[Comic] Das Troy-Universum

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.520 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Breña.

  • Schon seit einiger Zeit habe ich ein paar Bände der Reihe Lanfeust von Troy in meinem Comicregal (seit dem Umzug vor zwei Jahren allerdings noch immer in einer Kiste im Keller), jedoch fehlte mir immer der erste Teil. Auf der Spiel in Essen konnte ich ihn zusammen mit zwei weiteren günstig für nur EUR 4 je Band erstehen. Und heute habe ich dann auch den ersten Band gelesen.


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    Lanfeust von Troy Band 1: Das Elfenbein des Magohamoth


    Es handelt sich um einen waschechten Fantasy-Comic, es gibt einen jungen von mindestens zwei Frauen begehrten Helden mit magischen Fähigkeiten, einen alten "Weisen" (Magier) und viele interessante Wesen in einem phantasievoll gestalteten Land. Dieses Mal herrscht allerdings Frieden zwischen allen Völkern, nur leider sind die Reisen zwischen den Ansiedlungen aufgrund doch sehr angriffslustiger Kreaturen überaus gefährlich. Als dem Helden einfach so - schwupps - ein Bein abgebissen wurde, habe ich mich doch recht heftig erschrocken :entsetzt: . Aber alles wird ja wieder gut - würde sonst auch nicht zu diesem Comic passen. Auch wenn Gewalt durchaus deutlich dargestellt wird, ist die Handlung immer mal wieder lustig und im Großen und Ganzen eher "freundlich" und keineswegs düster.


    Die Zeichnungen sind sehr gelungen, die vielen Details sind eine Augenweide. Weitere Comics des Zeichners Tarquin werde ich mir auf jeden Fall anschauen. Nun fehlen mir zum Weiterlesen nur noch die Bände 2 - 5, da muss ich mich dann wohl auf die Jagd machen :smile:


    4ratten


    Ingroscha, weiterhin im Comicrausch

  • Ich hole mal diesen alten Thread raus und ändere den Titel auf etwas Allgemeineres. So können wir hier über alles aus dem Troy-Universum sprechen.


    Wenn ich diese ältere Meinung von mir zum ersten Lanfeust-Band so lese, muss ich sagen, dass er mir im Rückblick dann doch ein bisschen weniger gut gefällt als damals. Ich würde jetzt nur noch drei Ratten vergeben. Denn auch wenn die Zeichnungen einfach bombastisch sind, gefiel mir doch der Humor nicht ganz so gut.


    Troy bedeutet fast immer auch etwas frivolen Humor und nackte Haut. An beidem störe ich mich nicht, nur war mir der Humor im ersten Lanfeust-Band doch doch etwas zu plump.


    Andere Kleinserien, die im Troy-Universum spielen, haben mir allerdings hervorragend gefallen. Allen voran "Die Geister von Troy" und "Das Schattenreich von Troy". Aber auch "Die Kriegerinnen von Troy" fand ich toll. Falls jemand in die Welt einsteigen möchte, kann er dies mit jedem dieser Kleinserien bzw. Einzelbände (Schattenreich) tun, Vorwissen ist da nicht nötig.


    Falls jemand meine Rezensionen zu den genannten Comics lesen möchte, findet er sie hier auf media-mania.de:
    Die Geister von Troy
    Die Kriegerinnen von Troy


    Die Rezi zum Schattenreich folgt noch.

  • Und nun meine Rezi zu Das Schattenreich von Troy, das Original wurde veröffentlicht bei media-mania.de


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    Audrey Alwett, Christophe Arleston, Virginie Augustin - Das Schattenreich von Troy


