Beiträge von Mine_Bue

    Der Debütroman, welcher in dem Genre Fantasy eingeordnet werden kann, von Caroline G. Brinkmann mit dem Titel „Kobrin – Die schwarzen Türme“ ist der Auftakt zu einer Serie, welche von der jungen Elfe namens Kobrin erzählt.


    Inhalt(Quelle: Klappentext auf Buchinnenseite):
    Kobrin hat keinen Zugang zur Magie, wie andere Elfen in ihrem Alter, denn sie kann sie weder sehen noch lenken. Als ihre Heimat Argorn, das friedliche Lichtbaumreich, von einem unbekannten Feind angegriffen wird, muss ausgerechnet sie den Gegenstand behüten, der ihre Welt retten soll. Zur gleichen Zeit infiltriert der Mensch Daidalor das Heer des Feindes. Seine Mission führt ihn nach Argorn, wo die Schatten unheilvolle Türme errichten und mit dunkler Magie experimentieren. Um sie aufzuhalten, muss er mehr als nur sein Leben riskieren.


    Der Schreibstil von Caroline G. Brinkmann ist recht angenehm. Man kann sich die fantastische Welt gut vorstellen – sie wird gut beschrieben und auch die Karte im Buch ist eine gute Orientierungshilfe. Man bekommt einen guten Einblick in die wichtigen Personen, sie werden bereits am Anfang vorgestellt. Zu Beginn des Buches lernt man Kobrin kennen, welche leider in ihrem Alter noch keinen Zugang zur Magie gefunden hat. Daher muss sie sich bei den jungen Elfen aus Immerblau bewähren. Der Erzählstil in diesem Handlungsstrang passt sehr gut zu der noch recht jungen und naiven Kobrin. In einem anderen Erzählstrang wird die Geschichte aus der Perspektive von Daidalor, ein Zauberer und ein begabter Gestaltenwanderer, erzählt. Dieser Strang gibt einen Einblick in die kriegerischen Geschehnisse innerhalb der Welt. Daher wirkt diese Erzählperspektive deutlich reifer im Vergleich zu dem Strang rund um Kobrin. Innerhalb des Buches werden weitere interessante Charaktere und auch fantastische Wesen eingeführt, die die Geschichte interessanter und vielseitiger machen. Kobrin erhält eine gerissene Person als Partnerin namens Bluma, die sie durchaus auch nötig hat. Bluma ist quasi eine Schlange, die jedoch die menschliche Gestalt annehmen kann.
    Das besonders Kobrin, diese naive junge Elfe ohne Zugang zur Magie ein Geheimnis hütet und die Welt vor dem Bösen in der Welt beschützen soll, ist keine neue Idee. Aber durchaus interessant umgesetzt. Besonders haben mir jedoch die anderen Wesen, welche innerhalb dieser Welt wandern, gefallen. Zu Kobrin habe ich persönlich nie eine direkte Verbindung aufbauen können – vielleicht lag dies an ihrer doch recht jung gehaltenen Art, wie sie die Dinge sieht.
    Der Spannungsbogen steigert sich im Verlauf des Buches. Man bekommt als Leser immer deutlicher mit, wie das Bedrohliche steigt und die Welt bedroht. Zu Beginn des Buches ist die Welt für Kobrin noch in Ordnung, doch im Verlauf des Buches muss sie lernen, mit Verlusten und Verantwortung umzugehen – auch wenn sie dies nicht immer meistert.
    Das Ende fand ich persönlich leider nicht so überzeugend. Es werden einige Fragen nicht beantwortet – die aber die Spannung für den nächsten Band aufrecht erhalten.


    Mein Fazit: das Buch lässt sich flüssig lesen und hat durchaus Potential. Ich bin schon sehr auf die Fortsetzung gespannt. Dafür vergebe ich 3,5 Sterne.

    Mit „Die Buchspringer“ hat Mechthild Gläser einen wunderschönen jugendlichen Fantasy-Roman geschrieben. Die „Buchspringer“ ist ein eigenständiges Werk und ist quasi ein Buch über die fesselnde Welt der Bücher und der Literatur.


    Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
    Während ihres Sommerurlaubs auf einer vergessenen Shetlandinsel erfährt Amy, dass sie als Mitglied der Familie Lennox of Stormsay über die Fähigkeit verfügt, in Bücher zu reisen und dort Einfluss auf die Geschichten zu nehmen. Schnell findet Amy Freunde in der Buchwelt: Schir Khan, der Tiger aus dem Dschungelbuch, hat stets wertvolle Ratschläge für sie, während Goethes Werther zwar seinen Liebeskummer in tintenhaltigen Cocktails ertränkt, Amy aber auch ein treuer Freund ist, seit sie ihn vor den Annäherungsversuchen der Hexen aus Macbeth gerettet hat. Lediglich die Idee, Oliver Twist Kaugummi zu schenken, war nicht die beste … Doch bald merkt Amy, dass die Buchwelt nicht so friedlich ist, wie sie zunächst scheint. Erst verschwindet Geld aus den Schatzkammern von Ali Baba, dann verletzt sich Elizabeth Bennet auf dem Weg zum Ball mit Mr Darcy, sodass eine der bekanntesten Liebesgeschichten der Weltliteratur im Keim erstickt wird, und Sherlock Holmes wird tot an den Strand gespült. Für Amy ist klar: Sie muss den Störenfried stellen!


    Zuerst möchte ich auf das Cover von „die Buchspringer“ eingehen. Auf diesem ist eim Mädchen abgebildet, welches ein Buch wie einen Drachen an der Leine fliegen lässt. Auch sind bekannte Buchfiguren abgebildet, die auch in dem Buch eine Rolle spielen. Es gefällt mir sehr gut, wie das Cover auf den Inhalt abgestimmt wurde.
    Der Schreibstil von Mechthild Gläser ist recht einfach gehalten, er ist auch recht bildhaft, sodass man immer ein Bild vor seinem geistigen Auge hat. Es werden einfach Wörter verwendet, sodass auch Jugendliche durchaus dieses Buch lesen können. In „Die Buchspringer“ wird eine wunderbare Idee aufgegriffen und eine fantastische Geschichte erzählt. Welcher Bücherwurm wünscht es sich nicht mal, in die Welt der Bücher eintauchen zu können und mit seinen Lieblingscharakteren dessen Welt unsicher zu machen. Mit ihnen gemeinsame Abenteuer zu erleben. Die Idee gefällt mir ausgesprochen gut und zusammen mit dem Hauptcharakter Amy erlebt man das ein oder andere Abenteuer. Die Gestaltung der Buchwelt fand ich sehr gelungen. Was machen die Charaktere in dem Buch, wenn sie nicht gerade einen Auftritt haben – wo treffen sie sich und können sie auch mit Charakteren aus anderen Büchern Konversation betreiben? Allgemein hat mir die Darstellung der Charaktere sehr gut gefallen, wobei ich mir manchmal etwas mehr Tiefgang gewünscht hätte. Das Buch ist recht kurzweilig gehalten. Dennoch bietet es auf jeden Fall ein paar wunderbare Lesestunden. Amy hat auf mich von Anfang an recht sympathisch gewirkt. Sie führt ein recht alltägliches Leben und muss sich mit den typischen Problemen eines Teenagers rumärgern. Ihre Mutter hat auch mich etwas chaotischer und auch impulsiver gewirkt. Besonders gut hat mir Werther, aus dem Werk von Goethe gefallen. Er ist quasi Amys Reisebegleiter in der Buchwelt und führt sie durch diese und hilft ihr bei der Suche. Denn in diesem Buch hält der Frieden natürlich nicht für immer an. Die ausschlaggebenden Ideen – sogenannte Rudimente – werden aus zahlreichen Werken gestohlen. Dadurch verliert das entsprechende Buch seine Bedeutung und die Geschichte nimmt einen anderen Verlauf an. Amy, Werther und Will machen sich auf die Suche nach dem Dieb. Es entsteht eine spannende Verfolgungsjagd, bei der der Leser nur zu gerne mit rätselt, was hinter dieser Tat steht.
    An den Kapitelanfängen werden Textstellen angeführt, welche in einer anderen Schrift gehalten sind. Diese Auszüge ähneln einem Märchen mit einer Prinzessin, ihrem Ritter und einem Ungeheuer. Im Verlaufe des Buches erkennt man den Zusammenhang zum hauptsächlichen Erzählstrang. Auch diese Idee hat mir gut gefallen.
    In der Geschichte ist eine zarte Liebesgeschichte zwischen Amy und Will eingewebt wurden, welche jedoch nicht zu aufdringlich wirkt.
    Das Ende an sich ist rund und irgendwann im Verlauf der Handlung hatte man die Erkenntnis, dass es so und nicht anders aufgelöst werden kann. Es ist spannend und fulminant – es nimmt einen mit. Jedoch hat es mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurückgelassen.


    Insgesamt hat mich das Buch „Die Buchspringer“ gut unterhalten. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben. Da ich mir manchmal etwas mehr Tiefgang gewünscht hätte und ich finde, dass ein paar Seiten mehr dem Buch nicht geschadet hätten.

    Mit „Grauwacht“ hat der Robert Corvus eine einzigartige Welt namens Bisola geschaffen, in der nicht nur die Menschen, sonder auch Echsenwesen – genannt Sasseks - leben. Bisher ist „Grauwacht“ ein eigenständiges Werk, das ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.


    Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
    Sie sind die Wächter der Dämmerung.
    Das Leben der Menschen Bisolas wird durch den Wechsel von Tag und Nacht bestimmt. Jahrzehnte lang herrscht Nacht, bis die Morgendämmerung hereinbricht, und weitere Jahrzehnte vergehen bis zum Abendrot. Ein alter Pakt zwingt die Menschen dazu, mit der Nacht zu wandern und ihr Dasein in kalter Dunkelheit zu fristen. Denn wenn der Tag kommt, kommen die Sasseks – fremdartige Wesen, die nur in der Wärme leben können. Allein dieses Abkommen garantiert den Frieden zwischen den Völkern sowie die Grauwacht, die den Abzug der Menschen überwacht. Doch mysteriöse Ereignisse gefährden den Pakt. Die Monde verändern ihre Farbe. Die Dämmerung schwindet nicht. Kann der Krieg noch aufgehalten werden?


    Zuerst möchte ich die Gestaltung des Buches loben. „Grauwacht“ verfügt über ein umfangreiches Glossar und ein ausführliches Personenregister. Auch die beigefügte Karte von Bisola finde ich wunderschön. Diese Karte kann man sich auf der Homepage von Robert Corvus auch in Farbe anschauen.
    Der Schreibstil von Corvus gefällt mir immer wieder aufs Neue sehr gut. Der Stil ist sehr bildhaft und lässt sich flüssig lesen. „Grauwacht“ ist wohl eins seiner Bücher, welches nicht ganz so düster und brutal ist. Dennoch muss man durchaus mit seinen Charakteren mit fiebern und um diese bangen, ob sie den Roman heil überleben werden. Die Hauptcharaktere sind wohl Remon – ein abtrünniges Mitglied der Grauwacht, welches sich vor Jahren für seine Familie entschieden hat, nämlich seine Frau Nata und das gemeinsame Kind Enna. Diese bildet eine harmonische Familie, welche den schweren Bedingungen der Natur Bisolas in der Nacht trotzt. Im Roman ist diese harmonische Welt natürlich nicht von Ewigkeit. Das Schicksal nimmt u.a. seinen Lauf, als Vorena – auch ein Grauwacht-Mitglied – Remon auffindet und diesen mitnimmt, damit er für seine Taten zur Rechenschaft gezogen wird. Vorena ist eine starke Frau, welche hohen Wert auf Ehre und den Verpflichtungen gegenüber der Grauwacht legt. Remon und seine Familie ist einen von Beginn sympathisch und es dauert nicht lange, da bangt man um das Wohl der einzelnen Familienmitglieder. Bei Vorena hat es etwas gedauert, aber nach und nach lernt man sie besser kennen. Man erkennt ihre raue Schale, aber auch ihren weichen Kern und kann sie dadurch besser verstehen. Auf Bisola leben auch echsenartige Wesen, genannt Sasseks. Zunächst ist ihre Schilderung – bedingt durch die Perspektive der Menschen – recht einseitig. Das Bild das von diesen Lebewesen gezeichnet wird, ist nicht immer positiv. Als die Sasseks jedoch ihren ersten Auftritt haben, erkennt man, dass die Schilderungen nicht immer der Wahrheit entsprochen haben. Man lernt z.B. Ssarronn kennen. Die Gestaltung der Sasseks hat mir sehr gut gefallen – man bekommt einen guten Einblick in ihre Kultur und ihre Hierarchie.
    Gut hat mir auch die Welt Bisola an sich gefallen. Es ist eine interessante Welt, die unserer nicht komplett unähnlich ist – aber trotzdem sehr viele Unterschiede aufweist. Der Tag-und-Nacht- Zyklus ist ein ganz anderer. Dieser Zyklus dauert mehrere Jahrzehnte. Die Beschreibungen haben mir gut gefallen und auch die darauf lebenden Wesen fand ich sehr interessant.
    „Grauwacht“ ist wie eine Rätselgeschichte aufgebaut. Etwas Ungewöhnliches passiert auf Bisola. Alles beginnt mit dem blauen Licht. Und stückchenweise werden Informationen gestreut, was es damit auf sich haben könnte, was die Zusammenhänge sein könnte. Das Ende dieser Rätselgeschichte ist meiner Meinung nach wirklich gelungen und kam für mich überraschend.
    Zu Beginn des Buches musste ich mich erst mal an die vorherrschende Situation gewöhnen und mich auf das Rätsel einlassen. Wenn dies aber erst mal geschehen ist, dann kann man „Grauwacht“ nur noch schwer aus den Händen legen.
    Für mich ist „Grauwacht“ ein durchaus gelungenes Werk, welches mich in eine wunderbare Welt katapultiert hat. Es hat Spaß gemacht, das Rätsel zusammen mit den Charakteren zu lösen und zu gerne würde ich mehr über Bisola lesen. Hierfür vergebe ich 4 von 5 möglichen Sternen.

    Mit dem Fantasy-Buch „Kalypto – Die Herren der Wälder“ hat der Autor Tom Jacuba einen gelungenen Auftakt zu einer wundervollen Reihe geschaffen. Bisher hatte ich von Tom Jacuba, der unter dem Namen Thomas Ziebula historische Romane schreibt, schon „Der Gaukler“ gelesen und war somit sehr auf sein neues Werk gespannt – und wurde dabei nicht enttäuscht.


    Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
    Der junge und impulsive Lasnic, Angehöriger des Waldvolks, kann es nicht glauben: Ausgerechnet er wurde von der Ratsversammlung zum Waldfürsten berufen! Kurzentschlossen packt er seine Sachen und flüchtet vor der Verantwortung, ohne zu ahnen, dass er in ein viel größeres Abenteuer hineinstolpert. Denn im Verborgenen naht eine Gefahr, die alle freien Völker bedroht: Die Magier des vor Jahrtausenden untergegangenen Reichs Kalypto sind wieder erwacht - und sie schicken vier Späher aus, um das Volk zu finden, das sich am besten zur Versklavung eignet.


    Zuerst möchte ich das Cover von „Kalypto“ loben. Dieses ist mir sofort aufgefallen und hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Ich finde die Gestaltung sehr ansprechend. Auch die beigefügte Karte hat mir gut gefallen und ich habe so öfters zur Orientierung benutzt. Besonders zu Beginn des Buches hätte ich mir ein Personenregister gewünscht. Am Anfang werden doch recht viele Personen mit teils außergewöhnlichen Namen eingeführt, an die man sich erst mal gewöhnen muss. Doch im Verlauf der Geschichte habe ich die einzelnen Charaktere auch auseinander halten können.
    Der Schreibstil von Tom Jacuba hat mir gut gefallen. Er hat einen klaren und einfachen Stil und Jacuba versteht es, mit wenigen Worten sehr viel auszudrücken. Auch ist eine hohe Bildgewalt erkennbar. Mit wenigen Worten wurden Landschaften oder auch Lebewesen beschrieben, sodass ich ein genaues Bild vor meinem geistigen Auge hatte. Jacuba schafft es auch, seinen Schreibstil an die verschiedenen Eigenarten der unterschiedlichen Völker oder auch Charakteren anzupassen. Dadurch wird der Eindruck der Unterschiede nochmal verstärkt. Der Spannungsbogen wird innerhalb des umfangreichen Buches permanent aufrecht erhalten. Es passieren unvorhersehbare Wendungen und man fiebert mit den einzelnen Charakteren mit, so packend ist der Verlauf der Geschichte.
    Der Buch „Kalypto – Die Herren der Wälder“ ist wunderbar vielseitig und komplex. Zu Beginn des Buches verlaufen drei Handlungsstränge parallel zueinander, die im Verlauf des Buches zueinander führen. So lernt man die einzelnen Völker und auch die Welt an sich kennen. Die Gestaltung der Welt hat mir wirklich sehr gut gefallen. Sie ist vielseitig und hat viele verschiedene Schichten, die man im Verlauf des Buches kennen lernt. Die Idee, die hinter diesem Buch steht, hat mir persönlich sehr gut gefallen und auch die Umsetzung ist gekonnt. Man fragt sich, was eigentlich hinter diesem Reich Kalypto steht – was es mit dem Prolog und somit auch mit den Magiern auf sich hat. Wie werden die einzelnen Völker darauf reagieren? Man lernt in diesem Buch die einzelnen Völker recht gut kennen – auch ihre Unterschiede zueinander. Da ist einerseits das Waldvolk, dieses ist ziemlich naturverbunden, hat seine eigenen Traditionen und Sitten. Auf der anderen Seite ist Garona – ein Volk, welches in den Bergen wohnt. Dort haben Frauen die stärkere und führende Position. Und nicht zu vergessen: das Volk der Tausend Inseln, unter denen Catolis – eine Magierin – lebt. Ein recht kriegerisches und machtdominantes Volk. Auch die Darstellung der Völker und ihrer Bewohner haben mir sehr gut gefallen. Sie sind beeindruckend beschrieben. Die Charaktere wirken vielseitig und realistisch. Sie sind komplex gehalten, haben ihre Stärken und Schwächen und auch sind sie nicht nur schwarz oder weiß gestaltet. In die Geschichte werden wunderbare fantastische Wesen eingearbeitet, die man so aus keinem anderen Fantasy- Buch kennt. Eine wirklich wunderbare Welt, die sich Tom Jacuba hier ausgedacht hat. Auf Grund der Komplexität und auch der Namen hatte ich zu Beginn meine Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Doch dies hat sich recht schnell wieder gegeben, sodass ich das Buch nur noch schwer aus der Hand legen konnte. Ich wurde von dieser für mich fremden Welt in einen Bann gezogen und wollte einfach nur noch wissen, wie es weitergeht. Auch die liebevoll dargestellten Nebencharaktere haben dazu beigetragen, dass ich das Buch lieben lernte. Sie haben dem Buch nochmal zusätzlich Leben eingehaucht.


