Jiang Rong - Der Zorn der Wölfe

Es gibt 35 Antworten in diesem Thema, welches 8.261 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jari.

  • Es überrascht mich etwas, hier noch keinen Thread zum Thema zu finden... :gruebel:


    Inhalt:


    Als Jugendlicher reiste der Chinese Chen Zhen einige Jahre in die Innere Mongolei, um das Leben der Nomaden kennenzulernen. Dabei verfällt er schon bald einer intensiven Leidenschaft: Chen entdeckt die Wölfe.


    Die Wölfe sind ein wichtiger Teil im Gleichgewicht des Graslandes und haben einen hohen Stellenwert im Leben und Glauben der Nomaden. Chen ist fasziniert von dieser Welt und beschäftigt sich intensiv damit. Doch China in den 60ern ist im Aufbruch, viele Chinesen hungern. Da kommt ihnen das Grasland in seiner Pracht und Weite gerade recht...


    Meine Meinung:


    Jiang Rongs Bericht "Der Zorn der Wölfe" ist ein Buch, das aufrüttelt, schockiert und entsetzt. Dennoch gehört es zu jenen Büchern, die man gelesen haben sollte. Vor allem dann, wenn man sich für die Natur und die Umwelt interessiert.


    Nein, "Der Zorn der Wölfe" ist kein Öko-Plädoyer. Davon ist es meilenweit entfernt. Das Buch ist der Bericht über Rongs eigene Zeit in der Inneren Mongolei, versteckt hinter dem Pseudonym "Chen Zhen". Dass die geschilderten Geschehnisse auf wahren Begebenheiten beruhen, macht das Buch umso packender. Und umso schrecklicher. Am Ende habe ich geweint.


    Jedoch kommt es hier nicht zu Ende zum grossen Schock oder zum grossen Show-Down, das Buch ist eine Aneinanderreihung von Ereignissen, die vom Einen zum Anderen führen.


    "Zorn der Wölfe" vereint hochpolitische Themen, Chens Lebensgeschichte und tiefes Verständnis für Mutter Natur.
    Wir erleben China in den 60er Jahren, das Denken der chinesischen Bevölkerung. Vor allem die Führer der Nation und auch der Brigaden hat mich entsetzt. Chen lernt von seinem Alten Freund Bilgee viel über die Natur, das Gleichgewicht im Grasland, und gemeinsam versuchen sie, die Katastrophe aufzuhalten. Doch die Männer wollen nicht hören. Ein einmal gefasster Beschluss lässt sich auch mit Fakten nicht mehr rückgängig machen. Wenn sie von einem als rückständig geltenden Volk hervorgebracht werden, sowieso nicht. Von daher hat sich bis heute nicht viel geändert.


    Rong schreibt in einer lebendigen Sprache, die das unterdessen verschwundene Grasland wieder zum Leben erweckt. Man wird vom Autoren gepackt und in die Geschichte hineingezogen, man kann das Blöken der Schafe förmlich hören. Den Wind auf seiner Haut spüren.
    Und somit auch den Tod der gehetzten Wölfe, der in Fallen verendeten Tiere, die Qualen des Graslandes, das mit jeder Seite mehr abstumpft. Ich wollte die Entscheidungsträger der Chinesen am liebsten am Kragen packen und kräftig durchschütteln.


    Obwohl Chens Erlebnisse weit zurückliegen, verliert das Buch nicht an Aktualität. Eher im Gegenteil. Die Menschen können viel von "Der Zorn der Wölfe" lernen, weshalb ich denke, dass man sich mit dem Titel auseinandersetzen sollte. Auch wenn man sich zuvor weniger mit dem Ökosystem beschäftigt hat. Was Chen von Bilgee über das Grasland lernt, das kann auch auf andere Gebiete unserer Welt angewandt werden.


    Rongs Titel ist für ungeduldige Leser jedoch leider ungeeignet. Es gibt keinen tatsächlichen Höhepunkt und der Autor beschreibt auf fast 700 Seiten ausführlich das Leben der Nomaden. Das harte Dasein auf den Weiden und in den Zelten wird lange und ausführlich beschrieben. Wer solche Beschreibungen nicht mag und rasch das Interesse verliert, wird bald frustriert sein.
    Auch ich musste mich oft durch das Buch kämpfen, bis ich dann auf die Idee kam, den Titel häppchenweise zu lesen. So konnte ich mich mit dem deftigen Inhalt und den Beschreibungen auseinandersetzen, ohne mich überfordert zu fühlen. Doch 40 Seiten pro Tag waren schon genug, um mein Herz zum Rasen oder zum Schmelzen zu bringen.


    Fazit:


    "Der Zorn der Wölfe" von Jiang Rong ist etwas vom Besten, was die zeitgenössische Literatur zu bieten hat. Es ist ein grosses und grossartiges literarisches Meisterwerk, das uns hilft, zu verstehen.


    Man muss Nerven haben, um die Brutalität der Natur zu verstehen. Aber noch mehr Nerven braucht es, um die Bestialität der Menschen mitanzusehen.


    Niemand sollte sich diesen Titel entgehen lassen. Schon gar nicht jene Leute, die dafür kämpfen, dass uns die Natur auch in Zukunft noch erhalten bleibt.


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    5ratten & :tipp:

    //Grösser ist doof//

  • Danke für die schöne Rezi, Jari! :blume:


    Das Buch ist mir allein schon wegen des Covers aufgefallen und ich habe mich öfters gefragt, ob es denn was für mich wäre. Vormerken werde ich es mir jetzt auf jeden Fall, auch wenn mich im Moment die Thematik nicht ganz so anspricht.

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried

  • Danke für deinen Kommentar, Yklamyley :)
    Falls du dir das Buch irgendwann vornimmst, können wir uns vielleicht etwas austauschen :winken:

    //Grösser ist doof//

  • Vielen Dank, Jari, für diese Buchvorstellung! Mir ist das Buch auch immer mal wieder untergekommen, aber Du hast mich jetzt richtig neugierig darauf gemacht. Obwohl ich ein wenig befürchte, dass ich es mit einem Klumpen Wut im Bauch lesen würde ... Das passiert zwar auch, wenn ich von der Unterdrückung von Menschen lese, wirkt sich aber bei Schilderungen über Tiere noch mal anders aus, wahrscheinliche mache ich daher meist einen Bogen um solche Bücher.


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • So wie dir ging es mir auch, Breña. Deshalb lag das Buch wohl auch lange auf dem SUB, aber ich wusste, dass ich das Buch einfach lesen muss. Und so war es dann auch, ich war oftmals so wütend und verzweifelt. Oftmals konnte ich fast gar nicht mehr weiterlesen, aber dennoch denke ich, dass es sich gelohnt hat, das Buch zu lesen. Die Lektüre war wirklich eindrücklich.

    //Grösser ist doof//

  • Seit Jari's Rezi steht dieses Buch auf meiner Wunschliste. Jetzt habe ich es mir endlich bestellt.
    Da ist mir aufgefallen, dass es scheinbar bei einigen anderen auch auf dem SuB liegt.


    Hat denn jemand Lust es in einer Leserunde zu lesen? :leserin:
    Gemeinsam wütet und leidet es sich doch viel besser.

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • Ich habe das Buch vor 3 Tagen begonnen und bin bisher bis Kapitel 5, das sind etwa 100 Seiten, gekommen.
    Es fällt mir etwas schwer in die Geschichte einzutauchen. Das liegt keineswegs an den ungewohnten Namen, sondern vielmehr wie die Geschichte erzählt wird.


    Sie wird aus der Sicht des Studenten Chen Zhen geschildert und spielt Anfang der 1970er Jahre in der Inneren Mongolei. Chen und einige andere Studenten arbeiten als Viehhirten und leben wie die Mongolen in Jurten. Chen ist hellauf begeistert von den Geschichten über die Wölfe, die das Totem der Mongolen sind und die laut Bilgee, seinem mongolischen Ziehvater, für die Mongolen von großer Bedeutung sind und waren. Nicht nur aus ökologischer Sicht, sondern auch aus strategischer. Letzteres ist es, worauf Chen nun meinem Gefühl nach ständig herumreitet. Mit seiner Meinung, dass die Han-Chinesen wie Schafe sind und besser daran täten sich in Wölfe zu verwandeln, mag er sicher recht haben. Aber seine Besessenheit dieses Themas nervt mich etwas (sehr).


    Selbst Bilgee gegenüber bin ich skeptisch. Zwar ist sein Vortrag über das Große und das Kleine Leben einleuchtend, wenn er dann aber auf Chens Aussage, die Gazellen wäre bedauernswert und die Wölfe grausam, die Gazellen angreift, gehen meine Gedanken in eine ganz andere Richtung.


    Genug gemeckert. Nun zu dem was mir gut gefallen hat. Die Filzmattenboote und ihre Handhabung haben mich sehr fasziniert. Diese Arbeit ist sicher enorm anstrengend. Die Einstellung, die zumindest Bilgee zu dieser "Jagd" hat, ist im Einklang mit der Natur. Leider ist bereits zu diesem Zeitpunkt abzusehen, dass seine Einstellung vom Aussterben bedroht ist, und somit auch das herrschende Ökosystem gefährdet ist.


    Herrlich fand ich auch die Geschichte über den Angriff der Wölfe auf die Schafe hinter den Steinmauern. Ob sie nun wahr sein mag oder nicht.
    Die den Kapitel vorangestellten Auszüge aus Geschichtsbüchern zeigen mir, wie wenig ich doch über die Völker und deren Geschichte in dieser Ecke der Welt weiß.

  • Ich habe das Buch auch begonnen und bin bisher bis einschließlich Kapitel 4 gekommen.


    Bisher finde ich es sehr anstrengend zu lesen. Die ganzen Infos über Dschingis Khan, Dynastien, Türküt, Mongolen, Han-Chinesen... Ich bin im Moment noch etwas überfordert, weil ich mich damit noch nie auseinandergesetzt habe.


    Mit Chen Zhen kann ich richtig mitfiebern. Seine Aufregung und sein Wissensdurst sind wirklich ansteckend. Auch Bilgee finde ich sehr interessant. Er ist so der alteingesessene Mongole, von dem man viel lernen kann.



    Selbst Bilgee gegenüber bin ich skeptisch. Zwar ist sein Vortrag über das Große und das Kleine Leben einleuchtend, wenn er dann aber auf Chens Aussage, die Gazellen wäre bedauernswert und die Wölfe grausam, die Gazellen angreift, gehen meine Gedanken in eine ganz andere Richtung.


    Mit Deiner Aussage hast Du wohl recht, daran habe ich beim Lesen gar nicht gedacht.


    Die Filzmattenbotte haben mir auch sehr gut gefallen. Besonders schön war für mich das gemeinsame Essen. Man schuftet zusammen (denn es ist mit Sicherheit sehr anstrengend) und dann - fast schon als Siegesmahlzeit - das gemeinsame Essen.


    Hier hatte ich dann meinen ersten innerlichen Wutausbruch,


    Die Geschichte der "fliegenden Wölfe" hat mir auch sehr gefallen. Da musste ich Schmunzeln :smile:

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.


  • Bisher finde ich es sehr anstrengend zu lesen. Die ganzen Infos über Dschingis Khan, Dynastien, Türküt, Mongolen, Han-Chinesen... Ich bin im Moment noch etwas überfordert, weil ich mich damit noch nie auseinandergesetzt habe.


    Das erging mir auch so. Mit der Zeit habe ich mich aber daran gewöhnt und einige Informationen aufgenommen :smile:



    Mit Deiner Aussage hast Du wohl recht, daran habe ich beim Lesen gar nicht gedacht.


    Es könnte ja sein, dass Bilgee selbst auch nicht daran gedacht hat? Sowas ist menschlich und oft fallen einem manche Details gar nicht auf.


