Andreas Gruber - Die Engelsmühle

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    Andreas Gruber - Die Engelsmühle


    Inhalt:


    Der zweite Fall des Privatermittlers Peter Hogart: der pensionierte Rückenmarksspezialist Abel Ostrovsky wird in seiner Villa am Stadtrand Wiens brutal gefoltert und ermordet. Vor seinem Tod konnte er noch ein Videoband verstecken. Auf der Suche nach diesem Film zieht der Killer eine blutige Spur durch die Stadt. Der Versicherungsdetektiv Peter Hogart findet das Video vor dem Mörder und wird so selbst zur Zielscheibe. Auf dem Film ist allerdings nur eine neunminütige Schwarz-Weiß-Sequenz zu sehen: der schäbige Raum eines Krankenhauses, durch den eine Frau im Rollstuhl fährt.


    Meine Meinung:


    Da ist er wieder, Peter Hogart, wie wir ihn aus "Schwarze Dame" schon kennen; der etwas schrullige Versicherungsdetektiv, der mit vielen Ecken und Kanten ausgestattet ist und einen erfrischenden Kontrast zu den üblichen Polizeiermittlern darstellt. Diesmal beschäftigen ihn gleich zwei Fälle gleichzeitig, und seine Familie ist auch noch involviert, was der ganzen Sache eine gewisse Brisanz verleiht. Für eine jugendliche Belebung der Handlung sorgt diesmal seine Nichte, die mit ihrer burschikosen und unverblümten Art sofort meine Sympathie hatte. Und auch sonst gibt es jede Menge interessante Figuren, von denen man nur erahnen kann, ob sie nun Täter oder Opfer sind.


    Die Handlung selbst ist sehr temporeich und dynamisch aufgebaut, und in einigen Passagen merkt man ganz klar, dass Andreas Gruber auch im Horror-Genre zuhause ist; denn die Beschreibung der Engelsmühle, die ein wichtiger Schauplatz für diesen Kriminalfall ist, fand ich ziemlich gruselig. Der Fall an sich ist sehr raffiniert ausgedacht und eingefädelt; aber ich kam dem Autor doch recht schnell auf die Spur, was die Auflösung betrifft. Nichts desto trotz machte es unheimlich Spaß, die versteckten Hinweise im Text aufzuspüren und sich das dicke Ende auszumalen.


    Leider gibt es auch einen Kritikpunkt, nämlich das Wiederholen eines bestimmten Motives; Hogart steigt nämlich mehrmals verbotenerweise in Gebäude ein, um zu ermitteln, in denen aber gleichzeitig auch die Polizei anwesend ist und somit Entdeckungsgefahr besteht. Dies einmal mitzuerleben, ist sehr spannend und nervenaufreibend; aber beim dritten Mal ist der Reiz einer solchen Szene dahin.


    Da die Handlung diesmal in Wien spielt, kommt auch ein wenig Lokalkolorit auf, allerdings nicht übertrieben. Der Schreibstil von Andreas Gruber ist griffig und flüssig zu lesen, die Dialoge wortwitzig und manchmal auch mit einer Prise schwarzen Humors.


    Ich empfehle das Buch gerne weiter und bin der Meinung, man kann es seperat lesen, ohne den ersten Hogart-Band "Schwarze Dame" zu kennen.



    4ratten


    Viele liebe Grüße
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel