Beiträge von Meteorit

    Rezension ,,Farbenblind" von Colby Marshall


    Farbenblind stellt den Auftakt zur Serie um die ehemalige FBI-Profilerin Dr. Jenna Ramey dar. Der erste Band ist mit 448 Seiten am 09.11.15 im Heyne Verlag erschienen.


    Inhalt:
    Dr. Jenna Rameys Gehirn besitzt eine seltene Eigenart in der Wahrnehmung, durch die ihre Eindrücke farblich aufblitzen: Rot kann Zorn bedeuten, Liebe oder Kraft. Doch Jenna ist imstande, diese plötzlichen Assoziationen zu nutzen, um aus Personen und Situationen zu lesen wie niemand sonst. Nun hat das FBI den Massenmörder Isaac Keaton festgenommen und die forensische Psychiaterin zu Hilfe gerufen. Im Verhör erfährt sie, dass er es – ob hinter Gittern oder nicht – in der Hand hat, noch mehr Unschuldigen Leid zuzufügen, und besessen davon ist, auch sie unter Kontrolle zu bringen. Jenna allein kann mit ihrem einzigartigen Feingespür verhindern, dass Keatons Drohungen Wirklichkeit werden ... (Klappentext)


    Cover:
    Das Cover ist ein wenig unscheinbar und auf dem ersten Blick hat es mir auch nicht so gut gefallen. Je länger ich es jedoch betrachte, umso besser gefällt es mir. Die Mischung der Farben finde ich interessant und letztendlich gelungen.


    Charaktere:
    Hauptperson ist Dr. Jenna Ramey. Sie ist etwas besonderes, da sie eine Synästhetikerin ist. Das heißt, dass sie bei Menschen oder Dingen Farben wahrnimmt und diese verschiedene Bedeutungen für sie haben. Z.B erkennt sie teilweise ein orange für eine Lüge oder spürt den Zorn des gegenübers wenn ihr ein rot ausgestrahlt wird. Dies ist ein interessanter Aspekt in diesem Buch, da mir die Synästhesie nicht geläufig war.


    Yancy ist ein ehemaliger Polizist mit Beinprothese, der Jenna im Laufe des Buches helfen wird beim Ermitteln und einfach eine symphatische Person ist mit einem sarkastischen, witzigen Humor.


    ,,Die Bösen" werden auch gelungen dargestellt. Ganz besonders schlimm fand ich, dass selbst die Mutter von Jenna eine Serienmörderin ist. Das erzeugt Grusel aus nächster Nähe. Zum Glück ist sie eingesperrt ... zumindest noch am Anfang des Buches ...


    Meine Meinung:
    Colby Marshall versteht es zu schreiben. Der Plot wirkt nicht konstruiert. Viele Dialoge prägen diesen Roman, was ich persönlich gut finde.
    Toll finde ich auch die meist kurzen Einbindungen der Vergangenheit in der Perspektive des Serienkillers.


    Die Thematik mit der Synästhesie ist total interessant. Ich habe von dieser Eigenschaft noch nie gehört, umso spannender ist es für mich, davon zu lesen. Ich muss aber auch sagen, dass die Farbenerkennung für mich nicht das Buch ausmacht und somit für mich auch nicht nötig wäre. Auch ohne diesen Farbaspekt hätte ich das Buch bewertet wie jetzt, denn es ist einfach ein wahnsinnig spannender Thriller.


    ,,Der Anschlag im Freizeitpark. Das waren sie. Einer in Haft, der andere Gott weiß wo. Wir haben eine Spur, die der Teufel selbst gelegt hat, außerdem werden wohl noch ein paar Leichen mehr dazukommen." S.77


    Ein bisschen komisch finde ich, dass sich für Isaac die Bezeichnungen Psychopath und Soziopath oft abgewechseln. Im Klappentext steht sogar noch, dass er ein Soziopath ist, jedoch wird oft der Begriff Psychopath oder psychopathische Eigenschaft für ihn verwendet. Verwirrend.
    Wie der Soziopath/Psychopath das ganze Geschehen einfädelt und wie die Ermittler darauf kommen ist jedoch beeindruckend, erschreckend und zugleich total interessant zu lesen.


    Es bleiben mehrere Fragen nach Beendigung des Buches offen und ungeklärt. Das hat mich jedoch nicht gestört, weil dies erst der erste Band der Reihe um die Ermittlerin ist, somit passt es und lässt viel Raum für den nächsten Band.
    Das Ende ist regelrecht ein Appetithäppchen für den nächsten Band, den man danach unbedingt lesen will. (Zumindest ich)


    Fazit:
    Abschließend hat mir der Thriller gut gefallen. Die Thematik ist interessant, wäre aber nicht unbedingt nötig gewesen, denn der Thriller überzeugt durch seine Spannung und Handlung, nicht durch die Synästhesie der Hauptperson.
    Da dies erst den Auftakt der Serie darstellt, freue ich mich schon jetzt auf den nächsten Band, der hoffentlich bald erscheinen wird. Ein lesenswerter Thriller.



    4ratten:winken:

    Rezension ,,Der Blogger" von Patrick Rosi


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    Der Blogger ist der zweite veröffentlichte Kriminalroman des deutschen Autors Patrick Brosi. Das Buch ist mit 480 Seiten am 17 September 2015 im emons Verlag erschienen.


    Inhalt:
    Ein Ruderer verschwindet spurlos aus seinem Boot. Der Vermisste ist der weltweit bekannte Enthüllungsblogger René Berger, der die Pharmaindustrie durch geleakte Insiderinformationen an den Pranger gestellt hat. Wurde er aus dem Weg geschafft? Und was geschah mit der jungen Journalistin Marie Sommer, die dem öffentlichkeitsscheuen Blogger auf der Spur war? Ein intensiver, spannungsgeladener Thriller über die Unmöglichkeit, das richtige Leben im falschen zu führen. (Klappentext)


    Cover:
    Das Cover fängt die Blicke. Der schwarze Titel bildet mit dem weißen Hintergrund einen guten Kontrast und fällt auf, auch wenn man weiter entfernt steht. Mir gefällt es.
    Komisch finde ich nur immer wieder, dass dies ein Kriminalroman ist, auf der Rückseite aber wieder von Thriller die Rede ist. Aber gut, da gibt es ja Überschneidungen.


    Charaktere:
    Die Journalistin Marie ist eine sympathische junge Frau, die ihren Freund beim Fremdgehen ertappt und somit den Vertrag annimmt, einen bestimmten Blogger zu finden und über ihn zu bloggen.
    Dass auch in ihrem Leben nicht alles gut läuft, erscheint menschlich und ästethisch.
    Der Ermittler Andreas Nagel ist auch ein voller Sympathieträger, hat zwar eine eigensinnige Art, macht aber weitgehend alles richtig. Es ist spannend sein Geschehen und seine Ermittlungen zu verfolgen.
    Der Blogger bleibt wiederum lange etwas unscheinbar. Man weiß nicht, was mit ihm ist, zudem scheint er noch depressiv zu sein.
    Lange habe ich bei ihm nicht die richtigen Schlüsse gezogen und man täuscht sich gewaltig, gerade am Ende.


    Die Mischung von sympathischen und bösen Personen gefällt mir gut und erfüllt somit jegliche meiner Erwartungen an eine Personenkonstellation.


    Meine Meinung:
    Ich muss ganz klar sagen, dass mich am Anfang das Thema gelockt hat. In der Pharmaindustrie läuft sicherlich nicht alles rein, auch werden Medikamente vom Markt abgehalten, die vielen Menschen helfen könnten. An einem gesunden Menschen profitiert die Industrie ja nicht, wieso auch einen wirksames Medikament herausbringen, das alle heilt?
    Somit ist mit diesem Thema ein spannender Konflikt vorprogrammiert, der auch in diesem Buch gut ausgearbeitet wird.


    ,,Nagel knipste die Nachttischlampe an und hielt die Batterie ins Licht. In ihrem Innern, direkt hinter den drei Löchern, schimmerte Elektronik. Eine Wanze. Es musste eine Wanze sein. Versteckt in einer Batterie..." S.117


    Viele Zeitsprünge prägen das Buch, was mir aber außerordentlich gut gefallen hat.
    Der Autor benutzt auch eine Fülle von Schauplätzen. So landen wir in Basel, Berlin und lernen außerdem den Titisee kennen.
    An dem Schreibstil gibt es ebenso wenig zu bemäkeln. Patrick Brosi schafft es ein durchaus komplexes Thema intelligent und rasant zu einem guten Krimi zu verpacken.


    ,,Solange die Milliarden flossen, waren ein paar hundert Tote aus Sicht der Pharmakonzerne vertretbar, der Kapitalismus funktionierte auch ohne sie." S.176


    Außerdem gibt es viele Wendungen im Buch, wobei ich sagen muss, dass mir die letzte Wendung nicht so gut gefallen hat.
    Es ging mir ein wenig schnell zum Schluss und mit soeinem Ende hätte ich wirklich nicht gerechnet. Das ist wohl auch mein einziger Kritikpunkt an dem Buch.


    ,,Der Markt für Psychopharmaka ist gigantisch. Burn-out und Depression sind Modekrankheiten, die Diagnosen nehmen seit Jahren zu, das wissen wir alle. Und damit auch der Absatzmarkt für die Pharmaunternehmen. Eine Goldgrube..." S.80


    Fazit:
    Dieser außergewöhnliche Krimi überzeugt mit seiner komplexen Themenwahl, mit der geschickten Verknüpfung der Handlungsstränge und durch seine Umsetzung.
    Kritisieren möchte ich jedoch das Ende, was mir nicht so gut gefallen hat, weshalb ich auch hier einen Stern abziehen möchte.
    Nichtsdestotrotz möchte ich das Buch gerne weiterempfehlen, denn sonst hat mir alles gut gefallen.


    4ratten

    Ich hätte es nachvollziehen können, wenn Fitzek unseren Cosmo nochmal auf Jola angesetzt hätte, aber dass es dann der Nachbar ist, das war mir dann zu viel. Das stellt die Welt ja gerade so dar als wenn wir nur von Pädophilen umgeben sind.


    Ja, ein bisschen stimmt das auch. Aber selbst wenn die Wahrscheinlichkeit von Pädophilen ,,umwohnt" zu werden gering ist, gibts es immer Zufälle..



    Nun überlebt Cosmo vielleicht sogar.. Der Gedanke den ich in diesem Moment hatte, war ,,Wo kommt Jola hin? Cosmo darf und kann nicht wieder in der Nähe von Jola sein.." Aber letztendlich würde er ja sowieso - wegen Verletzung der Ausgangsfrist - zurück ins Gefängnis gesteckt werden..


    Ich denke mal, dass wenn Cosmo wirklich überleben sollte, er dann in die Geschlossene kommt und so dann hoffentlich keinem Kind mehr etwas antun kann. Aber mal ehrlich: Was wäre das für ein Leben? Auch wenn das hart klingt: der Tod wäre für ihn die Erlösung von seinem Leiden gewesen, denn wie wir gelesen haben, ist das nun mal nicht heilbar.
    [/quote]


    Aber unterdrückbar, oder? Wenn er immer seine Tabletten/Spritzen bekommt, ginge es ja...
    Und ja, im Gefängnis/ in der Geschlossenen stelle ich mir das nicht toll vor, aber auch da kann man ,,leben"..


    Aber ein Joshua-Programm gibt es doch in dieser Form auch nicht (hoffe ich).
    Mir ist es nur wichtig, dass die Dinge in einem Krimi/Thriller halbwegs vorstellbar sind, es muss sie nicht zwingend (schon) wirklich geben.


    Was wäre James Bond ohne Qs Erfindungen und Spielzeuge? :breitgrins:


    Naja, Private Policing gibt es ja schon, aber wohl wirklich eher in den Anfangsphasen.


    Ja stimmt, ich habe mich auch ein wenig falsch ausgedrückt. :D
    Anders gesagt: Ich finde es besser, wenn es die beschriebenen Dinge wirklich gibt, denn dann lernt man ja was dabei. :breitgrins:


    Noch nicht wirklich, aber ist das wichtig? So etwas wie Joshua gibt es ja auch (noch) nicht.


    Am Thema biometrische Waffen wird übrigens schon gefeilt... Signaturwaffe


    Für mich zumindest ist es wichtig, dass es die genannten Sachen in einem Thriller auch in Wirklichkeit gibt. Ich finde es immer schade wenn dann sowas dazu erfunden wird, das wäre dann ja auch fast Sci-Fi.


    Zu der Waffe mit dem biometrischen Scanner habe ich auch einen interessanten Bericht gefunden.
    http://www.welt.de/vermischtes…ue-Waffe-dumme-Lobby.html


    Und gerade diese Erfindung zeigt mal wieder, wie komisch die Waffenlobby doch ist. Eine Waffe mit biometrischen Scanner ist so sinnvoll und genial.
    In der Vergangenheit gab es ja mehrmals Amokläufe, wo die Person die Waffe des Vaters genommen hat und mit dem Scanner könnte man sowas doch super verhindern.. Verstehe immer nicht, wieso sowas keinen Absatzmarkt findet.


    In Frankreich gibt es schon seit Jahren die Vorratsdatenspeicherung... entweder, die Programme sind noch nicht "gut" genug oder sie sind einfach nicht das richtige Mittel zur Terrorismusbekämpfung. Ich glaube eher letzteres.


    Ich stelle mir das auch nicht einfach vor, selbst mit Vorratsdatenspeicherung...
    Trotzdem schrecklich, dass soetwas passiert. Schön, wenn man sowas verhindern könnte.