    Mein Fazit ist, dass ich dieses Buch „Kalypto – Die Herren der Wälder“ trotz bestehender Anfangsschwierigkeiten dann nur noch schwer aus der Hand legen konnte. Dieses Buch ist ein vielseitiges und komplexes Fantasy-Werk, mit wundervollen Charakteren und einer gelungenen Umsetzung der Grundidee. Auf Grund der Startschwierigkeiten meinerseits vergebe ich wohlverdiente 4 Sterne. Auf die Fortsetzung, die für Januar 2016 angekündigt wurde, warte ich schon sehnsüchtig – ich muss einfach wissen, wie es weitergeht.

    Mit „Das vergessene Reich“ hat die Autorin Aileen P. Roberts einen gelungenen zweiten Teil der Weltenmagie- Trilogie geschaffen. Hierbei würde ich dringend empfehlen, dass man im Vorfeld „Der letzte Drache“ – den ersten Teil der Trilogie – gelesen haben sollte.


    Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
    Wenn die Magie versiegt, stirbt ihre Heimat - und ihre große Liebe...
    Zusammen mit ihrem Freund Kayne und dem Drachen Robaryon macht sich Leána durch ein Magisches Portal auf in die Elfenwelt Sharevyon. Dies scheint der einzige Weg, die Elfen Albanys vor dem Aussterben zu bewahren. Aber in der Elfenwelt selbst sind die Paläste der einst Mächtigen verfallen, deren Bewohner nur noch ein Schatten ihrer selbst. Von der Elfenherrin erfährt Leána, dass in Sharevyon schon lange fast alle Magie erloschen ist. Nur, wenn es den Freunden gelingt, durch das Portal Drachen und andere magische Wesen in die Elfenwelt zu holen, kann diese gerettet werden. Doch was als einfache Rettungsaktion beginnt, wird zur tödlichen Falle und bedroht bald die Zukunft ganz Albanys ...


    Zuerst möchte ich die Gestaltung des Buches loben. Diese konnte mich wieder vollständig überzeugen und hat eigentlich alles, was das Fantasy- Leser-Herz höher schlagen lässt. Eine wunderschöne Karte von Sharevyon, ein Personenregister und als das i-Tüpfelchen die Gestaltung der Innenseite der Buchdeckel.
    Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und leicht, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Auch wird der Spannungsbogen permanent aufrecht erhalten. Desweiteren werden humoristische Passagen in die Geschichte eingeflochten, die sehr gut hineinpassen und das Ganze etwas auflockern. Auch haben mir die Dialoge zwischen den einzelnen Charakteren sehr gut gefallen.
    Im zweiten Teil der Weltenmagie- Trilogie knüpft Aileen P. Robert unvermittelt an „Der letzte Drache“ an. Dies hat zur Folge, dass man wieder direkt in die Geschichte hinein katapultiert wird und sich mitten in der Story befindet. Schon zu Beginn des Buches merkt man, dass es in Albany an allen Ecken brodelt – man spürt quasi, wie sich etwas zusammenbraut. Man kann die Gefahr, die für die Welt entstehen könnte, förmlich spüren. Im Volk gibt es immer mehr Stimmen, die sich gegen die Nebelhexen aussprechen, es werden Intrige gesponnen und auch das Zwergenvolk ist sich nicht einig – es könnte ein Krieg ausbrechen. Und dann natürlich noch die Reise nach Sharevyon – diese geheimnisvolle Welt, die so fremdartig auf unsere Abenteurer wirkt. Diese Welt scheint voller Rätsel zu sein. Auch ist wohl nicht alles so, wie man es auf den ersten Blick vermuten könnte.
    Die Charaktere haben mir auch im zweiten Teil wieder sehr gefallen. Diese haben sich weiterentwickelt. Dennoch fühlt man sich, als ob man alte Freunde wiederbesuchen würde. Diese liebevoll gestalteten Charaktere hat man einfach in sein Herz geschlossen. Man fiebert auch in „Das vergessene Reich“ mit ihnen mit und begibt sich zusammen mit ihnen in Gefahr. Vor allem Toran und auch Leána haben sich verändert, da sie um eine liebgewonnene Person trauern und versuchen, den Verlust zu bewältigen. Die beiden gehen auf sehr unterschiedliche Art mit ihrer Trauer um. Nicht selten hat man als Leser Angst, dass Toran sich in seinen Rachegelüsten verlieren könnte. Auch Leána wirkt nun reifer und ist nicht mehr ganz so impulsiv, wie vielleicht noch im vorangegangen Teil. Gut fand ich auch, dass man mehr über die Vergangenheit von Rob erfährt und dieses Mal auch aus einer anderen Perspektive. Rob ist einer jener Charaktere, der nicht nur schwarz oder weiß ist. Er ist nicht immer leicht durchschaubar und hat gerne noch ein Geheimnis parat. Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist die Zusammenarbeit von Rob und Kayne. Wie sie sich zusammenraufen und versuchen, miteinander auszukommen.
    Die Frage, wer sich hinter dem Bärtigen versteckt, wird auch in diesem Buch nicht gelüftet. Es werden einige Brotkrümel gestreut, sodass man miträtseln kann und man sich wunderbar unsicher ist, wer er denn nun eigentlich ist. Man kann den Verdächtigenkreis einengen, es stehen jedoch immer noch ein paar mögliche Kandidaten im Gespräch.
    Das Ende lässt relativ viele ungelöste Fragen offen, sodass man sehnsüchtig auf den finalen Band warten muss.


    Mein Fazit: Eine gelungene Fortsetzung, die einen in die fremdartige Welt Sharevyon entführt, sodass man um seine Freunde bangen muss. Auch in Albany bleibt es nicht ruhig, sodass das Buch permanent spannend ist und durch den flüssigen Schreibstil fliegen die Seiten nur so dahin. Von mir bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung und 4,5 Sterne.

    Mit „Naris – Die Legenden von Mond und Sonne“ hat Lucy Hounsom einen gelungenen ersten Roman geschrieben, der gleichzeitig auch der Auftakt zu einer Fantasy- Reihe darstellt.


    Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext)
    Wie rettet man eine verlorene Welt? Stürme peitschen das Land und die Geister der Menschen vergehen in einem Wahnsinn, der sich wie eine Seuche verbreitet. Alte Kräfte, derer sich niemand erinnert, werden plötzlich wieder gewirkt. Und tief in den Ruinen einer versunkenen Festung regt sich Widerstand gegen die Herrschaft eines Ordens, den man längst ins Reich der Legenden verbannt hatte. Dass die verborgenen Fähigkeiten der jungen Kyndra Vale der Schlüssel zur Zerstörung und gleichzeitig zur Rettung einer ganzen Welt sein könnten, ahnt derweil noch niemand… Bei der Zeremonie zum Eintritt in die Gesellschaft der Erwachsenen geschieht etwas Unvorstellbares: Ein heiliges Artefakt zerbricht unter der Berührung der jungen Kyndra. Kurz darauf verwüstet ein Sturm ihr Dorf. Die Bewohner schließen sich zu einem wütenden Mob zusammen und geben dem Mädchen die Schuld an all dem Unglück. Die Situation droht zu eskalieren – bis zwei Fremde auftauchen und Kyndra mit Kräften, die seit Jahrhunderten nicht mehr gewirkt worden waren, in Sicherheit bringen. Gemeinsam fliehen sie zu der versunkenen Festung Naris, doch hier erwarten sie Intrigen, Fanatiker und Rebellen. In den unterirdischen Hallen findet Kyndra aber auch ihr wahres Ziel, und sie muss Verrat und Wahnsinn bekämpfen, um sich letztlich ihrem Schicksal zu stellen – ein Schicksal, das die bekannte Welt für immer verändern wird.


    An erster Stelle möchte ich das Cover und auch die enthaltene Karte loben. Das Cover finde ich sehr ansprechend und hat mich sofort neugierig auf dieses Buch gemacht. Es ist sowohl von den Farben als auch von dem Dargestellten recht ansprechend und macht Lust auf den Inhalt. Auch die Karte ist ansprechend und man erhält einen guten Einblick in die erfundene Welt, in die man in diesem Buch reist. Sie hilft auch während der Reise durch den Kontinent Marias als Orientierung.
    Der Schreibstil von der Autorin Lucy Hounsom ist sehr angenehm. Er ist bildhaft und wortgewandt, sodass man sich die gezeichnete Welt gut vorstellen kann und langsam ein Gespür für diese bekommt. Auch allgemein hat mir ihre Welt gut gefallen und auch das Magiesystem konnte mich überzeugen. Nur allzu gerne hätte ich mehr über diese Welt gelesen und mehr über diese erfahren. Ich empfand das Buch als permanent spannend, es war ansprechend und zusammen mit der Protagonistin Kyndra Vale hat man die Welt und auch Naris besser kennen gelernt. Nicht immer versteht man sofort die Zusammenhänge, vieles bleibt zu Beginn noch recht rätselhaft und man muss sich erst mal orientieren und in dem neuen Umfeld zurechtfinden. Die gesellschaftlichen Gegebenheiten in Naris sind nicht immer angenehm oder geben für Außenstehende einen Sinn.
    Wie bereits erwähnt, ist dieses Buch der Auftakt zu einer Fantasy- Reihe. Man begleitet im ersten Teil nicht nur die Protagonistin Kyndra Vale, sondern lernt auch noch andere wesentliche Charaktere kennen und wird in die Welt von Naris eingeführt. In „Naris- Die Legenden von Mond und Sonne“ wird der Hauptaugenmerk auf Kyndra Vale gelegt. Man erfährt viel über ihre Situation und auch ihr bisheriges Leben. Ihre Ängste und Befürchtungen, wie sie sich in Naris fühlt und wie sie versucht, sich mit ihrer Situation abzufinden. Zunächst wirkt Kyndra noch eher naiv und ist nicht selten auch mit der aktuellen Situation überfordert, weiß sich keinen Rat oder verhält sich nicht immer klug. Aber ich finde dies eigentlich durchaus realistisch. Schließlich ist sie eigentlich nur ein junges Mädchen aus einem Dorf, welches vorher noch nie die Welt gesehen hat. Sie weiß nicht, wem sie in Naris vertrauen kann und nicht selten vertraut sie auch mal den falschen Personen oder ist einfach nur zu gutgläubig. Sie muss erst an ihren Aufgaben wachsen und im Verlauf der Geschichte entwickelt sie sich durchaus zum Positiven. Dann sind da noch Brégenne und Nediah. Die beiden haben Kyndra aus ihrem Dorf befreit und führen sie nach Naris, beide sind Wirker. Besonders die beiden haben mir auch gut gefallen – vor allem Brégenne scheint eine dramatische Vergangenheit zu haben. Leider erfährt man über die beiden nur bruchstückhaft etwas. Auch manch andere Charaktere bleiben eher im Hintergrund, wobei diese durchaus interessant sind – wie z.B. Medavle, auf dem im späteren Verlauf des Buches etwas näher eingegangen wird. Ich fand es echt schade, dass auf viele Charaktere nur sehr wenig eingegangen wurde und empfinde das etwas als verschenktes Potential, da man sich doch sehr stark auf den Charakter Kyndra Vale beschränkt.
    Die Visionen, die Kyndra im Verlauf der Geschichte hat, sind zunächst sehr rätselhaft und man kann sich nur wenig daraus zusammenreimen. Aber im Verlauf der Geschichte wird der Zusammenhang geklärt.
    Auch das Ende hat mir persönlich ganz gut gefallen – es war temporeich und dramatisch, fesselnd und packend. Am Ende des Buches ist kein allzu böser Cliffhanger, viele Zusammenhänge werden gelöst und es steht ein weiteres Abenteuer an, sodass ich mir sehr gut vorstellen kann, dass man auch im zweiten Band auf seine Kosten kommt.


