Beiträge von Mari87


    Die wohltuend angebrannten Wangen sind ja ein echter Knüller :totlach: Klingt teilweise schon nach schlechter Übersetzung, wobei das Original schätzungsweise auch schon so seine sprachlichen Probleme hat.


    Den Satz fand ich auch sehr merkwürdig. Wie kann etwas "woltuend angebrannt" sein? Angebrannt tut doch eher weh! Da bin dann zum Glück nicht alleine die das komisch fand.

    Ja, da springt Anna wirklich wieder gleich zur nächsten Aufgabe. Es gibt bestimmt Naturtalente, die so etwas gleich drauf haben, aber ohne Ausbildung ist das Ganze schon fraglich. Ich würde jetzt von einer ungelernten Kraft nicht unbedingt ein Häuschen bauen lassen. Aber vielleicht macht sie ja noch wenigstens eine Fortbildung...



    Das hab ich mir auch gedacht. Zumal es doch langsam ganz schön viel wird, oder? Sie studiert, hat drei leben, der Job im Atelier mit der Lüge, es seien ihre Fotos, dann der Job in der PR Agentur und jetzt die sach mit den Hexenhäuschen ? Einerseits toll, andererseits kommt es mir so vor als ob sie auf Teufel komm raus alles auszuprobieren und das nachzuholen, was sie vorher nicht getan hat ... na wenn das mal nicht gründlich daneben geht.
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    Das war auch mein Gedanke. Ich würde mich nicht trauen nach einem geglückten Hexenhäuschen direkt für Kunden zu arbeiten. Zumal ich noch die Arbeit mit unserem Gartenhäuschen in Erinnerung habe, wo wir es zu dritt mit biegen und brechen hinbekommen haben (die Türen sind trotzdem schief)
    Aber wenn man sich das zutraut wie Anna, wieso nicht.

    Anna ist Ende 20, Single, lebt noch bei ihrer Mutter, Dauerstudentin, tolpatschig und rothaarig. Sie ist ziemlich unzufrieden mit sich selbst und ihrer Familie. Ihre Schwester ist einfach nur perfekt und sie wird immer mit ihr verglichen. Annas Mutter mischt sich überall ein und ist kuppelwütig, arrangiert die schlimmsten Blind-Dates.
    Nach einer unglücklichen Familienfeier beschließt Anna ihr Leben zu ändern. Ab sofort führt sie drei verschiedene Leben, optisch als auch charakterlich.


    Das Buch wirkt optisch frisch und modern. Die Aufmachung ist schön gemacht. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut zu lesen. Die Charaktere haben ihre eigenen Persönlichkeiten. Die Handlung ist ziemlich witzig und frisch beschrieben.
    Was mir nicht gut gefällt – es ist einfach zu viel des Guten. Die Szenen sind teilweise chaotisch und langatmig beschrieben. Es sind viele Klischees vorhanden, die zuerst lustig waren, aber nach der x-ten Wiederholung langweilig. Einige Szenen sind ziemlich unrealistisch und verwirrend dargestellt.


    Von dem Buch habe ich insgesamt mehr erwartet, war dann leider nicht ganz meins gewesen.


    Ich finde es auch sehr anstrengend, was Anna da mit ihren zwei P's: Persönlichkeitswechsel und Perückenwechsel anstellt, dass sie davon nicht schizophren wird.


    Das finde ich auch, besonders bei der Vernissage war das ein verwirrtes Chaos. Aber ist ja gut ausgegangen für Anna. Nicht das sie sich da zuviel Zugemutet hat mit ihren 3 Persönlichkeiten. Ich hoffe sie steht das noch länger durch.



    Lena ist - so mein Eindruck bisher - keine sonderlich gute Mutter und auch kein allzu angenehmer Mensch. Sie nutzt alle in ihrem Umfeld aus.


    Ja ich finde auch das sie besonders ihre Tochter vernachlässigt. Ich frage mich wieso sie 3! Jobs braucht, sooo unbezahlbar kann die WG doch gar nicht sein?! Also eine gute Mutter ist sie nicht.


    Was mich wieder verwirrt hat war die Geschichte mit Annas Vater. Jetzt ist er doch tot? Ich blicke da nicht mehr durch.


    Ich finde besonders die Beziehung zwischen Anna und Matthilde süß. Sie scheint ja wirklich eine kleine "Mini-Me" von Anna zu sein.

    Otto Mehnert Hrsg Sven Janke- Grau -Kriegsgefangenschaft in Frankreich 1916-1920

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    Inhalt
    „Grau- Kriegsgefangenschaft in Frankreich 1916-1920“ ist ein autobiografischer Roman von Otto Mehnert, 2015 herausgegeben von Sven Janke.


    Otto Mehnert diente im 1. Weltkrieg als Soldat an der französischen Front. Kurz darauf geriet er 1916 in die französische Kriegsgefangenschaft. Seine Erlebnisse notiert er in ein Tagebuch, auch die schlimme Situation nach Kriegsende, wo hunderttausend deutsche Kriegsgefangene noch Jahre in Gefangenschaft bleiben, zu sogenannten „Wiedergutmachungsarbeiten“. Mehnert erzählt von dem Leben an der Front, die verschiedenen Lager in der Gefangenschaft und dem Kampf um die Freiheit.




    Meine Meinung
    Otto Mehnert beschreibt detailliert seine schlimmen Erlebnisse und die Grausamkeiten. Wer nicht in der Schlacht gefallen war, dem erwarteten unmenschliche Bedingungen im Lager: Hunger, Kälte, Krankheiten, Schläge, harte Arbeit.
    Er beschreibt den erlebten Alptraum interessant und mitreißend. Teilweise ist es schwer zu glauben, dass Menschen diese Grausamkeiten erleben mussten, die Qualen nur für einen unsinnigen Krieg. Man kann auch gut die Frustration und Enttäuschung nachvollziehen, als die Gefangenen noch lange nach Kriegsende nicht in die Heimat zurückkehren durften.


    Der Herausgeber Sven Janke hat das Manuskript von Mehnert sinnvoll und passend durch Bilder und Ausführungen ergänzt und dadurch ein sehr interessantes Buch komplettiert. Gut finde ich auch seine Recherchen zum Leben von Otto Mehnert, sowie das letzte Kapitel „Spurensuche“ an den Orten des Geschehens in Frankreich.


    Es ist meiner Meinung nach ein wichtiges Buch, da gerade durch Zeitzeugen gezeigt wird, das diese Ereignisse nie vergessen werden dürfen und sich vor allem nicht mehr wiederholen dürfen.

    Vielleicht liegt es ja an mir, aber ich verstehe den Aufwand mit den Haarfarben nicht. Wieso gelten den rote Haare = als häßlich? Ich kenne einige Rothaarige, die werden doch nicht direkt angestarrt und bekommen deswegen keine Jobs oder Lebenspartner?! Das die Freundin von Annas Schwester sie nicht erkennt, nur weil sie eine andere Haarfarbe trägt finde ich sehr unrealistisch. Oder die Freundin hat geblufft. Mit einer anderen Haarfarbe mutiert man doch nicht zu einer ganz anderen Person.


    Und Jürgens Alter hat mich überrascht, ihn habe ich auf deutlich jünger geschätzt. Das ist aber eine schöne Überraschung für die Mutter :breitgrins:

    Ich finde es lustig, dass die Mutter Dates mit den merkwürdigsten Namen arrangiert: Berhard, Hanspeter, Ottokar... Wo findet sie solche Jungs?! :breitgrins:


    Jetzt merke ich deutlich den Ruck, der jetzt durch Anna geht. Von zu Hause ausziehen, Sport treiben, Minijob. Da gelingt ihr ja einiges in kurzer Zeit.


    Was ich jetzt allerdings noch nicht so ganz verstanden habe: ist Annas Vater jetzt tot oder einfach "nur" verschwunden? Sie ist zwar auf dem anonymen Friedhof, doch steige ich da nicht ganz hinter. Ich meine mich sogar daran zu erinnern, dass sie einmal fallen lässt, dass sie gar nicht weiß, ob er überhaupt hier liegt oder ob er nicht noch lebt. Oder erinnere ich mich falsch?


    Zitat


    Ich war an der Stelle auch etwas verwirrt. Aber ich war mir schon recht sicher, dass er die Familie nur verlassen hat - und gar nicht auf dem Friedhof liegt und tot ist. Sie will aber irgendwie die Wut herauslassen, da er die Familie einfach verlassen hat.... boxen


    Ich habe es auch eher so verstanden, dass der Vater die Familie verlassen hat. Sonst kann ich mir ihre Wut auf den Vater nicht erklären.


    Aber die Begegnung mit Jürgen an so einen seltsamen Ort muss doch ein Wink mit dem Zaunpfahl sein.


    Das einzige was mir negativ auffällt ist, dass Anna oft nicht unterscheiden kann, was ihre Gedanken und was ihre Worte sind. Anfangs fand ich das noch lustig, aber nach dem fünften mal ist es doch etwas unrealistisch- so schusselig kann man doch nicht sein.

    Die arme Anna tut mir schon fast leid bei dieser Mutter! Da wäre ich schon längst weg. Das sie sich so in Annas leben einmischt ist schreicklich. Kein Wunder das sie unglücklich ist. Und noch mehr tat sie mir leid als sie dieses "Date" mit dem Ber(n)hard hatte. Furchbarer Typ. Was hat er nur für einen Charakter, wenn er ihr ins Gesicht sagt, dass er liebe eine blonde Freundin hätte und das Anna moppelig wäre. Das gehört sich doch nicht! Bin jetzt mal gespannt wie Anna ihr Leben umändern will.

    Miriam Pharo - Der Bund der Zwölf


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    Inhalt
    Eine myseriöse Krankheit geht durch Europa: Die Methusalem-Seuche, bei der Menschen in Sekunden Altern und an Alterschwäche sterben. Vincent und Magali betreiben in Paris einen Nachtclub und befürchten ausbleibende Kunden, wodrauf sie sich auf die Suche nach den Ursachen für die Seuche begeben. Eine spannende Suche beginnt. Ihre Suche birgt Gefahren, sie schaffen sich Freunde und gefährliche Feinde. Dazu lernen wir Annas Lebensgeschichte kennen. Sie ist eine stumme Musikerin aus dem Orchester „Die zwei Welten“.



    Meine Meinung
    Ein fantastischer und fesselnder Roman. Ein spannender Zusammenhang aus Mystik, Magie, Musik, Liebe und Drama. Der Leser verreist in die goldenen 1920er Jahre und Paris. Die Protagonisten sind charakterstark und von der Autorin klar beschrieben. Das Cover ist sehr schön gestaltet. Ein historischer Kriminalroman, der absolut lesenswert ist.

    Gertraud Klemm- Muttergehäuse


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    Inhalt

    „Muttergehäuse“ ist ein Roman von Gertraud Klemm und ist 2016 im Kremayr & Scheriau Verlag erschienen.


    Die Aufmachung ist im Hardcover und wirkt hochwertig und stabil. Das Cover hat ein ungewöhnliches Muster in blau-und orangtönen und sticht direkt ins Auge.


    Der Titel ist auch außergwöhnlich. Er vermittelt Härte und Schutz gleichzeitig. So ungewöhnlich wie der Titel ist auch der Roman.


    Es war mein erstes Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe.
    Der Roman handelt von einer Frau mit unerfüllten Kinderwunsch, unglücklich mit den eigenen Körper und der Gesellschaft. Sie entscheidet sich zu Adoption. Ein schwieriges Thema und eher ein Tabuthema.
    Es ist in drei große Kapitel unterteilt:
    Mutter: Da handelt es sich um die kinderlose Frau, die mit ihrem Schicksal hadert, wütend auf ihren Körper ist.
    Papier: Der Weg zur Adoption. Unglaublich komplizierte Weg über Papierberge und Bürokratie und dem Entsetzen der Gesellschaft, dass man sich dafür entscheidet. Kind: Das Leben mit dem adoptierten Kind. Mutterglück und doch anders sein und auffallen müssen.




    Meine Meinung
    Der Roman hat mich sehr bewegt. So wortgewaltig. Man erlebt die Gefühle, Wut, Verzweiflung, Unglück der kinderlosen Protoganistin hautnah mit und kann sich sich in die schlimme Lage hineinversetzen. Auch die Hoffnung, Bürokratie, Anstrengungen zur Adoption. Das Glück mit dem adoptierten Kind, der Wut auf die Gesellschaft, die Adoption als was „anderes“ betrachten.


    Es ist kein Roman, den man als Gute-Nacht-Geschichte lesen kann. Nein, ich musste viel nachdenken. Es sind viele Emotionen, die gelesen werden und hochkommen. Es gibt Ungerechtigkeit und Wut und die Gesellschaft, über die man beim Lesen nachdenkt. Mit hat das Buch sehr gut gefallen, ein Roman den ich so noch nicht gelesen habe und kann ihn trotz, oder wegen dem schwierigen Thema weiterempfehlen.