Ildefonso Falcones - Die Kathedrale des Meeres

Es gibt 51 Antworten in diesem Thema, welches 15.985 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Herzblatt.

  • Ich habe primär die "ein Stern" Bewertungen gelesen. Da vielen halt immer wieder die Worte "Kitsch" ,"Klischee " und schwarz-weiss ins Auge gefallen. Einigen gefielen nur die ersten 100 Seiten. Daher meine Frage ob du schon weiter gelesen hast. ;)
    Ich lass mich dann mal über raschen.

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~



  • Ich habe primär die "ein Stern" Bewertungen gelesen. Da vielen halt immer wieder die Worte "Kitsch" ,"Klischee " und schwarz-weiss ins Auge gefallen. Einigen gefielen nur die ersten 100 Seiten. Daher meine Frage ob du schon weiter gelesen hast. ;)
    Ich lass mich dann mal über raschen.


    In die Ein-Sterne-Bewertungen habe ich jetzt auch reingeguckt. Sicherlich sind die Ausführungen zur Schwarz-Weiß-Malerei im zweiten Teil berechtigt, und wie überall in der Unterhaltungsliteratur gibt es auch Klischees, aber der Roman ist nicht schlecht geschrieben oder sogar unlesbar. Durch das Setting und die,wie ich finde, besser als in vielen anderen historischen Romanen à la "Die ... in" gelungene Darstellung des Lebens der Frau im Mittelalter, wenn es auch dabei sicherlich zu Übertreibungen kommt, ist der Roman für mich interessanter als der größte Teil dieses Genres. Hier im Forum wurde der Roman auch schon recht unterschiedlich, aber größerenteils positiv bewertet.

  • Mir sind zwar zwei andere Bücher dazwischen gekomnen,aber dennoch bin ich grad bei ca.270 Seiten angekommen.
    Noch vor 20 Seiten hätte ich gesagt,dass es eigentlich ein ganz gutes Buch ist.
    Aber jetzt geht es ja leider richtig anzueglich, schmalzig zu. Dooooooof.

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


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    ~ IDLES ~


  • Ich bin nun fertig mit der Lektüre. Im zweiten Teil fällt der Roman zunächst ein wenig ab, nimmt aber zum Ende hin wieder Fahrt auf.



    Noch vor 20 Seiten hätte ich gesagt,dass es eigentlich ein ganz gutes Buch ist.
    Aber jetzt geht es ja leider richtig anzueglich, schmalzig zu. Dooooooof.


    Ja, das ist das große Manko des Buches. Die Liebesszenen sind ganz furchtbar, den billigsten Nackenbeißern entsprechend. Am Ende gibt es nochmal so eine Begegnung zwischen Arnau und seiner größten Liebe, die man nur grob überfliegen kann, weil einem sonst schlecht wird.
    Aber ansonsten kann ich über die Qualität des Romans nicht sehr klagen: Es ist ein solider historischer Unterhaltungsroman und, soweit ich das stichpunktartig nachgeprüft habe, historisch korrekt, auch bei dem "ius primae noctis", was hier in der damaligen Leserunde angezweifelt wurde. Man darf keine literarische Qualität wie z.B. bei Mantel erwarten, aber das Niveau liegt im Allgemeinen schon über so einigen anderen Vertretern des Genres. Ich habe einiges über den Seehandel im Mittelmeerraum, über den Umgang mit Juden im Mittelalter und das katalanische Rechtssystem eben dieser Epoche sowie über die Geschichte der Stadt Barcelona auf unterhaltsame Weise gelernt.

    Einmal editiert, zuletzt von finsbury ()

  • Mir sind inzwischen drei andere Bücher dazwischen gekommen, aber ich bin fest entschlossen es noch zu beenden. Zum Abbrechen ist es auch nicht schlecht genug.

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


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  • Herrje. Ich bin nun durch.
    Es ist sicher kein schlechtes Buch, aber ein gutes ist es auch nicht.
    Vielleicht ist aber auch meine Geduld mit historischen Romanen dieser Art vorbei.
    Immer wieder die gleichen Geschichten vom Tellerwäscher zum Millionär und dann ein paar Steine in den Weg werfen, um es spannender zu machen.
    Zwischendurch hat dieses Buch Längen, die mich dazu gebracht haben andere Bücher einzuschieben.
    Dann ist wieder soviel Action und soviele (etwas unglaubwürdige) Schicksalsschläge, dass es einem den Atem verschlägt.
    Naj - und die übertriebenen Liebesszenen sind wirklich unterirdisches Niveau.


    Mir scheint der Autor hat hier die Leserschaft studiert und versucht einer breiten Masse ein Buch nach dem Mund zu schreiben.
    Meins war's nicht. Ich denke ich gebe es meiner Schwiegermutter, die mag sowas. :breitgrins:


    Im Endeffekt
    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


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  • Weratundrina
    Immer schön, wenn man wenigstens jemanden kennt, mit dem man einem ungeliebten Buch eine Freude machen kann.
    Ich finde es auch immer schwierig, bei Genres, die ich nicht so oft Lese, etwas zu finden, das nicht doch wieder bestimmte Klischees des Genres bedient.

  • Weratundrina
    Ich trage dann das Buch auch für dich in die Monatsrunden-Liste ein, ist das in Ordnung?

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Ich beschäftige mich doch gar nicht mit diesen Runden. :redface:
    Was bedeutet das dann? :redface:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


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  • Ich beschäftige mich doch gar nicht mit diesen Runden. :redface:
    Was bedeutet das dann? :redface:


    Wir lesen Bücher zu einem bestimmten Thema pro Monat und berichten dann hier in diesem speziellen Unterforum darüber. Und du hattest ja hier nun in den Monatsrundenthread geschrieben. Später werden die Threads übrigens verschoben in die regulären Buchthreads (in diesem Fall historische Romane).
    Für dich bedeutet das jetzt nur, dass ich dich in diese Liste eingetragen habe. Mache ich aber gerne wieder raus, wenn du das nicht möchtest, und ist mit keinerlei Verpflichtung verbunden. Du musst auch nicht Monatsrundenleiter werden.

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    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Huch war mir gar nicht aufgefallen. :redface:
    Ich schau mir das mal an. Normalerweise mache ich ja einen Bogen um diese Listen- Sachen.

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


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  • Worum es geht

    Spanien im 14. Jahrhundert: Bernat Estanyol flieht mit seinem kleinen Sohn Arnau vor seinem brutalen Grundherrn nach Barcelona, um nach einem Jahr und einem Tag die Freiheit zu erlangen. Doch auch danach wird Bernats Leben von harter Arbeit bestimmt, während Arnau bereits als Halbwüchsiger als Lastenträger schuften muss. Erst durch seinen mutigen Einsatz als Lebensretter gelangt er bereits in jungen Jahren zu Wohlstand. Schließlich steht sogar der König durch Arnaus ebenso klugen wie kühnen Schachzug in einer kriegerischen Angelegenheit in dessen Schuld. Doch der Lohn, den er dafür erhält, bedingt auch seinen tiefen Fall, der ihn sogar vor das Inquisitionsgericht führen sollte.


    Meine Meinung

    Mich hat das breitangelegte Historienepos von der ersten bis zur letzten Seite total begeistert. Großartig recherchiert, mit viel Liebe zum Detail, schildert der Autor die harten Lebensbedingungen im mittelalterlichen Spanien, die von Armut, Ausbeutung, Krankheit und Krieg dominiert wurden. Umso verständlicher ist die tiefe Religiosität, die die Menschen jener Zeit erfüllte, die ihnen Halt und Sinn gab, und sie unter unvorstellbaren Mühen steinerne Wunderwerke wie die Kathedrale Santa Maria del Mar errichten ließ.
    Die gut ausgearbeiteten charakterlichen Stärken und Schwächen verleihen den Protagonisten Individualität, weshalb der Leser mit den lebensecht und glaubwürdig wirkenden Figuren unweigerlich mitleiden und mitfiebern kann. Überraschend positiv ist mir aufgefallen, dass es für Arnau zwar mehrere Frauen, aber nicht die eine, einzige und große Liebe gibt. Die vorliegende Konstruktion hat mir deshalb so gut gefallen, weil sie der Lebenswirklichkeit vor 600 Jahren näher gekommen sein wird, als jede noch so romantisch ausgedachte Liebesgeschichte.
    Auch die Darstellung des politischen Hintergrundes jener Zeit wird nur soweit thematisiert, als sie für das Verständnis verschiedener Ereignisse und Zusammenhänge unbedingt erforderlich ist. Den Abschluss seines großen Romanepos hat der Autor ebenfalls grandios gemeistert und ein stimmiges, logisch nachvollziehbares Finale vorgelegt, das keine Fragen offen lässt.


    5ratten


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