    Inhalt


    Dyssery ist jung, attraktiv und unverheiratet. Jedoch fällt sie gleichzeitig auf durch unschickliches Verhalten, außerdem ist sie aufmüpfig und will sich nicht bändigen lassen. Nun aber ist es soweit, sie soll verheiratet werden. Mit 34 Jahren ist Phoree, ein reicher Handwerker und Erbe einer Seidenwerkstatt aber doppelt so alt wie sie. Für Dyssery ist das uralt! Sie wehrt sich mit jeder Faser ihres Körpers schon alleine gegen den Gedanken an diese Hochzeit. Dabei ist Phoree der Meinung, sie solle ihm dankbar sein, schließlich nimmt er sie zur Frau, obwohl sie Theater gespielt hat. Denn auf der Theaterbühne stehen nur Huren! Dysserys Ansehen hat darunter noch weiter gelitten, nicht aber ihr Selbstbewusstsein. Kurz nach der Vermählung wählt Dyssery daher den Weg in den Tod, hier unter den Lebenden kann sie kein Glück mehr finden, nachdem sie mit diesem alten und verhassten Mann verheiratet wurde.
    Schauplatz dieser unglücklichen "Liebe" ist Darshan, in dem die Magie kollektiv wirkt und so dazu führt, dass Götter lebendig werden. Und zwar jeder Gott, an den irgendjemand in der Gegend glaubt. So erwartet Dyssery nach ihrem Tode im Schattenreich auch so einiges, an dass sie eigentlich nie geglaubt hat - wohl aber irgend ein anderer, der in der Menge an Leibern auf dem Abfahrt-Steg auf die Fähre von Käron wartet, auf den Stycxz-Express ...



    Beurteilung


    Von Asien inspiriert sind die Kulissen in "Das Schattenreich von Troy". Ebenso zierlich und wundervoll getuscht wie handbemaltes chinesisches Porzellan sind die Zeichnungen Virginie Augustins (Alim, der Gerber) in diesem Einzelband. Genau diese Schönheit der Illustrationen findet sich in konzentrierter Form in den getuschten Skizzen am Ende des Bandes in dem zehnseitigen Skizzen-Buch - ein sehr schönes Extra.
    Gemeinsam mit Audrey Alwett (SinBad) zeichnet Christophe Arleston hier mit Worten eine humorvolle und zugleich zauberhafte Geschichte um ein siebzehnjähriges Mädchen, das sich gegen die völlig sinnlosen Regeln in ihrem entlegenen Heimatdorf stellt. Diesem starken und frechen Mädchen stellen die Autoren einen kleinen und recht unverschämten Dämon an die Seite, der sie durch das Schattenreich geleitet. Er ist ein schöner Kontrast zum reichen, schönen Ehemann, dem sie durch ihren Tod entkommen ist.
    Troys Schattenreich ist indes bevölkert von skurrilen Toten, Untoten und Dämonen, die optisch dank Augustin eine wahre Freude sind, ohne je albern auszusehen. Und dank der zwei Szenaristen, kann sich der Leser über Rassismus beschwerende Zombies ebenso freuen, wie über lechzende Seelenfresser und ein ganzes Theater voller "toter" Zuschauer, wer hätte gedacht, dass Mumien so kulturell interessiert sind. Das alles macht einfach Spaß, ohne je ins Klamaukige abzudriften. Dass Dysserys Ehemann auf einem weißen Drachen reitet und sie einfach nicht aufgeben will, bietet einen schönen Unterschied zur unartigen Art der Schattenwelt. Und gerade deshalb wird die Story wohl auch nie kitschig, obwohl sich zum Ende doch irgendwie der Kreis schließt ...


    Zauberhaft gezeichnet und getextet, ein wahrer Leckerbissen und seit "Die Geister von Troy" das beste aus dem Troy-Universum auf dem deutschen Markt. Unbedingte Kaufempfehlung.


    :tipp:

  • Auch hier: vielen Dank für Deine Vorstellung.


    Das Schattenreich von Troy muss ich mir unbedingt näher anschauen, das Cover hat mich sofort fasziniert. Mal schauen, welche Kleinserien aus dem Universum von Troy ich mir noch anschaue, Lanfeust reizt mich zum Beispiel deutlich weniger. Das Konzept, verschiedene Autoren und Zeichner sich in einem Universum austoben zu lassen, hat auf jeden Fall etwas für sich.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges