Helene L. Köppel - Die Erbin des Grals

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    Helene L. Köppel - Die Erbin des Grals


    Inhalt:


    Die Anfänge der unglaublichen, aber historisch verbürgten Geschehnisse in einem kleinen südfranzösischen Ort nahe der Pyrenäen, die einen ehrgeizigen Landpfarrer zuerst fast den Verstand und dann das Leben kosteten, reichen bis zu den Katharern, den Merowingern und schließlich zu Jesus Christus selbst zurück. Jenes Geheimnis, das die Dorfkirche von Rennes-le-Chˆateau birgt, schreibt Marie Dénarnaud heimlich am Ende ihres Lebens nieder. In ihrer Jugend war sie Haushälterin des Abbé Saunière geworden und bald darauf seine Geliebte, denn der leidenschaftliche Abbé war ein Freigeist. Als er 1886 bei Renovierungsarbeiten in der verfallenden Kirche einen Topf mit Goldmünzen, vergilbte Pergamente und unter einer Gruft sogar einen funkelnden Schatz fand, ergriff ihn eine Neugierde, die sich geradezu zur Besessenheit steigern sollte. Denn die Entzifferung der Pergamente ließ keinen Zweifel zu, daß es sich um den sagenhaften Gral handelte, sondern offenbarte auch, daß hinter dessen Geheimnis ein noch gewaltigeres verborgen lag.


    Meine Meinung:


    Helene L. Köppel hat sich in das Thema Südfrankreich und seine Geheimnisse ganz schön verbissen; alle ihre Romane haben irgendeinen Bezug in diese Gegend, ob es nun um die Ketzerin vom Montségur, um das Gold von Carcassone oder um die Affäre Calas geht. Auch mit diesem Roman bleibt sie ihrer Linie treu und erzählt die Geschichte der Marie Dernaud, ihres Zeichens Haushälterin des berühmten Abbé Saunière aus Rennes-le-Chateau.


    Der Roman ist zeitlich am Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts angesiedelt. Marie als Pfarrhaushälterin beim Abbé angestellt, aber es dauert nicht lange, da ist sie seine Geliebte und Gefährtin. Fortan begleiten wir sie und den Abbé durch viele Jahre hindurch, Jahre der Entdeckungen, der Geheimnisse, Jahre des unermüdlichen Forschens nach der Wahrheit, später auch Jahre der Zweifel und Jahre der Angst. Nicht zu vergessen Jahre des Luxus und der Dekadenz, denn die Entdeckung des Schatzes der Katharer versetzt den Abbè in die Lage, das Geld mit großen Händen auszugeben, was er denn auch tut.


    Während ich die Figuren in ihrem Forscherdrang und bei ihrer Schatzsuche gerne begleitet habe, wurden sie mir später zusehends fremd. Das Schwanken zwischen Vertrautheit und Misstrauen zwischen Marie und ihrem Geliebten war für mich sehr schwer greifbar. Auch die pompösen Feste und die prachtvolle Villa, in der die beiden residierten, kamen mir unwirklich und realitätsfern vor, auch wenn es vielleicht in Wirklichkeit tatsächlich so gewesen ist.


    Die ständige Suche nach der Wahrheit, das Rätsellösen und das Entziffern von Inschriften hatten mit der Zeit einen gewissen ermüdenden Effekt auf mich. Interessant fand ich allerdings die Querverbindungen zu anderen Büchern von Helene Köppel wie zum Beispiel "Die Ketzerin vom Montségur", die mir so manchen aha-Effekt bescherten. Insgesamt war mir das Buch aber etwas zu langatmig und ich hätte mir an manchen Stellen eine straffere Handlung gewünscht.


    Ein solider historischer Roman mit einem interessanten Grundthema, der mich aber nicht so mitgerissen hat wie die anderen Bücher der Autorin.


    3ratten


    Viele liebe Grüße
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Als junges Mädchen tritt Marie Denarnaud nach einer frustrierenden Lehre bei einer launischen Hutmacherin eine Stelle als Pfarrhaushälterin im abgelegenen, winzigen Bergdörfchen Rennes-le-Château im Languedoc an. Ihr neuer Dienstherr ist der noch recht junge Priester Bérenger Saunière, der mit seinen fortschrittlichen theologischen Ideen seiner Zeit um einiges voraus ist. Schon bald hegt Marie verbotene Gefühle für den gutaussehenden Mann, die dieser auch erwidert.


    Eines Tages macht Bérenger in der halb verfallenen Dorfkirche einige aufregende Entdeckungen - nicht nur ein mysteriöses Grab und seltsame Inschriften sind da in der Krypta verborgen, sondern auch ein uralter Schatz, der womöglich auf die Tempelritter zurückgeht. Von da an führen er und Marie ein ziemlich luxuriöses Leben, was im Dorf natürlich nicht verborgen bleibt, außerdem lässt er die Kirche auf eigenwillige Weise renovieren und ausstatten. Bei heimlichen Treffen mit befreundeten Priestern versucht er die vermeintlichen Geheimbotschaften auf seinen Fundstücken zu entschlüsseln. Marie bleibt dabei außen vor, findet aber auf eigene Faust einiges heraus und ahnt allmählich, das das Geheimnis von Rennes-le-Château gefährlich sein kann ...


    Bérenger Saunière und sein plötzlicher Reichtum, die seltsame Neuausstattung der Dorfkirche, seine ungewöhnlichen weiteren Bauprojekte und das Verhältnis zu seiner Haushälterin sind historisch belegt und geben seither Anlass zu den wildesten Spekulationen - perfekter Stoff für einen Roman.


    Helene Luise Köppel strickt daraus eine solide und recht spannende Geschichte um mysteriöse Botschaften, Ketzerei und verbotene Liebe, die mir insgesamt recht gut gefallen hat, auch die Auflösung fand ich recht gelungen. Sprachlich wirkt das Buch allerdings manchmal ein klein wenig hausbacken und die Dialoge etwas steif.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen