Beiträge von Idefix

    Eine wunderschöne Geschichte


    Emma und Marlene Lindow sind 2 Schwestern, die früh ihre Mutter verloren haben und dann wie in diesen Zeiten üblich ( 1911 ), in ein Waisenhaus gesteckt wurden. Da aber ein Unbekannter die schützende Hand über die Geschwister gelegt hatte, wurde es ihnen erlaubt, einen hohen Bildungsabschluss zu erlangen und als sie volljährig wurden, bekamen sie überdies noch die Möglichkeit, als Lernschwestern an der neu eröffneten Kinderklinik Weißensee anzufangen.




    Beide engagieren sich mit Fleiß und für Marlene steht bald fest, dass sie nicht nur Schwester sein möchte, sondern Kinderärztin werden will. Zudem verlieben sich beide Schwestern in der Zeit ihrer Ausbildung in unterschiedliche Männer und gehen daher auch bald privat eher getrennte Wege. Emma kapselt sich von Marlene ab, da sie nicht mehr bevormundet werden möchte von ihrer großen Schwester. Das Marlene aber nur das Beste für Emma möchte, bemerkt die Schwester zu spät…..




    Das Buch „ Kinderklinik Weißensee“ wurde von Antonia Blum geschrieben und im November 2020 im Ullstein Verlag veröffentlicht. Die Autorin war mir bis dato unbekannt und da ich sonst auch eher in anderen Genre lese, war ich gespannt, was mich mit diesem Roman erwartete. Und so tauchte ich in die Geschichte von Marlene und Emma ein und was soll ich sagen?


    Das Buch hat mich einfach gefesselt und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Die Geschichte von Marlene und Emma ist so wunderschön geschrieben, die Charaktere so liebevoll dargestellt und das Setting gut recherchiert.

    Mit viel Liebe und Sympathie hat die Autorin die beiden Hauptprotagonisten ausgearbeitet, jede ihrer Handlungen war authentisch und nachvollziehbar und so hoffte man mit den Geschwistern in jeder Lebenslage, die sie im Buch erlebten, mit.



    Die Kapitel wechseln sich immer ab, aus welcher Perspektive der beiden Hauptprotagonisten sie geschrieben sind. Zwischendurch liest man auch noch in einem Tagebuch einer unbekannten Person. Hier war ich über die Auflösung, wer hinter den Zeilen steckt, doch überrascht, denn ich hatte eine ganz andere Person dahinter vermutet.

    Der Schreibstil von Antonia Blum ist sehr angenehm zu lesen und man fliegt über die etwas mehr als 400 Seiten nur so dahin.




    Ebenso zeigt die Autorin anschaulich die politischen Ereignisse im frühen 20. Jahrhundert sowie, welche medizinischen Entdeckungen es gab und wie sich gerade die Kinderheilkunde entwickelt, denn diese Spezialisierung gab es damals noch gar nicht und Kinder wurden wie kleine Erwachsene behandelt.

    Die gute Recherchearbeit der Autorin belegen auch die Literaturhinweise am Ende des Buches.

    Mit diesem historischen Roman hat es die Autorin geschafft, mich an eine wunderbar geschriebene Geschichte zu fesseln und mich schon jetzt auf den Folgeband zu freuen.
    Leider muss ich mich für Band 2 noch eine gefühlte Ewigkeit gedulden, dieser erscheint erst Ende September 2021.





    In Wien wird eine Prostituierte ermordet und LKA-Ermittlerin Michaela Baltzer soll diesen, für den Chef einfachen, Fall übernehmen. Neben ihrem Team wird ihr der junge Praktikant Matthias zugeteilt, der leider alles andere als sympathisch ist und schon gar nichts für Prostituierte übrig hat –egal, ob lebend oder tot. Schnell wechselt er deshalb in ein anderes Team des LKA, die sich mit dem Mord an einer Studentin befassen. Im Zuge der Ermittlungen ergibt es sich aber, dass diese beiden Morde mehr Gemeinsamkeiten haben als zu Beginn gedacht und so werden die Teams vom Chef des LKA zu einem Team zusammengelegt. Dies passt weder Michaela noch Gernot, dem Leiter des anderen Teams. Dieser hält von Michaela wenig und ist überzeugt, dass der Chef sie in allen Belangen bevorzugt, was natürlich zu immensen Spannungen führt. Als dann noch weitere Morde geschehen, es aber dabei immer winzige Details sind, die sich bei den Morden unterscheiden, müssen die Ermittler sich die Frage stellen, ob es sich hier wirklich nur um einen Täter handelt. So einiges spricht dagegen. Dann bekommen sie einen entscheidenden Tipp ausgerechnet von Kilian Weilmann, einen verurteilten Serienmörder. Nur steht mittlerweile Michaela im Fokus des jetzigen Serientäters und ob sie diesen rechtzeitig finden ist fraghaft.


