Huhu,
Im Nachhinein ist mir noch etwas eingefallen, was ich vergaß zu erwähnen. Das Konzept der PerSol-Kette kleine Themeninseln zu entwerfen, wo man völlig abgeschottet ist, gefällt mir persönlich sehr gut. Gibt es so etwas in der Art wirklich oder ist das frei erfunden?
Andererseits wird gerade in diesem Buch sehr gut dargestellt, dass solche Vorhaben sehr oft zu Lasten des Umweltschutzes realisiert werden. Auch der Zwiespalt zwischen der Verarmung der Bevölkerung und Kultur und der gleichzeitigen Abhängigkeit vom Geld in der Tourismuswirtschaft ist beklemmend. Bei meinem nächsten Urlaub werde ich sicher daran denken müssen. Als Tourist ist es einem selbst oft leider egal, was mit der lokalen Bevölkerung ist, wie ich schon oft feststellen musste. Wie auch schon oben erwähnt, würde ich solch ein Angebot höchstwahrscheinlich auch nutzen ohne mir bewusst zu sein, welche Konsequenzen, dass für die Umwelt und die Bevölkerung hatte. Insofern kann ich die Maßnahmen der Umweltschützer bis zu einem gewissen Grade sogar verstehen, anders kann man sich oft kein Gehör verschaffen, auch wenn ich diese Maßnahmen absolut nicht gutheißen kann.
Eine Frage noch:
Irgendwie waren mir die Motive des Anführers von Mundo Verde nicht ganz klar. Sicher war er ein Fanatiker, der überall auf der Welt anscheinend schon mit ungewöhnlichen Maßnahmen Umweltthemen zur Sprache gebracht hat und dafür gekämpft hat, aber irgendwie hätte ich mir auch hier mehr Hintergrundwissen gewünscht. Wenn jemand so weit geht, dann muss es dafür doch Gründe geben, irgendwelche Ereignisse in der Vergangenheit oder so. Ist mir da was entgangen?
Beim näheren Nachdenken ist mir eben wie auch oben schon erwähnt aufgefallen, dass es eigentlich von allen Figuren keine genaueren Hintergründe gibt, die ihre Motive erklären würden. Sicher ist das nicht unbedingt nötig, aber ich bin einfach ein Typ, der gerne in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten einsteigt und deswegen habe ich eine Vorliebe für genaue Charakterbetrachtungen und die Erleuchtung dunkler Punkte in der Vergangenheit.
Aber noch einmal: Von der Handlung her ist der Roman absolut spannend und wirklich gut aufgezogen, wie ich auch schon vorher erwähnt habe, hat mir die „Schnitzeljagd“ gefallen, also dass man die Zusammenhänge und Informationen nur häppchenweise präsentiert bekommt. Vor allem, dass man teilweise sogar länger im Dunkeln tappt als die Hauptperson. Und alle Kleinigkeiten, die einem aufgefallen sind, spielen dann bei der Auflösung eine Rolle. Dadurch lässt sich der Roman auch recht flott lesen, wenn man endlich mal dazu kommt sich ein paar Stunden dafür frei zu schaufeln.
So das wars. Teilt irgendwer meine Meinung oder sieht es jemand anders (nimue)?
Meralia
P.S. was ist denn mit den anderen?