Beiträge von Doscho

    Eines habe ich noch vergessen: wie Anna auf den Hund eingewirkt hat und ihn dazu gebracht hat, in den Zwinger zurückzukehren, war ganz stark. Sie ist ja eine richtige Hundeflüsterin. Vielleicht kann ihr das ein paar Vorteile bringen.

    Ich hoffe mal auch, dass Jean das auch erkennt und sie vielleicht aus der Fuchtel von Ursel befreit.


    Jetzt drängt die Zeit eh schon und ausgerechnet dann stürzt er so unglücklich. Und dann entgeht er knapp einem Blitzschlag - viel schlimmer kann es eigentlich doch nicht mehr kommen.

    Da kennst Du Ralf Dorweiler schlecht. :D


    Ohje - geht Ralf oft nicht zimperlich mit seinen Charakteren um?


    Vielleicht wird Seyfried ja auch eine Art Hiob und alles geht besser aus, als er erwartet hat und er findet seinen Frieden mit Gott. Ich hoffe es einfach mal :)


    Immer wieder wird das Geheimnis angedeutet und immer wieder habe ich gedacht: Ja? Ja? Ja....?? Aber dann kam doch nichts.

    Ich merk schon, Ralf kann gut Spannung aufbauen, um Leser und Leserinnen eiskalt abzuwürgen :D So muss das aber auch sein. Genauso, als Elsbeth Anna aus ihrer Zelle irgendwas gesagt hat und das Gestrüpp weggezogen wurde... sicher war das etwas Wichtiges.



    Ich bin übrigens auch sehr von Anna angetan, momentan ist sie sogar mein liebster Charakter, wirklich ein starkes Mädchen, das schnell lernt, erwachsen zu sein :) Ursel mag ich aber aktuell (noch) nicht. Vielleicht kommt da noch was im Verlaufe des Abschnitts, wer mich von den Leserunden her kennt, weiß ja, dass sich meine Meinungen zu Charakteren manchmal sehr schnell ändern können ;)

    Dann mal mein Eindruck bis einschließlich Kapitel 7:


    Oh, jetzt haben wir einen Zeitcounter bei jedem Kapitel - das unterstreicht nach die Dramatik. Ich fühle mich irgendwie an Zelda: Majoras Mask erinnert, das das in einer ähnlichen Art und Weise macht. Schöne Idee!

    Seyfried tritt nun also seine Reise an. Ich mag die einfache Beschreibung der Reise, die trotz diverser Ereignisse recht ruhig und detailliert beschrieben wird, ohne allzu viel direkte Rede zu haben, das ist ein wirklich angenehmer Schreibstil!

    Zugegeben, ich bin auch bei Weitem nicht der gläubigste Mensch, aber davon abgesehen kann ich es Siegfried auch nicht übel nehmen, dass er mehrfach Gott verflucht, er hat eben auch wirklich Pech... Das Zitat finde ich, passt da ganz gut:


    Zitat

    Gebete um gütige Hilfe fanden im Himmel ebenso wenig Gehör wie ein Furz im Sturm (Buch S.91)


    Ich meine, ist ja nicht ganz von der Hand zu weißen :D


    Schön auch, wie sich dann gleich die Handlung aufteilt und man auch was von den Kindern und Elsbeth erfährt. Irgendwie ist es ironisch, dass die Kinder gleich am Anfang des Kapitels beten - offenbar hält Seyfried seinen Zorn auf Gott für eine persönliche Sache und lässt seine Kinder nicht danach leben.

    Ursel ist ja auch mal sehr sympatisch... die armen Kinder. Vielleicht muss aber wenigstens Anna keine Küchenarbeit mehr machen, da sie wohl ein Gespür für Hunde hat und so Jean helfen könnte. Die Schoo-Jean-Geschichte fand ich auch witzig - das erinnert mich an Bartfratze bzw. Bartfracé aus Scrubs :D

    Ich fürchte auch mal, Anna wird die Kommunikationsmöglichkeit mit Elsbeth zu oft nutzen und entdeckt werden - ich hab da irgendwie ein schlechtes Gefühl... :-/


    Man hat Elsbeth also einfach in ihre Zelle geworfen? Menschen sind grausam, ehrlich... :cursing: Das Ende des Kapitels mit dem Grund von Enzos Gefangenschaft hat mir wieder einen Schmunzler entlockt - ich mag die ironischen Momente des Buches, die lockern die ganze Dramatik etwas auf.

    Überhaupt. Von wem war das edle Fräulein denn schwanger? Ich lasse mal meine Phantasie spielen. Vielleicht von dem garstigen Ritter, der ihr Gewalt angetan hat - oder sie zumindest dazu überredet hat.


    Du meinst Theobald? Also entweder hätte er dann auf dem Prozess emotionaler reagieren sollen - selbst Gottfried hat ja geweint - oder er ist wirklich ein abgebrühter Fuchs. Ich hoffe es mal nicht...


    Stimmt, das hatte ich jetzt ganz vergessen, aufzugreifen. Irgendetwas sehr Schlimmes muss in den früheren Jahren geschehen sein, dass seinen Glauben an Gott derart erschüttert hat.


    Ich schätze mal, dass kommt dann beim Aufeinandertreffen mit der strenggläubigen Hildegard raus und sorgt so für einen Konflikt...

    So, Kapitel 3 und 4 ist auch gelesen.


    Das Zwiegespräch zwischen Seyfried und Theobald war - trotz dem Ernst der Lage - auch irgendwo witzig. Vor allem die Stelle mit den mehreren Arbeitsschritten - da merkt man mal, dass das, wenn es um etwas komplexere Prozesse geht, eine absolute Nullaussage ist :D

    Und zu allem Pech verrät sich Fronika noch selbst und überlebt nicht :(

    Zum Prozess wurde ja schon einiges gesagt und auch ich finde ihn übel, wenn auch erwartbar. Inquisitionsgerichte haben sich echt alles so hingebogen, wie es ihnen gepasst hat. Ich bin auch auf das Treffen zwischen Seyfried und Hildegard gespannt, bislang macht Hildegard nicht unbedingt den Eindruck, als würde sie einem dahergelaufenen Zeidler überhaupt zuhören - schwierige Situation :-/


    Nach dem ersten Eindruck gefällt mir das Buch wirklich sehr gut. Es hat Elemente, die - zumindest für mich - altbekannt sind, aber gerade durch die Zeidler-/Bienenthematik hat es auch etwas für mich unverbrauchtes und Frisches :)

    Im Prolog lernen wir schon mal Hildegard von Bingen kennen. Eine strenge gläubige Frau. Ich würde mal sagen integer und sehr klug.


    Ich hatte tatsächlich während meines (Philosophie-)Studiums mit ihr zu tun und war erstmal erstaunt, dass sie ganz offensichtlich mehr war, als nur die "Kräutertante", die mit ihren Schriften die Heilkunde massiv vorangetrieben hat. Es gibt eben auch philosophische Schriften von ihr, die aber meiner Meinung nach wirklich sehr schwer zu lesen sind. Es ist alles religiös überhöht und wirkt sehr chiffrenhaft. Hildegard hat ja wirklich geglaubt, Gott spricht zu ihr und sie schreibt nicht etwa ihre eigenen Gedanken nieder, sondern das Wort Gottes fließt quasi aus ihr.


    Ich würde dir also mit der Einschätzung recht geben - eine wirklich interessante Persönlichkeit.


    (Zeidler - schon mal gehört, aber selber noch nie angewendet den Begriff. :) )


    Da auch mal die wahrscheinlich dumme Frage an Ralf: Was ist der Unterschied zwischen einem Zeidler und einem Imker?


    Meine Interpretation nach dem, was ich gelesen habe: Der Imker macht das heutzutage kontrollierter und hat eben in den Boxen sein Volk bzw. mehrere Völker. Das macht ein Zeidler eben nicht, der geht einfach, wie es im Buch ist, in den Wald und holt sich den Honig aus dem natürlichen Lebensraum der Bienen.


    Was toll ist, denn Bienen sind wichtig und man weiß ja wie es gerade um Bienen steht. Ich verstehe Menschen nicht, die einfach so auf eine Biene draufpatschen und sie so töten. Ich verstehe, wenn man Angst hat, aber hm...


    Ich mag Bienen auch und finde sie wirklich faszinierend. Auch beispielsweise Spinnen, viele fangen da das Schreien ein, ich würde eher davor stehen und mir am Liebsten in aller Ruhe anschauen, wie die so ihre Netze spinnt :D

    Einzige mir bewusste Ausnahme: Wespen. Die wiederum kann ich einfach nicht ausstehen. Nicht, dass ich sie töten würde, aber ich habe sie einfach nicht gerne um mich rum.


    Übrigens wusste ich nicht, dass derartige Anatomie-Bücher wie Elsbeth eines besitzt, damals schon existierten. Falls dem so ist? Waren sie annähernd so detailliert wie die heutigen?


    Puuh, mal kurz mein Wissen aus dem Studium zusammengeklaubt...

    Soweit ich weiß, gab es "sinnvolle" Anatomie erst mit Leonardo da Vinci, also erst grob mit Ausgang des Mittelalters bzw. Beginn der Frühen Neuzeit. Da gab es auch zum ersten Mal Sektionen, die nicht nur für Studenten waren (da Vinci soll ja angeblich für seine Studien illegal Leichen seziert haben) also wusste man wenigstens, wo was lag.
    Anders als im Mittelalter. Also ja, soweit ich weiß, waren die schon einigermaßen detailliert, über die größeren/wichtigen Organe wusste man schon Bescheid. Es kann dir halt beispielsweise passieren, dass du einen einzigen Darm hast und der liegt dann um das Herz, das natürlich in der Mitte des menschlichen Körpers liegt, herum :D


    Beim Prolog musste ich bei der Erwähnung von Rupertsberg direkt an den guten Wein von dort denken ^^ Interessant, dass dort auch schon im 12. Jahrhundert Weinanbau betrieben wurde, aber der Weinbau ist ja eh schon sehr alt.


    Hat was :D Rupertsberg speziell sagt mir jetzt nichts, aber das ist ja die Region Rheinhessen - da sagt man ja, das wäre eine gute Weingegend.

    Hallo Leute, hallo auch an Ralf, danke für das Begleiten dieser Leserunde :)


    Auch wenn das hier meine erste Runde im großen Forum ist, meine Gewohnheit der Leserunden bleibt: Ich teile mir die Abschnitte wieder in zwei Teile ein :D


    Die Aufmachung des Buches ist wirklich sehr schön! Mit Karten kriegt man mich eh immer und auch die Kapitelanfänge mit den Bienen und Zitaten gefallen mir. Ein Personenverzeichnis ist auch immer eine schöne Sache.


    Der Prolog gefällt mir schon mal. Adelheyd wirkt etwas verträumt und hat wohl noch einiges zu lernen, Seburga und Hildegard wirken streng, aber nicht unfreundlich, im Kloster braucht's eben etwas Disziplin. Volmar ist bei mir vom ersten Eindruck her "Gemütlicher Kumpel-Typ", ich schätze, mit dem wird sich Adelheyd gut verstehen. Auf ihr Geheimnis bin ich auch gespannt.

    Reine Interessensfrage, weil mich Bienen irgendwo auch faszinieren: Kann eine Biene in Isolation überhaupt überleben? Und würde beispielsweise die freigelassene Biene wieder zu ihrem Volk finden oder könnte sich zur Not auch einem neuen anschließen? Ich habe mal gehört, bei Ameisen wäre es zumindest problematisch, daher die Frage.


    Schön, wie man im zweiten Kapitel mehr über die Zeidlerarbeit erfährt, sehr interessant! Ist das Bienenlied selbst ausgedacht, Ralf, oder beruht es auf einem Lied?

    Hui und gleich mal Action, Hut ab auch vor Taras Verteidigungsarbeit - auch wenn das gegen einen Bär offensichtlich recht nutzlos ist. Ich hoffe, ihr passiert nichts und Seyfried irrt sich, dass sie tot ist. Die Arme! ;(

    Es ist ja dann wohl stark anzunehmen, dass Fronika das Mädchen ist, dass von Elsbeth versorgt wird. Ich hoffe mal, dass das gut ausgeht, Theobald traue ich nicht wirklich über dem Weg, auch wenn Seyfried mit dem Augenspruch wohl zielsicher ins größte Fettnäpfchen hineingetreten ist, das da war...

    Arrick Aargrefe lebt mit einer Siedlerkolonne abgeschieden in Vulgata. Als die Herrschaft des Patriarchen Kantur Gotha überwunden ist, bekommt er ein Asylgesuch der Galchinen. Können diese friedlich mit den Terranern zusammenleben?


    „Die Siedler von Vulgata“ ist ein in jeder Hinsicht ungewöhnliches Buch von Titus Müller. Da ist zunächst einmal die Tatsache, dass es von seinem sonst üblichen Kanon der historischen Romane abweicht. Denn es handelt sich ursprünglich um einen Perry Rhodan-Heftroman (Nummer 2319) der in überarbeiteter Form als Buch erschienen ist.

    Doch man braucht wenig bis gar kein Hintergrundwissen bei diesem Buch. Ich habe davor noch nie Berührungen mit dem Perry Rhodan-Universum gehabt und kam prima zurecht. Das liegt wohl auch daran, dass Müller viele Dinge – nicht zuletzt die Rasse der Galchinen – speziell für diesen Roman entworfen hat.

    Und auch sonst kann das Buch überzeugen. Zwar ist das Buch stark von einem christlichen bzw. biblischen Hintergrund durchzogen, dennoch wirkt das Werk keineswegs missionarisch, es zeigt eher an Beispielen, was passiert, wenn man dem biblischen Grundsatz folgt, aber auch sehr deutlich, was passiert, wenn man es lässt. In dem Zusammenhang möchte ich Murielle erwähnen, die Ehefrau des Protagonisten Arrick, die eine sehr schöne Charakterentwicklung durchmacht und, wohl ohne es zu wollen und besonders religiös zu sein, christlicher handelt als ihr Mann.


    „Die Siedler von Vulgata“ ist ein toller Roman, auch wenn es wohl einige Punkte geben könnte, bei denen er zunächst für Skepsis sorgen wird. Wer aber bei Science Fiction-Settings nicht zusammenzuckt und christlichen Themen ganz ohne missionarischem Hintergedanken wenigstens ein bisschen was abgewinnen kann, kann hier Titus Müller mal von einer etwas anderen Seite erleben.


    5ratten

    :tipp:

    Die Blutgesegneten Lizanne Lethridge und Claydon Torcreek suchen weiterhin den legendären Weissen Drachen und erleben dabei so einige Abenteuer. Doch ihr Gegner ist nicht untätig und baut sich seine eigene Drachenarmee auf...


    „Das Heer des Weissen Drachen“ macht genau da weiter, wo sein Vorgänger aufhörte. Erneut wird eine komplexe, spannende Fantasygeschichte erzählt, die aus mehreren parallelen Handlungssträngen besteht. Neben den drei bekannten Protagonisten aus dem ersten Teil gesellt sich noch Sirus hinzu, der – aus der Sicht eines Verderbten – auch die böse Perspektive wiedergibt. Ein weiterer spannender Zusatz!

    Zudem hatte ich den Eindruck, leichter in das Geschehen hineingekommen zu sein als noch bei „Das Erwachen des Feuers“, was aber wohl hauptsächlich mal daran liegt, dass ich mittlerweile an Ryans Erzählweise gewöhnt bin. Dennoch muss ich sagen, dass mir der zweite Band noch einen winzigen Tick besser gefällt als der Erste. Das liegt vor allem am genialen zweiten der drei Buchteile, der wirklich Abenteuer- und Erkundungsfantasy vom Allerfeinsten ist.

    Leider driftete das Buch gegen Ende wieder in den militärischen Duktus ab, von dem ich schon bei „Das Erwachen des Feuers“ nicht sonderlich angetan war. Klar bereitet man sich wohl auf das Endszenario vor, was vermutlich im dritten Band folgen wird, dennoch gefallen mir die Schlachtszenarien trotz spannender Erzählweise weiterhin nicht.


    So kann ich, kurz gesagt, über „Das Heer des Weissen Drachen“ dasselbe sagen wie über den Vorgänger. Wer gut konzipierte Fantasy mag, sollte sich diese Reihe mal zu Gemüte führen!


    4ratten

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    Kappadokien im neunten Jahrhundert nach Christus. Aus Angst vor den Arabern ziehen sich die Christen in unterirdische Städte zurück. Auch Savina lebt in einer dieser Städte. Als Arif ihr zufällig bei einem Streifzug begegnet, verlieben sich die beiden ineinander und der Konflikt zwischen Christen und Moslems wird auf eine besondere Probe gestellt.


    „Der Kuss des Feindes“ ist ein typischer Titus Müller-Roman. Mal wieder spielt Religion und die Frage nach dem „besten“ Glauben die entscheidende Rolle. Hier wird dies im Konflikt zwischen Muslimen und Christen besonders deutlich. Schön ist auch, dass Müller auch unabhängig von den beiden Protagonisten Arif und Savina Charaktere eingebaut hat, die etwas progressiver denken und das scheinbare Gesetz, dass die andere Religion ja die falsche ist und daher bekämpft werden darf – ja, muss! – hinterfragen.

    Einziger Kritikpunkt bildet bei mir die Aufmachung des Buches. Titel, Cover und Klappentext lassen einen eher seichten Liebesroman vermuten. Dem ist mitnichten so. Klar geht es auch um die zarte Liebe zwischen Arif und Savina, diese bildet aber lediglich den Aufhänger und das Grundgerüst des Romans. Das Drumherum, sprich, der Konflikt zwischen Muslimen und Christen, scheint mir hier das zentralere Thema zu sein.


    „Der Kuss des Feindes“ ist – auch gerade in der heutigen Zeit – trotz der ernsten Thematik für mich ein Wohlfühlroman gewesen. Müller spielt hier nicht den Moralapostel mit erhobenem Zeigefinger, sondern lässt die Charaktere ihre ganz eigene Geschichte erzählen. Eine Geschichte des Miteinanders in Zeiten des Gegeneinanders.


    4ratten

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    Pennsylvania in den 1960er Jahren: Der junge Danny Shapiro beobachtet zufällig, wie in einer Nacht neben ihm ein UFO vom Himmel fällt. Dieses Ereignis verändert für ihn alles und er begibt sich auf eine Reise zwischen Realität und Fiktion...


    So zumindest die Theorie. Die Praxis ist – das muss ich leider in aller Deutlichkeit sagen – eines der verwirrendsten und vor allem schlechtesten Bücher, die ich je gelesen habe.

    Hier kann man sogar schon mit dem Schreibstil anfangen. Manchmal ist dieser sogar entfernt poetisch oder wenigstens gar nicht mal so schlecht. Manchmal jedoch überschreitet er die Grenze des Unerträglichen. Besonders schlimm war für mich der fünfte der insgesamt neun Teile, der von „Er sagte...“ bzw. „Sie sagte..“-Sätzen nur so gespickt ist. Ohne groß spoilern zu wollen: In diesem Teil erzählt eine der Protagonistinnen – Rochelle – eine Geschichte. Diese Protagonistin ist jedoch im Teenageralter, sollte David Halperin also versucht haben, hier bewusst einen kindlichen Stil zu gebrauchen, täte er das erstens sonst nirgendwo im Roman und es wäre ihm zweitens gründlich misslungen.

    Denn sonst waren die drei Hauptcharaktere – neben Danny und Rochelle wäre da noch Julian – in meinen Augen eins: Realitätsferne Klugscheißer. Vor allem Julians grenzenlose Arroganz und Selbstgefälligkeit waren ein weiterer Punkt, der für mich hart an der Grenze des Aushaltbaren war.

    Am Schlimmsten war für mich jedoch die Handlung. Ich sehe mich nicht dazu imstande, irgendjemandem zu erklären, worum es in „Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel“ überhaupt geht. Scheinbar völlig willkürlich werden Zeitsprünge, Traum, Fiktion und Realität vermischt. Das Ergebnis wirkt auf mich, als hätte man aus zehn verschiedenen Büchern zufällige Sätze genommen und direkt hintereinandergeschrieben. Es klingt fast zynisch, aber man muss das Buch gelesen haben, um zu verstehen, wie kunterbunt zusammengewürfelt das Ganze wirkt.


    Wer mir jetzt vorhalten will, dass ich das Buch „nur nicht verstanden hätte“ – ja, das stimmt. Darauf bin ich zwar nicht stolz, ich bin aber auch ganz gewiss nicht erpicht darauf, vielleicht in einem zweiten Durchgang mehr zu verstehen, zumal ich bezweifle, dass mir das jemals gelingen wird.


    1ratten

    :flop:

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    Nach einem Infarkt gibt Joel Edlund seine demenzkranke Mutter Monika in das Pflegeheim Nebelfenn ab. Doch daraufhin häufen sich merkwürdige Vorkommnisse: Monika geht es immer schlechter und zudem scheint sie Dinge zu wissen, die sie eigentlich gar nicht wissen kann.


    Vom Verlag Fischer Tor hochtrabend als „schwedischer Stephen King“ angepriesen war ich gespannt auf dieses Buch von Mats Strandberg. Heraus gekommen ist bei „Das Heim“ jedoch ein in jeglichen Belangen durchschnittlicher Psychothriller mit einem Schuss Horror, der mich an einigen Punkten stark gestört hat.

    Zunächst einmal ist Strandbergs Schreibstil äußerst anstrengend. Es wird nämlich ausnahmslos im Präsens und zudem meist in kurzen, knappen Hauptsätzen geschrieben. Das war für mich stark gewöhnungsbedürftig und ich empfehle allein deswegen schon vorheriges Probelesen.

    Die Handlung entwickelt sich außerdem sehr zögerlich und beschäftigt sich sehr ausführlich mit dem früheren Leben Joels und seiner Beziehung zur Protagonistin Nina, welche zudem Pflegekraft im Nebelfenn ist. Das nimmt dem Thriller einiges an Fahrt, sodass die Grenze zur Belanglosigkeit zwar gefährlich nahekommt, aber dennoch nicht überschritten wird. Erst in der zweiten Hälfte wird der Roman packender und spannender. Dennoch löst sich das Ganze vorhersehbar und ohne größere Wendungen in der Geschichte auf.


    So konnte mich „Das Heim“ nur bedingt überzeugen. Eine brauchbare Handlung, aus der man aber mehr hätte machen können, wird vorrangig durch das lange Aufhalten in Nebenhandlungen und einem nervtötenden Schreibstil zunichte gemacht. Dadurch bleibt das Buch trotz verschwendetem Potential gerade eben noch solider Durchschnitt.


    3ratten

    Im zweiten Band der historischen Reihe von Sabrina Qunaj geht es um die Enkelin von Nesta, der Protagonistin des ersten Bandes: Isabel de Carew. Ihre Zwangsverheiratung mit dem grausamen Sheriff von Pembroke, ihr Kampf um Freiheit und ihre Liebe zu einem Freund aus Kindertagen sind Gegenstand von „Das Blut der Rebellin“.


    Zugegeben: Ich war skeptisch, ob Sabrina Qunaj an den großartigen ersten Teil, „Die Tochter des letzten Königs“ anknüpfen kann. Dennoch muss ich sagen: In weiten Teilen ist ihr das gelungen. Allerdings ist im direkten Vergleich „Das Blut der Rebellin“ als der doch deutlich schwächere Teil anzusehen. Dies liegt zum einen an der Handlung. Denn diese spielt in weiten Teilen während des Walisischen Freiheitskampfes im 12. Jahrhundert, während dem die Waliser gegen die Eroberung durch die Normannen rebellierten. Klar, dass es hier deutlich kriegerischer und militärischer zugeht, was mir jedoch manchmal fast zu viel wurde. Hinzu kommt der allgemein düstere Grundton des Buches, der sich neben seiner kriegerischen Handlung noch im durch und durch bösen und ekelerregenden Charakter des Sheriffs wiederspiegelt. Durch diese beiden Punkte ergibt sich auch kein regelmäßiges auf und ab der Stimmung mehr, welches mir noch im ersten Band so gut gefallen hat. Die Tiefs erschienen mir wesentlich extremer und das Hoch konzentriert sich quasi nur auf eine Person, die dann auch für die meisten Lichtblicke in diesem Roman sorgt.


    So hat mir „Das Blut der Rebellin“ zwar längst nicht so gut gefallen wie „Die Tochter des letzten Königs“, trotzdem ist auch dieser Band durchaus lesenswert und zeigt einen interessanten, wenngleich auch blutigen und düsteren Aspekt der walisischen Geschichte.


    4ratten

    “Die Tochter des letzten Königs” erzählt von Nesta ferch Rhys, etwa im Wechsel vom 11. in das 12. Jahrhundert. Vom Überfall auf ihre Heimat Wales, ihrer Zeit am englischen Hof unter König Henry I., bis zur Verheiratung mit ihrem größten Feind aus der Kindheit...


    Zugegeben, mein erster Eindruck zu diesem Buch war eher geprägt von der Befürchtung, völlig erschlagen zu werden. Denn das etwa 700 Seiten starke Werk beginnt erst mal mit walisischen Ausspracheregeln und einem recht langen Personenverzeichnis.

    Dies wandelte sich dann aber recht schnell in absolute Begeisterung. Sabrina Qunaj beschreibt das Leben der “Helena von Wales”, Nesta ferch Rhys, mit einer solchen Detailverliebtheit, dass es eine wahre Freude ist. Dabei ist ihr Leben von steten Hochs und Tiefs geprägt, Freund und Leid sind hier wirklich dicht beieinander und man erlebt eine wahre Achterbahnfahrt, ohne den Eindruck zu haben, dass die Handlung auch nur im Ansatz abflachen würde. Man ist wirklich sofort in der Handlung drin und wird bis zum Schluss durch Nestas Leben geleitet.


    So habe ich absolut nichts an diesem Buch auszusetzen. Im Gegenteil, ich behaupte, “Die Tochter des letzten Königs” ist ein Roman, den alle Fans des Historischen Romans gelesen haben sollten. Daher von mir, nicht verwunderlich, volle Punktzahl und Kaufempfehlung!


    5ratten

    :tipp:

    Es steht schlecht um die Papiermühle von Anna Pecht – in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges ist es schwer, das Unternehmen aufrecht zu erhalten. Erschwert wird das ganze noch durch die Unternehmungen der von Treists. Doch einer der beiden Brüder scheint sich völlig überraschend auf Annas Seite zu schlagen.


    Andrea Bottlinger, vorrangig eher im Bereich der Science Fiction und Fantasy bekannt, hat sich nun mit „Das Geheimnis der Papiermacherin“ an ihren ersten historischen Roman gewagt. Das Ergebnis ist ein eher lockeres, leicht zu lesendes Buch, das einiges über die Situation der Papiermacher im 17. Jahrhundert verrät und nebenbei noch eine spannende Liebesgeschichte in Petto hat.

    Dabei ist Anna Pecht eine durchaus sympathische Frau mit Prinzipien, die versucht, ihren Betrieb allen Widrigkeiten zum Trotz am Laufen zu halten und dabei auch vor der ein oder anderen illegalen Aktion nicht haltmacht.

    Dem gegenüber steht Johann von Treist. Mit ihm bin ich anfangs nicht wirklich warm geworden, da seine Ansichten und Prinzipien zunächst nicht wirklich klar sind. Doch der Leser kann sich – nahezu synchron mit Anna – mehr und mehr für ihn erwärmen, so dass das Ende des Romans in weiten Punkten nicht wirklich überrascht, aber dennoch schön erzählt ist.


