Was ist interessant an "Klassikern"?

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  • Hi Leute,


    ich bin neu hier und habe nur eine paar Minuten gesucht :redface:. Es gibt zwar schon ein Thema über langweilige Klassiker, aber ich möchte doch mal direkt fragen:
    Was findet ihr an Klassikern so interessant?


    Ich habe in der Oberstufe (Hessen G9) folgende Bücher lesen müssen:

    • Georg Büchner - Woyzeck
    • Joseph von Eichendorff - Aus dem Leben eines Taugenichts
    • Theodor Fontane - Irrungen, Wirrungen
    • Johann Wolfgang von Goethe - Die Leiden des jungen Werther
    • Johann Wolfgang von Goethe - Faust: Erster Teil
    • E.T.A. Hoffmann - Der Sandmann
    • G.E. Lessing - Emilia Galotti
    • Friedrich von Schiller - Kabale und Liebe
    • Friedrich von Schiller - Maria Stuart


    .
    Ich habe bis heute nicht verstanden, was man daran interessant finden kann. Wenn ich ein Buch lese (meist Science-Fiction oder Fantasy), dann will ich mich in den Protagonisten hineinversetzen und die Geschichte erleben. Meist verstehe ich sogar sehr gut, was der Autor mir mit der Geschichte vermitteln möchte. Bei den oben genannten Büchern kann ich das aber gar nicht. Ich lege sie schon nach ein paar Seiten bzw. Zeilen wieder weg, weil ich sie einfach nicht lesen kann. Deswegen habe ich nach 3 Jahren Literaturwissenschaften in Deutsch auch nur die Note 5 in der mündlichen Prüfung :sauer:.


    Also noch mal die Frage:
    Was findet ihr an Klassikern so interessant?

  • Ui, das ist aber ein spannendes Thema, hab jetzt leider keine Zeit mehr, hoffe auf viele Beiräge heut abend oder morgen früh und schreib dann auch noch was. :winken:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Wenn ich Klassiker lese, lese ich auch nicht die typische Schullektüre. Aber das nur am Rande. Aber man kann sich ganz gewiss auch für Schullektüre begeistern.


    Wenn ein Grundschüler fragen würde, was so interessant an der mathematischen Kurvendiskussion ist und er dann noch hinzufügt, dass er mit seiner Prozentrechnung doch wunderbar seine Aktiengewinne berechnen könne und dafür keine Kurvendiskussion bräuchte, dann ist das wohl ähnlich zu beantworten wie deine Frage.


    Also:
    1. Der Deutschunterricht dient nicht dazu, Dich gut zu unterhalten. Dazu gibt es das Fernsehen oder eben die von Dir gelesene Literatur.
    2. Um die Texte zu durchdringen, muss man sich _intensiv_ mit ihnen auseinandersetzen. Erst dann erkennt man die innewohnende Schönheit (das ist dann wie mit der Kurvendiskussion).
    3. Es ist faszinierend, sich mit Literatur auseinanderzusetzen, die schon vor vielen Jahrzehnten von den Eltern, Großeltern, Urgroßeltern evtl. gelesen wurde.
    4. Die Texte enthalten innere philosophische Wahrheiten, die kein Sachbuch vermittteln kann. Und eben auch kein Thriller.
    5. Durch die Beschäftigung mit schwierigen Texten wächst auch das Methodenwissen, welches man für die Beurteilung anderer Texte dann wieder gut gebrauchen kann.