    Das Buch „ Im Kreis des Bösen“ ist der letzte Band einer Trilogie um die Ermittlerin Michaela Baltzer, geschrieben von Rhena Weiss. Da ich die beiden Vorgängerbände schon gelesen habe, war ich mit der Hauptfigur bestens vertraut und so bin ich auch sehr schnell in die Handlung dieses Buches gekommen. Da Buch erschien im Goldmann Verlag und umfasst fast 450 Seiten.


    Die Vorgängerbände sind „ Das Böse in euch“ und „Gottes rechte Hand“. Natürlich kann man die Bücher unabhängig voneinander lesen, da die Handlungen in sich abgeschlossen sind. Ich kann aber versichern, dass alle 3 Bände spannend geschrieben sind und hat man einmal mit Band 1 begonnen ( was ja Sinn macht), so wird man auch die Nachfolgebände lesen wollen. Mir erging es jedenfalls so.


    Die Charaktere im Buch sind teils starke Persönlichkeiten, viele kennt man schon aus den anderen Bändern und doch kommen neue Protagonisten hinzu. Mit manchen tut man sich als Leser ein wenig schwer. So konnte ich den neuen Praktikanten Matthias erst mal gar nicht einordnen und sympathisch war er mir sowieso nicht. Selbst als Täter hatte ich ihn einige Zeit im Verdacht.


    Auch Gernot Königberg, mit dem Michaela nun gezwungen war, zusammen zu arbeiten, war für mich eine Person, der ich lieber nur von weitem begegnen würde – voreingenommen, frauenfeindlich und einfach nur unsympathisch. Dennoch hat die Autorin die alle Charaktere gut darstellen können.


    Die Idee des Plots ist sehr interessant. Da wetteifern 2 Psychopathen, wer den besseren Mord zustande bringt.

    Die Schreibweise der Autorin ist leicht und angenehm zu lesen, keine verschachtelten Sätze, wo man als Leser 2mal überlegen muss, ob man das Gelesene auch verstanden hat. Eine gute Lektüre zum abschalten, entspannen und mit rätseln.


    Die Handlung wird kapitelweise aus der Sicht der Polizei und aus der Sicht der Täter beschrieben, was natürlich für einen stetig steigenden Spannungsbogen sorgt. Man hat auch relativ schnell einen Verdächtigen ausgemacht, muss aber feststellen, dass die Autorin den Leser hier in die Irre führt. Die führt dann auch dazu, dass man das Buch nur schwer aus der Hand legen kann und so hatte ich die 450 Seiten in 2 Tagen gelesen. Zurück blieb ich mit der Frage, ob es nicht doch eine Fortsetzung von Michaela Baltzer geben wird – ich würde mich echt darüber freuen und das Ende des Buches lässt ja eine Fortsetzung auch zu, wenn die Handlung um die Morde auch abgeschlossen ist.


    Ich finde auch diesen Band wie die Vorgängerbände sehr gelungen, hab mich prima unterhalten gefühlt und kann dieses Buch nur empfehlen.

    Es geht weiter auf der Alm im Weberdorf Laichingen. Petra Durst Benning schafft es auch im Folgeband der Fotografinnen Saga „ Die Fotografin- Zeit der Entscheidung“ den Leser mit der Geschichte um Mimi Reventlow zu fesseln.

    Ein halbes Jahr mussten sich die Fans der Erfolgsautorin gedulden, um zu erfahren, wie das Leben im Dorf Laichingen weitergeht. Band 1“Die Fotografin- Am Anfang des Weges“ erschien im September 2018 im Blanvalet Verlag und seit April 2019 gibt es nun den Nachfolgeband. Weitere Bände sind laut Autorin in Planung und das ist auch gut so. Schließlich ist die Geschichte um die Fotografin Mimi Reventlow noch lange nicht zu Ende.


    Im zweiten Band kümmert sich Mimi auch weiterhin um ihren schwerkranken Onkel Josef und verdient neben der Pflege ihres Onkels im Fotoatelier Geld, um das Leben für sich und ihn finanzieren zu können.

    Doch es geht in diesem Buch nicht nur um die Geschichte von Mimi, der jungen Fotografin, sondern auch um die einiger Laichinger Dorfbewohner, die man auch schon im ersten Band intensiver miterleben durfte. Mimi hat mit ihrem Auftauchen im Weberdorf für einigen Trubel und Umdenken gesorgt, vor allem bei der Jugend im Dorf. So ermöglicht sie mit ihren Kontakten, dass sich so manch junger Laichinger seinen Traum vom Leben erfüllen kann und eben nicht traditionell in der Weberei eine Ausbildung beginnt – sehr zum Missfallen des Webereibesitzers Gehringer. Der versucht nun auf seine Weise, Mimi in ihrem Tun und Handeln zu kontrollieren, was ihm aber nur bedingt gelingt.


    Auch Johann, der am Ende des ersten Bandes ins Dorf zurück gekehrt ist, arbeitet nun für Gehringer in der Weberei. Aber ist er wirklich wegen Mimi nach Hause zurück gekehrt oder gab es da noch andere Gründe?


    Beim Lesen des Buches bekommt man erneut einen guten Einblick, wie hart das Leben der Weber zu damaliger Zeit war. Die Männer schuften bis zu 12 Stunden in der Weberei. Arbeitsschutz und Arbeitszeitgesetze gab es damals noch nicht und so waren die Bedingungen, unter denen die Arbeiter in der Weberei an den Webstühlen saßen, eigentlich unzumutbar. Die Frauen der Weber hatten sich von früh bis spät um den Haushalt, die Kinder und die Felder zu kümmern und abends saßen sie noch an Näharbeiten für die Weberei und bestickten Kissen und Decken. Zum Leben reichte das Geld jedoch trotzdem kaum. Mimi ist da mit ihrem Beruf als Fotografin sehr privilegiert und bekommt, als sie Eveline einmal bei der Feldarbeit begleitet, einen bleibenden Eindruck, was die Weberfrauen tagtäglich leisten müssen.

    Petra Durst Benning ist es auch mit diesem Band wieder gelungen, den Leser in eine berührende Geschichte eintauchen zu lassen und auch hier fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen.


    Von der ersten bis zur letzten Seite schafft es die Autorin, Spannungselemente in die Geschichte einzubauen und so dafür zu sorgen, dass man das Buch einfach nur immer weiter lesen möchte.

    Ihrem Schreibstil blieb sie auch in diesem Band treu, das Buch ist flüssig zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin, was ich als sehr angenehm empfunden habe.


    Die Protagonisten, die man ja schon aus Band 1 kannte, entwickelten sich fast alle weiter und waren authentisch dargestellt.


    Mir hat der zweite Band wie schon der erste sehr gefallen und ich freue mich auf eine Fortsetzung der Geschichte von Mimi Reventlow.



    Ich hege auch den Verdacht, dass Ronja noch am Leben ist und in irgendeiner Art mit der Entführung zu tun hat. Das würde auch ihre Art und ihr aufmüpfiges Verhalten erklären, dass sie während der Zeit der Entführung an den Tag gelegt hat. Denn sie wusste ja dann im Gegensatz zu Lena, dass ihr nichts passiert. Und nur weil 2 Schüsse fielen, muss das ja nicht heißen, dass damit Ronja getötet wurde. Können ja auch in die Luft geschossen worden sein. Und ihre Leiche wurde auch nicht gefunden. Ich denke auch, dass ihr Eltern da mit drin stecken.

    Schlimm wäre allerdings daran, dass sie so ihre ehemals beste Freundin hintergangen hätte, die dich seit 17 Jahren Vorwürfe macht, warum sie noch am Leben ist und nicht Ronja. Stellt euch mal vor, dass irgendwann im laufe der Handlung Ronja lebendig vor Lena steht- ich will nicht wissen, wie Lena dann reagiert.

    Ich wundere mich ehrlich gesagt über ihre große Klappe. Für eine 15-jährige untypisch.

    Das ist genau meine Meinung! Sich in so einer Situation derart aufmüpfig zu verhalten, das ist schon sehr ungewöhnlich.

    Ich finde Ronja Art gar nicht so untypisch. Wenn ich da an meine Tochter in dem Alter denke. Sie ist aufgetreten, als hätte sie die Weisheit von Jahrhunderten in sich. Auch sie hätte nicht geduckmäusert, denn sie war ja die Beste und Tollste und... Da sie Kampfsport machte, hatte sie auch vor nichts Angst.


    Hat sich aber zum Glück geändert, doch es waren einige sehr schwierige Jahre.

    Ehrlich? Das Kann ich mir in so einer Situation nicht wirklich vorstellen. Aufmüpfig zu sein ist die eine Sache, aber wenn ich nicht weiß, ob ich den Tag überlebe, weil ich entführt wurde, würde ich glaube in dem Alter nie so reagieren. Es sei denn, ich weiß mehr...…..

    Gab ne Zink Badewanne, die wurde allerdings Freitags in die Küche gestellt und alle durften der Reihe nach da rein - natürlich ohne Wasserwechsel.

    Die Zinkbadewanne kenne ich nicht mehr. Wir hatten schon ein richtiges Badezimmer mit Wanne und einem hohen Ofen, der mit Holz befeuert wurde. Ich als Mädchen durfte alleine baden. Meine beiden Brüder wurden zusammen in die Wanne gesteckt, nach mir, ohne Wasserwechsel. Das war einfach zu teuer. Und unser Papa hatte meist kaltes Wasser, bis er mal dran kam. War das eine Zeit. Heute für uns nicht mehr vorstellbar.

    Lag dann wahrscheinlich auch ein wenig an meiner Herkunft. Zu DDR-Zeiten gab es selten Wohnungen mit Badezimmer, höchstens in so "Neubauwohnungen". Wir lebten als Kinder in einem Haus im Erdgeschoß, da hatte nur die Vermieterin ein Bad. Selbst das WC im Hausflur mussten wir uns mit der Frau teilen. Heute unvorstellbar.

    Ich befürchte, dass Ronja eher ihre große Klappe zum Verhängnis wird. Die Gehirnerschütterung ist nicht lebensbedrohlich.

    Ich wundere mich ehrlich gesagt über ihre große Klappe. Für eine 15-jährige untypisch. Ich würde mir vor Angst in die Hosen machen statt hier so dick aufzutragen und das Verhalten lässt Spekulationen zu. Sie ist zwar von Haus aus taffer als ihre Freundin, aber natürlicherweise müsste sie eigentlich Angst haben und ganz kleinlaut sein, um heil aus der Sache raus zu kommen. Es sei denn.....

    Tröstlich ist, dass Josef einen friedvollen Abgang von der Erde hatte und er nicht erstickt ist.

    Das stimmt. Ich sehe das ja oft bei unseren Palli- Patienten - aber da ist fast immer Krebs im Spiel und das meist Sterben anders. Als ich einen Sterbeprozess das erste mal richtig mitbekommen habe, dachte ich, ich kann nie wieder Kaffee trinken. Das atmen klang so, als ob die letzten Tropfen Kaffee durch die Filtertüte in die Kanne laufen. So ein Glucksen …… schwer beschreibbar. Das kommt vom Wasser in der Lunge, das brodelt dann bei jedem Atemzug. Allerdings muss man sagen, dass diese Patienten so palliativ mit Schmerzmittel und teilweise auch mit Sedativum versorgt werden, dass sie diesen Zustand gar nicht so mitbekommen. Und ersticken tun sie auch nicht daran, oft macht das Herz-Kreislauf- System nicht mehr mit und das Morphin in hohen Dosen macht die Atemmüdigkeit. Schlimm ist es oft für die Angehörigen, diese Geräusche zu ertragen.


    Dass Anton just zu dem Zeitpunkt auftaucht, als die Beiden in der Badewanne sitzen, ist purer Zufall. Aber es ist ja genau dieses Wissen, das Anton rausposaunt und Mimi bei dieser Gelegenheit dann endlich die Augen aufgehen.

    Na zum Glück, sonst würde Mimi noch heute Johann hinterher rennen.

    Dass sie mit dem Geld von Anton abgehauen ist (was ja noch mehr wurde bis zu ihrem Verschwinden), war richtig gemein - aber anders hätte sie ja nie eine Chance gehabt aus Laichingen zu verschwinden

    Das denke ich nicht. Sie hätte einfach etwas warten müssen, Anton hätte schon dafür gesorgt, dass sie das Dorf verlassen können. Aber dann wäre sie an Anton gebunden gewesen und das wollte sie ja nicht. Ich denke aber, von ihr erfahren wir später noch mehr und ich kann mir auch vorstellen, dass der Traum schnell ausgeträumt war und sie dann nicht wirklich eine glückliche Frau ist.

    Ich denke bei Petra Durst-Benning gibt es auch eine gute Chance darauf, dass wir von Christel nochmals was hören/lesen.

    Davon gehe ich aus und ich bin sehr gespannt.

    Es soll sogar fünf Bände insgesamt geben!

    Da freue ich mich sehr drauf. Ich lese ja eigentlich wirklich fast nur Krimis und Thriller, aber von dieser Geschichte bin ich restlos begeistert und sie ist nicht weniger spannend als ein guter Thriller. Gibt nur weniger Tote....

    Was mich richtig gefreut hat war, dass Mimis Mutter nach Laichingen gekommen ist.

    Echt? Das war für mich das Mindeste, dass sie wenigstens jetzt Mimi zur Seite steht. Ich bin weiterhin enttäuscht von ihr, dass Mimi das alles alleine ertragen musste und die Mutter sich so fein aus der Affäre gezogen hat.

    Warum Mimi das Haus behält ist mir ein Rätsel, hält sie sich damit eine Hintertür offen?

    Ich denke, sie wird irgendwann nach Laichingen zurück kehren. Da ist es gut, zu wissen, wohin man kann. Außerdem würde ich schon aus Prinzip das Haus nicht dem Gehringer verkaufen. Das Geld braucht sie auch nicht soooooo dringend, da war es naheliegend, einfach alles dicht zu machen und ein Haus in der Hinterhand zu haben.

    Ich hoffe, ich tue Christel jetzt nicht Unrecht, aber für mich ist sie so eine Person, die auch gerne die Besetzungscouch nutzen würde, um nach oben zu kommen. Andererseits wünsche ich ihr natürlich, dass sie Erfolg hat und der Hollywood-Typ ihr nicht ein Ohr abgekaut hat und sie dann den Reinfall ihres Lebens erlebt.

    Da gebe ich dir Recht.

    Anschließend liegt er schön mit Eveline in der Kiste, so ein Schwein. Sorry, aber bei mir ist er komplett durch.

    Naja, schön ist das nicht. Aber zwischen den beiden ist ja einfach mehr als nur Freundschaft und das war ja auch früher schon so. Deswegen ist er ja weg aus dem Dorf, weil er es nicht ertragen hat, dass Eveline mit einem anderen Mann zusammen ist. Außerdem sieht er ja nur eine lose Freundschaft in Mimi. Man könnte ihnen höchstens vorwerfen, dass Evelines Mann noch nicht lange tot ist und sie sich schon jetzt mit einem anderen begnügt. Als Schwein würde ich ihn nicht bezeichnen....



    Johann und Eve treffen sich nun also regelmäßig, das heißt, die "Begegnung" im Wald war keine einmalige Geschichte oder gar ein Ausrutscher. Nun wird auch klar, dass Johann wirklich eine gute Vertraute - ja, vermutlich sogar eine Freundin - in Mimi sieht, aber sein Herz gehört Eve, genau wie im letzten Abschnitt bereits vermutet.

    Eine richtige Freundin sieht er eher nicht in Mimi denke ich. Denn dann hätte er von Beginn an mit offenen Karten gespielt und Mimi nicht in ihrem Wunschglauben gelassen, dass aus ihnen mehr als Freundschaft werden könnte.

    Sehr lustig, denn da bin ich komplett anderer Meinung. :D Ich meine, wo ist Johann denn ekelhaft zu ihr? Hat er ihr wirklich ernsthafte Avancen gemacht? Meiner Meinung nach nicht. Offensichtlich gab es eine Zeit, in der er dachte, dass es mehr werden könnte (das gibt er ja auch Eve gegenüber zu), aber alles andere ist in Mimis Wunschdenken entstanden, oder nicht?

    Stimmt, da gebe ich dir recht. Ich glaube aber nicht, dass er Mimis "Zeichen" ihrer Zuneigung übersehen hat oder nicht erkannt hat. Deshalb hätte ich es besser gefunden, dem entgegen zu wirken und ihr zu sagen, dass er nicht in sie verliebt ist wie sie in ihn. Allerdings hätte es dann natürlich passieren können - und da gehe ich fest von aus- dass Mimi ihn in punkto Gewerkschaft nicht mehr unterstützt. Dieses Risiko wollte er wohl nicht eingehen.


    Anton ist wieder einmal einer Idee verfallen. So doll wie Christel zugeschlagen hat, hätte das auch schief gehen können. Das sie ohne Skrupel so schnell zugeschlagen hat, ist mir nicht ganz geheuer. Und das sie auch noch das Geld bei sich zu Hause versteckt gefällt mir überhaupt nicht.

    Das sie so schnell und hart zugeschlagen hat, zeigt aber auch, wie sie zu ihm steht. Liebe ich jemanden, will ich ihm ja nicht weh tun. Auch nicht für den Zweck, den sie damit beabsichtigt hatten. Bei Anton und Alexander war es ja auch so, dass sie einander nicht weh tun konnten und die beiden sind "nur" dicke Freunde und lieben sich nicht. Aber Christel liebt Anton eh nicht, da wird es ihr auch nicht so schwer gefallen sein.

    Samstag ist Badetag – da habe ich gleich schmunzeln müssen. Das war bei uns zuhause noch in den 50ger bis Mitte der 60ger Jahren so. Baden, Haustreppe putzen, Bürgersteig fegen und Auto putzen – das musste alles am Samstag erledigt werden.

    Das gab es bei uns auch als Kinder. Wir haben da immer Oma -und Opa Tag gehabt und waren den ganzen Tag dort. Und weil die auch den Luxus eines Badezimmers mit Badewanne hatten, wurde dort gebadet und wir haben das genossen. Ansonsten gab es nur waschen vor dem Waschbecken. Kennt das wer? Grausig.....wir hatten kein Bad in unserer Wohnung, wo wir Kinder waren. Gab ne Zink Badewanne, die wurde allerdings Freitags in die Küche gestellt und alle durften der Reihe nach da rein - natürlich ohne Wasserwechsel. Gott, wenn ich mir das heute vorstelle. Und ich bin noch nicht mal soooooo alt.

    Also doch – Johann scheint sich für Eveline entschieden zu haben. Ich bin sehr gespannt, wie Mimi darauf reagieren wird bzw. wann sie endlich darauf kommt, dass es zwischen ihnen beiden nichts wird.

    Es wäre eigentlich nur fair, hätte Johann klare Worte zu Mimi gesagt. Lieber ein Ende mit Schrecken...… Er hat zwar Mimi nie gesagt, dass er Gefühle für sie hegt, aber Mimi interpretiert ja alles so, als ob die beiden ein Paar wären oder würden. Und Johann weiß, dass Mimi in ihn verknallt ist.

    Alexander hat die Prüfung bestanden und könnte das Stipendium bekommen - ich habe nichts anderes erwartet. Dass er vorher noch nie mit Aquarell- oder Ölfarben gemalt hat, tut der Sache keinen Abbruch. Auch wenn die Prüfer wegen Alexanders Herkunft Bedenken haben, so erkennen sie doch sein Talent. Letztendlich zählt nichts anderes.

    Ich fand es toll, wie er die Prüfung gemeistert hat und habe nichts anderes erwartet. Der eine Prüfer ( hab den Namen nicht mehr im Kopf) war ja von Beginn an auf Alexanders Seite und hat sein Talent erkannt und ich Tipps gegeben.

    So eine Wochenbett-Depression stelle ich mir schlimm vor. Und die Enge und Dunkelheit in diesen Häusern trägt nicht dazu bei, dass sich das so schnell ändert.

    Das stimmt und das Kind war ja auch nicht gewollt. Das kommt ja echt noch hinzu. Da kann ich mir vorstellen, dass es nicht angenommen wird. Schlimm für das Kind , es kann ja nix dafür und wird dann nicht von der eigenen Mutter geliebt. Verhütung war damals komplett noch ein Fremdwort, oder? Weiß gar nicht, ob es da schon so was wie Kondome gab?