    Alles in allem hat mir das Buch von Lucy Hounsom „Naris – Die Legenden von Mond und Sonne“ gut gefallen. Es ist ein gelungener Auftakt mit Potential und einer interessanten Welt und ebensolchen Charakteren. Dafür vergebe ich wohlverdiente 4 Sterne.

    Mit „Imperium der Drachen – Das Blut des Schwarzen Löwen“ hat Bernd Perplies den gelungenen Auftakt zu einer High- Fantasy- Reihe veröffentlicht. Mit diesem Roman wird einem ein Buch mit großem fantastischen Potential geboten.


    Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
    Iolan ist ein Findelkind und wächst gemeinsam mit seinem Ziehbruder Marcos als Sohn eines einfachen Fischers auf. Doch als er das Mannesalter erreicht hat, wird sein Dorf von kaiserlichen Soldaten in Schutt und Asche gelegt, die Einwohner fallen den Schwertern der Eindringlinge zum Opfer. Iolan entkommt mithilfe des geheimnisvollen Arastoth, der ihm eröffnet, dass auch seine echten Eltern durch den Kaiser ermordet wurden. Von Rachegelüsten getrieben, folgt Iolan seinem Retter in die Hauptstadt des Imperiums, nur um festzustellen, dass die Wahrheit deutlich komplizierter – und schrecklicher – ist als alles, was der alte Mann ihm erzählt hat.


    Zuerst möchte ich die Gestaltung des Buches loben. Schon beim Aufschlagen ist man von der bunten Karte begeistert und auch das Personenverzeichnis ist recht hilfreich. Auch das Cover ist ansprechend und hat mich auf den ersten Blick neugierig gemacht.
    Der Schreibstil von Bernd Perplies ist sehr angenehm, das Buch lässt sich flüssig lesen und ist durchweg spannend. Der Stil ist sehr bildhaft und man kommt sich oftmals wie bei einem actionreichen Film vor, das Kopfkino ist an vielen Stellen vorprogrammiert. Zu Beginn muss man sich erstmal an die doch sehr ungewöhnlichen Namen gewöhnen, aber nach einer kurzen Eingewöhnungsphase ist auch diese erste Hürde gemeistert. Inhaltlich hat „Imperium der Drachen“ viel zu bieten. Es wird aus verschiedenen Handlungsperspektiven erzählt, sodass noch mehr Spannung und Schwung in die Geschichte kommt. Im Verlauf der Geschichte werden diese teilweise zusammengeführt und andere führen einen auf die andere Seite des Meers, sodass man auch über diese Region etwas lesen und dabei über dessen Traditionen und Sitten lernen kann.
    Auch das Setting allgemein ist sehr interessant und gefällt mir recht gut. Es ist von der Antike inspiriert und besticht durch seine Atmosphäre.
    Die Charaktere wirken allesamt sehr real und scheinen ein Eigenleben zu haben. Auch die Nebencharaktere sind detailreich gestaltet und hauchen dem Buch noch zusätzlich Leben ein. Bei manchen ist man sich nicht sicher, ob man für diese Sympathie empfinden soll. Die vielen kleinen Nebencharaktere wirken alle recht echt und sind interessant gestaltet. Aber auch die Hauptpersonen sind durchweg spannend beschrieben, sodass man mit ihnen mitfiebert. So lernt man mit Markos einen ganz anderen Teil des Landes kennen, als z.B. mit Iolan. Mit diesem lernt man die bessere Gesellschaft kennen und erkundet sein Geheimnis. Auch fragt man sich, was Arastoth eigentlich für Beweggründe hat, warum er sich so viel Mühe mit Iolan macht. Und so befindet man sich selber mitten in einer Welt voller Intrige und Geheimnisse.
    Leider ist das Buch an sich nicht richtig abgeschlossen. Es gibt gewisse Etappenlösungen, die einen geringfügig Befriedigung verschaffen, jedoch will man unbedingt wissen, wie es denn nun eigentlich weiter geht. Schade finde ich es, dass die Drachen meiner Meinung nach etwas zu kurz kommen. Bei einem Blick auf das Cover denkt man doch, dass das Buch im Wesentlichen von Drachen handelt – dem ist leider nicht so. Auch etwas schade finde ich es, dass man über gewisse Kulturen und auch Völker leider nicht so viel zu lesen bekommt. So werden zwar ein paar Eigenheiten der Quano erwähnt, aber im Detail wird darüber nicht berichtet.


    Dies war wirklich ein gelungener Auftakt zu einer Fantasy- Reihe. „Imperium der Drachen“ war mein erstes Buch von Bernd Perplies gewesen, aber wird definitiv nicht mein letztes sein. Auch warte ich sehnsüchtig auf die Fortsetzung und bin schon sehr gespannt, wie es mit Iolan, Mirene und auch Markos weitergehen wird.

    Mit „Sternenpfad“ hat die Autorin Ann-Kathrin Karschnick ein fantastisches Buch im heutigen Berlin geschrieben – gepaart mit einer spannenden Schnitzeljagd.



    Inhaltsangabe (Quelle: Amazon)


    Berlin. Ein Denkmal explodiert. Wo einst die Siegessäule stand, klafft nun nur noch ein Abgrund. Wie jeder andere vermutet die Fantasyautorin Stefanie dahinter einen terroristischen Anschlag. Der Alptraum ist für sie jedoch nicht vorbei. Wenige Tage nach der Katastrophe wird Stefanie entführt - von einer Elfe! Noch bevor sie sich von dem Schock erholen kann, wird ihr klar, dass all die mystischen Legenden und Geschichten über Elfen wahr sind, die sie für ihre Romane recherchiert hat. Mit ihrem Wissen muss sie der Elfe Arvariél helfen, die drohende Gefahr von der Erde abzuwenden. Denn Dunkelelfen wollen, auf Kosten der Menschheit, aus ihrem magielosen Exil ausbrechen und töten jeden, der sich ihnen in den Weg stellt...



    Der Schreibstil von Ann- Kathrin Karschnick ist sehr angenehm, das Buch lässt sich flott lesen. Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist der Humor, der in diesem Werk permanent mitschwingt. Die Autorin nimmt sich hierbei selber nicht allzu ernst und auch die Charaktere verhalten sich nicht immer allzu ernst – ohne jedoch ins Lächerliche gezogen zu werden. Auch werden viele Anspielungen im Bereich Film und Serien gemacht, sodass man sich als Leser freut, wenn einem bekannte Namen begegnen – aber auch wenn man diese Anspielungen nicht immer versteht, tut dies dem Lesevergnügen keinen Abbruch.


    In Sternenpfad müssen ein paar Rätsel gelöst werden und so kommt es, dass quasi eine Schnitzeljagd durch die Stadt Berlin durchgeführt wird. Diese Rätsel sind nicht immer leicht zu lösen. Die Beschreibungen der Berliner Örtlichkeiten hat mir hierbei auch gut gefallen, sodass man auch als Nichtberliner ein gutes Bild vor Augen hat und die Stadt mit anderen Augen sieht.


    Auch die Charaktere haben mir gut gefallen – sie sind allesamt sehr gut gelungen und wirkten auf mich durchaus real. Sie hatten ihre Ecken und Kanten und wirkten auf mich, als ob sie ein eigenes Leben führen. Stefanie ist eine bekannte Fantasy- Autorin, die sich daher mit der Welt der Elfen intensiv auseinander gesetzt hat. Sie ist ziemlich erfolgreich und hatte vorher einige schwierige Erfahrungen mit ihrem Ex-Mann zu durchleben. Als Autorin ist sie von Geburt an neugierig und lässt sich natürlich doch recht leicht ködern, als ihr Gegenüber behauptet, eine Elfe zu sein. Stefanie wirkt sympathisch und ich mochte ihre Art und Weise eigentlich sehr gerne. Dann ist da noch Tobias – ein Mathematikstudent und in der Gegenwart von Frauen eher schüchtern. Er ist ein kleiner Nerd und kennt sich gut mit Technik aus, auch ist er – wie Stefanie – ein großer Fan von Rätseln jeglicher Art. Tobias fand ich besonders sympathisch, mit seiner warmherzigen Art ist er mir sofort ans Herz gewachsen. Arvariel, die Elfe, vervollständigt das Trio. Sie ist eine starke Elfenfrau, die doch recht wortkarg ist und so ihre Probleme hat, sich anderen anzuvertrauen. Sie hält gerne auch mal ein paar Informationen zurück und durch ihre Art und Weise hat sie bei mir eher Misstrauen gesät. Als tierischer Begleiter stößt zu Beginn der Geschichte ein kleiner Koboldmaki namens Anju dazu, hinter dem mehr steckt, als man zunächst vermuten könnte. Gut finde ich auch, wie sich das Dreierteam erst zusammenraufen muss und so mit den Eigenarten der anderen klar kommen muss – sie sind nicht sofort dickste Freunde, sondern müssen sich erst mal miteinander anfreunden. Sie wächsen im Verlauf der Geschichte zusammen und dieser Zusammenhalt ist auch nicht irrelevant für den Ausgang der Geschichte.


    Als böser Gegenpart tritt in „Sternenpfad“ Tharanel auf. Er ist ein Dunkelelfe und will verhindern, dass das Trio die Rätsel löst und somit auch den Erfolg von Arvariels Mission. Ich finde seine Anspielung auf unsere Gesellschaft jedoch ziemlich interessant und sie regen einem zum Nachdenken an.


    Der Showdown hat mir ebenfalls gut gefallen. Er war spannend geschrieben und konnte mich nochmal so richtig mitreisen.



    Insgesamt ein sehr unterhaltsames und wirklich gut geschriebenes Fantasy- Buch, welches im heutigen Berlin spielt. Die Charaktere und auch die Schnitzeljagd haben mir gut gefallen.

    Mit „Elias& Laia – Die Herrschaft der Masken“ hat die Autorin Sabaa Tahir einen gelungenen Debütroman geschrieben, der definitiv Suchpotential hat.


    Inhaltsangabe (Quelle: Bastei Lübbe :(
    Wie überlebt man in einer Welt, in der Männer mit silbernen Masken jeden Tag den Tod bringen können? Wie kann man sich selbst treu bleiben, wenn die Herrschenden des Imperiums alles dafür tun, voller Grausamkeit ein ganzes Volk zu unterjochen? Elias und Laia stehen auf unterschiedlichen Seiten. Und doch sind ihre Wege schicksalhaft miteinander verknüpft.
    Während Elias in der berühmten Militärakademie von Schwarzkliff dazu ausgebildet wird, als Elite-Krieger die silberne Maske der Macht voller Stolz und ohne Erbarmen zu tragen, muss Laia täglich die Willkür der Herrschenden fürchten. Als ihre Familie ermordet wird und ihrem Bruder die Hinrichtung droht, schließt sie sich dem Widerstand an. Als Sklavin getarnt, dringt sie in das Innerste von Schwarzkliff vor. Dort trifft sie auf Elias, den jungen Krieger, der eigentlich ihr Feind sein müsste...
    Eine mitreißende Geschichte, in der es buchstäblich um Leben und Tod geht