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • Hm, um Dir nicht polemisch zu antworten : erstens gehören klassische Texte zu unserer kulturellen Identität. Das, was jetzt da ist, hat sich aus eben diesen Texten entwickelt, auch heutige Thriller, "Nackenbeißer", Horrorromane, darüber hinaus aber auch gesellschaftliche Entwicklungen, philosophische Grundlagen, die zumindest durch solche Texte befördert wurden - man denke da an die Aufklärung, die Rezeption der Französischen Revolution in der romantischen Literatur etc. Zweitens : Literatur behandelt meist immer wiederkehrende Themen, die sich im Denken der Menschen von Anbeginn der Zeiten bis zum heutigen Tage tummeln - Liebe, Tod, Macht, Vernunft, Gewalt, Moral etc. Natürlich haben sich die gesellschaftlichen Umstände geändert, aber die Grundfragen bleiben (mmer gleich). Drittens legen Texte schlicht Zeugnis ab von geschichtlichen, kulturgeschichtlichen Gegebenheiten, auch in Zeiten, da es kaum "Zeugenaussagen" der Bürger gab. Sie bilden mit literarischen Mitteln nicht selten eben jene fehlende Perspektive ab. Viertens ist es allein spannend, die Entwicklung literarischer und sprachlicher Mittel nachzuvollziehen, die wie selbstverständlich Eingang in die Literatur gefunden haben oder als Unikate wie ein Monument im literaturhistorischen Raum stehen.

    Einmal editiert, zuletzt von tinius ()


  • Da ich gerade vom Wetter recht ausgelaugt bin und somit ebenfalls zur Polemik zu neigen drohte, schließe ich mich einfach der so lakonischen wie summarischen Rede tinius` an und möchte allerdings noch Folgendes hinzufügen: da der Werther der am nächsten zurückliegende von mir gelesene von dir angeführte Klassiker ist, würd ich darauf hinweisen, dass dein ja durchaus nachvollziehbares, vielleicht nicht unbedingt auf den Protagonisten als mehr noch auf das beschriebene Geschehen fokussiert, Verlangen, in die Geschichte hineingesogen zu werden von diesem Buch bspw. mehr als erfüllt wird - habe ihn in einer Nacht gelesen und konnte dabei doch die gesamte Handlung über regen Anteil an seinen Erlebnissen nehmen! ;)


  • Ich habe bis heute nicht verstanden, was man daran interessant finden kann. Wenn ich ein Buch lese (meist Science-Fiction oder Fantasy), dann will ich mich in den Protagonisten hineinversetzen und die Geschichte erleben. Meist verstehe ich sogar sehr gut, was der Autor mir mit der Geschichte vermitteln möchte. Bei den oben genannten Büchern kann ich das aber gar nicht. Ich lege sie schon nach ein paar Seiten bzw. Zeilen wieder weg, weil ich sie einfach nicht lesen kann. Deswegen habe ich nach 3 Jahren Literaturwissenschaften in Deutsch auch nur die Note 5 in der mündlichen Prüfung :sauer:.[/b]


    So pauschal kann ich da gar nicht antworten. Zum einen ist ja "Klassiker" kein Begriff für eine bestimmte Literaturgattung, sondern ein Etikett für seit langem im (kollektiven) Bewusstsein befindliche Texte, die das dadurch geschafft haben, weil irgendetwas an ihnen interessant ist. Was das genau ist, kann von Text zu Text natürlich ganz unterschiedlich sein, weshalb deine Liste auch eher ornamentalen Charakter in Bezug auf die Fragestellung hat. ;)
    Du kannst davon ausgehen, dass Klassiker Klassiker sind, weil sie irgendetwas ganz musterhaft zeigen bzw. man an ihnen etwas musterhaft zeigen kann. Das können, wie gesagt, ganz unterschiedliche Dinge sein. Man kann keinen Klassiker schreiben wie man ein Fantasybuch schreibt. Klassiker werden Klassiker durch ihre Rezeption, nicht durch ihr Thema.
    Ich kann mich übrigens auch in die Protagonisten vieler Klassiker hineinversetzen und fühle mich von vielen auch ausgezeichnet unterhalten. Insofern sind diese Punkte nichts, was Klassiker von anderen Büchern unterscheidet. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Steerpike ()

  • Hallo Xugro,


    persönlich habe ich immer leichte Probleme mit Fragen, die so gestellt werden, dass man den Antwortenden erstmal kommen lässt. Kennst du Shakespeare, dann weißt du beispielsweise, dass der dieses elementare Spiel als taktisches Manöver geliebt hat: einen Stein ins Wasser werfen und abwarten, wie die Mitspieler sich verhalten, anschließend die beste Reaktion darauf entwickeln. Dies hat Eingang gefunden in literarische und filmische Werke bis heute.