    Rezension ,,Fremd" von Ursula Poznanski und Arno Strobel


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    Fremd ist das erste Buch, dass die beiden Erfolgsautoren zusammen geschrieben haben. Es ist mit 352 Seiten am 30.10.15 im Wunderlich Verlag erschienen.



    Inhalt:
    Stell dir vor, du bist allein zu Haus. Plötzlich steht ein Mann vor dir. Er behauptet, dein Lebensgefährte zu sein. Aber du hast keine Ahnung, wer er ist. Und nichts in deinem Zuhause deutet darauf hin, dass jemand bei dir wohnt. Er redet auf dich ein, dass du doch bitte zur Vernunft kommen sollst. Du hast Angst. Und du verspürst diesen unwiderstehlichen Drang, dich zu wehren. Ein Messer zu nehmen. Bist du verrückt geworden?
    Stell dir vor, du kommst nach Hause, und deine Frau erkennt dich nicht. Sie hält dich für einen Einbrecher. Schlimmer noch, für einen Vergewaltiger. Dabei willst du sie doch nur beschützen. Aber sie wehrt sich, sie verbarrikadiert sich. Behauptet, dich niemals zuvor gesehen zu haben. Sie hält dich offensichtlich für verrückt. Bist du es womöglich?
    Eine Frau. Ein Mann. Je mehr sie die Situation zu verstehen versuchen, desto verwirrender wird sie. Bald müssen sie erkennen, dass sie in Gefahr sind. In tödlicher Gefahr. Und es gibt nur eine Rettung: Sie müssen einander vertrauen... (Klappentext)


    Cover:
    Ich finde das Cover gelungen, da es sehr gut zum Geschehen passt. Den beiden Gesichtern steht das Misstrauen quasi ins Gesicht geschrieben und in der Mitte steht der Titel in einem schönen, verschwommenen Rotton.


    Charaktere:
    Die Hauptpersonen sind Joanna und Erik. Sie sind verlobt, doch eines Tages erkennt Joanna Erik nicht mehr und alle Sachen von ihm sind aus dem Haus verschwunden.
    Dass Erik da sehr misstrauisch wird und sich wundert, wieso Joanna ihn nicht mehr erkennt, ist verständlich. Sie sind beide glaubhaft, umso schwieriger ist es für den Leser, abzuschätzen, was denn nun stimmt und vorallem wer Recht hat. Ist es Erik, der phantasiert und nie in dem Haus gewohnt hat, oder Joanna, die vielleicht durch eine Störung oder anderen Einwirkungen alles im Bezug zu Erik vergessen hat?
    Die Personengestaltung ist auf jeden Fall gelungen und man fiebert in jeder brisanten Situation mit den beiden mit.


    Meine Meinung:
    Seit längerem schon bin ich ein großer Fan von Poznanski, gerade auch, weil ich durch ihr Buch ,,Saeculum" das Lesen für mich entdeckt habe. Arno Strobel kenne ich auch schon durch ,,das Script" und weiß, dass er ein wunderbarer (Psycho-)Thriller Autor ist. Somit war die Vorfreude auf ,,fremd" sehr groß.


    Am Anfang ist der Erzählstil ein wenig verwirrend. Das Geschehen wird aus Eriks und aus Joannas sicht erzählt, anfangs noch genau das gleiche aus beiden Perspektiven, was dann glücklicherweise bis zum Schluss abebbt und wir nicht alles doppelt lesen. Bis ich mich dran gewöhnt hatte, dauerte es zwar ein bisschen, danach fand ich diesen Perspektivenwechsel jedoch sehr gelungen.
    Der Schreibstil hat mich also überzeugt und die kurze Kapitellänge trägt auch dazu bei, dass man das Buch schnell durch hat.
    Finde bei diesem Thriller auch gut, dass alles in der Gegenwart geschrieben ist.


    ,,Ich lausche mit geschlossenen Augen und angehaltenem Atem.
    Meine Hoffnung währt eine knappe Minute, dann höre ich Schritte auf der Treppe, langsam und schwer.
    Er kommt mir nach. Jetzt wird er nicht mehr friedlich sein.
    Und ich habe immer noch kein Telefon, um Hilfe zu rufen." S.14


    Mitreißen konnte mich der Anfang nicht. Ich hatte schon Vermutungen angestellt, dass dieses Buch in Richtung Familiendrama gehen wird, aber das hat sich erfreulicherweise nicht erfüllt.
    Der Thriller hat eben seine Zeit gebraucht, bis er so richtig in Fahrt kam, nach ca. 100 Seiten hat er mich aber richtig gefesselt.


    Öfter habe ich gezweifelt, ob es für diesen ,,Gedächtnisverlust" von Joanna einen Grund geben kann, jedoch gab es auch diesen und das hat mich besonders gefreut, denn ich mag es nicht, wenn das Geschehen in einem Thriller nicht logisch aufgeklärt wird.


