Zunächst mal:
Ich bin mir nicht sicher, ob das nun in diese Rubrik fällt oder doch unter Sachbücher einzuordnen ist .
Hat jemand hier schon mal Bücher von Torey Hayden gelesen?
Wie fandet ihr die bzw. was beurteilt ihr positiv, was negativ?
Welches fandet ihr am besten?
...
Ich bin ein totaler Hayden-Fan, seit ich "Sheila" zufällig in unserer Bücherei gefunden habe, und warte immer auf das nächste "Non-fiction" Buch von ihr. (Tut mir leid wegen des englischen Begriffs, aber wie bezeichnet man das? Strenggenommen handelt es sich ja nicht um ein Sachbuch, sondern um eine Art Biografie - oder ist das das selbe?)
Ich glaube, ich habe fast alle verfügbaren Nonfiction-Bücher von ihr gelesen (Sheila I &II, Kevin, Jadie, Venus, Bo, Kein Kind wie alle anderen - Ladbrooke & Leslie, sozusagen - und Cassandra, also Weil ich ein Alien bin
Davon gefallen mir Cassandra und Jadie als "Geschichten" am wenigsten (obwohl ich jedes Buch von ihr mit Begeisterung mehrfach gelesen habe); Cassandra cfinde ich etwas in die Länge gezogen, was den Cassandra-Handlungsstrang angeht, und zu kurz, was den Gerda-Handlungsstrang angeht (gut, dafür kann Frau Hayden vermutlich nichts!).
Bei Jadie bin ich als Stammleserin etwas enttäuscht davon, dass sich die Handlung fast nur auf Jadie konzentriert, und die anderen Kinder Randfiguren sind.
Am besten gefielen mir in dieser Hinsicht Bo, Ladbrooke/Leslie und Venus (Bücher, in denen praktisch die ganze Klasse portraitiert wird).
Allerdings stimme ich als Laie mit "Julie" (=> "Venus") überein, was die "gewaltsamen" Methoden betrifft - in Büchern über Hochbegabte wird immer betont, dass man mit dem Kind auf einer Ebene reden soll, höflich bleiben und seine <Forderungen an das Kind erklären soll - das kann ja im Umkehrschluss nicht bedeuten, dass man bei verhaltensgestörten und/oder retardierten Kindern autoritär sein soll und nur im Kommandoton reden soll??
Dieses ständige Festhalten der Kinder in Krisensituationen empfinde ich auch als extrem demütigend - insbesondere, wenn ich mich in die Situation des Kindes versetzte! Könnte ich der Lehrerin danach noch vertrauen???
Verblüffend auch, dass in zwei Fällen hochbegabte Kinder in die Sonderpädagogikklasse eingeschult wurden (Sheila und Billy).
Zudem war ich bei den "krassen" Fällen entsetzt - falls die Handlund chronologisch ist - wieviel Zeit zwischen den ersten, verdächtigen Aussagen von Misshandlundsopfern und der Anzeige/Benachrichtigung bei den zuständigen Stellen vergeht (insbesondere Venus & Jadie).
Trotz all der Kritik fesseln mich die Bücher aber, auch der Schreibstil ist sehr ansprechend und viele Interaktionen zwischen Torey und ihren Schülern ringen mir schon Bewunderung ab - insbesondere solche mit potenziell gewalttätigen Schülern oder denen, die sich extrem verroht geben, so dass man als Laie denkt, da wäre kein normales menschliches Gefühl mehr vorhanden (z. B. Bo: Tomaso, es gibt aber noch mehr Beispiele, die mir gerade nicht einfallen wollen).
Die Bezeichnung "Handlung" ist hier sicher nicht korrekt - schließlich handelt es sich nicht um Romane - vielleicht kann mich da jemand korrigieren?
Ich bin gespannt, was ihr zu den Büchern zu sagen habt,
liebe Grüsse,
Susan