehlen. Sie sind alle schön kurz gehalten und auf fester Pappe gedruckt. Die Geschichte ist nicht zu lang und die Sätze sind einfach und lustig und wiederholen sich. Mein Kleiner hat die Albert-Bücher sehr ins Herz geschlossen und es waren die ersten Geschichten, die er sich ganz und geduldig angehört hat, und dabei hat er auch immer etwas zu lachen. Die Illustrationen sind nicht überladen, aber es gibt immer noch reichlich zu entdecken.


    Louis' Favoriten sind:


    Albert spielt verstecken


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    Mein Sohn konnte sich hier wirklich immer kaputt lachen und er hat immer fleissig nach Albert gesucht.

    Albert geht schlafen


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    Ein schönes Buch zum Schlafen gehen. Es wird erzählt, wer wo schläft. Der Renner bei uns war die Oma, die im Hotel schläft, weil sie im Urlaub ist. :zwinker:


    Ausserdem gibt es


    Albert macht Quatsch


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    Wobei es hier darauf ankommt, wie weit das Kind mit dem Sprechen ist. Da es hier darum geht, dass Wörter gegen andere ausgetauscht werden (So sagt Albert zur Milch z.B. Erbse), also eher etwas für 3Jährige.


    Albert ist eine Katze


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    Dazu kann ich leider nichts sagen, da wir das Buch noch nicht haben.


    Und gerade für uns entdeckt

    Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab?


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    Wir hatten das Buch aus der Bücherei ausgeliehen und da es Louis (3 Jahre alt seit November) nicht mehr hergeben wollte, haben wir es uns nun gekauft und jeden Abend muss ich ihm die Hasen-Geschichte vorlesen, die er ganz gespannt bis zum Ende ansieht und anhört. Ich empfehle die große Bilderbuch-Ausgabe, damit die Kleinen sich auch gut die Bilder anschauen können. Allerdings sind die Seiten schon aus recht dünnem Papier.

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    Verlag: Droemer
    ISBN: 978-3-426-19766-0
    Seiten: 432
    Ausgabe: Hardcover
    ET: 09.2007
    Preis: € 16,90


    Kurzbeschreibung


    England im Jahre 1583


    Sir Francis Walsingham, Erster Sekretär der Königin und Herr über ein weitgespanntes Agentennetz, kennt nur ein Ziel: Er will endlich den »Greif« enttarnen, einen Spion, der den Briten das Leben zunehmend schwermacht. Und dazu benutzt er eine Unschuldige: die schöne Marianna Ashton...


    Meine Meinung


    „Das Jungfrauenspiel“ ist keine Fortsetzung von „Die Richter des Königs“ und „Die Sündentochter“, das möchte ich gleich vorweg sagen, damit es keine Enttäuschung gibt. Zwar handelt der Roman auch in London, aber hundert Jahre früher als die Krimi-Reihe, zu Zeit Elizabeth I. Auch ist „Das Jungfrauenspiel“ eher ein Spionagethriller mir einer ordentlichen Portion Romantik als ein historischer Kriminalroman. Mir hat es gut gefallen, dass Sandra Lessmann sich an einer anderen Zeit versucht hat und ihre Geschichte auch etwas anders erzählt, als man es bisher von ihr gewohnt war. Gerade die Liebesgeschichte hat mir besonders gut gefallen, wahrscheinlich brauchte mein Herz gerade eine romantische Geschichte. Die Liebesgeschichte ist sehr gut mit der Suche nach dem Greif verwoben, so dass sie nicht störend wirkt. Sie gehört einfach dazu und bildet mit den übrigen Ereignissen eine ausgewogene Einheit.


    Die Autorin beginnt ihre Geschichte wohltuend rasant, es gibt kein langes Vorgeplänkel, sondern nach nur wenigen Seiten steckt man mitten im Geschehen. Der schöne Schreibstil lässt das Buch sehr flüssig und angenehm lesen. Besonders schätze ich am Stil von Sandra Lessmann, dass sie immer kleine Details des täglichen Lebens ein flicht, so dass man ein wirklich schönes Bild von der damaligen Zeit erhält. Dabei berücksichtigt sie nicht nur Kleidungs- und Essgewohnheiten. Auch dieses Mal habe ich eine Menge dazu gelernt.


    Die Figuren empfand ich als überwiegend facettenreich, wenn sie auch bis zum Ende meist sehr undurchsichtig blieben, dafür hatte man aber einen unglaublich großen Spielraum für die eigenen Spekulationen wer der Greif sein mag. Die äußerlichen Beschreibungen der Charaktere ließ zu Beginn leider etwas zu wünschen übrig, aber im Laufe der Handlung ergab sich ein Gesamtbild und ich hatte eine deutliche Vorstellung vom Aussehen der Pro- und Antagonisten. Sandra Lessmann hat die Figuren sehr lebendig und glaubwürdig gestaltet, und einer Figur flog mein Herz ganz besonders zu.


    Die Handlung selbst gefiel mir gut, sie war bis zum Ende weites gehend in sich schlüssig und es blieben am Ende nur einige wenige Fragen offen. Da man lange Zeit im Dunkeln tappt, wer der Greif wohl sein mag - auf den vierhundert Seiten habe ich mehrmals meine Verdächtigungen in eine andere Richtung lenken müssen - bleibt der Roman die ganze Zeit über spannend. Der historische Hintergrund ist gekonnt mit den Ereignissen verwoben, allerdings hätte ich gerne noch etwas mehr über Elizabeth I. und ihre Zeit lesen können. Das Ende selbst war vielleicht ein wenig zu weit her geholt, aber ich war dafür in der richtigen Stimmung und damit eigentlich recht zufrieden. Hier und da ist das Verhalten mancher Figuren vielleicht nicht unbedingt nachvollziehbar, dennoch ist das „Das Jungfrauenspiel“ ein wunderbarer, kurzweiliger Schmöker, den ich sehr genossen habe.


    Meine Bewertung


    4ratten

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    Verlag: Lübbe
    ISBN: 3-404-15758-3
    Seiten: 500
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 7,95
    ET: 10.2007


    Kurzbeschreibung


    Als Juta Berg in einem Salzburger Krankenhaus erwacht, weiß sie weder, wer sie ist, noch, was sie in Salzburg macht. Sie erfährt, dass man sie verletzt und ohne Bewusstsein in den Katakomben eines Friedhofs gefunden hat. Merkwürdige Alpträume plagen sie, in denen ein mysteriöser Fremder sie um Hilfe bittet. Juta ahnt, dass diese Träume und ihr Unfall etwas miteinander zu tun haben. Auf dem Friedhof entdeckt sie das Grab eines Mannes, das ihr Rätsel aufgibt. Der Name auf dem Grabstein kommt ihr bekannt vor. Allmählich dämmert ihr, wer der geheimnisvolle Fremde in ihren Träumen ist. Como, ein Freund aus Kindertagen und ihre erste große Liebe, scheint in großer Gefahr zu schweben ...


    Meine Meinung


    „Die geheimen Schlüssel“ ist nun das dritte Buch, das ich von Corinna Kastner gelesen habe und für mich das beste. „Das Erbe von Ragusa“ war zwar auch wirklich unglaublich, aber von der Spannung her war „Die geheimen Schlüssel“ einfach einen Tick besser.


    Corinna Kastner zaudert nicht lange, sondern katapultiert den Leser sehr zügig in eine geheimnisvolle, spannungsgeladene, mysteriöse Atmosphäre, die bis zum Ende kontinuierlich anhält. An Spannung verliert der Roman nicht eine Seite lang, im Gegenteil, es wird immer mehr Spannung aufgebaut, bis zu einem Punkt, wo ich glaubte, es nicht mehr aushalten zu können. Das schafft die Autorin vor allem dadurch, dass sie statt im Laufe der Handlung Fragen zu beantworten immer weitere in den Raum wirft, an denen ich fast verzweifelt bin. Mir war es unmöglich mich dem Roman zu entziehen, solange ich noch mitten in der Geschichte war. Atemlos bin ich von Seite zu Seite geflogen. Dabei verwebt Corinna Kastner ihre realen Schauplätze wunderbar mit mysteriösen, paranormalen Ereignissen. Dabei ist sie derart überzeugend, dass ich ihr jedes Wort glauben würde. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und Dank des brutalen Spannungsaufbaus einfach nicht aus der Hand zu legen. Und was mich besonders gefreut hat, das Buch konnte mich emotional berühren. Nicht nur die eine oder andere Gänsehaut überfiel mich, auch Tränen sind geflossen…


    Die Figuren dieses Romans sind alle nicht leicht zu durchschauen, nur Juta ist für mich wirklich einzuordnen gewesen, allerdings hat auch das aufgrund ihres Gedächtnisverlustes eine Weile gedauert. Ihre männlichen „Begleiter“ hatten alle irgendetwas an sich, was mich an ihren Absichten zweifeln ließ. Bis zum Schluss konnte ich niemandem über den Weg trauen, da ging es mir ganz wie Juta. Die Charaktere sind nicht nur sehr facettenreich, sondern auch ungeheuer lebendig und interessant. Es war ein leichtes sie mir bildlich vorzustellen, genau wie die wunderbaren Handlungsorte. Egal wohin es Juta auch verschlug, jede Stadt, Sehenswürdigkeit oder Landschaft konnte ich mir glasklar vorstellen, so als wäre ich selbst schon dort gewesen. Dieses Beschreibungstalent ist eine der großen Stärken der Autorin, das fiel mir schon bei „Das Erbe von Ragusa“ auf. Ein weitere Gabe Corinna Kastners ist zweifellos der Aufbau von dichter Atmosphäre, der man sich nicht entziehen kann, man wird regelrecht in sie rein gesogen.


    Die Handlung ist packend aufgebaut und schickt den Leser quer durch Europa. Erst zum Ende bekommt man Antworten auf unzählige Fragen, die sich im Laufe der Geschichte gestellt haben. Sehr lange Zeit hatte ich nicht einmal eine Ahnung, wohin mich dieser Roman überhaupt bringen will, was äußerst spannend war. Die Auflösung ist nachvollziehbar und gelungen umgesetzt. Und ich habe mich mehrmals gefragt, wie man auf derart geniale Ideen kommen kann. Wirklich großartig! Selbst als meine (und Jutas )Fragen beantwortet wurden, war immer noch ausreichend Spannung übrig, da das Finale selbst zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar war. Mit dem Ende bin ich rundherum zufrieden, es lässt keine Fragen offen und für die eigene Phantasie bleibt noch genug Raum, um sich auszumalen wie die Geschichte wohl weiter verlaufen könnte, ohne dabei auf eine Fortsetzung abzuzielen.


    Insgesamt ist „Die geheimen Schlüssel“ ein mehr als gelungener Mystery-Roman, der mich unsagbar begeistert hat - ein Roman der Superlative. Corinna, bitte mach weiter so!


    Bewertung


    5ratten

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    Verlag: Fischer Tb
    ISBN: 3-596-15981-4
    Seiten: 415
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 8,90
    ET: 03.2004


    Kurzbeschreibung


    Nach dem Tod Heinrichs VI. im Herbst des Jahres 1197 herrscht im deutschen Reich ein Machtvakuum. Ein Teil der Reichsfürsten krönt den Welfen Otto zum König, ein anderer den Staufer Philipp. In diesen Thronstreit werden die Kölner Kaufmannstochter Mechthild und die Hofdame Johanna verwickelt. Sie erleben die Irrungen und Wirrungen von Macht und Liebe, die höfschen Intrigen, die hohe Liebe des Minnesangs mit Walther von der Vogelweide, den Kampf um Aachen und viel Aufregung um versteckte Silberstücke im Saum eines Gewandes...


    Reihenfolge


    Silber im Saum
    Der Sternenmantel
    Die Pilgermuschel


    Meine Meinung


    „Silber im Saum“ ist der Auftakt zu einer dreiteiligen Reihe über den Thronstreit zwischen Otto IV. und Philipp von Schwaben. Vom Thema her sollte das Buch also äußerst interessant und erzählenswert sein. Nur leider schafft es Katja von Glan nicht, das große Potential der historischen Ereignisse für eine wirklich spannende Geschichte zu nutzen.


    Zwar liest sich der Roman flüssig und zügig, allerdings lässt der Spannungsbogen zu wünschen übrig und es fiel mir nie schwer das Buch zur Seite zu legen. Im Prinzip plätschert die Geschichte vor sich hin, auch wenn die beiden weiblichen Protagonisten so manches kleine Abenteuer zu bestehen haben. Diese lassen sich bedauerlicherweise eher mäßig spannend lesen. Vieles löst sich einfach zu schnell in Wohlgefallen auf. Der Streit zwischen Otto und Philipp wird nebenbei kurz abgehandelt ohne Farbe oder Leben in die Handlung zu bringen. Die Geschichte, die erzählt wird, ist nicht die des Deutschen Reiches Ende des 12. Jahrhunderts, sondern die von Johanna und Mechthild. Beide werden zwar in die politischen Verhältnisse eingeflochten, dies geschieht allerdings nur sehr oberflächlich.


    Otto, Philipp und Irene von Byzanz bleiben Randfiguren und äußerst blass. Aber nicht nur die historischen Persönlichkeiten konnten mir kein deutliches Bild vor mein inneres Auge zaubern, auch die fiktiven Figuren wie Johanna, Mechthild, Konrad und Anselm bleiben kontur- und farblos. Katja von Glan hat leider kein glückliches Händchen dabei bewiesen, ihren Figuren Leben und Vielschichtigkeit einzuhauchen. Einzig eine der zwielichtigen Gestalten konnte mein Interesse wenigstens vorübergehend wecken. Alle anderen Charaktere blieben den gesamten Roman über undeutliche Schemen und konnten keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.


    Weder Figuren noch Handlung konnten Emotionen in mir wach rufen. Eher war ich von der naiven Johanna und der selbstsüchtigen Mechthild genervt. Und vieles was ich abends gelesen habe, hatte ich am folgenden Tag schon fast wieder vergessen. Leider kommt der Roman auch nicht ohne Magie aus, was mich wohl am meisten gestört hat. Aber die Autorin hat es geschafft, mich wenigstens ab und zu zu überraschen und auch mit dem Ende war ich halbwegs zufrieden, zumindest was Johanna angeht.


    Insgesamt habe ich von „Silber im Saum“ wesentlich mehr erwartet. Die Fortsetzung habe ich schon auf meinem SuB liegen, daher werde ich Katja von Glan noch eine Chance geben, irgendwann. Da sich das Buch flüssig lesen lässt, das Nachwort aufschlussreich und hilfreich war und mein Interesse an deutscher Geschichte Dank dieses Romans wieder erwacht ist, bekommt es trotz der gravierenden Kritikpunkte noch eine recht anständige Bewertung.


    Bewertung


    2ratten:marypipeshalbeprivatmaus: