Beiträge von Kessi69

    Ich hatte in diesen Abschnitt ein wenig Schwierigkeiten dem Geschehen immer gleich zu folgen, es ging mir zu sehr in den Zeitebenen hin und her. So als seien es Heidis Gedanken, die so wie sie kamen niedergeschrieben wurden. So musste ich oft überlegen wie alt sie zur jeweiligen Zeit gerade war.


    Nichts desto trotz war es wieder sehr spannend, man erfährt immer mehr von den Strukturen in der Szene, wie die Ferienlager abgelaufen sind und wie Heidi immer mehr in die Ideologie der Neonazi-Szene hinein wuchs.


    Ich empfand vieles streckenweise als wäre eine Sekte am Werk. Zum Beispiel wenn sich sechsjährige Jungen mit Bauchschmerzen auf ihrer Isomatte krümmten und trotzdem zum Frühsport mussten.


    Die Atmosphäre in den Lagern war elitär und von Angst geprägt, was wiederum dazu dienen sollte das sie sich einer auserwählten Minderheit zugehörig fühlen sollten.
    Eines im Lager war für mich völlig surreal, wie kann man Kinder in der Nacht durch den Wald jagen, in dem Glauben die Polizei wäre hinter ihnen her um ihnen dann am Ende einen Schweinekopf auf einen Pfahl zu präsentieren? Wie es hieß, war der Zweck der Aktion, Angst zu töten. Ich kann mir aber vorstellen, wenn kleine Kinder das erleben, dass sich solche Aktionen in die Köpfe von denen eingebrannt hat und sie ein Trauma erlitten.


    Auch das den Kindern schon Filme mit Gewalt und Folterszenen gezeigt wurden, ist für mich unfassbar. Da ist es für mich kein Wunder wenn man abstumpft und die Jungen und Mädchen später im Alter zu keiner Beziehung fähig sind. Sie sehnen sich nach Liebe und Zuneigung und wissen gar nicht so recht wie das geht.


    Ich habe auch wieder nach den namentlich genannten Personen und den Narath Clan gegoogelt, da das ja alles Neuland für mich ist. Wahnsinn wie verzweigt alles miteinander ist.


    Ein deutsches Mädchen


    01:
    Hallo! :winken:
    Ich freu mich schon sehr auf diese Leserunde und die Diskussionen. Das wird sicher spannend.


    Ich war leider noch gar nicht so schockiert wie ihr, aber wahrscheinlich bin ich mittlerweile schon etwas abgestumpft, weil das nicht meine erste Lektüre dieser Art ist. Das macht es natürlich nicht weniger traurig und erschütternd. Heidis Kindheit muss wirklich hart gewesen sein. Da gibt's nicht nur die ständige Indoktrination, sondern der ganze Alltag, der von der Kaltherzigkeit des Vaters geprägt ist. Mittlerweile hat sie festgestellt, dass er wohl einfach nur schwach ist, aber wer weiß, ob Kinder das in diesem Sinne verstehen? Sie sehen zumindest, dass es bei anderen Kindern ganz anders ist.


    Die Kaltherzig vom Vater muss für Heidi schlimm gewesen sein, denn sie wollte von ihm anerkannt, gelobt und akzeptiert werden und vor allem geliebt. Aber er treibt mit den Töchtern seine Spielchen und nach gut dünken schikaniert er sie.

    Piranhapudel


    Danke dir für den Hinweis mit dem Fotoalbum.


    Ich komme aus einem kleinen Dorf in Mecklenburg, hier bekommt man von all den schlimmen Dingen nicht viel mit. Sicher lese ich Zeitungen, sehe Nachrichten und Dokumentationen und der gleichen, aber so wie Heidi hier ihre Kindheit beschreibt, das sieht und liest man weniger wenn man nicht spezielle Lektüre auswählt. Und darum bin ich auch so erschrocken gewesen, da ich bisher noch kein Buch in der Art gelesen habe.


    Aber das war hier zu DDR Zeiten auch schon so, dass man von den ganzen Missständen nicht viel mitbekommen hat. Es ging uns gut, als die Mauer gefallen ist und nach und nach so viele Ungerechtigkeiten und die katastrophalen Zustände an Tageslicht kamen war ich ebenfalls geschockt. Es geht mir heute noch so das ich viel darüber lese und mir Dokus anschaue , weil es unglaublich ist. Und so ging es vielen, so wie jetzt mit Heidis Geschichte.

    Ich bin hin und her gerissen, schockiert, berührt, ungläubig Kopf schüttelnd.


    Ich frage ich wie der Eltern mütterlicherseits gedacht haben, so richtig kommt das ja nicht raus, in gewissem Maß müssen sie ja doch ähnliche Gesinnung gehabt haben?!


    Grüße
    schokotimmi


    Mir geht es wie dir, ich bin auch hin und her gerissen und noch mehr schockiert.


    Bei den Großeltern mütterlicherseits bin ich mir nicht sicher, so richtig kann ich mir es nicht vorstellen.
    Aber die Oma väterlicherseits ist schon heftig.

    Hallo in die Runde, es wird bestimmt spannend uns hier auszutauschen, bei so einem Buch.


    Ich bin gerade mit dem ersten Abschnitt fertig geworden und weiß gar nicht so recht was ich sagen soll. Ich bin fassungslos, dass es wirklich noch im Hier und Jetzt geschieht. Es war mutig von Heidi ihr Erlebtes aufzuschreiben und zu veröffentlichen. In dem einen Interview sagt die Moderatorin, das es nur ganz wenige schaffen aus der Szene auszusteigen.


    Sicher man weiß dass es die Neonazis und die extrem rechte Szene gibt, aber das schon Kinder aus diesen Familien indoktriniert werden, ist für mich unglaublich.


    Heidi wird von ihrem Vater nicht geliebt, sondern zu einem deutschen Mädchen gedrillt, sei es durch die Lektüre die der Vater zu Hause hat oder durch die Lager in die er seine Kinder schickt. Mit fünf Jahren, alleine ohne die Eltern, in so ein Lager geschickt zu werden grenzt für mich schon an die erste Grausamkeit, der noch viele folgen.


    Eigentlich konnte sie nie Kind sein, dass ging schon mit dem Spielzeug los, dann die Sache mit dem Schulranzen zur Einschulung und immer nur die Kleidung der Geschwister zu tragen. Ihre Freunde konnte sie sich auch nicht aussuchen, da wurde ein Auge drauf geworfen.


    Wo Heidi sich wohl fühlte, war der jährliche Urlaub in Ungarn. Oder der einmalige Urlaub in Kaliningrad, dort konnte sie unbeschwert Kind sein. Es gab keinen Druck, der Vater war entspannt und maßregelte die Mädchen nicht falls ihnen doch einmal ein Missgeschick passiert ist.


    Es ist ja bekannt, dass Scheidungskinder sehr unter der Trennung der Eltern leiden, aber für Heidi war alles noch komplizierter.


    Was mich auch stark gewundert hat, das die Schule so gar keine großen Bemühungen unternommen haben um Heidi zu unterstützen. Und das ihr dann Ritalin verabreicht würde, ist für mich sehr verantwortungslos. Die Gabe von Ritalin sollte sorgfältig abgewägt werden, nur leider wird es viel zu schnell verschrieben.


    Ich war sprachlos als die Mutter zur Geburt der jüngsten Schwester von Heidi, im Krankenhaus war und ihr Vater mit seiner Freundin in den Urlaub fährt.


    Es wird deutlich wie rechts der Vater ist, denn der Verein Regermanisierung Ostpreußens, zeigt es sehr deutlich. Auch das der Holocaust verleumdet wird ist unfassbar, kein Wunder das Heide keine Emotionen zeigen konnte, wenn man so einer Gehirnwäsche unterzogen wurde.


    Ich habe auch Mal nach den Namen Dietmar Munier und Agnes Miegel geschaut, da kommen bestimmt noch einige dazu.

    Mein Buch ist heute angekommen, vielen lieben Dank an den Verlag . Ich freue mich schon auf Freitag und habe mir im Vorfeld ein paar kurze Videos angeschaut, auch das Interview mit Heidi, nun bin ich noch einmal mehr auf Heidis Geschichte gespannt. Die kurzen Ausschnitte waren unfassbar für mich und ich finde es mutig von ihr, dass sie dieses Buch geschrieben hat.


    Viele liebe Grüsse
    Kerstin

    Vielen Dank noch einmal an den Verlag und für die Leserunde



    " Die Mutter meiner Mutter " von Sabine Rennefanz ist ihre Aufarbeitung der Vergangenheit von Anna, Sabines Großmutter.



    Nach sechs Jahren des Krieges rückt die Front immer näher, und plötzlich, eines Morgens ist Wilhelm ( Annas Vater ) weg. Von den Russen abgeführt, er wird nie wieder kommen.
    Anna, ihre Stiefmutter sowie ihre Stiefbrüder müssen nun Hals über Kopf aus ihrem geliebten Heimatort fliehen. Bis sie in Kosakenberg ankommen, werden Wochen vergehen.
    In Kosakenberg werden sie immer die Fremden bleiben , man wird ihnen mit Misstrauen bis hin zur Feindseligkeit begegnen.
    Wie sich nun nach fast 60 Jahren herausstellt, waren die Grauen mit Beendigung des Krieges für Anna nicht beendet. In Kosakenberg angekommen, wird sie kurze Zeit später bei den Wendlers, einem netten Ehepaar in Kosakenberg, unterkommen und als Magd ihren Dienst tun.
    Dort erscheint eines Tages Friedrich Stein, der es geschafft hat die Gefangenschaft in Sibirien zu überleben.
    Gleich bei ihrer ersten Treffen sieht Anna in dem zwanzig Jahre älteren Friedrich seinen Augen nur Kälte und Härte und sie beschleicht ein Gefühl der Angst. Aber durch eine verhängnisvolle Begegnung mit Friedrich, bleibt ihr nichts anderes übrig ihn zu heiraten und fristet von da ein ein Eheleben welches nicht mit Liebe und Warmherzigkeit geprägt ist. Sie wird drei Töchter zur Welt bringen, denen sie wenig Zuneigung schenken wird und kaum an deren Leben teil nimmt.
    In der Geschichte von Sabine Rennefanz erfährt der Leser nun wie es ihrer Oma in all den Jahren der Ehe ergangen ist. Auch aus der Sicht der Autorin, wie sie die Jahre mit ihren Großeltern erlebt hat, wird ausführlich beschrieben.
    Mit der Nachricht von Sabines Mutter "Ich habe etwas über deinen Großvater herausgefunden...." beginnt ein Kapitel der Aufarbeitung vergangener Zeit, bei der es darum geht viele Dinge besser zu verstehen und einiges mit anderen Augen zu sehen.
    Was ist also in all den Jahren geschehen, was hat der Großvater gemacht dass alle so entsetzt sind und wie gehen die Beteiligten in Zukunft damit um? Warum haben die drei Töchter schreckliche Alpträume und woher kommt die immense Angst vor dem elterlichen Dachboden? All diese Fragen werden im Laufe der Erzählung, die in dem Sinne nicht autobiographisch ist, aufgelöst.


    Meine Meinung:
    Der Schreibstil ist für mich doch ein wenig ungewöhnlich gewesen. Die Zeitsprünge, mal in Annas Kinder und Jugendzeit, dann Sabines Kinderzeit, zurück in die Gegenwart und wieder zurück zu anderen Protagonisten wie die Tanten oder der Mutter von Sabine Rennefanz. Das war mir ein wenig zu viel hin und her, wenn alles geordneter und in Reihenfolge gewesen wäre hätte ich es angenehmer gefunden.
    Es ist ein trauriges und schreckliches Schicksal was hier in diesem Buch von Anna, "Der Mutter meiner Mutter", erzählt wurde und es macht wieder deutlich, dass vielen Frauen nach dem Krieg keine Zeit des Glücks vergönnt war.


    https://www.lovelybooks.de/aut…7-w/rezension/1496905516/


    http://wasliestdu.de/rezension…eit-kann-schrecklich-sein


    https://www.lesejury.de/sabine…1&tab=reviews&s=2#reviews


    http://literaturschock.de/lite…x.php?thread/46446.0.html


    https://www.hugendubel.de/de/b…hen&internal-rewrite=true


    https://www.thalia.de/shop/hom…E4dchen&stype=productName


    https://www.buch.de/shop/home/…E4dchen&stype=productName


    https://www.ebook.de/de/produc…n_deutsches_maedchen.html

    Dieser Ort, so fand ich, ist sowieso schrecklich gewesen , mit all seinen Einwohnern. Ausser die Wendlers, die waren mir sympathisch. Und diese Aversion gegen die Stadt habe ich auch nicht so Recht verstanden.....die Kosakenberger waren ein Menschenschlag für sich.

    Oh ja mit den Ängsten und Phobien hast du absolut Recht. Ich habe eine schreckliche Spinnenphobie, ich sollte sogar schon eine Therapie machen. Mein Mann muss bevor ich ins Bett gehe, erst mal das Schlafzimmer absuchen. Ich springe auch auf den Tisch wenn ich nur einen Schatten irgendwo huschen sehen. Und was soll ich dir sagen, unsere Tochter ist genauso, unser Sohn hat es zum Glück nicht , so konnte er uns immer erlösen.


    Nun kann ich die Sache mit dem Dachboden besser nachvollziehen, so hatte ich das noch nicht gesehen.

    Na ich weiß nicht so Recht was ich von dem letzten Abschnitt halten soll.


    Sabine schreibt immer wieder ......ich stelle mir vor....., dann schreibt sie so als wäre es real und ganz authentisch. Aber dann kommt, das die Mutter und die Geschwister nicht viel wissen. Ich will nicht unhöflich sein, aber für mich ist es sehr undurchsichtig was davon nun Wahrheiten oder nur Vermutungen sind.


    Anna wurde also auf diesen Dachboden vergewaltigt, Erich hat die Schreie gehört aber nichts unternommen. Und über alles wird ein Tuch des Schweigens geworfen.


    Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, das die Tochter das träumt, was die Mutter an dem kleinen Teich versucht hat. Wo doch bis dahin keiner davon wusste weil ja alles verschwiegen wurde.
    Denn es gibt von alledem keine Akten, Beweise oder anderes.
    Das die Tochter entscheidet mit der Mutter nach Polen zu fahren fand ich gar nicht schlecht. Doch das Verhalten der Tochter kam mir etwas komisch vor. Vielleicht hätten sie das schon eher einmal machen sollen, dann hätte Anna es vielleicht die letzten Jahre leichter gehabt.


    Für Monika Stelle ich mir das schrecklich vor, zu erfahren das man ein Vergewaltigungs Kind ist. Was wohl in dem Moment in einem passiert, die Erinnerungen an den Vater rücken in ein anderes Licht.


    Die gemeinsamen Albträume die die Töchter haben werden nicht weiter erläutert. Geht das, dass alle drei die gleichen Träume haben??? Wohl eher nicht.


    Ich habe wirklich schon viele autobiographische Bücher vom zweiten Weltkrieg, von der Nachkriegszeit oder von Gefangenschaften gelesen. Die sind erstklassig recherchiert und mit eingeführten Berichten von Zeitzeugen, geschrieben worden.


    Es steht ausser Frage das es ein schlimmes und berührendes Schicksal ist welches Anne erlebt hat, aber ich hatte mir ein wenig etwas anderes vorgestellt, nachdem ich den Klappentext gelesen habe. Ich bin davon ausgegangen das alles authentisch ist und nicht wie oft in den Textstellen erwähnt.......ich stelle mir vor...


    Noch stärker als im ersten staune ich im zweiten Abschnitt über die sehr detaillierten Kenntnisse der Autorin über das Vorleben ihrer Großeltern!
    Wenig deutet darauf hin, dass ihre Großmutter der Mutter gegenüber früher offener war, wie ich gemutmaßt hatte. Im Gegenteil, - Monika hielt sich immer mehr und lieber bei den Wendlers auf als in ihrem eigenen Zuhause. Wann hat sie denn all das Wissen über ihre Mutter und den Vater erworben?
    Da frage ich mich unwillkürlich, wieviel an diesem Buch Realität und wieviel Fiktion ist. Ich stelle mir vor, dass die Autorin zwar ein Gerüst hatte, ansonsten aber viel Spielraum für ihre Phantasie hatte.



    Seit Beginn der Geschichte schon versuche ich, Anna zu mögen. Es will mir nicht gelingen! Ich gestehe ihr zu, dass der Krieg und die Zeit danach sie verändert haben, wie sie so viele verändert haben, die das erlebten, was Anna durchgemacht hat.


    Die Frage stellte sich auch mir oft, denn Anna wird so beschrieben das sie kaum Mal ein Wort, geschweige denn ganze Sätze von sich gegeben hat. Und auch mit Sabine gab es keine großen Unterhaltungen immer nur ein paar Brocken und dann wird beschrieben, dass die Oma wieder anwesend war oder stehend am Tisch Zeitung gelesen hat. Woher also alles diese detaillierten Informationen.


    Ich finde auch schlimm was Anna erlebt hat, aber das macht sie auch mir nicht sympathisch. Gerade nach all dem Erlebten hätte ich gedacht das sie ihre Töchter mit Liebe überschüttet. Und was tut sie, sie verbietet alles mögliche, nicht mal schwimmen dürfen die Kinder .

    In diesem Abschnitt hat man viel von den familiären Familienverhältnissen erfahren.


    So zum Beispiel wann Friedrich Stein gefangen genommen wurde, wo und wie lange er in Gefangenschaft gewesen ist und wie er zu dem Ring mit dem roten Stein kam. Als Anna ihn zum ersten mal begegnet hat sie Angst, sieht sie doch in Friedrich seinen Augen nur Hätte und Kälte.


    Also das Gespräch von Friedrich und den Wendler fand ich makaber, irgendwie als seien die Beteiligten nicht anwesend. Da ich schon viele Bücher über die Gefangenschaft in Russland gelesen habe, kann ich mir durchaus vorstellen wie es den Menschen ergangen ist und das sie es nach ihrer Freilassung, wenn sie es denn lebend überstanden hatten, nicht leicht hatten um das erlebte zu verarbeiten. Aber Friedrich seine Reaktion, als er erfahren hat, dass seine Frau tot ist, fand ich erschreckend. Haben ihn doch gerade die Gedanken an Alma überleben lassen.


    Auch wie die Szene beschrieben wurde als er mit seiner Alma in der Küche war....er will sie erwürgen und sie zückt das Messer....was für eine Beziehung? Aber es heißt ja das Friedrich sehr grob sein könnte.


    Das Verhalten von Anna gibt mir immer noch Rätsel auf, man ahnt das Friedrich ihr schlimmes angetan haben muss, aber nach allem was ich so lese, frage ich mich warum sie sich nicht haben scheiden lassen. Sicher, es war nicht gerade üblich, aber so ein Leben führen ist auch nicht die Lösung gewesen.


    Diese Kälte von Anna ihren Kindern gegenüber oder als sie nicht gleich einen Notarzt gerufen hat, zeigt mir deutlich wie die beiden zueinander standen.
    Auch als die Beerdigung vorbei war, dass Sabines Oma gleich sämtliche Habseligkeiten von Friedrich auf einem Haufen aufstapelt und anschließend verbrennt, das kam mir wie eine Befreiung für Anna vor..... wirklich unglaublich sie muss sehr gelitten haben.
    Es steht ja geschrieben " Oma weint nicht um Friedrich, sie kannte ihn anders"
    Trotz alledem verstehe ich immer noch nicht warum sie ihre Töchter nicht lieben konnte.


    Auch das es unter den Töchtern keine Harmonie gab wundert mich, ich hätte gedacht, dass gerade das Verhalten der Mutter die drei zusammen geschweißt hätte.


    Dann stellt sich die Frage warum haben alle drei diese fürchterlichen Albträume, das ist ja grausam von so etwas geplagt zu werden. Und warum betritt keiner im Haus gern den Dachboden, sind dort schlimme Dinge geschehen oder warum, ist er einfach nur gruselig?


    Schon komisch das ausgerechnet Monika, die älteste der drei Töchter, genau das gleich macht wie ihre Mutter. Die Sache mit dem Mann und die drei Kinder und auch sie ist in Kosakenberg geblieben. Als wenn Monika das Leben ihrer Mutter weiter-führt.


    Nun ist Sabine , nach dem die Mutter gedrängt hat, wieder in Kosakenberg und sie rückt nicht mit der Sprache raus was sie eigentlich von Sabine will. Irgendwas hat sie ihr gesagt, es muss so schlimm sein, dass Sabine nie wieder an das Grab des Opas gehen will.


    Fragen über Fragen spuken mir im Kopf, ich finde Sabines Geschichte sehr berührend, das muss nicht leicht für sie gewesen sein sie zur Papier zu bringen.


    Mir kommt Anna auch so vor als wenn sie oftmals überhaupt nicht anwesend ist, nur ihr Körper. Ich denke das es ein Art Schutzfunktion ist. Vielleicht hat sie es aus dem Grund nicht geschafft sich um ihre Töchter zu kümmern oder überhaupt irgendwelche Emotionen zu zeigen.


    Das der Friedrich so liebevoll gewesen ist, ist für mich irgendwie unvorstellbar. War es eine Wiedergutmachung für das was er vielleicht seiner Frau angetan hat?


    Das was Anna erleben musste hat sie geprägt und aus ihr gemacht, wie sie dann war. Das fröhliche Mädchen ist verloren gegangen als ihr Vater abgeholt wurde. Ich finde das so traurig, was diese schlimme Zeit aus den Menschen gemacht hat, voll traumatisiert. Ich kann verstehen das es vielen schwer gefallen ist ins Leben zurück zu finden.

    Hallo in die Runde, ich versuche es jetzt mal mit dem Handy, hoffe der Empfang bleibt bestehen.



    Ich muss gestehen, das mir der Schreibstil ein wenig zu schaffen gemacht hat, obwohl ich die Vergangenheit der Protagonisten sehr spannend fand und ich viele Parallelen zu meinen Großeltern und meiner Mutter ziehen konnte, die aus dem Sudetenland fliehen mussten.


    Die Erinnerungen von Sabine an ihren Opa sind sehr deutlich und haben mich beeindruckt. Es scheint das er sehr liebevoll mit Sabine umgegangen ist.
    Es wird aber jetzt schon deutlich, dass die Ehe der Großeltern mehr als aussergewöhnlich gewesen sein muss. Die Oma schläft angezogen, sogar mit Kopftuch auf dem Sofa. Auch das Verhalten der Oma ist alles andere als normal. Sicher werden wir noch erfahren warum es so ist.
    Die Flucht von Anna, ihrer Stiefmutter und ihren Stiefbrüdern hat mich sehr mitgenommen. Ständig vom Angst und Hunger geplagt zu sein können wir uns heute gar nicht mehr vorstellen.
    Grausam fand ich wozu Hedwig im Stande gewesen ist, als sie den Hund erschlagen hat. Wer weiß was die Russen mit ihr gemacht haben, ich vermute schlimmes.


    Wilhelm als Bagnhofsvorsteher hat ein schweres Los als sein Bahnhof praktisch als Haupstation für die Güterwagons der Gefangenen wird. Er wusste was es bedeuten wird wenn das einmal ans Tageslicht kommt. Und als dann auch noch Anna um die Wagons rum gegangen ist habe ich geglaubt das sie erwischt wird. Zum Glück hat ihr Vater sie noch rechtzeitig dort weggeholt.


    Aber nur in diesem Abschnitt hat Anna leider schon viel zu viel für so ein kurzes Leben erleben und erleiden müssen.


    Bin gespannt wie es weiter geht.

    Aber Du kennst die Abschnittseinteilung doch noch gar nicht! :belehrerin: :zwinker:


    Sorry, ich kann damit noch nicht dienen, denn bei mir ist das Buch noch nicht angekommen. Also entweder jemand macht einen Vorschlag (wenn das mit den 256 Seiten stimmt, fände ich drei oder vier Abschnitte gut, je nach Einteilung des Buches) oder aber wir gedulden uns noch ein bisschen, bis alle die Bücher haben. Was meint Ihr?


    Liebe Grüße
    Tabea


    Hallo Tabea, ja das stimmt. Ich hab dann doch noch nicht angefangen :smile: , das ist mir nämlich auch eingefallen.


    LG
    Kerstin