    Könntest du sagen, was es heißt: du kannst diese Bücher nicht lesen? Weil du nicht spontan erkennst, was der Autor beabsichtigt, wie du kurz vorher anmerkst? Was ist mit Menschen, die du nicht kennst oder sofort verstehst? Versuchst du, Kontakt aufzubauen, Verständnis zu erlangen? Das geht bei Büchern auch.


    Aus meiner Sicht musst du bestimmte Literatur nicht interessant finden oder mögen. Stell dir die Frage, was du von Literatur erwartest. Hier ist natürlich auch ein Entwicklungspfad möglich, beispielsweise von der Sesamstraße bis zu Thomas Mann - andere Leser würden Mann durch sonst wen ersetzen. Mach dort Halt, wo du dich wohl fühlst, wo du Halt machen willst; oder suche dir andere Begründungen für alles zwischen Stagnation und Entwicklung.


    Es gibt einige Werke in den von dir präferierten Literaturgattungen, die ähnliches leisten wie Klassiker. Es gibt dort, entgegen der Sicht, die manche Menschen haben könnten, sogar vergleichbare Nutzen zu realisieren wie aus den Büchern, die vielleicht ein engerer Klassikerbegriff umfasst. Auch dein Methodenwissen kann dabei wachsen. Welches, nebenbei gesagt, sogar wachsen kann, wenn du dich mit ganz schlechter Literatur beschäftigst.


    Wäre ich ein Spötter, würde ich über den von dir genannten Georg Büchner - Woyzeck sagen, er kann dir zeigen, dass man für Auslandseinsätze der Bundeswehr auch besser vorbereitet werden kann. Oder über Joseph von Eichendorff - Aus dem Leben eines Taugenichts, dass er dir - indirekt - Vorteile aufzeigen kann, die die Globalisierung für reisefreudige Menschen hat. Und du stimmst doch sicher zu, wenn ich sage, dass Hoffmanns Sandmann eine echte Alternative zum MDR-Sandmännchen ist, oder?


    Abschließend eine Frage: Sollten bei dir etwa alle Versuche humanistischer Konditionierung fehlgeschlagen sein?


    Liebe Grüße,
    mohan :winken:

  • Also:
    1. Der Deutschunterricht dient nicht dazu, Dich gut zu unterhalten. Dazu gibt es das Fernsehen oder eben die von Dir gelesene Literatur.

    Das ist mir klar.
    Wenn ich wenigstens einen Hauch von Interesse an dieser Schulliteratur gehabt hätte, dann hätte ich mich auch damit auseinandergesetzt. Bloß konnte mich keiner dieser Texte irgendwie neugierig machen o.ä..


    2. Um die Texte zu durchdringen, muss man sich _intensiv_ mit ihnen auseinandersetzen. Erst dann erkennt man die innewohnende Schönheit (das ist dann wie mit der Kurvendiskussion).

    Das finde ich bei Literatur, Kunst und Musik ganz schlimm. Wenn man ein Werk einfach nur ließt, betrachtet oder hört, dann hat das meist einen "Zauber". Es ist einfach mehr als die Summe seiner Teile. Wenn man das Werk dann formal analysiert, dann sind das nur noch Wörter, Farben und Noten. Dann hat das ganze gar keinen Reiz mehr für mich.


    4. Die Texte enthalten innere philosophische Wahrheiten, die kein Sachbuch vermittteln kann. Und eben auch kein Thriller.

    Ich bin schon froh gewesen, wenn ich überhaupt verstanden habe, was in diesem Text passiert. So habe ich z.B. erst bei der Besprechung im Unterricht erfahren warum Gretchen (aus Faust 1) am Ende im Gefängnis sitzt. Ich habe das beim Lesen nicht mitbekommen.


    5. Durch die Beschäftigung mit schwierigen Texten wächst auch das Methodenwissen, welches man für die Beurteilung anderer Texte dann wieder gut gebrauchen kann.

    Die einzige Methode, die ich (oberflächig) beherrsche ist die Zusammenfassung. Alles andere wurde nie (richtig) erklärt. So hatte ein klassisches Drama, in meiner Abiturprüfung, 9 Teile und Bertholdt Brechts "Guter Mensch von Sezuan" ist ein passendes Beispiel :rollen:.




    Zu tinius:
    An diese Dinge habe ich niemals gedacht, als ich diese Texte gelesen habe. Mir ging es immer um die Geschichte, die ein Buch erzählt und weniger um das "Drum-Herum".


    Zu Hildegunst:
    Bei Werther geht das Hineinversetzen ja noch, aber bei Dramen bin ich einfach nur Zuschauer. Da kann ich mich nicht in die Personen hineinversetzen.


    Zu Steerpike:
    Bei "neueren" Büchern habe ich die Probleme nicht. Nur bei den Klassikern, die ich lesen musste. Das Klassiker keine Literaturgattung sind, ist mir klar. Es fällt mir aber auf, dass ich gerade mit diesen Werken nicht klar komme.


  • Zu Steerpike:
    Bei "neueren" Büchern habe ich die Probleme nicht. Nur bei den Klassikern, die ich lesen musste. Das Klassiker keine Literaturgattung sind, ist mir klar. Es fällt mir aber auf, dass ich gerade mit diesen Werken nicht klar komme.


    Vielleicht liegt das daran, dass sie alt sind und deine Leseerwartung nicht mehr erfüllen. Erfolgreicher "Lesestoff" (Verzeihung) ist heute ja anders geschrieben als vor 200 Jahren. Das ist z.B. eine Sache, die du von Klassikern sehr allgemein lernen kannst. Und das ist doch schon mal nicht ganz uninteressant, oder?


  • Zu Hildegunst:
    Bei Werther geht das Hineinversetzen ja noch, aber bei Dramen bin ich einfach nur Zuschauer. Da kann ich mich nicht in die Personen hineinversetzen.


    Bist du mit einem Kurs mal im Theater gewesen und hast danach einen anderen Zugang zum im Unterricht behandelten Drama gehabt? Mit dem "Hineinversetzen" könnte es ganz gut klappen, wenn du dir ein Stück im Theater anschaust. Und wenn du danach das Stück lesen möchtest...

  • Zu tinius:
    An diese Dinge habe ich niemals gedacht, als ich diese Texte gelesen habe. Mir ging es immer um die Geschichte, die ein Buch erzählt und weniger um das "Drum-Herum".


    Natürlich geht es um die Geschichte. Aber es ist doch interessant, die Geschichten, die sich Autoren vor 100 / 200 / ... Jahren ausgedacht haben, heute noch lesen zu können. Wo kann man einer Person in der Vergangenheit so nah kommen wie durch Literatur? Wie die damaligen Leser das Buch aufgenommen haben, kann man übrigens in Rezensionen und in Rezeptionsartikeln ebenfalls nachlesen. Literatur als (zugegebenermaßen etwas beschwerliche) Reise in die Vergangenheit. Spock würde sagen: Faszinierend!


    Ich befürchte halt nur, dass viele (aus vielerlei Gründen: keine Zeit, keine Lust, schlechter Lehrer, Ärger mit Eltern, Freunden etc.) irgendwann im Unterricht "abgeschaltet" haben und dann später den Anschluss nicht mehr gefunden haben.


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()


  • Zu tinius:
    An diese Dinge habe ich niemals gedacht, als ich diese Texte gelesen habe. Mir ging es immer um die Geschichte, die ein Buch erzählt und weniger um das "Drum-Herum".


    Du schreibst, dass du die Texte im Unterricht gelesen hast. Hat der Lehrer oder die Lehrerin auch nicht daran gedacht?


  • Spock würde sagen: Faszinierend!
    Gruß, Thomas


    Thomas, ein gutes Beispiel dafür, dass das Fernsehen nicht nur zur Unterhaltung da ist. Gerade die verschiedenen Serien aus dem Star Trek-Universum haben tiefer reichende Auseinandersetzungen über fundamentale Themen geboten, dies durchaus ernsthaft. Und auch schon früh Themen wie Nanotechnologie thematisiert.


    Gruß, mohan

  • Meine Lust, polemisch zu werden, wächst zusehends.....

  • persönlich habe ich immer leichte Probleme mit Fragen, die so gestellt werden, dass man den Antwortenden erstmal kommen lässt.

    Für mich ging es in Büchern immer um die Geschichte und das, was der Autor einem damit sagen möchte. Ich habe nie richtig verstanden, was andere Menschen an Klassikern bzw. Schulliteratur interessiert. Deswegen habe ich hier gefragt, was andere daran interessant finden. Eventuell habe ich einfach die falsche Sichtweise auf diese Werke.


    Könntest du sagen, was es heißt: du kannst diese Bücher nicht lesen? Weil du nicht spontan erkennst, was der Autor beabsichtigt, wie du kurz vorher anmerkst? Was ist mit Menschen, die du nicht kennst oder sofort verstehst? Versuchst du, Kontakt aufzubauen, Verständnis zu erlangen? Das geht bei Büchern auch.

    Wenn ich so ein Buch schon in die Hand nahm, hatte ich eine negative Einstellung: Oh nein, nicht schon wieder so ein langweiliges Ding. Dann schlug ich die erste Zeile auf, fing an zu lesen und ich wollte das Buch nur noch vernichten :redface:. Keine Angst, alle genannten Bücher sind noch heil :smile:.
    Mir ist schon klar, dass ich Büchern (und Menschen) nicht sofort ansehen kann, was sie beabsichtigen und ich habe auch immer wieder versucht zu verstehen, aber es ging nicht.


    Abschließend eine Frage: Sollten bei dir etwa alle Versuche humanistischer Konditionierung fehlgeschlagen sein?

    Ja.
    Das hört sich für viele "Erwachsene" seltsam an, aber es ist so. Ich bin ein freundlicher, hilfsbereiter, toleranter Mensch. Genau so, wie man es sich wünscht. Aber ich bin nicht das, was die kapitalistische Gesellschaft haben will. Ich bin ein Außenseiter, ein Nerd (ich kann mit Computern besser umgehen als mit Menschen) und ich brauche kein Handy, die neusten Klamotten, den aktuellsten Tophit, die nächste Party oder solche Dinge (die man als "normaler" Jugendlicher heutzutage haben muss).
    Mir reicht ein einfacher Computer, eine Internetflatrate und ab und zu ein interessantes Buch.



    Vielleicht liegt das daran, dass sie alt sind und deine Leseerwartung nicht mehr erfüllen. Erfolgreicher "Lesestoff" (Verzeihung) ist heute ja anders geschrieben als vor 200 Jahren. Das ist z.B. eine Sache, die du von Klassikern sehr allgemein lernen kannst. Und das ist doch schon mal nicht ganz uninteressant, oder?


    Damit muss ich mich noch mal ausführlich mit befassen. Ich habe momentan noch Probleme mit solchen Schreibstilen.


    Bist du mit einem Kurs mal im Theater gewesen und hast danach einen anderen Zugang zum im Unterricht behandelten Drama gehabt? Mit dem "Hineinversetzen" könnte es ganz gut klappen, wenn du dir ein Stück im Theater anschaust. Und wenn du danach das Stück lesen möchtest...


    Wenn ich mir das Stück (danach) anschaue, dann verstehe ich wesentlich mehr als beim Lesen. Das liegt wohl daran, dass ich mir die Betonungen eines Dramas nicht zum Text dazu denke(n kann).


    Du schreibst, dass du die Texte im Unterricht gelesen hast. Hat der Lehrer oder die Lehrerin auch nicht daran gedacht?


    Ich habe meine Deutschlehrerin nie verstanden - weder ihre Erläuterungen im Unterricht, die Aufgaben in den Arbeiten noch die Kommentare in der Berichtigung ...

  • Mir reicht ein einfacher Computer, eine Internetflatrate und ab und zu ein interessantes Buch.


    Gut, niemand will das hier ändern. Aber dennoch scheint dich diese Frage ja zu bewegen. Warum eigentlich?

  • Gut, niemand will das hier ändern. Aber dennoch scheint dich diese Frage ja zu bewegen. Warum eigentlich?

    Wenn du das wissen willst, dann mache ich dazu besser einen eigenes Thema im Off-Topic-Bereich auf. Das ist eine ganze Einstellung zum und Sicht auf das Leben.

  • Wenn du das wissen willst, dann mache ich dazu besser einen eigenes Thema im Off-Topic-Bereich auf. Das ist eine ganze Einstellung zum und Sicht auf das Leben.


    Ne, bleib mal hier. Das ist für uns Antwortende schon wichtig.


    Gruß, Thomas

  • Ne, bleib mal hier. Das ist für uns Antwortende schon wichtig.


    Gruß, Thomas


    Dem stimme ich zu. Ich habe mich auch gefragt, warum jemand, der drei Jahre seine Erfahrungen mit Klassikern gemacht hat und ihnen offenbar nichts abgewinnen kann, dann ein Literaturforum aufsucht und wissen will, warum andere Menschen Klassiker gut finden. Sieht beinahe so aus, als hättest du in den drei Jahren an der Schule kaum (oder gar nicht) Gelegenheit gehabt, von Mitschülern oder Lehrern Antworten auf diese Frage zu erhalten.


    Grüße,
    mohan

  • Dem stimme ich zu. Ich habe mich auch gefragt, warum jemand, der drei Jahre seine Erfahrungen mit Klassikern gemacht hat und ihnen offenbar nichts abgewinnen kann, dann ein Literaturforum aufsucht und wissen will, warum andere Menschen Klassiker gut finden. Sieht beinahe so aus, als hättest du in den drei Jahren an der Schule kaum (oder gar nicht) Gelegenheit gehabt, von Mitschülern oder Lehrern Antworten auf diese Frage zu erhalten.


    Ich verliere nicht gern und ich sehe die 5 in der Prüfung bzw. 4 in den 6 Halbjahren als Niederlage. Wie ihr hier seht, habe ich keine Probleme mit Rechtschreibung, Grammatik oder Ausdruck. Viele Leute fragen mich auch, wie ich aus dem Stand schöne Gedichte und Geschichten schreiben kann. Trotzdem habe ich so schlechte Noten in Deutsch. Und ich will einfach wissen, warum das so ist und wie ich das ändern kann.


    Mit Mitschülern oder Lehrern kann man so etwas nicht besprechen :sauer:. Die Lehrer bringen der Klasse bei (bzw. versuchen es) wie man Klassiker interpretiert und denken über die Nicht-Versteher: Das sind Naturwissenschaftler - die verstehen Literatur genau so wenig wie ich höhere Mathematik. Die meisten Schüler interessieren sich einen Dreck für den Unterricht oder den Inhalt (im Grundkurs). Die sitzen da, weil sie für's Abitur da sitzen müssen, und kriechen den Lehrern in den Arsch, damit sie eine möglichst gute Note bekommen.