Hallo Ihr Lieben,
Eigentlich wollte ich nur zum Ausdruck bringen, dass Kinder solche Bücher m. M. n. oft mit ganz anderen Augen lesen als Erwachsene. Und wenn man sich für die Lektüre seiner Kinder interessiert und mit ihnen darüber spricht, kann man Aufklärungsarbeit leisten, soweit überhaupt nötig.
Ja, dem stimme ich dir voll und ganz zu. Kinder filtern sich aus Büchern auch immer ganz geschickt heraus, was auf sie zutrifft und was sie so gar nicht gebrauchen können. Ich habe die Bücher auch als kleines Kind gelesen und konnte mich herrlich in Pucki hinein versetzen, wenn sie wieder einen Streich ausgeheckt hat und Angst vor der Bestrafung hatte. Bei den Büchern, in denen sie älter ist und ihr oft Steine in den Weg gelegt werden, v. a. weil sie eine Frau ist und die Mutterrolle voll und ganz ausfüllen muss, war ich immer froh, dass ich nicht sie bin. Ich denke es schadet Kindern bestimmt nicht, auch mal andere Weltbilder zu lesen. Sie erkennen oft sehr gut den Unterschied und werden sich vllt. teilweise auch bewusst, was sie heute teilweise für Privilegien haben.
Dass die Bücher zu NS-Zeiten heraus gekommen sind und ganz stark die Rolle der Mutter aufzeigen, war mir gar nicht so bewusst. Die Rolle, die Pucki "aufgezwungen" wird, hat jetzt meiner Ansicht nach nicht so viel mit der NS-Zeit zu tun. Bis in die 60er Jahre hinein, "durften" Frauen nur arbeiten, wenn ihre Männer es ihnen erlaubt haben und sehr wenige Frauen haben höhere Schulen besucht, weil das als sinnlos angesehen wurde. Erst im Laufe der Emanzipation hat sich am Frauenbild was geändert und das Kinder über eine andere Zeit und eine andere Frauenrolle lesen, finde ich jetzt nicht so schlimm. Kinder können da denke ich besser abstrahieren, als wir Erwachsenen es ihnen zutrauen!
Liebe Grüße
Tammy