    Anton ist für Christel Mittel zum Zweck.

    Leider.....Anton scheint sie ja wirklich zu lieben und tut alles dafür, dass sie mal ein besseres Leben haben werden und aus dem Dorf raus kommen, um woanders eine neue Zukunft zu beginnen. Er hat aber auch leider eine rosa Brille auf, was Christel betrifft und merkt es nicht. Von Christel finde ich es sehr unfair Anton gegenüber, wie sie sich verhält. Da braucht sie auch nicht den Vater und die Mutter vors Loch zu schieben als Entschuldigung. Wenn ich verliebt bin, finde ich einen Weg, um bei meinem Liebsten zu sein. Und wenn es nur für ein paar Minuten ist.

    Klar kann ich verstehen, dass er die Gelegenheit ergreifen und die anderen Arbeiter bei Gehringer in der Fabrik für eine bessere Zukunft motivieren möchte, aber ich denke nicht, dass er Mimi deshalb so selten sieht. Mir scheint eher so, dass er sie bewusst meidet, denn ich bin mir sicher, dass er sie häufiger sehen könnte, wenn er nur wollte!

    Da muss ich Johann in Schutz nehmen - die Männer (und Frauen) hatten mit Arbeit im Fabrikle und auf dem Acker wirklich so viel zu tun, dass sie wochentags zu nichts anderem kamen! Das war bei allen so - Mimi ist da privilegiert, weil sie freie Zeit hat.

    Sie ist nicht nur privilegiert, sie hat diesbezüglich auch den Neid der anderen Frauen auf sich gezogen. Die ackern von früh bis spät, um Mäuler zu stopfen....das Geld reicht hinten und vorn nicht und Mimi - muss man sagen- geht es ja weitaus besser. Sie hat auch "nur" ihren Onkel zu pflegen und die Fotografie ist ja nun keine so körperlich anstrengende Arbeit wie die der anderen Frauen aus dem Dorf.

    Ihr Lieben, ich muss mich bei euch entschuldigen, dass ich wirklich so wenig geschrieben habe in der Leserunde. Das war von mir nicht beabsichtigt und noch weniger geplant, denn ich hatte mich sehr darauf gefreut. Leider hatten und haben wir im Tierschutzverein, in dem ich auch Vorstandsmitglied bin, einen Notfall mit einem 5 Monate alten Hund und der hat mich mit Fahrten in die Klinik so auf Trab gehalten, dass ich hier in der Runde nicht zum schreiben gekommen bin, weil mir schlicht die Zeit gefehlt hat, weil ich mich allein um diesen Hund gekümmert habe. Diese Odyssee ist noch nicht zu Ende mit den Fahrten, aber ich möchte wenigstens diese Leserunde noch anständig abschließen. Es tut mir sehr leid.....

    Corinna ist das komplette Gegenteil von ihrem Ex. Sie sorgt sich schon ein wenig um ihre Tochter, wichtiger ist es ihr allerdings, Karl in ein möglichst schlechtes Licht zu rücken.

    Wobei sie auch sehr in Sorge zu sein scheint, dass genug zu Trinken da ist!

    Ist das nicht oft so, bei getrennt lebenden Paaren? Jeder versucht, den anderen schlecht da stehen zu lassen. Mich hat das nicht überrascht. Zudem finde ich es komisch, dass Karl das alleinige Sorgerecht hat. Wie er das wohl geschafft hat?

    Leider ist das oft so, man trennt sich ja auch leider meistens nicht im Guten und es gibt Scheidungskrieg, bei dem vor allem die Kinder leiden. Karl nutzt hier seine Postion natürlich auch zu seinen Gunsten aus und wird viel mit Geld regeln. Wer weiß, wie er das alleinige Sorgerecht bekommen hat?

    Das frage ich mich auch, weil diese Bezeichnung ja doch eher eine interne Sache ist. Zudem habe ich mich gefragt (ich glaube, dass fragten sich Jakob und Eva auch), woher der Vollstrecker die Handy-Nummer von Nathan hat.

    Das finde ich auch suspekt, aber ich hab auch keine Ahnung, woher die Entführer die Nummer von Nathan wissen ? Vielleicht steckt er in der Sache mit drin?

    Dass Birgit in der Sache drinsteckt, hat mich im 1. Moment geschockt. Im 2. Moment dachte ich aber, dass die Idee gar nicht so schlecht ist. Birgit möchte ja wirklich ihre Tochter wieder haben und ich könnte mir vorstellen, dass der Entführer sich darüber im Klaren ist und weiß, dass Birgit aus eigener Veranlassung eher nicht zu Abweichungen vom Plan bereit ist. Also sie wird weniger Versuchen die Entführer hereinzulegen, weil sie ihre Tochter wieder will.

    Aber dann hätten die Entführer auch mit Birgit in Kontakt treten müssen, oder? Also bevor sie verschwunden ist. Vielleicht haben sie das ja sogar und Birgit hat nur keinem davon erzählt aus Angst, dass ihrer Tochter etwas passiert. Ich glaube und hoffe nicht, dass sie mit den Entführern unter einer Decke steckt. Sie liebt doch ihr Kind, da kommt man doch nicht auf so eine doof Idee. So viel Schulden könne ich gar ne haben, dass ich mein Kind so einem Risiko aussetze.

    Ronja spricht so, als wolle sie sich - persönlich - bei Leni entschuldigen, so als ob Ronja etwas damit zu tun hätte. Andererseits ... warum wird sie dann erschossen? Definitiv stimmt aber etwas bei Ronja nicht.

    Was mir auch total schleierhaft vorkommt, ist ihre vorlaute Art den Entführern gegenüber. Also ich würde mir als Teenager in die Hosen machen und eher wie Leni reagieren. Da kam mir beim Lesen echt der Gedanke, sie wusste von der Entführung und schauspielert hier nur eine Rolle...…..das wäre aber der Obergau….

    Mir kam es komisch vor, dass Ronja sich gleich zweimal bei Leni ausdrücklich entschuldigt hat. Warum? Hat sie in ihrer Situation - in der Gewalt von Entführern und auch noch krank - keine anderen Sorgen? Weiß sie vielleicht etwas über die Hintergründe der Entführung?

    Eben.....

    steckt sie mit drin in der Sache?

    Caren Das traue ich Karl zu 100 % zu, dass er da gemauschelt hat um das alleinige Sorgerecht zu bekommen. Doch weshalb? Liebe kann es ja nicht sein, denn so wie er seine Tochter behandelt.... um seiner Exfrau eines auszuwischen?

    Sein Ego wird der Grund sein. Er ist ein Mann, der immer bekommt, was er will - ohne Rücksicht auf Verluste. Er wollte das Kind, also sorgte er dafür, dass er es bekommt. Liebe muss bei ihm nicht im Spiel sein. Kann so eine Person überhaupt jemanden lieben außer sich selbst? Ich bezweifle es

    Also ich bezweifel, dass Ronjas Vater was mit der Entführung zu tun hat. Dafür gibt es für mich keine Anhaltspunkte.

    Lenis Vater ist ja ein A.... Ich glaub auch nicht, dass er seine Tochter aufrichtig liebt. Der liebt nur sich selbst und seine Arbeit. Es hat ihn ja mehr an der Ehre gekratzt, dass jemand IHN zu erpressen versucht. Wie kann man nur.... Seine Reaktion, kein Lösegeld zu zahlen, ist ja völlig hirnrissig und spricht für seinen egozentrischen Charakter. Seine Ex hatte garantiert auch nie was zu sagen in der Ehe. Ich denke, schon, dass sie ihre Tochter liebt, aber eher auch mit sich selbst beschäftigt ist bzw. nie eine eigene Entscheidung treffen durfte in der Ehe. Das man mit dem Mann an seiner Seite dem Alkohol verfällt - und das ist ja offensichtlich - wundert mich nicht.

    Einzig wirklich geliebt wird Leni wohl nur von der Haushälterin.... Schlimm.


    An eine Schwangerschaft von Eva hab ich gar ne gedacht im ersten Moment, mich nur gewundert, warum das überhaupt erwähnt wird. Aber im Nachhinein..... Eigentlich logisch.


    Ich bin gespannt, wie es weiter geht und wer die Frau im Prolog ist. Eigentlich wäre es ja nur fair - wenn man das überhaupt sagen kann- wenn Ronja die Überlebende wäre. Sie hat ja nun mit den Geschäften von Lenis Vater gar nix zu tun. Aber ich tippe darauf, dass es Leni ist, die überlebt.