    Dank euch kehre ich langsam wieder ins Buch zurück - wie schön! :smile:

    //Grösser ist doof//

  • So jetzt muss ich mir noch mal eben Luft machen. Ich bin so wütend! :grmpf:
    Sehr viel weiter bin ich bisher nicht gekommen (bis Mitte von Kapitel 6). Das Buch ist wirklich nichts für schwache Nerven.



    Ich kämpfe gerade mit mir, ob ich sowas wirklich lesen möchte... Andererseits bin ich schon an einem Punkt, wo ich nicht mehr aufhören kann. Ich werde jetzt erstmal ein Parallelbuch starten. Denn ich brauche dringend etwas zur Ablenkung.

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • So ging es mir auch, Zara. Ich hatte oft mit den Tränen zu kämpfe und konnte fast nicht weiterlesen. Dennoch hatte mich das Buch so fasziniert, dass ich einfach weiterlesen musste. Aber eine Parallellektüre ist sicherlich keine schlechte Idee, so kann sich das Ganze langsam setzen.

    //Grösser ist doof//

  • Ich stecke noch mitten in Kapitel 6. Mich ermüden diese Gemetzel sehr, aber ich mag auch keine Bücher, in denen seitenweise Kampfgetümmel geschildert wird. Was mich so wütend machte, sind die Beschuldigungen nach dem Massaker an den Pferden. Diese Schuldzuweisungen von den Lagerleitern. Das ist echt zum :kotz: Dass die Wölfe Rache nehmen, ist m. M. n. nur eine Vermenschlichung ihres Antriebs. Sie haben Hunger und fertig! In den Augen der Mongolen mag das wie Rache aussehen, da sie ihnen schließlich die Nahrung gestohlen haben. Also, selber schuld!
    Worüber ich immer noch nachdenke, ist eine Bemerkung in Bezug auf die Pferde. Diese sollte der Kavallerie zur Verfügung gestellt werden, weil die Möglichkeit bestand, dass ein Kriegseintritt bevor stehe. Von welchem Krieg ist hier eigentlich die Rede?


    Manchmal habe ich das Gefühl, ich müsste das Buch in die Ecke knallen, aber dann lese ich doch wieder weiter. Vielleicht ist auch die HC-Ausgabe etwas daran schuld. :schwitz: Ohne Parallellektüre geht es bei mir auch nicht.

  • Leider bin ich nur knapp ein Kapitel weitergekommen. Ich kann mich abends kaum noch auf mein Buch konzentrieren.


    Aber dieses 7. Kapitel fand ich ausgesprochen versöhnend. Bisher war sehr viel die Rede von den Angriffen der Wölfe und ihr Kampfverhalten, das ziemlich breitgetreten wurde, für meinen Geschmack. Hier wird mehr über das Leben, speziell der Schüler, im Grasland erzählt. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Hirten und ihr Arbeitsgerät. Nun wird das Leben dieser Menschen für mich zugänglicher. Es würde mich interessieren, in wie weit sich dieses Leben unterscheidet von jenem vor der Maozeit. Man liest ja oft von Arbeitspunkten, derentwillen man dieses oder jenes macht. Hätte man das zu früherer Zeit auch so gemacht? Die Lagerleitung, die die Anordnungen gibt, scheint ja nicht aus Einheimischen zu bestehen, wenn ich das richtig verstanden habe. Gerade bei der Pferdegeschichte weist Bilgee und ein weiterer diesen Bao dezent auf die richtige Denkweise hin um Batus Verhalten zu erklären.


    Es leuchtet mir ein, dass der Autor über Chen Zhen seine Botschaft an die (Han-)Chinesen weitergeben will, ja, dass es nur über so eine Figur möglich ist, dass zu vermitteln, was er mitteilen möchte. So bekommen wir allerdings das Leben der Mongolen aus zweiter Hand erzählt. Und das ist es, denke ich, was mich manchmal so stört. Was für diese Menschen ganz normal ist, muss Chen immer und immer wieder durchkauen. Ist das chinesische Volk so lethargisch, stur, unzugänglich, ergeben in ihr Leben - oder ist es schlicht die Begeisterung des Autors für die Wölfe?

