Befremdlich ist für mich wie immer die Sklaverei: ach, die Köchin ist tot? Dann kauf dir doch eine neue! Klar weiß ich, dass es zu dieser Zeit (nicht nur) in Amerika üblich war, sich Sklaven zu halten, aber wirklich begreifen, dass es so war, kann ich nicht.
Und auch die Standesdünkel unter den Sklaven kann ich nicht nachvollziehen. Ich würde denken, sie würden zusammenhalten und nicht untereinander die Nase rümpfen, wenn man zu einer kleineren Farm gehört.
Da ich schon einige Bücher, die in dieser Zeit spielen, gelesen habe, gehört es für mich schon fast dazu. Und wenn Mitchell einmal betont, dass auf Tara nur ein Sklave erst ein einziges Mal ausgepeitscht wurde, dann ist das schon etwas besonderes. Immerhin wurden die Schwarzen ja auf anderen Farmen ganz anders behandelt.
Die Ansicht, dass alle Schwarzen zusammen halten sollten, dann würde sich was ändern, kommt vielleicht daher, weil wir alle in einen Topf werfen. Ich kann mir schon vorstellen, dass es auch unter den Sklaven Unterschiede gab. Immerhin scheint es ja einigen Sklaven teils besser gegangen zu sein als einigen Weißen. Klingt vielleicht blöd, aber diese Meinung habe ich auch schon in anderen Büchern gelesen.
Als manche dann frei waren, wollten sie es gar nicht mehr sein, weil sie dann selber für alles sorgen mussten. Jetzt waren sie zwar frei, aber viel ärmer als sie als Unfreie gewesen sind.
Ich glaube es liegt in der Natur des Menschen, wirklich schlimme Dinge zu verdrängen.
Inwieweit die Strategen selbst an einen Schnellschlag geglaubt haben, ist wirklich eine gute Frage. Der Bevölkerung wird wohl in jedem Krieg das Märchen vom schnellen Sieg verkauft.
Ich glaube auch, dass es in der Natur des Menschen liegt positiv zu sein.
Dass mit dem Schnellschlag interessiert mich jetzt aber wirklich, ich werde mal versuchen, das heraus zu bekommen.
Erstens der, der mich völlig gefangen nimmt, in dem es um Scarlett geht und darum, wie sie die Welt sieht und wie sehr sie sich über die vorgeschriebenen Konventionen ärgert.
Die zweite Art ist die, wo es eher um den Krieg geht, wo beschrieben wird, was politisch gesehen gerade vor sich geht und wie sich die Situation entwickelt.
Ich kann mich nicht entscheiden was mir besser gefällt. Scarlett ist sehr interessant, aber der ganze Kriegsverlauf ist auch sehr spannend.
Findet ihr, die den Film auch kennen, eigentlich auch, dass die Scarlett im Buch - wenn auch nicht weniger naiv und nervig - um einiges besser zu verstehen ist als die im Film. Obwohl ich sie immernoch für ein verwöhntes Gör halte, dass die Augen vor der Realität verschließt, kann ich ihre Handlungen und Gefühle im Buch doch besser nachvollziehen als im Film. Hier ist sie mir fast schon richtig sympathisch.
Der Film ist schon ewig her. Aber mir hat die Scarlett im Film sehr gut gefallen, Vivien Leigh war echt die Idealbesetzung. Über ihre Hintergründe erfahre ich aber im Buch wirklich viel mehr.
So richtig begründen kann ich das zwar nicht, aber ich denke, dass ihr Alter ihr vieles schon verzeiht. Sie ist doch erst 16! Außerdem finde ich es schon irgendwie beeindruckend, dass sie sich so einfach über die Konventionen, die ihr von ihrer Mutter und Mammy ja ständig vorgehalten werden, hinwegsetzt. Vielleicht sollte man sie mal ein bisschen als frühe Verfechterin der Emanzipation sehen. Gut, sie handelt meistens egoistisch, aber dennoch... Ich finde sie absolut sympathisch!
Ich muss gestehen als Emanze habe ich sie noch nie gesehen, obwohl wenn man darüber nachdenkt...
Ich finde Scarlett mittlerweile sympathisch, auch wenn sie noch immer ein egoistisches verzogenes Gör ist
Aber wenn ich das Buch fertiggelesen habe, werde ich das auf jeden Fall nachholen.
Dann sind wir schon zu zweit.
Ich habe heute schon bei amazon geschaut was er kostet und wenn man die vierteilige Box mit der Verfilmung von Scarlett gleich dazu nimmt sind beide Filme billiger.
Katrin