„O schaurig ist's übers Moor zu gehen,
Wenn es wimmelt vom Heiderauche,
Sich wie Phantome die Dünste drehn
Und die Ranke häkelt am Strauche, [...]“
(Der Knabe im Moor, Annette von Droste-Hülshoff)
Timo, ein ängstliches und schüchternes Stadtkind, muss die Ferien bei seiner Tante auf dem Land, in einem kleinen Moordorf, verbringen. Schon während der Zugfahrt erzählt ihm ein merkwürdiger Mann unheimliche Geschichten über das Moor und über die Gegend um Moorkaten. Und auch bei seiner Tante scheint nicht alles so zu sein, wie er es von zu Hause kennt. Da soll ein Geist hinter dem Herd wohnen und auch in dem angrenzenden Moorland sollen zahlreiche Naturgeister leben.
Nach und nach muss Timo allerdings erkennen, dass es sich dabei nicht um erfundene Geschichten handelt und dass er selbst die Gabe besitzt, diese Naturgeister zu sehen. So lernt er den Herdgeist seiner Tante kennen und begibt sich schließlich selbst ins Moor, in welchem er auf gute und böse Geister treffen wird.
In diese liebevoll erzählte Geschichte wurde viel Interessantes und Wissenswertes über das Moor geflochten. Dem Leser werden die Wunder und die Gefahren einer Moorlandschaft und ihrer (übernatürlichen) Bewohner gezeigt, aber auch deren Zerbrechlichkeit und die Bedrohungen von außen (jedoch ohne erhobenen Zeigefinger). Mit einfachen Worten erzählt, wird „Die Moorgeister“ auch jüngere Leser zum Nachdenken anregen und ihnen den richtigen Umgang mit ihrer Umwelt lehren.
Ergänzt wird das Buch durch zahlreiche Illustrationen von Reinhard Michl, welche gekonnt die oft schaurige, oft bezaubernde Atmosphäre des Buches einfangen.
Angela Sommer-Bodenburg hat mit diesem Buch eine bezaubernde Liebeserklärung an das Moor geschaffen, an Natur- und Moorgeister und an die beseelte und lebendige Natur.
Dafür bekommt das Buch
EDIT: Betreff etwas angepasst. LG Seychella