Das ägyptische Totenbuch

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  • Hi,


    also ich breche ab. Das Buch macht einfach keinen Spaß und nach mehreren Versuchen geb ich es jetzt auf. Tut mir Leid für die Leserunde... Aber ich werd aber trotzdem noch hier mitlesen.


    gruss


  • Hi,


    also ich breche ab. Das Buch macht einfach keinen Spaß und nach mehreren Versuchen geb ich es jetzt auf. Tut mir Leid für die Leserunde... Aber ich werd aber trotzdem noch hier mitlesen.


    gruss


    Schade! Aber eine Quälerei soll es ja auch nicht sein.
    Grüße von Annabas :winken:

  • liest: Albert Champdor – Das Ägyptische Totenbuch


    Hallo miteinander,


    ausgelesen!


    In den letzten Kapiteln ging es in meinem Buch nochmal um Grabbeigaben – wow, was man den Toten alles mitgegeben hat, ist schon beeindruckend! Die Grabkammern müssen fast ausgesehen haben wie Warenhäuser.


    Der Prozess der Mumifizierung wird auch noch erklärt, darauf will ich lieber nicht eingehen, das ist doch recht ekelig. Interessant finde ich, dass schon dabei aus dem Totenbuch vorgelesen wurde, man durfte wohl wirklich keine Zeit verplempern.


    Und wieder ein Beispiel für den praktischen Sinn der Ägypter: Manchmal wurde ein armer Mann, dessen Familie sich ein aufwendiges Begräbnis nicht leisten konnte, heimlich neben einem Fürstengrab bestattet, damit der Tote von den Gebeten und Opfern profitiert, welche dem Fürsten dargebracht werden. :breitgrins:


    Das allerletzte Kapitel fand ich aber ziemlich schwülstig und überflüssig. Es heißt „Meditation im Amuntempel“ und darin sinniert der Autor darüber, wie es wohl im Tal der Toten ausgesehen haben muss, als man noch hier bestattet hat, und was aus den ganzen Menschen und heiligen Gegenständen geworden ist, und das alles auf eine sehr pathetische Art. In ein Sachbuch passt das in meinen Augen nicht. Aber das Kapitel ist nur kurz, daher kann ich es auch schnell vergessen.


    Jetzt warte ich mal auf Myriels Eindrücke. Wollte nicht jääkaappirunous auch noch mitlesen?


    Bis später.
    Grüße von Annabas :winken:


  • das nächste Kapitel in meinem Buch, bei dem es um die altägyptischen Begräbnisriten geht, hat mich ziemlich verwirrt. Es werden z. B. die Zeremonien „der Öffnung des Mundes und der Augen“ beschrieben, und wenn ich die richtig verstanden habe, wurden diese an einer Statuette vorgenommen – stellvertretend für den mumifizierten Toten.


    Sowohl als auch. Man hat es auch an der Mumie selbst praktiziert; und ich schätze mal, dass es davon abhing, ob eine Statue von den Begräbniskosten abgedeckt war. Die Gedankenwelt dahinter könnte etwas mit dem ersten Schrei eines neugeborenen Babies zu tun haben. Erst wenn der erfolgt ist, war die Geburt erfolgreich, und das scheint auch symbolisch für die "Geburt" von Statuen zu gelten. Wir reden ja hier von einer nahezu animistischen Religion, das heißt, dass alles irgendwie belebt ist und etwas hat, was Christen eine Seele nennen.


    Zitat


    Trotz des Totenbuches ist aber die Seelenwägung eine unberechenbare Sache, wenn ich das richtig verstanden habe. Oder kommt man automatisch „durch“, wenn man alles Vorhergehende richtig gemacht hat? Steht in euren Büchern da etwas Genaueres darüber? In meinem Buch kann man das so oder so interpretieren.


    Es dürfte schon ein Automatismus gewesen sein. In den antiken Religionen fühlte man sich nicht überirdischer Allmacht und Willkür ausgeliefert, sondern Riten waren so etwas wie Bedienungsanleitungen für Götter: Wenn du jeden Einzelschritt korrekt befolgst, dann bekommst du auch das gewünschte Ergebnis; tritt es nicht ein, war es eben ein User Error.

    &quot;Cessent iam nunc rapaces officialium manus, cessent inquam!&quot;<br />&quot;Zurück, ihr gierigen Beamtenhände, zurück, sag ich!&quot;<br />&nbsp;&nbsp; - Konstantin der Große


  • Hi,


    also ich breche ab. Das Buch macht einfach keinen Spaß und nach mehreren Versuchen geb ich es jetzt auf. Tut mir Leid für die Leserunde... Aber ich werd aber trotzdem noch hier mitlesen.


    gruss


    Da kann man wohl nichts machen. Immerhin hast Du es tapfer versucht. :smile:



    Mittlerweile habe ich in meinem Buch ("Bilder der Unsterblichkeit") 2 weitere Kapitel gelesen.


    In "Darstellungen des Königs mit den Göttern" ging es - wie unschwer am Titel zu erkennen ist - um Bildnisse in den Gräbern, die den König mit diversen Göttern gezeigt haben. Allerdings konzentriert sich Hawass hier auf Darstellungen außerhalb der Totenbücher. Am wichtigsten waren Osiris (Herrscher der Welt unter der Erde), Hathor (Herrin des Westens und der westlichen Wüste) und Anubis (Herr des heiligen Landes), aber wie das auch schon bei den Totenbüchern an sich der Fall war, nahm auch die Zahl der dargestellten Götter mit der Zeit zu. Das fing mit Nut, Isis und Horus an und ging weiter bis hin zu lokalen Gottheiten und Haushaltsgottheiten.



    Es werden z. B. die Zeremonien „der Öffnung des Mundes und der Augen“ beschrieben, und wenn ich die richtig verstanden habe, wurden diese an einer Statuette vorgenommen – stellvertretend für den mumifizierten Toten. Mir kommen diese Riten sehr fremd vor und auch die Erklärungsversuche in meinem Buch wollen mir nicht einleuchten. Es kann natürlich sein, dass die wirkliche Bedeutung in Vergessenheit geraten ist und es eben nur Versuche sind, etwas nachvollziehen zu wollen.


    In diesem Kapitel wird die Zeremonie des Mundöffnens kurz erwähnt. Es heißt, dass diese Zeremonie von immenser Wichtigkeit ist, um die Mumie oder eine Statue des Verstorbenen für die korrekte Funktion im Jenseits vorzubereiten. So ganz genau kann ich mir darunter nichts vorstellen, allerdings hab ich es dunkel im Hinterkopf, dass die Seele des Toten durch den geöffneten Mund wieder in die Mumie hineinschlüpfen kann und durch die geöffneten Augen sich dann im Diesseits umschauen kann. Deswegen wurden in den Sarkophagen auch oft "magische/göttliche" Augen auf die Innenseite gemalt.


    Im nächsten Kapitel ging es dann um "Das Buch dessen, was in der Dat ist" (Dat = Jenseits), was auch als Amduat bezeichnet wird. Darin wird detailliert die Reise des Sonnengottes (und des verstorbenen Pharaos in seinem Gefolge) durch die Unterwelt beschrieben. Diese Reise dauert 12 Stunden und jede Stunde besitzt einen eigenen Titel.
    In den ersten fünf Stunden steigt der Gott mit seinem Gefolge immer tiefer in die Unterwelt hinab bis sie schließlich in der sechsten Stunde die tiefste Stelle erreichen. Dort vereinigt sich der Sonnengott mit Osiris, um so genug magische Kraft zu erhalten, die Oberfläche wieder zu erreichen. Die weiteren sechs Stunden der Nacht verbringt er nun damit, wieder zur Oberfläche hinaufzusteigen, wo er am Ende der zwölften Stunde den östlichen Horizont erreicht und die Sonne wiedergeboren wird.
    Während der gesamten Reise trifft der Sonnengott auf freundliche und feindliche Bewohner des Dat und muss daher von zahlreichen Göttern beschützt werden. Der größte Feind ist Apophis in Gestalt einer riesigen Schlange, die Osiris in der siebten Stunde verschlingen will.


    In meinem Buch wird der Inhalt jeder Stunde kurz geschildert und zu ca. der Hälfte der Stunden gibt es mehrseitige Abbildungen, die verschiedene Stunden darstellen. Die Abbildungen werden in den dazugehörigen Texten sehr ausführlich beschrieben, vor allem welche Figur welche Gottheit darstellt und was das bedeutet. Man kann sehr gut zwischen Text und Bild hin- und herspringen und sozusagen mit den Fingern auf dem Bild der Bildbeschreibung folgen.


