Harri Nykänen - Raid und der Brandstifter (Raid 2)

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    Originaltitel: Raid ja pelkääjät


    „Raid und der Brandstifter“ ist bereits der zweite Band um den finnischen Profikiller Raid. Ich würde allen Interessierten empfehlen zunächst den ersten Band, „Schwärzer als ein schwarzes Schaf“, zu lesen, da man hier auch ein wenig über die fast freundschaftliche Beziehung zwischen Raid und Kommissar Jansson erfährt.


    Als Raid freiwillig eine Haftstrafe antritt, statt das fast schon verjährte Bußgeld abzubezahlen, schrillen bei Kommissar Jansson und seinen Kollege die Alarmglocken und auch dem Gefängnisdirektor schwant nichts Gutes. Raids Wunsch, dann auch noch in die Sicherheitsabteilung verlegt zu werden, weil er im normalen Vollzug um sein Leben fürchten würde, wirkt angesichts seiner Vergangenheit nicht sehr glaubhaft. Um in der kurzen Restzeit bis zu seiner Pansionierung seine Ruhe zu haben entspricht der Direktor seinem Wunsch dann aber doch und die Polizei fragt sich, für welchen der Insassen der Sicherheitsabteilung Raid wohl einen Mordauftrag hat. Der wahrscheinlichste Kandidat ist der geistig zurückgebliebene Brandstifter Johansson, dem die Polizei eine Aussage über seinen Auftraggeber entlocken will, die diesen für lange Zeit hinter Gitter bringen würde.


    Fasziniert hat mich übrigens die Tatsache, dass es in finnischen Gefängnissen tatsächlich Saunas für die Häftlinge gibt. Das sind kulturelle Unterschiede, die einem gar nicht so bewusst sind. Auch von der Organisation der Polizei und ihrem beruflichen Alltag bekommt man einen kleinen Eindruck und so das Gefühl einen Blick in das ganz normale finnische Leben geworfen zu haben.


    Das Buch ist von trockener und kühler Erzählweise, von Raids Gedanken wird kaum etwas offenbart, nur am Anfang gönnt der Autor uns einen kleinen Blick auf Raids Vergangenheit und seine Empfindungen, wie er mit einem Gefängnisaufenthalt umzugehen gelernt hat. Ansonsten müssen wir uns mit seinen Handlungen begnügen und dem positiven Urteil des Kommissars vertrauen. Als Leser ist man ganz auf den äußeren Anschein angewiesen, und so bleibt sehr lange offen, wer welche Absichten hat, jeder der Gefangenen scheint seine persönlichen Geheimnisse und Verbindungen zu dem Fall zu haben.


    Wenn einem der Stil zusagt und womöglich wie ich ein Faible für Profikiller hat, ist die Raid-Reihe eine gelungene Unterhaltung und dieser zweite Band entspricht voll und ganz den Erwartungen, die ich nach dem Einstiegsband hatte.


    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von illy ()