Beiträge von Lunas Leseecke

    Cover


    Obwohl Orange eigentlich nicht so meine Farbe ist, finde ich das Cover recht interessant. Es zeigt die Silhouetten von einem Mädchen und einem Jungen. Obwohl sie sich nah sind, steht eine Silhouette auf dem Kopf, was für mich sehr gut symbolisiert, dass unsere Protagonisten Prenna und Ethan aus unterschiedlichen Welten stammen. Obwohl nicht das schönste Cover, auf feden Fall sehr passend zum Buch.



    Über das Buch


    Prenna stammt, ebenso wie ihre Mutter und mehrere hundert andere Menschen, aus der Zukunft. Ihre Gemeinschaft versteckt sich in den Menschenmassen New Yorks, wo sie versuchen, nicht aufzufallen. Das Leben der Zeitreisenden ist dabei geprägt von Regeln und absoluter Überwachung. Obwohl sie aus einer Zukunft geflohen sind, in der ein Großteil der Menschen einem aggressiven Virus zum Opfer gefallen ist, versucht niemand aus der Gruppe, die Zukunft zu verändern. Erst als Prenna sich verbotener Weise in ihren Mitschüler Ethan verliebt, fängt sie an, die Kontrolle und die Untätigkeit in Frage zu stellen, die die Menschheit auf eine ihnen bekannte Katastrophe zusteuern lässt.


    Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Prenna geschrieben und beschreibt sehr schön ihre Gefühle und ihre Gedanken. Der Schreibstil war angenehm und ließ sich recht schnell und flüssig lesen.


    Mit Prenna und Ethan hat Ann Brashares zwei Protagonisten geschaffen, die mir zunächst sehr sympathisch waren. Ethan ist sehr clever, denkt gut nach bevor er handelt, und nimmt kein Blatt vor den Mund, auch nicht, wenn es um seine Gefühle für Prenna geht. Ich mochte ihn am liebsten, weil er so besonnen und mutig ist. Außerdem ist er sehr hartnäckig, und versucht seit Jahren, Prenna aus ihrem Schneckenhaus zu locken, denn schließlich kann er ja nicht wissen, dass ihr Gefühle für einen „Jetztgeborenen“ untersagt sind. Er ist einfach ein toller Typ :D


    Prenna mochte ich zwar auch, aber manchmal hat sie sich ziemlich dämlich angestellt und wäre Ethan nicht dagewesen, hätte sie alleine sicher nichts Vernünftiges auf die Reihe bekommen. Irgendwie hat mir zu ihr auch diese spezielle Verbindung zu ihr gefehlt, die man im besten Fall zu einem Protagonisten hat, und die einen mitfiebern, und vor lauter Spannung den Atem anhalten lässt. Ich weiß gar nicht so genau, woran es lag, aber ich habe mich dafür wohl einfach zu oft über sie aufgeregt. Ware Gefühlsstürme (des Hasses) haben dagegen ihr Betreuer und die Mitglieder des Rates ausgelöst, die über die Gruppe der Zeitreisenden bestimmen, die Regeln machen, und für die Überwachung und auch Bestrafungen zuständig sind. Ich finde sie verhalten sich total unmenschlich und vor allem unverantwortlich, da sie nicht versuchen, die schreckliche Zukunft, auf die die Menschen zusteuern, zu verändern. Obwohl man nicht so viel über ihre Beweggründe erfahren hat, konnte man ihnen immerhin ein klares Gefühl der Abneigung entgegenbringen, was ich sehr gut fand..
    Die Story an sich hatte einen sehr interessanten Ansatz. Zeitreisen sind immer eine komplizierte Sache, die meistens für Knoten im Hirn sorgt, aber es gibt auch viel Potential für interessante Verwicklungen. Obwohl die Autorin das hier wohl auch versucht hat, hatte ich den Eindruck, sie hätte das Ganze nicht ganz richtig durchdacht. Wer sich die beschriebenen Ereignisse mal auf einem Zeitstrahl bzw. mehreren aufmalt, wird feststellen, dass es bei genauerer Betrachtung einige Ungereimtheiten gibt. Das hat mich persönlich sehr gestört, vor allem weil die Autorin keine Erklärung dazu liefert, wie sich die ganze Sache denn ihrer Meinung nach erklärt. Insgesamt verlief mir die Handlung auch ein bisschen zu schnell, und hat es dabei dennoch geschafft, zwischendurch gezogen zu wirken. Zum Beispiel verbringen Prenna und Ethan, statt ihre Aufgabe zu erfüllen, bei der ganz schön Zeitdruck stehen, einen Tag am Strand. Das war für mich in dieser Situation total unpassend.
    Das Ende fand ich zum Teil sehr gelungen, auch wenn einige Entwicklungen für mich nicht so gut gepasst haben, und es mir auch hier wieder zu schnell ging..


    Fazit


    Insgesamt eine Geschichte mit einem interessanten Ansatz, aus dem man viel mehr hätte machen können. Vor allem über die Beschaffenheit der Zeit hat sich die Autorin meiner Meinung nach nicht genügend Gedanken gemacht, oder wenn doch, dem Leser leider nicht verständlich mitgeteilt. Am Ende bleiben für mich einfach zu viele Fragen offen. Dennoch für solche Leser zu empfehlen, die nicht zu viel über die Zeit nachgrübeln wollen, und für die die Liebesgeschichte im Vordergrund steht.



    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Ich bin auch durch, und kann mich den anderen nur anschließen. Obwohl es spannend un interessant angefangen hat, hatte ich nicht das Gefühl richtig mitzufiebern. Nachdem sich im 3. Abschnitt alles ein wenig gezogen hat, geht jetzt am Ende alles plötzlich ganz schnell. Ich habe auch gar nicht verstanden, warum Andrew Prennas Vater getötet hat? War er es überhaupt, und woher kannten die sich?


    Die Sache mit den Zeitsträngen habe ich mir auch so erklärt wie odenwaldcollies, vielen Dank an dieser Stelle für die tolle Zusammenfassung, aber auch hier war halt nicht alles logisch. Für mich sind viele Fragen leider offen geblieben, und dass ist in diesem Fall leider nicht positiv zu vermerken. Dafür waren auch viele Dinge einfach so unlogisch, wie z.B. die Sache mit der Zeichnung, dass ich wirklich lieber eine Erklärung gehabt hätte.



    Davon dass sich alle Leute jetzt auf einmal so rapide ändern will ich gar nicht erst anfangen. Jahrelang haben sie sich alles gefallen lassen und nur weil auf einmal ein junges Mädchen auf den Tisch haut werden die Betreuer abgesetzt, ein neuer Rat gewählt und alle sind auf einmal super motiviert die Zukunft zu ändern :rollen: Ja, klar.


    Das ging mir dann auch ein wenig zu schnell. Es wäre an dieser Stelle wohl besser gewesen zu sagen, dass sich die Dinge mit der Zeit ändern. Mir kam es so doch sehr erzwungen vor, auch die Wahl von Prenna.
    Das sie Ethan nicht bekommen hat war zwar traurig aber logisch. Viel trauriger finde ich den Gedanken, dass sie nur untereinander Beziehungen haben dürfen, und Kinderlos bleiben, weil auf Dauer eine Vermischung sonst wohl nicht zu vermeiden wäre.


    Insgesamt leider etwas enttäuschend.


    Sehr gut finde ich auch, daß Prenna Ethan inzwischen so viel aus ihrer Vergangenheit erzählt und sich traut, ihm Fragen zu stellen. Die Szene mit der Mücke auf seinem Arm war bezeichnend, welche Panik so ein kleines Tier bei ihr auslösen kann.


    Das hat mich auch gefreut. Wurde ja auch Zeit, dass sich die Ärmste mal jemandem anvertrauen kann. Und die Szene mit der Mücke hat sehr gut untermalt, wie schlimm die Situation in der Zukunft gewesen sein muss. Aber wenn man darauf getrimmt ist, dass Mücke = Tod bedeutet, dann ist ihre Reaktion ja durchaus nachvollziehbar.


    Darüber hat sie sich bestimmt keine Gedanken gemacht. Ich könnte mir vorstellen, wenn man weiß, daß jemand durch einen Unfall o.ä. sterben wird, es einem keine Ruhe läßt, wie man das verhindern knnte.


    Ich glaube ich würde auch nicht wiederstehen können, wenn ich wüsste, dass ich mit einem einfachen Anruf vielleicht Menschen retten könnte.

    Hmm, also obwohl mir die Geschichte ganz gut gefällt, und es auch schon irgendwie spannend ist, so muss ich doch sagen, dass die Zeit, die Ethan und Prenna am Strand verbringen, das ganze etwas zu sehr streckt und viel Tempo rausnimmt. Ich kann zwar verstehen, dass sie es genießt, endlich mal ein paar Stunden als normale Jugendliche zu verbringen, aber das sie überhaupt den Kopf für so etwas frei hat, wo doch gerade ihr Vater gestorben ist, und sie sich mehr oder weniger auf der Flucht befindet, finde ich ehrlich gesagt ein wenig befremdlich.


    Ich finde es total süß, wie Ethan immer wieder versucht, ihr klar zu machen, was er für sie empfindet. Hoffentlich erhört sie ihn bald, damit der arme Kerl nicht noch länger leidern muss. Natürlich erübrigt sich das Problem, wenn sie es nicht schafft, seinen Tod zu verhindern. Ich hatte mir schon gedacht, dass in der Zeitung sicher noch mehr steht. Wie Ethan wohl gestorben ist? Und hat sich seine Zukunft nicht allein dadurch geändert, dass er Prenna begegnet ist? Schließlich wäre er ohne sie jetzt wahrscheinlich an einem ganz anderen Ort.
    Ich hätte es Ethan an Prennas Stelle aber auch nicht gesagt. Dass könnte ihn negativ beeinflussen. Und ändern würde es schließlich auch nichts.


    Das Prenna auch die Tode der anderen zu beeinflussen sucht, kann ich gut verstehen. Natürlich könnte es dumm sein, aber wen interessiert es, was es für die Zukunft ändert? Sie will dorthin ja schließlich nicht zurückkehren und schlimmer kann es sicher nicht mehr werden.


    Und dieser mysteriöse Typ, ich denke dass er auch aus der Zukunft ist. Ob er wirklich der mysteriöse Reisende Nr. 1 ist? Und was hat es mir den Patienten auf sich? Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass die Blutpest schon jetzt auftritt...aber mal schauen was da noch kommt. Bis jetzt bin ich aber aus dem Buch noch nicht so recht schlau geworden.


    Der Obdachlose war in Wahrheit Prenna's Vater und erst als er stirbt, wird ihr das auch endlich klar. Wow, mit dieser Wendung habe ich gar nicht gerechnet. Das ist ja heftig. Aber er hat zum Teil meinen Verdacht bestätigt, dass er auf keinen Fall freiwillig abgesprungen ist, sondern sich mit den "Oberen" angelegt hat und das was sie machen nicht gut findet. Aber anscheinend hat sich Prenna's Mutter gefügt, auch wenn ich nicht verstehe, wie gerade sie als Ärztin das gut heißen kann, was da vorgeschrieben wird.


    Ich hatte auch gedacht, dass sie ihn hätte erkenne müssen, aber 24 Jahre sind doch eine sehr lange Zeit. Obwohl es mich wundert, dass sie seine Stimme nicht erkannt hat. Es ist wirklich traurig, dass sie ihren Vater wiederfindet und dann gleich wieder verliert. Ich wüsste gern, welcher der anderen Zeitreisenden ihn umgebracht hat. Und er ist wirklich nicht freiwillig abgesprungen. Ob wir aus seinen iMemorys erfahren werden, was er in seinen weiteren 24 Jahren in der Zukunft noch so erfahrenhat?



    Über Prenna musste ich in diesem Abschnitt dann doch den Kopf schütteln. Sie weiß, dass sie beobachtet wird und was ihr blüht, wenn sie gegen die Regeln verstößt und dann geht sie doch nochmal nach Hause und fängt einfach an zu reden, obwohl doch ihre Mutter zumindest noch die Brille auf hat? Dass schon Fremde im Haus sind, konnte sie tatsächlich nicht wissen und ja darauf bauen, dass die verlorene Brille wirklich für Ablenkung gesorgt hat, aber einfach so los zu quatschen, war schon etwas unüberlegt. :rollen:


    Das war echt dumm. Natürlich hatte sie es eilig, aber vor allem an die Brille ihrer Mutter hätte sie denken sollen. Und sich vorher mal umzusehen wäre auch eine gute Idee gewesen. Aber so sind die jungen Leute halt.



    Ethan wird noch richtig interessant. Er hat sich da anscheinend schon sehr intensiv mit Prenna's Geschichte befasst und sein Interesse für Physik ist wohl auch aufgrund ihrer Begegnung erwacht. Es hat mich sehr gefreut, dass er Prenna quasi auch überwacht hat und sie so befreien konnte. Neugierig bin ich ja sehr, was denn da genau an diesem 17. Mai passieren soll und wie sie es verhindern können.


    Ethan wird immer interessanter. Er ist nicht einfach nur intelligent, sondern auch sehr vorausschauend. Ohne ihn wäre Prenna wirklich hoffnungslos verloren. Das er die "Wirbel der Zeit" sogar sehen kann, finde ich sehr faszinierend. Ich frage mich, warum diese bei einigen offensichtlicher sind, als bei anderen. Ob es etwas mit dem Alter zu tun hat, oder wie lange sie schon in der neuen Zeit leben? Es ist auf jeden Fall eine gute Eigenschaft, da sich so niemand der anderen an sie heranschleichen kann. Und ich frage mich immer noch, warum Prenna anscheinend nicht am gleichen Ort herausgekommen ist, wie die anderen. Ob sie erst noch woanders wahr, und sich nur nicht erinnern kann? Schließlich war sie ja nackt, ich hatte nicht den Eindruck, dass das eine Eigenschaft der Zeitreise war. Und die Zahlen auf ihrem Arm müssen ja auch irgendwoher gekommen sein.