    Man hat natürlich seine Vermutungen angestellt, was denn passiert sein könnte und wer darin involviert ist, diese bestätigten sich zwar nicht ganz, waren aber schon relativ nah an der Lösung dran.
    Der Schluss ist erschreckend, da Joanna und Erik noch mal richtig in Gefahr kommen und es um ein brisantes, atkuelles Thema geht.


    Als Fazit kann ich sagen, dass mich das Buch auf ganzer Länge überzeugt hat und ich sehr gerne noch weitere Bücher dieses Autorenduos lesen würde.
    Es ist schon was besonderes, wenn zwei Lieblingsautoren vereint schreiben und es dann so spannend wird.
    Ein genial und schlau konstruierter Thriller.


    5ratten:tipp:


    Vornamen im Titel ergänzt. LG, Valentine


    Also, Cosmo ist also immer noch an Jola interessiert. Ob ihn das anzukreiden ist, steht auf einem anderen Blatt. Ich möchte einen Pädophilen nicht verteidigen, aber solange alles nur in seiner Phantasie passiert, geschieht Jola ja nichts.


    Und genau das ist, wie ich finde, der springende Punkt. Natürlich ist es gesellschaftlich verwerflich, so zu denken, aber solange er keine Taten sprechen lässt, ist es noch okay..
    Nur irgendwann wird der Drang so groß, dass Taten folgen..



    Ich fand aber das Joshua-Profil äußerst spannend und dass Sebastian Fitzek dieses heiße Eisen angepackt hat, finde ich bemerkenswert.


    Finde ich auch und ich bin jetzt schon gespannt, was sein nächstes Buch thematisiert..


    Und deine Rezis, Meteorit, sind ja schon recht ausführlich - für mich braucht es da nicht noch "Füllmaterial" in Form der Autoreninfo.


    Zu zitierten Klappentexten vs. eigener Inhaltsangabe haben wir irgendwo schon mal ausführlich diskutiert, da gehen die Meinungen auch auseinander :zwinker:


    Ok vielen Dank für euer Feedback. Sowas finde ich immer gut, wenn man mir sowas sagt. :smile:
    Die Autoreninfo lasse ich nächstes mal gleich raus.


    Mit einer eigenen Inhaltsangabe tue ich mir immer schwer, weil ich manchmal zu viel spoiler oder unnötige Informationen reinschreibe (das ist das gleiche, was mir auch in Deutscharbeiten widerfährt *hust*) :D

    tsss :breitgrins:
    Die Info würde ich ja neutralerweise beim Verlag kopieren - wobei ich persönlich diese Infos in einer Rezension immer total uninteressant finde, aber egal, das ist ein anderes Thema :zwinker:


    :breitgrins: Werde ich nächstes mal machen..
    Bei der Autoreninfo bin ich mir auch immer sehr unsicher und weiß nicht, ob diese nötig ist? Werde ich auch noch mal überdenken. :smile:

    Rezension ,,Das Joshua Profil" von Sebastian Fitzek


    Mit ,,Das Joshua Profil" hat Sebastian Fitzek wieder einen Pageturner geschrieben. Das Buch ist mit 432 Seiten am 26.10.15 im Lübbe Verlag erschienen.


    Inhalt:
    Der erfolglose Schriftsteller Max ist ein gesetzestreuer Bürger. Anders als sein Bruder Cosmo, der in der Sicherheitsverwahrung einer psychiatrischen Anstalt sitzt, hat Max sich noch niemals im Leben etwas zuschulden kommen lassen. Doch in wenigen Tagen wird er eines der entsetzlichsten Verbrechen begehen, zu denen ein Mensch überhaupt fähig ist. Nur, dass er heute noch nichts davon weiß ... im Gegensatz zu denen, die ihn töten wollen, bevor es zu spät ist. (Klappentext)


    Autor:
    Sebastian Fitzek wurde 1971 in Berlin geboren. Er studierte Jura, promovierte im Urheberrecht und arbeitete als Chefredakteur und Programmdirektor für verschiedene Radiostationen in Deutschland. Gleich sein erster Psychothriller "Die Therapie", der im Jahr 2006 erschien, eroberte die Taschenbuch-Bestsellerliste. Bald darauf erschienen die Titel "Amokspiel" sowie "Das Kind" und "Der Seelenbrecher", mit denen er seinen Ruf als "Star" des deutschen Psychothrillers festigte. Auch "Der Augensammler" und die Fortsetzung "Der Augenjäger" zeichnen sich durch gelungene, psychologische Spannung aus. Seine Bücher werden in vierundzwanzig Sprachen übersetzt; als einer der wenigen deutschen Thrillerautoren erscheint Sebastian Fitzek auch in den USA und England, der Heimat des Spannungsromans. Sein dritter Roman "Das Kind" wurde mit internationaler Besetzung verfilmt und kam im Herbst 2012 in die Kinos. Im September 2012 erschien sein Thriller "Abgeschnitten", den er zusammen mit dem Gerichtsmediziner Michael Tsokos geschrieben hat. Sein aktueller Roman Passagier 23 wurde im Oktober 2014 bei Droemer Knaur veröffentlicht. Sebastian Fitzek lebt mit seiner Frau Sandra und den zwei Kindern in Berlin. (Lovelybooks Autoreninfo)


    Cover:
    Das Cover gefällt mir gut. Durch die ähnliche Farbwahl passt es auch gut zur ,,Vorgeschichte" die Blutschule. Deuten würde ich, dass die Fäden in den Händen symbolisieren, dass irgendjemand oder -etwas die Fäden für ein Leben in den Händen hält.


    Charaktere:
    In ,,Das Joshua Profil" hat Fitzek eine vielzahl von interessanten Charakteren erschaffen.
    Allen voraus geht Max Rhode, die Hauptperson in diesem Buch. (und zugleich ,,Autor" des Buches ,,Die Blutschule")
    Max Rhode ist ein soweit sympathischer Mann, der mit Freundin und Pflegekind Jola zusammenlebt. Er kämpft immer für seine Tochter, auch wenn sein eigenes Leben bedroht ist.
    Max hat eine schwierige Vergangenheit, die in dem Buch auch noch mehr beleuchtet wird.
    Jola, Max's Pflegekind, kommt im Laufe des Buches in mehrere Schwierigkeiten, dabei ist sie nur ein 10 Jahre altes Kind und muss somit mehr erleben, als ihr lieb ist.
    Dann ist da auch noch Cosmo, ein verurteilter Pädophiler und zugleich der Bruder von Max Rhode. Lange nicht gesehen, begegenen sich die beiden, da Cosmo Freigang hat, aber trotzdem noch mit Medikamenten gegen seine Pädophilie behandelt wird.
    Die anderen Charaktere wurden auch gut und authentisch dargestellt und die Personendarstellung hat mir somit gut gefallen.


    Meine Meinung:
    Da mich ,,die Blutschule" nicht vollends begeistern konnte, freute ich mich erstmal nicht so sehr auf ,,das Joshua Profil". Komischerweise sind die beiden Bücher ziemlich unterschiedlich. So erinnert ,,die Blutschule" kaum an den normalen Fitzek, man könnte fast sagen, es hätte eine andere Person geschrieben. Mir wäre zumindest nicht eingefallen, dass hinter dem Max Rhode Fitzek steckt, wenn da nicht der Kleber mit der Aufschrift ,,Fitzek" drauf gewesen wäre.
    Zum Glück hat mir sein neuestes Buch besser gefallen.


    Mit dem gewohnten Fitzek-Schreibstil schafft er eine ordentliche Portion Spannung, und das sogar bei den ersten Seiten.
    Es sind wohl auch die Themen, die dazu beitragen, dass das Buch so spannend zu lesen ist. Big Data und Predictive Policing sind nur zwei von vielen spannenden bzw. brisanten Themen, die Fitzek auch gut ausleuchtet, sodass man seine Gedanken zu dem Thema versteht.
    Schade fand ich allerdings, dass es später vermehrt darum ging, Jola zu retten, als das Fitzek auf die technologischen Themen eingeht. Für mich hätten diese brisanten Themen mehr Tiefe haben können, gerade auch, weil es uns alle betrifft.


    ,,Fast jedes große Unternehmen sammelt Daten über seine Kunden. [...] Mit jeder Tiefkühlpizza, die in Ihrem Einkaufswagen landet, hinterlassen Sie beim bargeldlosen Bezahlen oder bei der Benutzung einer Kundenkarte eine digitale Datenspur, die für sich alleine genommen noch nicht sehr aufschlussreich ist. Doch wenn Sie regelmäßig Fertiggerichte konsumiere, müssen sie sich nicht wundern, wenn demnächst Werbung für Fastfood in ihrem Briefkasten liegt." S. 232


    Interessant fand ich, wie Fitzek die ganzen Themen miteinander verwerbt. So werden auch die eher nicht so schönen Themen wie Missbrauch, Vergewaltigung oder Pädophilie behandelt, aber nicht zu nah beschrieben.