    Wer also nicht die Zeit damit verbringen möchte, groß die historischen Hintergründe nachzuschlagen, dem sei „Das Geheimnis der Papiermacherin“ empfohlen. Ich freue mich schon auf weitere historische Romane von Andrea Bottlinger!


    4ratten

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    Der Priestertochter Alena wird aufgetragen, nach einem geeigneten Menschenopfer für ein Ritual zu suchen. Da kommt ihr der Franke Embricho gerade recht. Doch je mehr sie ihn und die Kultur der Franken kennenlernt, desto mehr zweifelt sie daran, ob er wirklich der Richtige für das Ritual ist...


    Nachdem mir „Die Todgeweihte“ von Titus Müller wirklich sehr gut gefallen hat habe ich mich nun der Priestertochter zugewandt. Und hier haben sich mir leider einige Probleme bereitet.

    Dies beginnt schon am Anfang des Buches, der es mir wirklich schwer machte, das Buch zu verstehen und zu erfassen. Seien es Zeitsprünge, Traumsequenzen oder einfach sehr mystische, fast schon chiffrenhaft wirkende Passagen – ich hatte schlichtweg Mühe, mitzukommen und die Welt des 9. Jahrhunderts zu verstehen.

    Dies klärte sich erst nach ungefähr 150 Seiten, wo die Strukturen klarer wurden und man etwas ausmachte, was ich mittlerweile als Müllers Stil bezeichnen würde: Eine detaillierte Beschreibung der historischen Gegebenheiten, die Frage nach richtigem Glauben, falschem Glauben und Religion im Allgemeinen und hinzu noch eine Liebesgeschichte.

    Letztere ist mein zweiter Problempunkt. Hier stellt sich mir, völlig unverblümt, folgende Frage: Wie um alles in der Welt passen Protagonistin und Protagonist zusammen? Selten habe ich ein Paar erlebt, dass so dermaßen grundverschieden ist, dass eine Liebe zwischen den beiden fast unmöglich erscheint. Selbst eine diplomatischere Bezeichnung, wie etwa „amouröses Verhältnis“ wirkt beschönigend, eher „Zwangsgemeinschaft mit gelegentlichen Ausrutschern“.


    So ist „Die Priestertochter“ zwar kein so gravierender Unterschied, wie ich ihn einst bei Harlan Coben erleben durfte, aber dennoch hat mich dieses Buch nach dem großartigen „Die Todgeweihte“ geerdet. Hier habe ich es definitiv nicht mit dem besten Buch von Titus Müller zu tun, dennoch bleibt nach dem herausfordernden Anfang ein mit Abstrichen solides Buch.


    3ratten

    ThaunasRa – eine Stadt auf dem Grund des Wolkenmeeres, um die sich einige Mythen und Legenden ranken. Dorthin zieht es den Akademiker und Forscher Corren von Dask. Und so stellt er sich kurzerhand sein eigenes Expeditionsteam zusammen, um die Geheimnisse dieser untergegangenen Stätte zu lüften...


    “Der Weltenfinder” bietet typische Fantasykost, wie man sie von Bernd Perplies gewohnt ist. Zwar ist dies der zweite Teil der Wolkenmeer-Reihe (“Der Drachenjäger” ist der erste Band), dennoch können beide Bände unabhängig voneinander gelesen werden. Schön ist hier nämlich, dass man überhaupt keine Vorkenntnisse braucht und quasi sofort in der Welt drin ist. Dennoch sind einige Anspielungen zum Vorgängerband vorhanden und gerade diese Mischung aus alten, aber auch sehr vielen interessanten neuen Charakteren fand ich an diesem Buch toll.


    Einziger Kritikpunkt bietet für mich das Ende, welches man sich wenigstens in Teilen erschließen kann, wenn man aufmerksam der Handlung folgt. Hier fehlte mir der Überraschungsmoment, oft war der offensichtlichste Weg auch der, der gegangen wurde.


    Das trübt aber nur minimal den Lesespaß. Zwar finde ich im Vergleich den Drachenjäger den besseren der beiden Bände, dennoch hat man auch mit “Der Weltenfinder” sehr viel Spaß und eine vergnügliche zweite Reise ins Wolkenmeer.


    4ratten