    Was für mich gar nicht geht ist die Erfahrung mit iMemory. Nein ich will nicht mein Tag 24 Stunden aufnehmen. :breitgrins: Vor allem Cloud ist ja nicht gerade sicher und wird auch gehackt. Ich mag die Kontrolle nicht, die es dadurch beherrscht wird.
    Wenn Prenna eine Möglichkeit findet die iMemory Zeichnungen von der Familie und von sich zu analysieren ist vielleicht für sie hilfreich. In der wirklichen Welt hoffe ich nur, dass die Technologiefreaks sich noch etwas Zeit damit lassen. Auch so wird man genug Überwacht.


    Ich finde die Vorstellung, alles aufzunehmen auch sehr befremdlich. Sowas macht dich höchstens Sinn zu ganz besonderen Anlässen, wie der Taufe eines Kindes oder zu Hochzeiten oder so. Um meine Schlüssel zu finden, oder die Fernbedienung meiner Musikanlage, die ich momentan auf meinen 16 qm² verlegt habe muss es doch auch noch eine andere Möglichkeit geben... die Vorstellung, dass sich jemand in mein Leben hacken kann, ist auf jeden Fall total gruselig.


    Das hat mich auch verblüfft, daß mit den Tabletten auch die Fruchtbarkeit unterdrückt wird, dann sind die Zeitreisenden früher oder später sowieso vom Aussterben bedroht, was sollte dann die ganze Zeitreise überhaupt? Da ist irgendwas oberfaul.


    Das hab ich mich auch gefragt. Anscheinend kommen sie nur, leben ein paar gemütliche Jahre mit vollen Bäuchen, und danach ist ihnen alles egal. So macht es zumindest den Eindruck. Keine Ahnung, was die ganze Reise dann sollte. Wenn sie nicht das geringste ändern wollen, hätten sie auch gleich alle sterben können, anstatt der Welt jetzt erneut zuzuschauen, wie es beständig bergab geht.... Bin schon sehr gespannt, die Motive zu erfahren, die dahinter stecken.



    Am Ende dieses Abschnitts hab ich mich gefragt, ob Ethan Prennas Vater sein kann :gruebel: Woher könnte der sonst Ethans Zeichnung bei seinen Unterlagen haben, wenn er sie ihm nie gegeben hat?
    Ich hasse Zeitreisen-Geschichten, früher oder später hab ich da immer einen Knoten im Kopf :breitgrins:


    Oh Gott, was für eine Vorstellung. Eigentlich gar nicht so abwegig, aber dann hätte ihr Vater sich selbst in dem jungen Ethan ja wiedererkennen müssen, und dafür ist es auch zu weit in der Zukunft, wenn wir mal überlegen, wann Prenna geboren wurde. Aber vielleicht war Ethan Poppys Vater? Das dürfte vom Alter eher hinkommen. Ob Prenna dann ihre eigene Oma ist?
    Schön das wir alle Knoten im Hirn haben :breitgrins:

    Der zweite Abschnitt hat direkt noch merh Fragen aufgeworfen, und immerhin auch ein paar Fragen beantwortet :)


    Ich muss sagen, die Betreuer werden mir immer unsympathischer und ich hätte diesem Mr Robert während dem Gespräch über Prennas Feundin Katherine am liebsten eine Bratpfanne auf den Kopf gehauen. Was ist bloß los mit diesen Kontrollsüchtigen Freaks? Kommen extra aus der Zukunft und haben dann nichts besseres zu tun, als sich den Wanst vollzustopfen, ihre Leute zu unterdrücken, mit sinnlosen Regeln zu überhäufen und wie es ihnen gefällt über das Leben der jungen Leute zu bestimmten. Ich finde sowas echt schlimm und kann gar nicht verstehen, dass noch niemand versucht hat, aus diesem absurden System auszubrechen. Aber vielleicht haben sie die ja auch rechtzeitig beseitigt :kommmalherfreundchen:
    Die arme Katherine, es ist wirklich grausam, einfach so weggeschickt zu werden. Hoffentlich ist bei ihr wirklich alles in Ordnung. Dass sie sich nicht einmal verabschieden durfte zeigt, wie unmenschlich die Betreuer und die Führer sind.


    Und Prenna ist wirklich ganz schön naiv. Sie geht viel zu unachtsam mit ihrem Wissen um, dass ihre Brille warhscheinlich dazu dient, all ihre Gespräche zu belauschen und die Regeln die ihr auferlegt wurden, scheinen ihr wirklich ziemlich tief eingebrannt zu sein. Dass sie zurück zu ihrer Mutter gegangen ist war einfach nur doof, sie hätte sich wirklich denken können, dass dort schon auf sie gewartet wird. Und ihrer Mutter ist ohnehin nicht zu trauen, als Ärztin muss sie doch wissen, was diese Pillen wirklich machen? Und das mit der Unfruchtbarkeit passt auch wirklich gut ins Bild. Die Leute kommen einfach aus der Zukunft, leben gemütlich ihr Leben und nach ihnen die Sintflut. Wenn sie keine Kinder bekommen, kann es ihnen ja auch egal sein, was danach mit der Welt passiert. Und wer stellt wohl die Tabletten her?


    Zum Glück ist Ethan ein so guter Mensch. Ich hoffe Poppy hat ihn wirklich in alles eingeweiht, aber mir schien es eigentlich nicht so, als hätte er all zu viele Informationen bekommen. Ich fand es total süß, als er Prenna gefragt hat, ob sie wollen würde, dass er sie küsst, wenn es ungefährlich wäre. Ich glaube das die Angst vor einer Blutuntersuchung auch total übertrieben ist. Um Antikörper aufzuspüren und zu identifizieren, ist zum Beispiel ein ziemlicher Aufwand nötig, das macht bei einer einfachen Untersuchung keiner. Und das es für die Jetztgeborenen zu gefährlich sein könnte, ist sicher auch nur Panikmache um Annäherungen zu verhindern.



    Ethan und Poppy müssen irgendwann in der Zukunft Kontakt gehabt haben, wann, das konnte nur Poppy wissen. Allerdings ist mir eines nicht klar: als Ethan in der Zukunft Poppy die Zeichnung gegeben hat, kann Prenna noch gar nicht in die Vergangenheit gereist sein, d.h. Ethan kann auch die Skizze nicht angefertigt haben. Das würde ja sonst bedeuten, daß sich die Geschichte wiederholt. Oder habe ich einen Denkfehler?


    Oh man, da hätten wir wieder die Knoten im Hirn, die man bekommt, wenn man sich mit Zeitreisen beschäftigt :explodier: Ich würde es glaub ich erstmal auch so sehen. Aber da Poppy jetzt tot ist, heißt das ja, dass sich schon etwas geändert hat, oder?


    Ja, dieser Gegensatz ist mir auch aufgefallen. Die Menschen können Zeitreisen, aber gegen Mücken schützen sie sich noch mit Moskitonetzen?


    Ich finde das ganze auch noch etwas mysteriös. Ich hoffe wir erfahren noch mehr über die Zukunft, denn momentan ist mir noch vieles Schleierhaft. Es gibt mehr Mücken, okay, Mücken sind echt eine Plage, und schwer zu bekämpfen. Aber eigentlich glaube ich auch, dass wer Zeitreisen kann, auch Mücken bekämpfen kann.
    Und fürs Zeitreisen müssen die Menschen ja auch irgendeine Maschine besitzen, aber Computer gibt es nicht mehr? Hat mich auch gewundert. Und wenn die Welt total vergiftet war, dass die Kinder nicht einmal raus durften... was haben die Menschen da bloß mir ihrer Welt angestellt? Viele Tiere scheint es ja auch nicht mehr gegeben zu haben. Ich bin schon sehr gespannt, was wir noch so erfahren werden.

    Der erste Abschnitt hat mir schon ganz gut gefallen. Die Sprache ist jugendlich und leicht zu lesen. Prenna ist mir sehr sympathisch, da sie ihren eigenen Kopf hat, offenbar ziemlich clever ist, und es offensichtlich satt hat, immer mit dem Strom zu schwimmen.
    Die vielen Regeln, die ihre Gemeinschaft hat, finde ich total übertrieben und glaube auch nicht, das sie wirklich helfen. Warum sind sie denn aus der Zukunft geflohen, wenn ihre Leute jetzt an jeder lapidaren Kleinigkeit sterben oder sogar von ihnen umgebracht werden, wenn sogenannte "Unfälle" geschehen? Da sind eindeutig ein paar Kontrollfreaks am Werk. Und besonders unauffälliges Verhalten ist es ja auch nicht, wenn sich die Teenager nicht normal Verhalten und mit normalen Menschen anfreunden dürfen.
    Und was macht es für einen Sinn, die Zukunft nicht zu verändern? Schließlich werden dann ihre Kinder nur erneut von der Katastrophe betroffen sein? Das haben die Anführer wohl nicht richtig durchdacht.


    Das finde ich auch witzig. Allerdings denke ich mir bei so was dann immer, dass Jugendliche in zehn, 20 oder 30 Jahren mit diesen Anspielungen einfach nichts mehr anfangen werden können.


    Aber vielleicht macht sowas die Jugendlichen von morgen ja auch neugierig und der ein oder andere wirft mal einen Blick drauf? Friends ist auch nicht mehr ganz meine Zeit. Trotzdem weiß ich, was es ist, und hätte es sonst gegoogelt :zwinker:



    Dass ihr Vater in letzter Sekunde abgesprungen sein soll finde ich sehr eigenartig. Ich denke da stimmt was gewaltig nicht. Zudem gefällt mir diese Gemeinschaft nicht, einige überwachen alle anderen. Kommt mir eher vor wie in einer Diktatur und ich denke dass Prenna recht hat dass in den Brillen ein Mikro oder so was versteckt ist.


    Wer dieser Obdachlose ist würde mich auch brennend interessieren.


    Das der Vater von Prenna verschwunden ist, fand ich auch merkwürdig. Er hat sich sicher nicht einfach umentschieden. Vielleicht war er der Meinung, man müsste die Zukunft ändern und war gegen diese vielen Regeln. Ich könnte mir gut vorstellen, dass er beseitigt wurde.
    Und der Obdachlose war sicher jemand, der Prennas Vater kannte, und deshalb auch genau sie um Hilfe bittet.
    Das die Brillen mit Mikros versehen sind, glaube ich auch, anders ist es ja nicht zu erklären, was die Beobachter alles mitbekommen. Und warum die Kinder, die sich ja normal Verhalten sollen, nicht ins Schwimmbad dürfen. Ich entwickle gerade schon eine ausgeprägte Antipathie gegen die Betreuer und ihre Vorgesetzten.

    Hinreißend schön...


    Inhalt


    Die 15 jährige Rose Lovell reist mit ihrem Vater in einem Wohnwagen umher, denn seit ihre Mutter gestorben ist, ist ihr rastloser Vater Alkoholiker und hält es nie lange an einem Ort aus. Das Buch beginnt, als Rose und ihr Vater wieder unterwegs sind, und haltenin dem Ort „Paradise“, weil ihnen der Sprit ausgeht. Da die Besitzerin des Campingplatzes es sehr genau nimmt, meldet sich Rose in der örtlichen Schule an und trifft dort auf Pearl Kelly, ein Mädchen wie Sonnenschein. Bund und laut und einfach nicht abzuschütteln. Als Rose von dem jährlichen Ball zur Zuckerrohrernte hört, hat sie zunächst kein Interesse, begibt sich auf Pearls Vorschlag hin jedoch zu der alten Edie Baker, um sie zu bitten, ein Kleid für sie zu nähen. Edie willigt ein, besteht jedoch auf Rose Hilfe, und während sie nähen erzählt sie ihr die Geschichte ihrer Familie.
    Die Kapitelüberschriften sind nach verschiedenen Stichtechniken vom Nähen benannt, was ich sehr passend finde. So verrät der Titel nicht zu viel über den Inhalt und das Thema des Kleides wird dabei gleichzeitig mit aufgegriffen.


    Meine Meinung


    Das erste Kapitel beginnt mit dem Satz: „Verzeiht ihr mir, wenn ich euch das Ende verrate?“, und wir erfahren direkt aus der Sicht eines unbekannten Erzählers, dass in der Nacht der Zuckerrohrballs etwas Schreckliches geschehen ist. Doch was genau passiert ist, und wem, dass erfahren wir nicht. Am Anfang jedes Kapitels gibt es zunächst solch einen kurzen Abschnitt, aus der Zeit „danach“. So erfahren wir ganz langsam, was eigentlich geschehen ist. Im zweiten Abschnitt der Kapitel verfolgen wir die Geschichte aus der Sicht von Rose, das „davor“, und welche Umstände zu dem Schrecklichen Ereignis geführt haben. Alle Hinweise sind dabei so subtil, dass man bis zum Ende nicht genau weiß, was eigentlich passiert ist und es bleibt durchgehend spannend.
    Rose, unsere Hauptprotagonistin, ist ein sehr interessanter Charakter. Sie ist sehr eigenwillig und will eigentlich keine Freundschaften schließen. Nur verständlich, wo sie doch weiß, dass sie nach wenigen Wochen oder Monaten doch nur wieder Abschied nehmen muss. Durch den Verlust der Mutter und die Alkoholkrankheit des Vaters musste sie früh lernen, selbst zurecht zu kommen. Sie ist still und einsam, obwohl sie es sich nicht eingestehen will. Sie träumt davon Autorin zu werden und sammelt Worte, denen sie eine besondere Bedeutung zumisst, in einem kleinen Büchlein, dem sie sich anvertraut. Im Laufe des Buches macht Pearl eine sehr starke Entwicklung durch, die sie zum einen wohl der Freundschaft mit Pearl, zum anderen aber auch dem Einfluss von Edie zu verdanken hat. Man könnte sagen, sie lernt das Leben und ich habe sie von Seite zu Seite mehr ins Herz geschlossen.
    Ganz anders als die ruhige Rose ist Pearl, die vor Leben förmlich übersprudelt, und deren Mund niemals zum Stillstand kommt, solange sie nicht schläft. Doch auch Pearl ist mehr, als es von außen den Anschein hat, denn eigentlich möchte sie nur eines. Aus dem kleinen Kaff ausbrechen und nach Russland reisen, um ihren Vater zu finden, den sie niemals kenne gelernt hat. Pearl ist übermütig und verspielt, aber auch naiv. Sie ist Rose eine gute Freundin, und zwischen den beiden entwickelt sich eine ganz besondere Freundschaft.
    Auch die alte Edie Baker mochte ich sehr. Ihre Familiengeschichte ist sehr traurig und sie tat mir sehr leid, auch wenn sie sich mit ihrem Leben abgefunden zu haben scheint. Sie hilft Rose nicht nur mit ihrem Kleid, sondern lehrt sie auch Lektionen über da Leben, setzt Vertrauen in sie, und gibt ihr den Halt, den sie bracht, und von ihrem eigenen Vater niemals bekommen hat. Ich mochte sie sehr.
    Insgesamt waren alle Charaktere sehr tiefgründig und haben mir gut gefallen. Der Schreibstil war wunderschön. Klar und beschreibend, aber auch voller Leben und Gefühl. Beim Lesen konnte ich den Wald und das Meer riechen, und hörte das Rauschen des Wassers und des Windes in den Bäumen. Eine spannende Geschichte, auf wunderbare Weise erzählt.


    Fazit


    Das nachtblaue Kleid ist ein fantastischer Roman über Freundschaft und Liebe, Hoffnung und Schuld, Vergangenheit und Zukunft. Fein gezeichnete Charaktere und eine gleichwohl schöne, wie traurige Geschichte vereinen sich hier zu einem absolut empfehlenswerten Werk das mich tief berührt hat.


    5ratten + :tipp:

    Ein fantastisches Kinderbuch


    Inhalt


    Jolanda, genannte Jo, liebt das Wasser und die Guppies in ihrem Aquarium. Doch als sie mit ihrer besten Freundin Tanja deren Verwandte besuchen will, die neuerdings am Meer wohnen, geht Jos Mutter Inge auf die Barrikaden, da sie das Meer und Wasser im Allgemeinen fürchtet. Als jedoch Inges Tante Mette stirbt, und ihr ein Haus am Strand in der Nähe von Kopenhagen hinterlässt, macht sich kurzerhand die ganze Familie Schmidt auf den Weg, dass Häuschen in Augenschein zu nehmen. Dort angekommen verhält sich Inge sehr merkwüdig, und dann taucht auch noch Bente auf, eine alte Frau, die unangenehm nach Fisch riecht. Während Inge Jo und ihren Vater nach Deutschland zurückschicken will, entdeckt Jo, dass ihre Mutter etwas verheimlicht. Zusammen mit Julie und Mads, den Kindern ihrer Vermieter, versucht sie, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen und ahnt nicht, in welcher Gefahr sie bereits schwebt…


    Meine Meinung


    Jo ist eine klasse Protagonistin. Natürlich merkt man beim Lesen, dass sie noch sehr jung ist, aber es ist ja schließlich auch ein Kinderbuch. Jo ist mutig und nicht auf den Mund gefallen. Außerdem ist sie clever und schreckt auch vor einer Konfrontation nicht zurück, wenn sie sich im Recht sieht. Ich mochte sie sehr, und habe mitgelitten, wenn sie sich mit ihrer Mutter gestritten hat, und zu Unrecht heruntergeputzt wurde.
    Auch Mads und Julie haben mir sehr gut gefallen, auch wenn es bei Mads etwas gedauert hat, bis er mir sympathisch wurde. In ihnen hat Jo tolle neue Freunde gefunden, die ihr beistehen und ihr helfen, dass Geheimnis ihrer Familie zu lüften.
    Dann ist da natürlich auch noch die merkwürdige Bente, die eine Freundin von Mette war, und mehr über das Geheimnis von Inges Familie zu wissen scheint. Sie war sehr undurchschaubar und mit ihrem merkwürdigen Fischgeruch auch irgendwie gruselig.
    Insgesamt waren sie Charaktere sehr gelungen und man wusste nicht, wem man trauen kann. Es war sehr spannend, Jo auf ihrer Suche nach der Wahrheit zu folgen. Als Kind hätte ich das Buch wohl kaum aus der Hand legen können, schließlich habe ich ja auch als Erwachsene noch an jedem Wort gehangen.
    Ninas Schreibstil ist natürlich auch wieder klasse gewesen. Klar und geradlinig konnte sie mir das Geschehen sehr gut näher bringen. Obwohl die Protagonisten ja sehr jung waren, konnte man sich dennoch sehr gut in sie hinein versetzen und es hat erstaunlicherweise gar nicht weiter gestört.


