Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Klappentext:
Wenn es einem Polarhund gelingt, bei Vollmond in den Himmel zu fliegen und ein Stück vom Mond abzubeißen, sind ihm fortan magische Fähigkeiten geschenkt.
Der junge Rüde Monder hat es geschafft und ist damit einer der wenigen, der alle Tiere verstehen und ihre Gestalt annehmen kann. Voller Neugier und Lebenslust macht er sich auf, die Welt zu erkunden.
Vielleicht hätte ich die Rückseite des Buches vor dem Kauf genauer studieren sollen dann hätte ich mir die Anschaffung vielleicht doch verkniffen.
"Eine spannende, tiefsinnige und zugleich anschauliche Parabel über Natur, Mensch und Tier. Eine wunderbare Lektion zum Themenkreis Lebensvielfalt, Liebe, Tod und Unsterblichkeit" wird ein Rezensent zitiert.
"Tiefsinnige Parabel"? "Wunderbare Lektion?" Das sind Formulierungen, die bei mir ein Alarmsignal auslösen. Ich bin allergisch gegen gewollt tiefsinnige Lehren, die noch dazu gerne im Gewande "uralter Weisheiten naturverbundener Völker" daherkommen. Alarmstufe rot also!
Andererseits kenne und schätze ich Rytchëu und seine mich zutiefst faszinierenden Schilderungen des Lebens am Polarkreis. Hat sich der Rezensent vielleicht doch nur im Ton vergriffen?
Leider nein. Nahezu von Seite Eins an schreit mir das Buch seine Tiefsinnigkeit entgegen; wiederholt seine Lehren solange, bis auch der Döfste sie kapiert hat, und bringt sie dann sicherheitshalber noch einmal an die Leserin. Ätzend!
Dabei hat die Geschichte an sich durchaus Potential. Ich lese gerne Mythen oder Märchen, und gegen eine daraus zu ziehende Lehre habe ich auch nichts, solange es mir als Leserin überlassen bleibt, ob und welche ich daraus ziehen will. Die hier benutzte Holzhammermethode aber kann ich ganz und garnicht ausstehen.
Auch sprachlich hat das Buch seine Macken - unklar ist mir, ob sie Rytchëu selbst oder einer unzulänglichen Übersetzung anzukreiden sind. Der gehobene, poetische Stil, der eigentlich zu einer mythischen Erzählung gut passt, wird jedenfalls allzu oft durch unpassende, modern umgangssprachliche Ausdrücke unterbrochen, und damit die eventuell aufkeimende Atmosphäre effektiv wieder erstickt.
Dass ich dennoch 2 Ratten vergebe, liegt daran, dass ich mich auch dieses Mal der Faszination der arktischen, kargen Natur nicht ganz entziehen konnte. Schade nur, dass Rytchëu diese Geschichte nicht anders erzählt hat, denn hinter ihr konnte ich eine andere Variante dieser Story erahnen, die ich viel lieber gelesen hätte.