Der ORF-Journalist Gerald Groß hat mit seinem Buch Wir kommunizieren uns zu Tode: Überleben im digitalen Dschungel
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Inhalt: Handy, E-Mail, YouTube und Co. haben uns nicht nur mehr Freiheiten, sondern auch mehr Abhängigkeit gebracht. Einmal an die kurze elektronische Leine gelegt, übersehen wir leicht, dass der Segen der ständigen Erreichbarkeit uns zu modernen Sklaven macht. Und welche Auswirkungen haben die technischen Möglichkeiten auf unsere Sicht der Welt? Auf unsere Privatsphäre? Was sind Information noch wert, wenn sie ständig abrufbar sind, wenn das Wissen der Welt von Amateuren verwaltet wird?
Meine Meinung: Ich habe mich beim Lesen köstlich amüsiert, und mich in so manchem Beispiel wiedergefunden. So gehöre auch ich zu den Menschen, deren neue Mails in einem Fenster aufpoppen und die sofort gelesen werden müssen. Oder ich gehe sehr selten ohne Handy außer Haus und wenn, habe ich dabei immer das Gefühl, dass ich was verpasse.
Groß beschreibt in seinem Buch aber auch die Gefahren, die das Internet bringt. So kann er Menschen zum Beispiel nicht verstehen, die sich weigern bei einer Volkszählung mitzumachen, im Gegenzug dazu aber alles über sich im Netz preisgeben. Er zeigt ein paar erschreckende Beispiele von Menschen, die durch YouTube gesellschaftlich zerstört wurden oder wie Firmenbosse die Leute durchchecken lassen bevor sie sie einstellen. Und manch einer hat schon einen Job nicht bekommen, weil er in der Jugend im Netz einen Blödsinn geschrieben hat, der noch immer nachgelesen werden kann.
Der Autor will aber nicht, dass wir alle unseren Computer in die Ecke stellen und unsere Handys wegschmeißen, immerhin lebt er als Journalist von den technischen Erungenschaften. Er zeigt aber auf, wie sich das Leben verändert hat und dass manch ein Schüler ohne wikipedia gar nicht mehr überleben könnte. Er erinnert an die "gute alte Zeit", als man noch in Lexika nachschlagen musste, wenn man etwas wissen wollte und als man noch nicht ständig erreichbar war.
Ob damals wirklich alles besser war, sei dahingestellt, aber auch ich habe schon manchmal den Satz gehört: "Und im Urlaub drehe ich mein Handy ab und bin nicht mehr erreichbar".
Vielleicht hat die Technik doch nicht nur Gutes gebracht und gerade wir Älteren sollten uns besinnen, dass es auch ohne PC, Internet, Handy und anderen Schnick-Schnack gegangen ist. Und ja, wir haben überlebt, wenn wir nicht rund um die Uhr erreichbar waren.
Es ist sicher kein Buch, dass man gelesen haben muss, aber ich denke, dass sich viele in den teils amüsanten Geschichten wiederfinden.
Katrin