    Fazit


    Ein wunderschönes Kinderbuch über Freundschaft und Familie, aber auch über Geheimnisse und Vertrauen und die Bewältigung von Problemen und Gefahren. Spannend bis zu letzten Seite und mit einer tollen Botschaft ist „Lillesang“ allen jungen, und natürlich auch älteren Lesern, nur zu empfehlen.


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    Inhalt


    Seit einem schweren Autounfall liegt Éléonore im Koma. Als die Ärzte die Hoffnung aufgeben, erfährt ihr Mann Nicolas von seinem todkranken Vater etwas über eine Partitur, die in der Lage sein soll, Éléonore zu retten. Getrieben von der Hoffnung macht sich Nicolas auf den Weg nach Rom, um Clara, die Sängerin der Partitur zu finden. Doch dort angekommen muss er feststellen, dass Clara ihm nicht mehr helfen kann. Sie ist wahnsinnig geworden und verschanzt sich in einem Zimmer, in dem sie Musik sammelt und die Wände mit weiteren Noten bemalt. Immer auf der Suche nach der Partitur, die sie verloren zu haben scheint. Nicolas hofft, dass Claras Tochter Giovanna ihm helfen kann und macht sich mit ihr auf die Suche nach der Partitur. Doch die Partitur vermag nicht nur zu heilen, sondern treibt auch ihren Sänger zu Wahnsinn und Tod. Wie weit wird Nicolas gehen, um Éléonore zu retten?


    Meine Meinung


    Die Geschichte ist in einer Art Briefform geschrieben, in der Nicolas seine Suche nach der Partitur für Éléonore niederschreibt. Zunächst war es etwas verwirrend, vor allem, da viele Zeitsprünge vorkommen, die nicht deutlich markiert sind. Denn Nicolas erzählt nicht nur von seinen Erlebnissen in Rom, sondern erinnert sich auch an Geschehnisse, die vor dem Unfall geschahen. Uns so erfahren wir langsam mehr über die Beziehung von Nicolas und Éléonore.


    Ich muss sagen, Nicolas war mir zunehmend unsympathisch. Am Anfang ging es noch, aber man lernt ihn nach und nach kennen und das macht es leider eher schlimmer. Er ist ein feiger, launischer Zeitgenosse und wirkte in seiner Suche nach der Partitur schon fast fanatisch. Doch auch seine Frau ist nicht nur die schöne, liebende Ehefrau, als die er sie am Anfang beschreibt, und nach und nach, entdecken wir, wie es wirklich um ihre Beziehung stand.


    Die Personen, die mir am sympathischsten waren, sind Giovanna und Nicolas Herbergsvater Felipe. Felipe begegnet Nicolas immer sehr freundlich und war irgendwie ein kleiner Anker Normalität ist Nicolas verrückter Geschichte. Und Giovanna sprühte förmlich vor Leben und ist bereit, einem völlig fremden bei einer völlig durchgeknallten Idee zu helfen. Das verdient schon einiges an Respekt.
    Ein ganz wichtiger Teil des Buches ist natürlich auch die Musik. Nicht nur die geheime Partitur mit ihren heilenden Kräften, sondern auch klassische Stücke. Da Nicolas Vater ein berühmter Pianist war, und sich wünschte, das Nicolas in seine Fußstapfen tritt, ist Nicolas mit der Welt der Musik wohl vertraut und beschreibt immer wieder die Lieder, die seine Erlebnisse begleiten. Ich hätte es sehr schön gefunden, wenn es eine Playlist für das Buch gegeben hätte, welche die erwähnten Stücke zusammenfasst.
    Das Ende fand ich sehr gelungen, auch wenn für meinen Geschmack auf dem letzten Stück alles ein bisschen zu schnell ging.


    Fazit


    Trotz des unsympathischen Nicolas ist „Claras Melodie“ eine bezaubernde Geschichte über Tod und Verlust, aber auch über Hoffnung und die heilende Kraft der Musik. Schön geschrieben und gefühlvoll erzählt.


    4ratten