    Interessant finde ich den Glauben der Ägypter, dass das, was sie in den Totenbüchern darstellen, aufgrund ihrer Darstellung auch wahr werden muss. Wenn sie also zu Beginn der Reise des Sonnengottes durch das Jenseits zeigen, dass am nächsten Morgen die Sonne aufgeht, dann übersteht der Sonnengott die Reise auch tatsächlich unbeschadet und die Sonne geht wirklich auf.
    Wenn man also den Anweisungen des Amduat folgt, dann ist das eine Garantie für ein glückliches Leben im Jenseits.


    Als nächstes steht das Pfortenbuch an. Wurde in euren Büchern eigentlich ein bestimmtes Totenbuch behandelt oder mehr nach Art "etwas von allem"?


    LG Myriel :winken:


  • Wurde in euren Büchern eigentlich ein bestimmtes Totenbuch behandelt oder mehr nach Art "etwas von allem"?


    Bei mir wurde ab und zu auf das "Buch des Ani" hingewiesen, aber nicht immer. Vermutlich zieht mein Buch die Infos also aus verschiedenen Totenbüchern.
    Sorry für die späte Antwort! :redface:


    Grüße von Annabas :winken:

  • Was ist denn eigentlich mit Jääkaappirunous? :winken: Die hat sich noch gar nicht zum Buch geäußert.

  • Ich finde in meinem Chaos die Bücher nicht mehr :redface: zu viele Kisten und glaube auch nicht, daß ich mich zur Zeit auf diesen Stoff konzentrieren kann. Mir schwirren bezüglich eines traurigen Ereignisses zu viele Fragen im Kopf herum. Ich habe mir noch nicht mal das Skript zum VHS-Kurs über das Alte Ägypten angesehen :rollen:

  • @jääkaappirunous:
    Oh wei, das klingt nicht gut. Hoffentlich sieht deine Welt bald wieder besser aus. :trost:


    @all:
    Irgendwie komme ich momentan nicht wirklich dazu, in meinem Buch weiter zu lesen. Es ist zwar sehr gut geschrieben und das Lesen hat auch Spaß gemacht, aber wenn ich mal ein Buch zur Hand nehme, dann lieber was kleines handliches und nicht diesen riesigen Wälzer.
    Ich hoffe, dass ich die Woche mal wieder etwas weiter komme.


    LG Myriel

  • Es ist geschafft, das Kapitel über das Pfortenbuch. :klatschen:


    Gleich zu Beginn des Kapitels fragt Hawass, warum das Pfortenbuch überhaupt erschaffen wurde. Schließlich gibt es schon das Amduat, um den Pharao sicher durch die Unterwelt zu bringen. Die Antwort liegt möglicherweise darin, dass die Priesterschaft des Amun-Re ihrem Gott zu mehr Ansehen verhelfen wollten.


    Das Pfortenbuch ist wie das Amduat auch in 12 Stunden aufgeteilt, in der die Unterwelt durchquert wird. Im Gegensatz zu Osiris, der beim Amduat im Mittelpunkt stand, dreht sich hier fast alles um Amun-Re. Der grundsätzliche Ablauf bleibt aber gleich, denn auch hier muss der Sonnengott in seiner Barke die Unterwelt durchqueren.


    Ein wichtiger Unterschied zwischen Amduat und Pfortenbuch liegt in der 6. Stunde: im Amduat musste sich der Sonnengott in der Höhle des Sokar mit Osiris vereinigen, um dessen Kraft zu erhalten. Im Pfortenbuch wird diese Höhle durch den Richtersaal des Osiris ersetzt. Das Symbol der Waage taucht hier schon auf, aber es ist bei mir im Buch nicht die Rede davon, dass das Herz des Verstorbenen leichter als eine Feder sein muss. Vermutlich wurde diese Prüfung erst später zu den Totenbüchern hinzugefügt.


    Obwohl wieder viele große Fotos von Grabkammern und den dort dargestellten Szenen des Pfortenbuches den Text bereichert haben, konnte ich mir bei den letzten Stunden nicht mehr alles so genau vorstellen, da nur noch viele Anhänger von Amun-Re aufgezählt wurden und gesagt wird, wie viele Götter (mit Krokodil-, Ibis-, Widderkopf etc.) den besiegten Apophis in Schach halten.


    Was sehr oft vorkommt, sind Schlangen. Diese sind einmal die Wächter der Pforten, durch die man von einer Stunde der Nacht zur nächsten kommt (daher auch der Name des Buches), dann Apophis als "böse" Schlange, die Schlange der Zeit, die Mehen-Schlange als Beschützer des Sonnengottes ... Ich würde gerne wissen, woraus die große Bedeutung der Schlange für die Ägypter herrührt. Gibt es überhaupt so viele Schlangen in Ägypten, das diese etwas besonderes darstellen?


    Im nächsten Kapitel geht es jetzt um das Höhlenbuch und das Buch von der Erde. Da ich gerade Ruhe habe, werd ich auch gleich weiter lesen.


    LG Myriel :winken:

  • Weiter gehts: :breitgrins:


    Das Höhlenbuch wird so genannt, weil sich die Handlung in 6 großen Höhlen abspielt. Entsprechend den Höhlen wird das Buch auch in 6 Abschnitte eingeteilt. Was genau jedoch in den einzelnen Abschnitten passiert, hab ich nicht rausgelesen aus der recht stumpfen Beschreibung der Abbildungen (hier steht der und dort steht der ...). Mir hat hier eine Deutung der Darstellung gefehlt. :schulterzuck:


    Im Buch von der Erde stehen diesmal nicht Re und Osiris im Mittelpunkt, sondern die Erdgottheiten Aker, Geb und Tatenen. Leider kann ich auch hier nicht viel zum Inhalt sagen, weil den Ägyptologen nicht klar ist, in welche Reihenfolge die einzelnen Abschnitte zu bringen sind, die in verschiedenen Pharaonengräbern zu finden sind. Deswegen wird auch hier wieder nur beschrieben, was man in den Gräbern sehen kann und welche Figur welche Gottheit ist.


    Was mir aufgefallen ist: in den zuletzt vorgestellten Büchern nimmt die Bestrafung der Feinde der Götter relativ viel Raum ein. Während im Amduat die Feinde bekämpft wurden, werden im Pfortenbuch schon Gefangene dargestellt und im Höhlenbuch und dem Buch von der Erde gibt es viele Szenen, in denen geköpfte Gefangene, Gefangene denen ihr Herz herausgerissen wurde und Gefangene in riesigen Kochtöpfen dargestellt werden. Vielleicht dient das dazu, zu zeigen wie umbarmherzig Re mit seinen Feinden umgeht und man lieber sein Freund/Anhänger sein sollte? Leider wird bei mir auf diesen Aspekt nicht eingegangen.


    Da es recht kurz war, hab ich auch noch gleich das Kapitel über die Sonnenlitaneien gelesen. Diese Litaneien sind kein Totenbuch in dem Sinne, aber in vielen Pharaonengräbern zu finden (v.a. im Eingangsbereich) und preisen den Sonnengott. In der großen Litanei werden die 75 Namen des Sonnengottes aufgelistet und am Ende heißt es vom Pharao, dass weil er die Namen alle kennt, er mit dem Sonnengott verschmolzen ist. Die restlichen 8 Litaneien sind kürzer und drehen sich vor allem um die Vergöttlichung des Pharaos und seiner Bejubelung.


    Hier fand ich die abgedruckten Fotos sehr schön, da sie die Reliefs aus dem Grab von Sethos I. deutlich zeigen. Diese sind nicht so überfrachtet, wie einige andere Darstellungen der Totenbücher, was auch daran liegt, dass hier Text und Abbildung getrennt wurden und bei den Totenbüchern alles ineinander übergeht.


    Soweit für heute. Ich hoffe, dass ich das Buch am Wochenende noch auslesen kann, denn es verdient es eigentlich nicht, so lange Zeit unbeachtet herumzuliegen.


    LG Myriel :winken:

  • Wow Myriel, dein Buch ist wirklich viel ausführlicher und genauer als meines war!
    An die Unterteilung in verschiedene "Bücher" kann ich mich gar nicht erinnern.


    Super dass du so viel dazu schreibst!


    Grüße von Annabas c020.gif

  • Hallo miteinander :smile:



    Ich hab hier etwas gefunden, wo von ursprünglich 40 Schlangenarten in Ägypten die Rede ist:
    http://www.aegypten-spezialist…e-aegypten/schlangen.html


    Wahnsinn, das hätte ich jetzt nicht gedacht.
    Ich hab auch nochmal ein wenig gestöbert und bin hierüber gestolpert. Kurzfassung: die Furcht vor den Schlangen hat zu den negativen Assoziationen geführt (Apophis als Schlangengott steht für das Chaos und ist der Feind des Sonnengottes), während die Häutung der Schlange als Bestätigung für die Wiedergeburt angesehen wird.



    Super dass du so viel dazu schreibst!


    Na da mach ich doch gleich weiter damit. :breitgrins:


    Als nächstes stand das (eigentliche) Totenbuch auf dem Programm, das auch als "Buch vom Herausgehen am Tage" bekannt war und aus einer Sammlung von "Zaubersprüchen" besteht. Es umfasst knapp 200 Kapitel, die sich hauptsächlich damit beschäftigen, wie der Verstorbene sicher ins Jenseits gelangt. Im Vergleich zu den anderen Büchern wird die Reise dorthin aber nicht beschrieben, sondern es werden eher Formeln aufgezählt, die während der Reise notwendig sind, um z.B. Wächter zu besänftigen, andere Gestalten (z.B. Tiergestalten) anzunehmen oder seine Versorgung im Jenseits (z.B. mit frischen Mumienbinden :breitgrins: ) sicherzustellen. Auch die üblichen Huldigungen der Götter waren vertreten.



    Ich erinnere mich an eine Stelle, die wir im Schlögl-Buch gelesen haben:


    Finde ich immer noch gut. :breitgrins:


    Auf das Bekenntnis wird in meinem Buch auch eingegangen. Schon heftig die Liste, was man alles verneinen muss: "Ich habe nichts Falsches getan ... ich habe nicht gestohlen ... ich habe nicht getötet ... ich habe keine Lügen erzählt ... ich wurde nicht ungerechtfertigt wütend ... ich habe keinen Ehebruch begangen ..." Das dazugehörende Kapitel 125 des Totenbuchs dürfte damit wohl zu einem der längsten zählen. :breitgrins:


    In Kapitel 8 geht es dann um die Himmelsbücher, von denen es einige gibt. Die bekannteren sind das Buch vom Tage und das Buch von der Nacht, die häufig auch gemeinsam dargestellt werden. Im Buch vom Tage wird die Reise der Sonne über den Taghimmel beschrieben, bis sie am Ende von der Göttin Nut verschlungen wird. Im Buch von der Nacht wird dann beschrieben, wie die Sonne den Körper von Nut durchwandert um schließlich wiedergeboren zu werden.


    Einige Königsgräber wurden auch noch mit astronomischen Darstellungen verziert. Die Darstellung von goldenen Sternen auf dunkelblauem Grund muss live noch beeindruckender sein als auf den Fotos. Die Forscher konnten bis heute allerdings noch kaum herausfinden, welche Sternbilder die Ägypter am Nachthimmel gesehen haben.


    Am Ende des Buches gibt das Kapitel "Die Rettung des Tals der Könige" einen Ausblick darauf, wie die empfindlichen Grabmalereien im Laufe der Zeit durch Überflutungen und in den letzten Jahrzehnten auch insbesondere durch den Tourismus gelitten haben. Wenn man diese Fotos mit den anderen aus dem Buch vergleicht, bekommt man einen Schreck. Neben der Tatsache, dass durch die feuchte Atemluft der Besucher und Unachtsamkeiten (mit dem Rucksack an der Wand entlanggeschrammt) die Bilder angegriffen werden, find ich es am schlimmsten, dass manche Touristen so ignorant waren und ihre Namen auf die Wandmalereien gekritzelt haben. :grmpf: Zwar wird viel unternommen, um die Malereien vor weiteren Beschädigungen zu schützen, aber bei manchen ist es schon zu spät. Am liebsten würde ich deshalb sofort nach Ägypten fahren und mir das Tal der Könige anschauen, so lange es noch so gut erhalten ist.


    Insgesamt gesehen bin ich von diesem Buch begeistert, denn es ist genau richtig für interessierte Laien: ansprechend geschrieben, fachkundig, aber nicht zu kompliziert, mit vielen großformatigen Fotos zur Veranschaulichung. Das einzige Manko ist der doch sehr hohe Preis. Da ich das Buch allerdings gekauft habe, war es zu verschmerzen.


    LG Myriel :winken:


  • Auf das Bekenntnis wird in meinem Buch auch eingegangen. Schon heftig die Liste, was man alles verneinen muss: "Ich habe nichts Falsches getan ... ich habe nicht gestohlen ... ich habe nicht getötet ... ich habe keine Lügen erzählt ... ich wurde nicht ungerechtfertigt wütend ... ich habe keinen Ehebruch begangen ..." Das dazugehörende Kapitel 125 des Totenbuchs dürfte damit wohl zu einem der längsten zählen. :breitgrins:


    An der Liste würden wohl einige scheitern! :breitgrins: Ich glaube nicht mal das es jemanden gibt der die 10 Gebote schaffen würde.



    Einige Königsgräber wurden auch noch mit astronomischen Darstellungen verziert. Die Darstellung von goldenen Sternen auf dunkelblauem Grund muss live noch beeindruckender sein als auf den Fotos. Die Forscher konnten bis heute allerdings noch kaum herausfinden, welche Sternbilder die Ägypter am Nachthimmel gesehen haben.


    Welche Gräber wurden denn genannt?



    Am Ende des Buches gibt das Kapitel "Die Rettung des Tals der Könige" einen Ausblick darauf, wie die empfindlichen Grabmalereien im Laufe der Zeit durch Überflutungen und in den letzten Jahrzehnten auch insbesondere durch den Tourismus gelitten haben. Wenn man diese Fotos mit den anderen aus dem Buch vergleicht, bekommt man einen Schreck. Neben der Tatsache, dass durch die feuchte Atemluft der Besucher und Unachtsamkeiten (mit dem Rucksack an der Wand entlanggeschrammt) die Bilder angegriffen werden, find ich es am schlimmsten, dass manche Touristen so ignorant waren und ihre Namen auf die Wandmalereien gekritzelt haben. :grmpf: Zwar wird viel unternommen, um die Malereien vor weiteren Beschädigungen zu schützen, aber bei manchen ist es schon zu spät. Am liebsten würde ich deshalb sofort nach Ägypten fahren und mir das Tal der Könige anschauen, so lange es noch so gut erhalten ist.


    Ja das ist allerdings so ein Thema. Ich sag nur Abu Simbel! Ist zwar schön und gut und beeindruckend aber die vielen vielen Namen der ganzen Menschen die sich darauf verewigt haben machen alles kaputt. Und die meisten stehen nicht mal klein da! Riesig! :grmpf: Und im Karnak Tempel waren einige verborgenen Stelle / Ecken in denen es verdammt nach Pi**e stank! Was soll denn das? Als wir damals in Ägypten waren hatte ich stellenweise echt einen Zorn auf die Leute.
    Im Tal der Könige ist da noch was. Man darf ja nur 3 der ganzen Gräber besichtigen! Also muss man sich vorher überlegen wo man rein will. Und das wo man nicht mal weiß was einen erwartet. Das fand ich ziemlich blöd! Und wenn man zum guten Tut ins Grab will kostet das extra! Wobei noch die besten Sachen aus dessen Kammer in Kairo im Museum stehen. Totalle verarsche. :grmpf:


  • Welche Gräber wurden denn genannt?


    Laut meinem Buch hat Sethos I. den Trend eingeläutet, Sternenkonstellationen an die Decken malen zu lassen. Ansonsten sind Konstellationstabellen von Sternen in den Gräbern von Senenmut, Ramses V./VI., Ramses VII. und Ramses IX. enthalten. Hier steht aber nicht dabei, ob neben den Tabellen auch Deckenmalereien vorhanden waren. Die Bilder im Buch stammen alle aus dem Grab von Sethos I.



    Im Tal der Könige ist da noch was. Man darf ja nur 3 der ganzen Gräber besichtigen! Also muss man sich vorher überlegen wo man rein will. Und das wo man nicht mal weiß was einen erwartet. Das fand ich ziemlich blöd!


