Bernice Rubens - "The Elected Member"
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Inhalt: (amazon)
Norman is the clever one of a close-knit Jewish family in the East End of London. Infant prodigy; brilliant barrister; the apple of his parents' eyes...until at forty-one he becomes a drug addict, confined to his bedroom, at the mercy of his hallucinations and paranoia. For Norman, his committal to a mental hospital represents the ultimate act of betrayal. For Rabbi Zweck, Norman's father, his son's deterioration is a bitter reminder of his own guilt and failure.
Meine Meinung:
Im Zuge meiner Booker Prize Liste bin ich auf dieses Buch gestoßen. Und sollten jetzt nur mehr Flops folgen, allein für dieses Buch hätte es sich schon ausgezahlt... Der Leser lernt eine amerikanische jüdische Familie kennen: Der Vater, Rabbi Zweck, kommt nach Amerika und lernt dort seine Frau kennen, Sarah, die zum Zeitpunkt der Handlung jedoch bereits vor längerem gestorben ist. Rabbi Zweck selbst ist ein alter Mann um die 70, ein Rabbi im Ruhestand, der mit seiner ältesten Tochter Bella, die nie ganz erwachsen werden und sich aus der Familie loslösen konnte, und seinem Sohn Norman, der einst erfolgreicher Anwalt war und nun ein Drogensüchtiger mit Halluzinationen (Silberfischchen!) ist, in der Wohnung über ihrem Laden wohnt. Die jüngste, Esther, wurde noch von der Mutter verstoßen, hatte sie doch einen Nichtjuden geheiratet. Jede der Figuren ist auf ihre eigene tragikomische Weise liebenswert. Rabbi Zweck, dessen Rede durch jiddische Ausdrücke gewürzt wird, Bella, die immer noch ihre Kleinmädchensocken trägt (Wobei ich nicht weiß, warum nur kleine Mädchen diese "socks" tragen und ältere dann "stockings". Ist das eine jüdische Tradition, die ich nicht kenne?) und natürlich Norman, der durch die Pillen (Amphetamine) immer und überall Silberfischchen sieht und sich in seinem Zimmer verschanzt, der mit seinen 41 Jahren von Vater und Schwester gepflegt werden muss, und dabei doch als junger Mann so genial war. Wir erfahren später die Gründe für seinen Drogenmissbrauch
seine Mutter, die sein wahres Alter verheimlicht, seine versteckte Bisexualität (?) und der Selbstmord seines besten Freundes (in den er wohl verliebt war), sowie die inzestuöse Beziehung zu seiner Schwester
und wir merken auch (und werden zu dieser Erkenntnis natürlich hingetrieben), dass nicht nur er selbst dafür verantwortlich ist, sondern dass ihn seine Familie zum Sündenbock macht.
Es ist wirklich ein starkes Stück, dieses Buch, für mich auch wahrlich nicht leicht zu verdauen. Die Szenen im Irrenhaus, Normans Sicht auf die Welt, die Schuldgefühle des Vaters und eine Geschichte, die bis zum Schluss hin immer mehr an Dichte gewinnt. Sie lässt einen nicht los, sie bringt den Leser zum Nachdenken und man schafft es kaum, sie aus der Hand zu legen. Ein gelungenes Werk, für mich eine Neuentdeckung und ein Geheimtipp, daher vergebe ich
Das ist doch mal ein echter