Arturo Pérez-Reverte - Die Königin des Südens

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    Teresa stammt aus einem mexikanischen Slum und führt ein glückliches Leben mit ihrem Freund Güero, einem Piloten und Drogenkurier. Als eines Tages das Telefon klingelt, weiß sie, dass das schöne Leben vorbei ist und so ist sie ganz schnell auf der Flucht vor den Feinden Güeros, die hinter sich aufräumen wollen. Teresa landet in Europa und hier zeigt sich, dass sie kein dummes Betthäschen, sondern eine knallharte Geschäftsfrau ist, die im Laufe des Buches zu einer der großen Figuren des Drogenhandels rund ums Mittelmeer wird. Das Buch wird als Tatsachenbericht, als Nacherzählung einer echten Biographie erzählt, wobei das Alter Ego des Autors, ein früherer Journalist ist, der ein Buch über das Leben der so genannten Königin des Südens verfassen möchte und zu diesem Zweck die Menschen interviewt, die Teresas Lebensweg gekreuzt haben. Diese Begegnungen und die Eindrücke die der Erzähler daraus gewinnt sind immer wieder in die Geschichte eingeflochten.


    Es gibt sicherlich Leute, die Pérez-Revertes Roman als langweilig empfinden, denn halsbrecherische Actionszenen findet man in dem Buch nur selten. Meiner Meinung nach ist "Die Königin des Südens" aber eine interessante Darstellung einer Verbrecherlaufbahn und ein faszinierendes Portrait einer Frau, die sich in einer männerdominierten Welt mit Geschick eine einflussreiche Position erkämpft. Die Einblicke in die Veränderungen im Drogenschmuggel im Mittelmeer und dem Wandel vom kleinen, beinahe noch amateurhaften Haschischschmuggel zur hochprofessionellen Einfuhr großer Mengen Kokain aus Übersee wurden zwar eher nebenbei thematisiert, haben mir aber ein paar interessante Einblicke verschafft.


    Außerdem ist „Königin des Südens“ wieder einmal ein Buch, was zu neuen Büchern führt, denn dieses Buch ist auch ein Plädoyer für das Lesen. Wenn Teresa es in ihrer Welt nicht mehr aushält, flüchtet sie sich in die Literatur, und findet zum Beispiel im „Graf von Monte Christo“, einem ihrer Lieblingsbücher, immer wieder Stellen in denen sie sich selbst erkennt. Das wiederholt der Autor zwar etwas zu häufig, so dass es ein wenig nach der Holzhammermethode der Leseanimation klingt, aber auch wenn ich die Geschichte vom Grafen schon kenne, bin ich neugierig geworden auf einige der anderen Bücher, die erwähnt werden. (z.B. Pedro Páramo von Juan Rulfo)


    Wer den Stil des Autors mag, kann beruhigt zu diesem Buch greifen und auch wenn es von kriminellen Menschen und Dingen handelt, ist es trotzdem kein Krimi, sondern eher eine interessante Lebensgeschichte.



    4ratten

  • Ich weiß nicht so recht, was ich von diesem Buch erwartet habe, aber bestimmt nicht das, was illy hier berichtet hat. Das klingt aber so interessant, dass ich ganz froh bin, dass ich das Buch auf meine Demnächst-lesen-Liste gesetzt habe.