  • Ich bin nun bis einschließlich Kapitel 11 gekommen und konnte mich emotional etwas herunter fahren.



    Dorji fand ich echt skrupellos. Und ich habe lange nachgedacht, warum mich


    im Vergleich zu anderen Sachen vorher im Buch, so wenig berührt hat. Ich glaube es ist die emotionslose Art von Chen Zhen gewesen. Er hat sich kurz aufgebäumt und sich dann das "Schauspiel" angeschaut. Da kam überhaupt keine Gefühlsregung rüber.


    Jetzt geht es weiter mit einer Treibjagd und das wird für mich wahrscheinlich wieder schwer zu lesen.

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • Momentan stecke ich am Anfang des 9. Kapitels, also das, welches dich so gegen die beiden Schüler aufbrachte. Ich frage mich, was Chen sie dabei denkt. Seine Hunde würden so einen Fremdkörper doch gar nicht akzeptieren, besonders dieser Streuner, den er aufgenommen hat. Er müsste das Tier doch innerhalb seiner Gemeinschaft studieren, um es zu verstehen. Herausgerissen und in fremder Umgebung verhält es sich doch sicher wieder anders.


    Ich bin immer noch erstaunt über die Geschichte von Bayar.

  • Mir erging es wie euch, als ich die Szene mit den Wolfsjungen gelesen hatte. Das kann doch nicht wahr sein! Über sowas kann man wirklich nur den Kopf schütteln.

    //Grösser ist doof//

  • Ich muss noch was anmerken: Mir hat Chen Zhens Verhalten die ganze Nacht keine Ruhe gelassen. Ich werde aus ihm einfach nicht schlau.


    Einerseits liebt er die Wölfe, ist von ihnen fasziniert, möchte sie studieren und sogar einen aufziehen. Andererseits kann er - ohne mit der Wimper zu zucken - bei Wolfstötungen dabei sein. Das verstehe ich einfach nciht. Für mich passt das nicht recht zusammen.

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.


  • Einerseits liebt er die Wölfe, ist von ihnen fasziniert, möchte sie studieren und sogar einen aufziehen. Andererseits kann er - ohne mit der Wimper zu zucken - bei Wolfstötungen dabei sein. Das verstehe ich einfach nciht. Für mich passt das nicht recht zusammen.


    Ich glaube nicht, dass er die Wölfe liebt. Er ist fasziniert von ihnen, das grenzt in meinen Augen schon an Fanatismus. Und was ihn an diesen Tieren so gefangen hält, ist die Macht und Stärke, die sie verkörpern. Er erwähnt ja immer wieder, dass die Chinesen Schafe sind und die Mongolen Wölfe. Er möchte sich und sein Volk aus dieser Dulder-Rolle heraus holen. Er möchte nicht mehr beherrscht werden und deshalb ist der Wolf für ihn nur Mittel zum Zweck. Er will ihn sozusagen ausbeuten, ihm sein Wissen, seine Strategie und dergleichen entreissen. Er respektiert sie, aber ich glaube nicht, dass er sie liebt.

  • Das Buch ist direkt auf die Wunschliste gewandert. Vielen Dank! :winken:



    Einerseits liebt er die Wölfe, ist von ihnen fasziniert, möchte sie studieren und sogar einen aufziehen. Andererseits kann er - ohne mit der Wimper zu zucken - bei Wolfstötungen dabei sein. Das verstehe ich einfach nciht. Für mich passt das nicht recht zusammen.


    Das Paradoxon haben wir doch auch täglich hier, wenn Tierschützer Fleisch essen und nicht selten gibt es bei Tierheimfesten Spanferkel & Co. :schulterzuck:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • yanni: Stimmt. Wenn ich so darüber nachdenke, liebt er die Wölfe nicht. Das habe ich wohl irgendwo mit meinen Gefühlen zu Wölfen verwechselt :zwinker:


    @Nimue: Schön, dass Du Interesse hast. Ich bin schon die ganze Zeit am überlegen, wem ich im Freundes/FAmilienkreis dieses Buch in die Hand drücken könnte.

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

    Einmal editiert, zuletzt von Zara ()