    In dem Buch lernt man auch vieles dazu, nicht nur über die schon oben genannten Themen zur Überwachung, sondern auch ganz nebensächliches, z.B dass es in Berlin 34 Inseln gibt (was ich nicht wusste) und z.B, dass es Schusswaffen mit biometrischer Sicherheit gibt, sodass nur der Besitzer mit der Waffe schießen kann.
    Ich mag es immer unheimlich gerne, wenn man bei einem guten Buch - wenn auch etwas Nebensächliches - dazulernt.


    Nun wurden wir zumindest in diesem Buch aufgeklärt, was es mit Max Rhode auf sich hat. Die PR-Idee war vielleicht nicht die beste, weil ,,die Blutschule" nicht so überzeugen konnte, aber trotzdem interessant, da der Leser in ,,Das Joshua Profil" die Hintergründe zu Max Rhode erfährt.


    ,,Der Mensch verdrängt. In jeder Stunde seines Daseins. Sonst wäre er nicht überlebensfähig. Würden wir uns dem Grauen stellen, das sich jeden Morgen allein auf den Startseiten der Nachrichtenportale vor uns ausbreitet, wären wir nicht mehr in der Lage, ein normales Leben zu führen. Wie könnten wir lachen, lieben, arbeiten, essen, in den Urlaub fahre in dem ständigen Bewusstsein zum Beispiel, dass allein in Deutschland jährlich zweihunderttausend Kinder brutal misshandelt werden?" S. 281


    Ein Pluspunkt war auch, dass Fitzek im Nachwort auf sein Werk eingeht und seine Sichtweisen dazu erklärt. Ich mag es immer sehr gerne, wenn ein Autor dies macht, denn wenn ich von so brisanten Geschehen lese, möchte ich gerne den Standpunkt des Autors kennenlernen.


    Letztendlich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist ein typischer Fitzek mit vielen brisanten Themen. Für mich hätten diese aber noch mehr behandelt werden können. Ein gutes, typisches Buch von ihm, das überzeugt, jedoch nicht auf ganzer Linie.
    Wer überlegt ,,Das Joshua Profil" und ,,Die Blutschule" zu lesen, sollte unbedingt mit letzterem anfangen, denn der Lesespaß könnte sonst verdorben sein, denn in ,,Das Joshua Profil" wird relativ viel gespoilert.
    Ich möchte gerne 4,5 Sterne geben.


    4ratten


    Überhaupt mag ich das Nachwort (und die Danksagungen :breitgrins: ). Das ist richtig gut zum Runterkommen nach so einem Buch, aber auch, um nochmal nachdenklich zu machen, was gewisse Themen angeht.


    Ja, das finde ich auch. Ich mag Nachworte sowieso sehr gerne. Bei vielen Büchern endet ein Buch einfach mit einem spektakulären Ende und dann kommt kein Nachwort.. Das ärgert mich oft, weil ich wissen will, wie der Autor über das Geschriebene denkt.



    Stimmt, Kim kommt hier wirklich schlecht weg. Aber ein bisschen unfair ist das ja auch. Sie hat sich halt verliebt, dummerweise in den ganz Falschen. Dass ihre Ehe mit Max in die Brüche gegangen ist, dazu gehören meiner Meinung nach zwei, das kann man nicht allein ihr und ihrer Affäre anlasten.


    Ja, das stimmt.. Aber ist eine Beziehung nicht sowieso schon vorbei, wenn der eine ein Kind will und der andere Partner nicht? Das würde doch immer wieder zu Streit führen, denke ich zumindest..




    Ich hab dem Buch 4 Sterne gegeben, ich fand es spannend und rasant, aber halt auch irgendwie routiniert. Klassischer Fitzek für mich. Mag ich, hat mir gefallen, aber ist für mich jetzt kein absolutes Highlight.


    Ja, das stimmt allerdings. Es ist ein klassischer Fitzek, aber für mich waren alle klassischen Fitzek Bücher 5 Sterne, zumindest die, die ich gelesen habe.
    Irgendwie war das für mich auch ein bisschen zu stark auf Max fixiert. Ich hätte mir gewünscht, dass das Programm noch auf andere angewendet wird und vielleicht noch dazu mehr (böses) passiert.. Wenn ihr versteht was ich meine, zum Teil ging es nur noch darum Jola zu retten..

    Auch der letzte Teil hat mir gut gefallen..


    Ich hatte mich schon gewundert.. ,,Joshua hat sich halt geirrt" wäre nicht so überraschend als Ende gewesen.. Dass Max von Dennis manipuliert wurde, fand ich sehr verwunderlich, aber letztendlich doch passend.. Viele Pädophile in Max Umfeld.


    Ich hatte erst gedacht, dass Cosmo Jola weiterhin beobachtet, er dann Dennis und Jola sieht und Jola dann letztendlich rettet.. So ist es ja scheinbar nicht gekommen, aber zumindest hat Max sie gerettet. Was Jola alles durchmachen musste in diesem Buch ist ja unglaublich..


    Ein bisschen mochte ich Cosmo, natürlich nicht wegen seinen padöphilen Absichten, sondern weil er Max geholfen hat und einfach ein Bruder war.. Ich hatte mir schon gedacht, dass Cosmo Jola entführt, aber dazu ist es ja zum Glück nicht gekommen.. Das zeigt aber mal, dass er in seine alte Masche fällt, wenn er die Medikamente nicht bekommt.
    Nun überlebt Cosmo vielleicht sogar.. Der Gedanke den ich in diesem Moment hatte, war ,,Wo kommt Jola hin? Cosmo darf und kann nicht wieder in der Nähe von Jola sein.." Aber letztendlich würde er ja sowieso - wegen Verletzung der Ausgangsfrist - zurück ins Gefängnis gesteckt werden..


    Mit den Themen Pädophile, Missbrauch und Big Data / Überwachung hat Fitzek ja ordentlich brisante Themen ausgesucht.. Das fand ich gut..
    Auch, dass er im Nachwort noch mal näher darauf eingeht, finde ich gut. Und sein Beispiel zu dem Autoaufkleber ,,Todesstrafe für Kinderschänder" fand ich auch gut. Fitzek hat zum Schluss nochmal richtig zum Nachdenken angeregt..


    Von der ,,dummen" Kim hören wir nicht mehr viel.. Man, muss die sich dumm vorkommen. Sie verlässt Max und wird gleichzeitig noch von Dennis ausgenutzt.. Geschieht ihr aber auch ein wenig Recht..


    Nun weiß ich bei der Bewertung noch nicht.. 4 oder 5 Sterne? Ich habe das leichte Gefühl, etwas hat mir gefehlt, ich bin mir aber nicht sicher. Letztendlich hat mich das Buch aber begeistern können. Ich bin gespannt auf die Meinung der anderen.

    Finde übrigens total interessant, dass es scheinbar in Berlin wirklich so viele Inseln gibt. Ich weiß aber nicht mehr genau, wie die Insel im Buch heißt, würde das gerne mal nachgoogeln, ob die genannte Insel echt ist. Weiß noch jmd den Namen? :smile:


    Ein gut aufgelöster Showdown, ich finde aber, man hätte das Thema ,,Joshua" noch mehr behandeln können, aber vielleicht kommt das ja noch im nächsten Teil. Ich hätte zumindest gerne mehr Denkansätze dazu.


    Dass das Wildschwein Max und Co. quasi rettet, finde ich echt witzig. Es kam mir aber ein wenig so rüber, als wüsste Fitzek keinen Ausweg mehr und hat dann einfach diese Szene genommen.
    Ich habe mich nur gewundert, dass die Benzinspur ohne Kontakt zu Max's Benzinspur genau Vigo und James getroffen hat.. Und auch als die Fackel schon so nahe an Max war, habe ich mich gewundert, wieso das Benzin sich nicht entzündet hat. Die Benzindämpfe hätten die Fackel doch erreichen können...


    Wieder eine komische Situation, als Max am Fenster steht und Kim beim Aussteigen beobachtet. Ihr Verhalten ist wirklich zum kotzen.. Es kommt so rüber als wäre ihr alles egal was Max und Jola betrifft..


    Aber.. letztendlich hat Joshua doch recht gehabt, oder? Max begeht ja eine Straftat bzw. Mord, da er ja den Kanister ausschüttet, oder?
    Bin gespannt, ob da noch mehr zu gesagt wird.


    Eine gute Idee, die Fitzek hatte, die Erinnerung an das Erlebte mit seinem Vater einfach verblassen zu lassen. Es kommt ja auch in der Realität vor, dass wir Dinge verdrängen und sie nur an bestimmten Situationen erscheinen.
    Zumindest erklärt sich nun die komische Reaktion von Simon (Blutschule) auf Benzin.
    Ich glaube, zum Schluss bleiben nicht viele Fragen offen..


    Noch 60 Seiten und dann ist der neue Fitzek wieder vorbei.. Schade eigentlich!

    Wieso sich der Stumme nun selbst erschossen hat, hab ich nicht wirklich verstanden?


    Ich glaube das hat er getan, weil er es vielleicht nicht ertragen konnte, das Kind umzubringen? Ich meine, auch solche Killer müssen ja irgendwo ein Herz haben, auch wenn das vielleicht nicht ganz so groß ist...


    Oder weil er sich selbst vor Joshua under Organisation fürchtet?