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Inhalt: Nach dem Tod der Eltern werden die Zwillinge Anna und Lotte getrennt. Anna wächst im Westfälischen auf dem Hof ihres Großvaters und Onkels auf, unter dessen liebloser Frau sie besonders leidet und von der sie als billige Arbeitskraft mißbraucht wird. Die kränkliche Lotte wird von Verwandten in Holland aufgenommen und kann dort sogar ihren musikalischen Neigungen nachgehen, obwohl das Verhältnis ihrer Zieheltern zueinander auch nicht das beste ist. Die beiden Schwestern haben sich aus den Augen verloren, treffen sich durch Zufall als alte Frauen in Spa bei einer Kur wieder. Im Wechsel berichten sie sich gegenseitig über ihre Leben, vor allem während des Zweiten Weltkrieges. Diese weisen einige verblüffende Parallelen, aber natürlich auch erhebliche Unterschiede auf, allein schon, weil sie auf verschiedenen Seiten standen, wenn auch nicht bewußt gewählt, aber doch mehr oder weniger aktiv beteiligt.
Meine Meinung: Den Ansatz, am Leben der beiden Schwestern die Alltagssorgen und -probleme vor allem während der Kriegszeit in ihren Ähnlichkeiten und Unterschieden aufzuzeigen, fand ich interessant, denn ich muß zugegeben, daß ich über die niederländische Sicht auf diese Zeit beklagenswert wenig weiß. Gerade aus dem ständigen Wechsel der Perspektiven, wobei Anna schon einen größeren Raum einnimmt, gewinnt der Roman einigen Reiz. Die einfache Sicht, wer „Täter“ und wer „Opfer“ ist (und von was eigentlich genau?), wird dadurch differenziert. Vor der größeren Herausforderung steht dabei Lotte, die sich in ihrer Ablehnung der Deutschen und der Zuweisung einer Kollektivschuld, von der sie durch den Zufall der Familiengeschichte verschont blieb, bequem eingerichtet hat. Sie muß entscheiden, ob sie ihrer Schwester Verständnis entgegenbringen will oder bei ihrer Haltung bleibt. Und obwohl das alles erzähltechnisch durchaus ansprechend präsentiert wird, wollte der Funke bei mir nicht so recht überspringen. Ich habe mich zwar nicht durchgequält (dann hätte ich es abgebrochen), aber ich konnte es auch gut beiseite legen, ohne mir das Hirn über das weitere Wohl und Wehe der Schwestern zu zermartern. Vielleicht war es auch einfach nur der falsche Lesezeitpunkt, daher gibt es indifferente
Schönen Gruß,
Aldawen