Beiträge von Hafermilch


    So anders zusammengestellt, liest sich das "nur gut" ganz anders, als ich es gemeint habe ;)


    Was gute Literatur ist - dazu fühle ich mich nicht berechtigt, ein Urteil zu fällen. Ich lese gerne und lese viel, mir fehlt allerdings die fachliche Grundlage, um darüber entscheiden zu können. Ich lese, was mich anspricht. Dabei kann ein Buch noch so hoch gelobt von Kritikern sein, wenn es mir nicht gefällt, lege ich es zur Seite. Auch schaue ich mir gerne literarische Sendungen an, kann aber gelegentlich den Ausführungen (z.B. von Ijoma Mangold) nicht immer ganz so folgen. Das ist mir dann "zu drüber" - wie gesagt, ich hab nicht die fachlichen Voraussetzungen.


    Um mal die Frage ganz subjektiv für mich zu beantworten, was gute Literatur ist:
    Gute Literatur muss mich zum einen niveauvoll unterhalten (da wäre dann wieder die Frage, was ist niveauvoll?), gerne auch zum nachdenken anregen, mich auch bilden, aber mich nicht überfordern. Dann verliere ich die Lust am Buch - egal wie gut es ist. Was gute Literatur ist, ist daher auch indviduell zu beantworten - da sind sich selbst Kritiker mit entsprechendem Hintergrundwissen nicht immer einig ;)


    Um was es mir bei der Frage ging: Geht es beim Literaturnobelpreis darum, Autoren auszuzeichnen, die eine politische Aussage transportieren? Haruki Murakami ist z.B. ja ein ständiger Anwärter auf den Preis - bisher habe ich nur ein Buch von ihm gelesen (gefährliche Geliebte - man erinnert sich sicherlich an den Eklat zwischen Löffler und MRR) und fühlte mich von seinem Stil überhaupt nicht ansgesprochen. Politisch motivierte Literatur würde ich bei ihm allerdings nicht suchen.

    Wenn dem so wäre, warum sind die meisten Preisträger vor der Verleihung so unbekannt. Wenn sie was zu sagen haben, sollten sie nicht nur von einer handvoll Leute gelesen worden sein.


    Es ist leider aber auch so, dass viele, die wichtiges zu sagen haben, nicht unbedingt gehört werden. Ich finde es daher schon auch gerechtfertigt, dass sich die Jury nicht nur die populären Autoren anschaut, sondern auch unbekannte. Alexijewitsch ist durchaus keine Unbekannte gewesen, wenn man ihre vergangenen Auszeichnungen anschaut.


    Spannender finde ich die Frage, was die Voraussetzungen oder Berechtigungen sind, diesen Preis zu erhalten. Geht es dabei "nur" um gute Literatur oder auch darum, dass der Autor eine Botschaft transportiert?

    Ich kenne sie auch nicht. Aber das Buch Tschernobyl hab ich mir jetzt bestellt. Sehr amüsant ist, dass die Bücher gerade bei Booklooker und Amazon Marketplace weggehen wie die warmen Semmeln ;)


    Seit Jahren interessiere ich mich für das Thema Tschernobyl und habe auch schon ein paar Bücher dazu gelesen. Das mir die Autorin dabei nicht aufgefallen ist.... Schon merkwürdig.

    Seit ein paar Tagen lese ich hier still mit - da ich aber gestern über einen sehr treffenden Artikel gestolpert bin, den ich euch nicht vorenthalten möchte, möchte ich mich zu Wort melden ;)


    http://diepresse.com/home/kult…risches-Quartett?from=rss


    Der Artikel bringt es wirklich auf den Punkt.


    Sehr schade am Artikel in der FAZ fand ich das hochpuschen des eitlen und teilweise unverschämten (da persönlich angreifenden) Maxim Biller und das Schlechtmachen von Christine Westermann (wobei ich einen Kommentar zum Artikel wirklich klasse finde). In einem anderen Artikel hab ich gelesen, dass man Christine Westermann mit einem Schwachstrom-Elektroschocker ausstatten sollte, damit sie sich gegen Maxim Biller durchsetzen kann.


    Ich habe dem literarischen Quartett wirklich entgegengefiebert und habe mich sehr gefreut, dass Christine Westermann an Bord ist (die ja auch schon eine eigene literarische Sendung hatte, die leider viel zu schnell wieder abgesetzt wurde). Allerdings hoffe ich, dass das ZDF das Format umbaut - zum einen mehr Sendezeit und vor allem diesem unerträglich arroganten Maxim Biller Zügel anlegt.