    Als erstes möchte ich die Gestaltung des Covers loben. Dieses hat mir persönlich ganz gut gefallen, es ist ansprechend und hat einen Bezug zum Inhalt des Buches.
    Der Schreibstil von Tahir hat mir persönlich ebenfalls gut gefallen. Dieser ist angenehm und anschaulich, die Seiten fliegen nur so dahin und ich hatte keinerlei Probleme, in die Geschichte hereinzukommen. Die Beschreibungen sind bildhaft, sodass ich mir sowohl die einzelnen Szenarien als auch die jeweiligen Charaktere gut vorstellen konnte und ich ein geistiges Bild vor meinen Augen hatte. Die Geschichte fand ich durchweg spannend geschrieben, an keiner Stelle kam Langeweile auf, sodass ich Probleme hatte, dass Buch aus der Hand zu legen – ich wollte einfach wissen, wie es mit der Story weitergeht.
    Die fantastische Welt, welche die Autorin Tahir in „Elias& Laia“ schafft, fand ich sehr ansprechend – es gibt interessante Ansätze, welche auch gut umgesetzt wurden sind – innerhalb dieses Buches lernt man einiges über das Machtgefüge. Auch bevölkern fantastische Wesen diese Welt, wie z.B. Ghule, Dschinns, Ifrits oder auch Auguren. Die letztgenannten Wesen sind unsterblich und können quasi die Gedanken ihrer Mitmenschen lesen. Auch erfährt man, dass sich das Imperium die Macht über die anderen Völker erkämpft hat. Dass diese in Schwarzkliff Soldaten ausbilden. Es ist ein Regime, indem Macht, Unbarmherzigkeit, Opferbereitschaft und auch Folter die Oberhand hat. Fehler oder Ungehorsam werden bestraft – nicht selten mit dem Tod. Es ist daher nur authentisch, dass dieses Buch an manchen Passagen eine gewisse Brutalität beinhaltet und auch Gewaltszenen werden in die Geschichte eingebunden. Mir persönlich hat dies gut gefallen, da alles andere wohl unglaubwürdig gewesen wäre – man bekommt dadurch einen besseren Einblick in die Brutalität dieser Welt, wie rau und grob sie doch ist – dass viele Situationen nicht einfach sind.
    Mitten in dieser Welt leben Elias und auch Laia. Zwei unterschiedliche Charaktere. Elias ist eine Maske, wird in Schwarzkliff ausgebildet und möchte am liebsten dieser Ausbildung entfliehen. Er ist anders als die restlichen Masken, wirkt nicht ganz so oberflächlich und scheint auch nicht zu denken, dass er etwas Besseres ist. Er ist der Sohn der Kommandantin Keris – man kann schon erahnen, dass die beiden kein inniges Verhältnis zueinander haben. Die Kommandantin ist ein kaltherziger Mensch, der nicht nur ihre Sklaven grob behandelt. Auch sieht sie die Geburt ihres Sohnes Elias wohl als ihren größten Fehler an. Mir persönlich hat Elias in dem Buch am besten gefallen – seine innere Zerrissenheit, wie er mit sich selber hadert und eigentlich in eine Welt hineingeboren wurde, die gar nicht zu ihm passt. Wie er von sich selber und auch seiner Kindheit erzählt, ist berührend und trotzdem bewältigt er schwierige Situationen – und dabei geht er nicht immer leichtfertig mit sich selber ins Gericht.
    Im Kontrast dazu ist Laia. Zu Beginn kann man lesen, wie die Masken ihre Familie überfallen. Laia flieht und wendet sich an den Widerstand, um ihren Bruder aus der Gefangenschaft zu befreien. Zu Beginn ist sie ein armes hilfloses Mädchen, welches mit der Situation vollkommen überfordert ist. Doch sie lernt im Verlauf der Geschichte, wie man sich durchbeißt und ist auch zu Opfern bereit. Ständig hat sie die Stimme ihres Bruders in Gedanken, wie er ihr Ratschläge gibt und sie ermutigt, als sie sich als Sklavin bei der Kommandantin behaupten und durchkämpfen muss.
    Auch die Nebencharaktere wirken alle durchaus real und haben ihre eigenen Liebenswürdigkeiten. Mit vielen empfindet man Sympathie, bei anderen Charakteren Antipathie und bei manchen ist man sich nicht sicher, was man von ihnen halten soll. Nicht alles ist nur schwarz oder weiß. Gut gefallen hat mir bei den Nebencharakteren z.B. Helena – sie ist eine weibliche Maske und die beste Freundin von Elias. Auch sie hat einen gewissen dramatischen Aspekt. Oder auch Izzy und die Köchin, zwei weitere Sklaven bei der Kommandantin, die Laia nicht nur in einer Situation geholfen haben. Sie wirken allesamt so durchaus real und lebendig – sie haben ihre eigene Geschichte, ihre eigenen Probleme und Sorgen.
    Dieses Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt- zum einen aus der Sicht von Laia und dann noch aus der Perspektive von Elias. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der beiden Protagonisten. Man kann sich sehr gut in die beiden hineinversetzten und fiebert mit ihnen mit – erlebt mit ihnen schwierige Situationen und steht ihnen dabei zur Seite.
    Positiv möchte ich auch hervorheben, dass der Schwerpunkt von „Elias& Laia – Die Herrschaft der Masken“ nicht auf der Liebesgeschichte liegt. Viel mehr wird das Regime in dieser fantastischen Welt und auch der Widerstand gegen diesen thematisiert. Die Liebesgeschichte nimmt zwar einen gewissen Raum ein, ist jedoch nicht im Mittelpunkt.
    Das Ende schreit quasi nach einer Fortsetzung. Es wird quasi eine Etappenlösung erreicht, die jedoch nicht alle Fragen befriedigen kann. Es ist doch recht offen gehalten. Dieses Ende macht Lust auf mehr, man will einfach wissen, wie es weitergeht. Daher habe ich mich sehr gefreut, als bestätigt wurde, dass eine Fortsetzung geplant ist.


    Mein Fazit ist, dass „Elias& Laia – Die Herrschaft der Masken“ eine wirklich gelungener fantastischer Debütroman ist, der mehr als nur eine Liebesgeschichte zu bieten hat. Dieses Buch besticht durch seine wirklich fesselnde Story und durch seine Charaktere, mit denen man einfach mitfiebern muss. Ich kann es gar nicht erwarten, bis die Fortsetzung erscheint. Daher vergebe ich 4,5 Sterne – in der Hoffnung, dass der zweite Teil noch eine kleine Steigerung zu bieten hat.