Beiträge von mondpilz


    Gestört haben mich grammatikalische Fehler wie "Pizzas" und "Taxis", da meinte es der Übersetzer entweder zu gut mit wortgetreuer Übertragung aus dem Englischen oder die Worte sind mittlerweile einfach zu sehr eingedeutscht.


    Mittlerweile sind weder [url=http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,341681,00.html]'Pizzas'[/url] noch 'Taxis' noch grammatikalisch falsch im Deutschen. Ob das gut ist, ist natürlich eine andere Frage.


    lg,


    mondpilz


    PS: 'A Long Way Down' hat mir (als Hörbuch) sehr gut gefallen.

    Hallihallo, hier meine Rezension:


    Inhalt


    'Ich wünsche mir, dass irgendwo jemand auf mich wartet' ist eine Kurzgeschichten-Sammlung, die sich hauptsächlich um das Thema Liebe in jeglicher Form dreht.


    Meine Meinung


    Eigentlich hätte ich schon wissen müssen, was mich erwartet, als ich auf der Buchrückseite ein Zitat von Marie-Claire sah - ein typisches Frauenbuch; genau mein Métier und natürlich wurde meine Vorahnung bestätigt und ich fand es ganz fürchterlich. Die Geschichten sind 'ganz nett', aber m.E. nichts Besonderes. Nichts, was man in der ein oder anderen Form und Variation schon woanders gelesen hatte. Ab und zu versucht sie zu schocken, was ihr jedoch nicht besonders gut gelingt.


    Das Schrecklichste an diesem Buch ist jedoch der Stil! Ich habe noch nicht so ganz begriffen, welchen Sinn es machen soll, für einen Absatz die Perspektive zu wechseln und plötzlich nicht mehr in der 1. Person, sondern in der 3. Person Singular zu schreiben. Auch gelingt es Gavaldas Schreibstil nicht elegant wie Stendhal vom auktorialen Erzähler in den inneren Monolog zu wechseln; diese plötzlichen Veränderungen wirken (zumindest auf mich) nur plump, sinnlos und irritierend.
    Anscheinend ist sie außerdem der Meinung, aus der Sicht eines Mannes auf einmal ihr Vokabular auf 'Scheiße', 'Fresse', 'kotzen', etc. umlegen zu müssen, weil sich das dann hart und sehr männlich anhört. Und überhaupt - wieso heißen all ihre männlichen Personen Pierre?


    Glücklicherweise hat dieses Buch nur ca. 170 Seiten, so dass es wenigstens schnell vorbei war. Was ich daraus gelernt habe: Lass dir niemals wieder Bücher schenken!


    1ratten


    lg,


    mondpilz

    Also ich habe In Swanns Welt mit 18 gelesen und fühlte mich in keinster Weise zu unreif für diese Lektüre. Aber natürlich ist der Prozentsatz der Älteren, die dieses Buch lesen und auch Spaß daran haben, höher als derjeniegen, die noch unter 20 sind.


    Diese Heidenreich wird mir immer unsympathischer...


    lg,


    mondpilz


    "Crazy"
    Der Roman wurde inzwischen in 30 Sprachen übersetzt (mir ist er noch unbekannt).


    Ich denke, du verpasst nichts, wenn du es nicht liest und dich noch ein bisschen an deine Jugend (wie lange auch immer die her sein mag :zwinker:) erinnerst.
    Wer bitte soll denn den Kram auf 30 Sprachen lesen??


    lg,


    mondpilz

    Hallo mambour,


    ich kann dir Rot und Schwarz wirklich nur wärmstens empfehlen, es war auch mein erster Roman von Stendhal. Ich hatte v.a. Angst, mich durchkämpfen zu müssen, da es doch schon über 170 Jahre alt ist, aber das war wirklich trotz des relativ großen Umfangs kein Problem. :breitgrins:


    lg,


    mondpilz

    So, jetzt meine Rezension:

    Inhalt


    Der junge und überaus stolze und hochmütige Zimmermannssohn Julien Sorel kann das Neue Testament auf Latein auswendig und wird deshalb Hauslehrer der Kinder des Bürgermeisters von Verrières, einer fiktiven, kleinen, französischen Provinzstadt. Für ihn ist diese Aufgabe die erste Sprosse einer steilen Karriereleiter. Sein Weg führt ihn weiter über ein Priesterseminar nach Paris, wo er Sekretär des reichen, adligen Marquis de la Mole wird. Um in seiner Laufbahn weiterzukommen, ist ihm kein Mittel zu kaltblütig und zur Erreichung seiner Ziele und zur Wahrung seines immensen Stolzes stürzt er nicht nur seine Mitmenschen, sondern auch sich selbst ins Unglück.

    Mein Meinung


    Ich bin absolut begeistert! Obwohl mir Julien bis jetzt immer noch überaus unsympathisch ist, habe ich bisweilen doch mit ihm und v.a. den anderen Charakteren mitgefühlt und mitgelitten. Die gelegentlichen, sarkastischen Bemerkungen Stendhals über den Charakter Juliens machten mir den Autor noch interessanter, da er selbst Julien nicht unbedingt zu schätzen scheint. Die Sprache wirkte auch mich keinesfalls ungeschliffen, ich persönlich habe jeden Satz genossen. Die über 700 Seiten ließen sich sehr leicht lesen, ich musste mich nie zwingen, das Buch in die Hand zu nehmen, im Gegenteil, eher um es wieder wegzulegen.
    Ich hoffe nur, dass sich mein Liebesleben nie derart kompliziert gestalten wird, wie in diesem Roman beschrieben :zwinker: , ansonsten:


    5ratten


    lg,


    mondpilz

    Ich höre gerade Steppenwolf von Hermann Hesse. Siddhartha fand ich ja ganz schrecklich, aber der Steppenwolf gefällt mir bisher sehr gut. Die wunderbare Lesung mag dazu aber evtl. auch beitragen :zwinker:


    lg,


    mondpilz


    Ich fand es überhaupt nicht oberflächlich verglichen mit der üblichen Ratgeberliteratur.


    Nein, verglichen mit der üblichen Ratgeberliteratur nicht, aber mich persönlich hat eben dieser Mittelweg gestört. Einerseits eben nicht einfach nur simpler Ratgeber, andererseits aber doch die tiefgehenderen Themen nur angekratzt. Das meinte ich mit eben für mich persönlich doch zu oberflächlich. :smile:



    lg,


    mondpilz


    PS: sandhofer & dyke: Danke für den Hinweis, mal sehen, ob ich in nächster Zeit noch ein Buch von Watzlawick in die Hände kriege.

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    Buch24.de

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    Inhalt:


    Paul Watzlawick schreibt hier (wie der Titel schon sagt) eine Anleitung zum Unglücklichsein, gibt eine Untweisung, wie man sich das Leben schwer machen kann und klärt auf, wie wir selbst unserem Glück manchmal im Wege stehen. Ironisch gibt er Tipps, um hypochondrisch, paranoid, pessimistisch und launisch zu werden. Er unterweist den Leser in der Kunst der Schwarzmalerei, im Wie-kann-ich-alles-falsch-verstehen und im Gründe-finden-warum-die-ganze-Welt-gegen-mich-ist.


    Meine Meinung:


    Das Buch ist witzig und bildet einen netten Kontrast zu all den Selbst- und somit Glücksfindungsbüchern, die momentan den Markt überschwemmen. Man kann stellenweise wirklich laut auflachen angesichts der abstrusen Tipps, die Watzlawick einem gibt, wobei er sprachlich immer stilvoll bleibt (meine Meinung) und durch einige literarische Zitate eine gewisse Belesenheit an den Tag legt, die ihn recht sympathisch macht. Mein größtes Problem mit diesem Buch: Es ist zu kurz! Und das meine ich nicht im Sinne von 'Es hat ja nur 132 Seiten', sondern es ist einfach zu oberflächlich für meinen Geschmack. Hin und wieder steigt er in die psychologische Ebene ein, streift sie dann aber doch nur kurz und lässt die Bahauptung ohne Beweisführung nackt stehen. Und ist es doch genau das, was einen an diesem Thema interessiert - gibt es einen psychologischen Grund, warum wir unserem Glück im Weg stehen?
    Die Lektüre waren wirklich amüsante eineinhalb Stunden, aber wiederlesen werde ich es definitiv nicht. Dazu ist es mir - wie gesagt - zu oberflächlich.


    Also von mir


    3ratten , da ich doch sehr viel Spaß hatte :breitgrins:


    lg,


    mondpilz

    @dumbler


    Da hast du selbstverständlich Recht, aber ich wusste damals noch nicht, dass Mann schwul war, oder dass man das annimmt. Das Seltsame ist ja auch nicht, einen hübschen Jungen zu beschreiben, das kommt wahrlich sehr häufig in Büchern vor. Interessanter ist vielmehr, dass es eben aus der Sicht eines anderen Jungen geschieht! Bei Tonio Kröger habe ich mich darüber zwar gewundert, dachte aber eigentlich wie du - komisch, aber muss nichts heißen. Als ich aber den Zauberberg gehört habe (Hörbuch) und genau das wieder beschrieben wurde, kam mir schon der Gedanke, dass Mann irgendwie doch andersrum sein könnte.
    Ich hoffe du weißt, was ich meine, denn ich gehöre weder zu der Gruppe Leser, die schnell über den Autor urteilen, noch derjenigen, die versuchen, gewisse Elemente in einem Text zu finden.


    lg,


    mondpilz


    Wikipedia, erinnert mich an die Interpretation von Tonio Kröger. Da sollen auch homoerotische Zuneigungen von Thomas Mann herauszulesen sein. Dem kann ich jedoch nicht zustimmen.


    Ähm, um ehrlich zu sein, kannte ich diese Interpretation von Tonio Kröger nicht; mag auch daran liegen, dass ich die Lektüre nach 60 Seiten abgebrochen habe, aber ich finde definitiv, dass sogar in diesen 60 Sieten durchaus homoerotische Neigungen des Autors spärbar waren. Durch den Zauberberg wurde dieses Gefühl nur noch verstärkt. Denn ich persönlich finde es doch etwas eigenartig, wenn ein Autor die, man könnte fast sagen, Verliebtheit seiner männlichen, kindlichen Hauptpersonen zu anderen Knaben beschreibt... In diesem Fall fühle ich mich durch Wikipedia eher bestätigt.


    Beim Thiel allerdings... nun ja, wer weiß, vielleicht sind wir alle einfach nur zu blöd :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:


    lg,


    mondpilz

    Ich mochte den Thiel ja nicht besonders; muss wohl am Stil gelegen haben (ich bin kein Fan des Naturalismus) und an der Kürze der Novelle.


    Aber um noch einmal auf die schon angesprochene Triebgebundeheit Thiels an Lene zu sprechen zu kommen (mein Nachwort findet diese Theorie auch emmens wichtig): Ich sehe sie nicht! Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass Thiel Lenes Verhalten nur duldet, weil er sexuell von ihr abhängig ist!
    Ist das denn nun wirklich so gemeint, oder ist das "nur" eine Interpretation?
    Ich hatte beim Lesen eher den Eindruck, dass er 1. ein wenig Angst vor ihr hat und 2. es ihm mehr oder weniger egal ist, weil er 3. denkt, dass eine Frau in einem Haushalt eben nötig sei.
    Diese Triebtheorie kommt mir irgendwie so weit hergeholt her; es klingt für mich so nach einer typischen Deutschlehrermeinung 'das ist eben so'.


    Wie seht ihr das?


    lg,


    mondpilz

    Hallihallo,


    dadurch, dass wir ja schon ab nächsten Montag 2007 schreiben und dadurch auch der SUB-Listenwettbewerb beginnt, habe ich eine Frage zu Rot und Schwarz, das sich u.a. auf meiner Liste befindet. Ich besitze die Winkler Dünndruck-Ausgabe; zur Ausgabe steht da Folgendes: Vollständige Ausgabe, aus dem Französichen, [...]. Das französische Original fußt auf der Erstausgabe von Le Rouge et Le Noir von 1830, ohne die störenden Zusätze und Retuschen von fremder Hand, die in den meisten späteren Ausgaben enthalten sind.


    An alle, die Ausgaben mit Anmerkungen kennnen:
    Sind sie notwendig zum Verständnis? Oder sind sie tatsächlich störend?


    Sonst hole ich mir eventuell noch Materialen, bevor ich mit dem Lesen beginne!


    lg und Danke,


    mondpilz


    Ähh, Mondpilz? Du hast das Buch und seine durch die vorherrschende Grundstimmung rüberkommende Aussage nicht wirklich verstanden, oder? Schau Dir dann doch lieber p.o.r.n.o.heftchen oder "Faces of Death"-Filmchen an, wenn Dich sowas interessiert...


    Sorry, aber... :grmpf:


    Ähh, katzenbob? Was heißt denn hier nicht verstanden?? Und bitte was soll hier heißen 'wenn Dich sowas interessiert'? Nur weil ich andere Sachen erschreckender finde? Weil mich das Buch nicht umgehauen hat? Ich es in erster Linie langweilig fand? Mit 'von Gewaltszene zu Gewaltszene schleppen' meinte ich nur, dass der Rest für mich fast unleserlich war und die Gewalt das einzig Einzigartige an dem Buch war, weshalb es sich doch zu lesen lohnt (natürlich verbunden mit der
    Gesellschaftskritik und der Besschreibung eines kranken Hirns und nicht, weil es Gewalt ist!)




    Mir erschien das Posting von "mondpilz" bloss leider so exemplarisch für eine bestimmte Art von Leser, die das Buch nur wegen seiner Gewaltszenen zur Hand nehmen bzw. bewerten, oder im schlimmsten Falle vielleicht sogar noch für weitaus merkwürdigere Zwecke missbrauchen...


    Ich habe - wie schon geschrieben - das Buch gelesen, weil mir der Film gefallen hat. Punkt. Bestimmt nicht, weil ich mich an Gewaltszenen ergötze! Definiere bitte 'vielleicht sogar noch für weitaus merkwürdigere Zwecke missbrauchen... ' ein bisschen näher?! Ich würde doch ganz gern wissen, mit was genau du mich da beleidigt hast!




    Das mit dem "Meine Meinung - Eure Meinung" üben wir jetzt einfach mal ein paar Tage lang. Dann klappt das schon :elch:



    Oja, ausgezeichnete Idee! Solltest du dir vielleicht zu Herzen nehmen, katzenbob!




    mondpilz

    Ich hatte auch zuerst den Film gesehen und habe daraufhin das Buch gelesen. Ich muss zugeben, ich fand es gar nicht so schlimm, wie es hier meist beschrieben wird. Natürlich war es schockierend, aber ich finde andere Themen viel viel viel brutaler, perverser und abartiger, dass ich mich von solchen Banalitäten wie krankhafter, übersteigerter und im Allgemeinen nicht realistischer Grausamkeit und Gewalt nicht schocken lassen kann. Ja ja, wahrscheinlich die abgebrühte Jugend... :breitgrins:


    Hat jemand den österreichischen Film Hundstage gesehen? Der versteht vielleicht, was ich meine.


    Ich habe mich eigentlich von Gewaltszene zu Gewaltszene geschleppt, da (fast) alles andere in diesem Buch (zumindest für mich) nicht lesenswert und künstlich gestreckt war. (Mit den Klamottenbeschreibungen hat es Ellis "ein bisschen" übertrieben.)
    Nur noch eine Frage zum Ende, das ich nicht mehr wirklich in Erinnerung habe:




    lg,


    mondpilz

    Wow, schockierend, aber toller Artikel.


    Und ich sehe schon die SUB-Listen-Wettbewerbs-Voraussetzungen für 2008: Mind. ein Worstseller.
    Die Literaturschockler kurbeln den Markt an :breitgrins:



    lg,


    mondpilz

    Ich musste es vor kurzem im Rahmen des Deutschunterrichts lesen und fand es schrecklich. Obwohl ich mich gewissermaßen sogar schon gefreut hatte, da meine Deutschlehrerin bemerkt hatte, dass Heinrich viel moderner gewesen sein soll als sein Bruder. Ich fand ihn genauso unlesbar.
    In meiner Vorstellung war der Unrat mein alter, wirklich ekliger Mathelehrer und Rosa Fröhlich erinnerte mich mit ihrem 'bunten Gesicht' immer ein bisschen an Nina Hagen :breitgrins:
    Mich konnte leider weder die Geschichte noch der Stil begeistern, sondern fand es nur langatmig und langweilig. Die ersten 50 Seiten waren die Schlimmsten und erst auf den letzten 50 wurde es einigermaßen interessant und die Handlung kam ein wenig in Schwung, aber das war dann doch zu wenig, als dass es das Buch hätte retten können.
    Von mir also:


    1ratten


    Sollte ich "Naokos Lächeln" beschreiben, müsste ich die Worte Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit in einem Atemzug nennen. Die Geschichte beweist Tiefgang, ohne sich in Schwermut zu verlieren, sie beweist Emotionen, ohne kitschig zu werden. Der rote Faden "Tod" verlässt das Buch nie und von Anfang an wird uns bewusst, dass wir hier einem sehr melancholischen und tragischen Ende entgegensteuern.


    nimue - Klasse! :daumen:
    Schöner hätte man es wohl kaum ausdrücken können!


    Ich mag 'Naokos Lächeln' von allen Murakami-Büchern, die ich bisher gelesen habe, am meisten. Einfach nur schön!


    lg,


    mondpilz