Weiter geht es in der historischen Reihe von Sabrina Qunaj zur Abwechslung mal mit einem Mann: Maurice de Prendergast. Über seine Ausbildung zum Ritter, seine Heirat mit der Geraldine Elizabeth und seine Reise nach Irland erzählt dieses Buch.
Auch im dritten Teil ihrer historischen Reihe bleibt sich Sabrina Qunaj treu, bringt aber trotzdem einige interessante neue Aspekte mit hinein.
Das beginnt schon beim Protagonisten Maurice de Prendergast. Denn: Er ist einerseits kein Waliser, sondern Flame. Und er ist kein Geraldine, sondern heiratet gewissermaßen in die Dynastie ein. Das bringt eine gewisse Distanz zu den anderen beiden Vorgängerromanen. Diese wird aber dadurch ausgeglichen, dass beiläufig der Walisische Freiheitskampf thematisiert wird, der in “Das Blut der Rebellin” stark im Fokus war. Hier wird die Gegenseite, also die Sicht der Normannen und Flamen eingenommen. Zudem wird zum ersten Mal überhaupt das walisische bzw. britische Gebiet verlassen, denn ein Teil der Handlung spielt in Irland.
Interessant ist auch, dass das Buch auffallend detaillierte Liebesszenen hat, auch vor deutlichen Sexszenen wurde nicht halt gemacht. Sonst kenne ich Sabrina Qunaj da eher zurückhaltender, dazu muss ich sagen, dass ich diesen Stil von ihr gewöhnungsbedürftig finde, aber dennoch nicht gänzlich ablehne.
Sonst bietet sich die Kost, die man auch von den beiden Vorgängern gewohnt ist, eine bunte Mischung aus Kriegen, Liebe und Politik und einem stetigen Wechsel aus Hochs und Tiefs.
Wo steht also “Der Ritter der Könige” bei mir? Ziemlich exakt in der Mitte, es übertrifft für mich das doch recht kriegslastige und düstere “Das Blut der Rebellin”, der erste Band der Reihe, “Die Tochter des letzten Königs”, bleibt aber weiterhin ungeschlagen. Starke 4 Sterne also, die man, je nach Standpunkt, auch als schwache 5 bzw. 4,5 lesen kann.