    Im letzten Kapitel hat Hawass auch etwas dazu geschrieben, dass die Gräber immer abwechselnd geöffnet werden, damit die nicht ständig den Besucherströmen ausgesetzt sind. Da sich etliche Besucher darüber beschwert haben, dass man nicht wisse, welche Gräber jeweils geöffnet sind, kann man den Besuch bestimmter Gräber im Voraus reservieren.
    Hmm, aber ist schon doof, wenn man mit einer Reisegruppe nur einen Tag im Tal ist. Da muss man halt nehmen, was man kriegen kann oder komplett eine Individualreise machen. Es wäre doch eigentlich recht einfach, die Öffnungszeiten der Gräber im Internet zu veröffentlichen. Das tut niemandem weh und man kann viel besser planen.


  • Laut meinem Buch hat Sethos I. den Trend eingeläutet, Sternenkonstellationen an die Decken malen zu lassen. Ansonsten sind Konstellationstabellen von Sternen in den Gräbern von Senenmut, Ramses V./VI., Ramses VII. und Ramses IX. enthalten. Hier steht aber nicht dabei, ob neben den Tabellen auch Deckenmalereien vorhanden waren. Die Bilder im Buch stammen alle aus dem Grab von Sethos I.


    Danke für die Information. Ich muss mal schauen in welchen Gräbern wir waren.



    Im letzten Kapitel hat Hawass auch etwas dazu geschrieben, dass die Gräber immer abwechselnd geöffnet werden, damit die nicht ständig den Besucherströmen ausgesetzt sind. Da sich etliche Besucher darüber beschwert haben, dass man nicht wisse, welche Gräber jeweils geöffnet sind, kann man den Besuch bestimmter Gräber im Voraus reservieren.


    Also so weit ich mich erinnern kann waren ziemlich viele der Gräber geöffnet. Ich glaube nicht mal das überhaupt welche geschlossen waren. :gruebel: Ein weiteres Problem ist natürlich das man im voraus ja nicht weiß was einen in den Gräbern erwartet. Es gibt sehr tolle und gut erhaltenen, aber auch das Gegenteil war der Fall. Was macht man da? Man fragt seinen Guide und ist quasi auf dessen guten Geschmack angewiesen. Dazu kommt dann noch, zumindest war das bei uns der Fall, das man nur 1 Stunde Zeit hat für die Besichtigung, weil am selben Tag noch der Hatschepsut Tempel, der quasi auf der anderen Seite vom Tal liegt, auf dem Plan stand. Ach ja und die Memnon Kolosse waren auch noch dran an dem Tag. Ziemliche Rennerei und Massenabfertigung. :sauer: Leider! Denn gerade die Gräber fand ich sehr spannend!


    Ach ja nochmal zu den 3 erlaubten Besichtigungen. Gegen ein Backschich durften wir sogar ein viertes besichtigen! :breitgrins: Und hätten wir mehr Zeit gehabt ich hätte mir noch mehr gekauft. Ich liebe korrupte Menschen! Es lebe die Korruption!


  • Dazu kommt dann noch, zumindest war das bei uns der Fall, das man nur 1 Stunde Zeit hat für die Besichtigung, weil am selben Tag noch der Hatschepsut Tempel, der quasi auf der anderen Seite vom Tal liegt, auf dem Plan stand. Ach ja und die Memnon Kolosse waren auch noch dran an dem Tag. Ziemliche Rennerei und Massenabfertigung. :sauer:


    Das alles an einem Tag? :boah: Da ist Massenabfertigung ja noch untertrieben. :grmpf:



    Ach ja nochmal zu den 3 erlaubten Besichtigungen. Gegen ein Backschich durften wir sogar ein viertes besichtigen! :breitgrins: Und hätten wir mehr Zeit gehabt ich hätte mir noch mehr gekauft. Ich liebe korrupte Menschen! Es lebe die Korruption!


    Also sollte man sorgfältig darauf achten, genug Spesengeld einstecken zu haben, wenn man nach Ägypten fährt. :breitgrins:


  • Das alles an einem Tag? :boah: Da ist Massenabfertigung ja noch untertrieben. :grmpf:


    Liegt ja alles auf dem Weg und nah beinander. Genervt hat es trotzdem, weil gerade das Tal fand ich toll.



    Also sollte man sorgfältig darauf achten, genug Spesengeld einstecken zu haben, wenn man nach Ägypten fährt. :breitgrins:


    Das sowieso! :smile: Backschisch hier, Backschisch da. Schlimm. Kann einem echt die Laune verderben.