Leon de Winter - Das Recht auf Rückkehr

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    Tel Aviv, 2024. Bram betreibt gemeinsam mit einem Kollegen eine Agentur, die verschollene Kinder zu finden versucht. Dass Kinder spurlos verschwinden, ist in Israel schon fast an der Tagesordnung. Die Fronten zwischen Israelis und Palästinensern sind verhärteter denn je, strengste Grenzkontrollen gelten beim Übergang zwischen dem stark geschrumpften Israel und dem Palästinenserstaat. Immer wieder kommt es zu Anschlägen von Islamisten - nicht nur in Israel.


    Dass Bram sich ausgerechnet dieser Aufgabe zugewandt hat, begründet sich aus seiner persönlichen Geschichte. Zwanzig Jahre zuvor verschwand sein damals vierjähriger Sohn Bennie und tauchte nie wieder auf, weder tot noch lebendig. Damals war Bram ein gefragter Dozent, heiß umworben von verschiedenen Universitäten und gerade aufgrund eines Stellenwechsels von Israel in die USA gezogen.


    Eines Tages erfährt Bram, dass es möglicherweise Anhaltspunkte für das Schicksal seines Sohnes gibt - aus höchsten politischen Kreisen ...


    In Rückblenden setzt sich ein Bild von Brams Leben zusammen, von seinem Weg von den Niederlanden nach Israel, von dort in die USA und wieder zurück in ein Land, das noch viel stärker als heute von der Feindschaft zwischen Israelis und Palästinensern geprägt und von Hass und Gewalt zerrissen ist. Dies liest sich insbesondere im Hinblick auf Bennie spannender als ein Krimi.


    Im zweiten Teil, als Bram allmählich erfährt, was mit dem Jungen geschehen ist, bleibt es zwar durchaus interessant, doch für mich war die Lösung leider gleichzeitig vorhersehbar und aufgesetzt.


    Schade, dass das Buch etwas ins Klischeehafte und Übertriebene abgleitet und somit Potential verschenkt - denn auch in diesem Roman zeigt de Winter, dass er wunderbar flüssig, spannend und nachdenklich zu schreiben versteht, mit Einfühlungsvermögen und Vorstellungskraft.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

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