Hallo Ihr Lieben,
nach unserer recht kurzweiligen Leserunde, stelle ich jetzt hier auch mal meine Rezi dazu ein.
Das Buch:
Bernhard Hennen: "Die Husarin"
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Kurzbeschreibung:
Im Jahre 1760 flieht die junge Gabriella Plarenzi aus ihrer unglücklichen Ehe und findet Schutz bei ihrem Onkel, dem Festungskommandanten von Olmütz. Unter den Soldaten lernt sie Schießen und Fechten. Als ihre Anwesenheit ein Skandal zu werden droht, schleicht Gabriella sich davon - in Männerkleidern. Fortan tritt sie als Mann auf und wird im Siebenjährigen Krieg für ihre Tapferkeit geehrt. Doch dann findet ein gemeiner Anschlag auf sie statt - von einem Unbekannten, der offensichtlich weiß, daß sie eine Frau ist.
Eine romantische Abenteuergeschichte, die auf einer wahren Begebenheit beruht.
Meine Meinung:
(kurz bemerkt: Die Kurzbeschreibung von amazon ist ja total falsch! Die haben sogar den Namen von der Hauptfigur falsch benannt. Hab ihn jetzt für diesen Thread ausgebessert! )
Gabriella, die von ihrem Vater wie ein Sohn erzogen wurde, ist mit dem Oberzollmeister Plarenzi verheiratet. Dieser zeigt bald sein wahres Gesicht und will sie dazu zwingen ihm zusammen mit einer Hure Gesellschaft zu leisten. Die Situation eskaliert und Gabriella erschießt in Notwehr ihren Mann. Daraufhin flüchtet sie sich zu ihrem Onkel und hofft in Sicherheit zu sein. Von Anfang an kommen sie und ihr Onkel sich in die Quere, da Gabriella sich nicht in das Bild einer Dame fügen möchte und kann und ihr Onkel mit ihrem ungestümen Wesen nicht zurecht kommt. Als Gabriela droht vor dem Henker zu landen, verkleidet sie sich als Mann, macht Karriere als Soldat und zeichnet sich in den Kämpfen durch besonderen Mut aus.
Angesicht dessen, dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt und vom Inhalt her sich sehr spannend anhört, könnte man davon ausgehen, dass das Buch sich interessant gestaltet. Leider ist mir Gabriella von Anfang total unsympathisch gewesen und ich konnte vieler ihrer Handlungen überhaupt nicht nachvollziehen. Sie machte auf mich einen arroganten und aufbrausenden Eindruck und zeigte oft Reaktionen, die komplett konfus waren und teilweise gar keinen Sinn ergaben. Bis zum Schluss konnte ich nicht wirklich warm mit ihr werden, obwohl zumindest ein Lernprozess erkennbar war, der am Ende noch ein bisschen zum Verständnis der Figur beigetragen hat.
Andere Figuren dafür waren sehr gut gezeichnet und konnten bei mir Sympathiepunkte sammeln. Und wuchsen mir teilweise auch richtig ans Herz.
Die Handlung beginnt spannend, plätschert dann leider über einen großen Zeitraum ziemlich zäh dahin und erst gegen Ende gibt es dann wieder einen Spannungsbogen, der die Geschichte zwar teilweise fragwürdig, aber zur Figur passend enden lässt.
Was mir insgesamt in diesem Buch fehlt, ist eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Charaktere. Vieles wurde mir zu oberflächlich abgehandelt und konnte irgendwie nicht wirklich mein Interesse wecken.
Ein weiteres Problem war, dass teilweise seitenlang Schlachten beschrieben wurden mit verschiedenen Teilnehmern, die dann aber doch gleich bezeichnet wurden und ich als Leser irgendwann nicht mehr wusste, welche Seite jetzt gerade am gewinnen ist und wo sich wer der Hauptfiguren befindet.
Dank der verbundenen Leserunde (Mädels, es hat wirklich Spaß gemacht! ) war das Buch ganz unterhaltsam und die Kommentare es wert, dass ich es bis zum Ende lese!
Leider kann ich dem Buch ansonsten nichts abgewinnen. Dies finde ich sehr schade, weil das Thema doch einiges hergeben würde.
Daher vergebe ich leider nur und eine Ratte nur, weil es zum Glück Charaktere und Stellen gab, die das Buch aufgewertet haben (Schotten sind einfach toll! )
Liebe Grüße
Tammy