Jenny-Mai Nuyen - Feenlicht

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  • Jenny-Mai Nuyen - Feenlicht
    Reihe: Die Sturmjäger von Aradon Band 1


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    In “Feenlicht” von Jenny-Mai Nuyen geht es um die Sturmjägern Hel. Hel wurde als kleines Kind an den Sturmjäger Gharra verkauft. Eigentlich ist Menschenhandel verboten, doch nachdem er von ihrer Gabe erfahren hatte, hat er sie schließlich doch mit sich genommen. Denn Hel hat die Gabe, Liriumstürme zu sehen, hinter denen die Sturmjäger her sind. Und so wächst Hel, deren Name übrigens “Licht” bedeutet, auf dem fliegenden Schiff “Schwalbe” auf und sie genießt ihr Leben in “Freiheit”. Doch eines Tages geschieht etwas seltsames und die “Schwalbe” stürzt ab!
    Alle Sturmjäger sind tot, Hel ist die einzige Überlebende. Zum Glück wird sie von einem geheimnisvollen jungen Mann gerettet, der sehr wenig von sich preis gibt, aber dennoch eine Anziehung auf Hel ausübt… Zusammen machen sie sich auf den Weg nach Har’punaptra, der Hauptstadt der Zwerge und des Handels. Dort will Hel einen Weg in die Stadt Aradon finden, um den Magiern von dem Unglück zu berichten. Denn die “Schwalbe” ist nicht das einzige Schiff, dass abgestürzt ist…


    “Feenlicht” ist der Auftakt zur ersten Trilogie der sehr jungen Autorin Jenny-Mai Nuyen. Es ist bereits ihr fünfter Roman, den die 21-Jährige geschrieben hat und ich finde es insgesamt doch sehr beachtlich und empfinde sie als ein großes Talent.
    Erst vor kurzem habe ich begeistert ihren Erstling “Nijura – Das Erbe der Elfenkrone” verschlungen und ich bin daher mit großen Erwartungen an ihren neuen Roman gegangen – und ich wurde eindeutig nicht enttäuscht. Insgesamt hat er mir sogar noch besser gefallen.
    Dadurch, dass dies der erste Band einer Trilogie ist, wirkt er auf mich vielschichtiger und damit auch komplexer als ihr Einzelband “Nijura – Das Erbe der Elfenkrone“.
    Auch hier hat mir die sehr bildhafte Sprache wieder außerordentlich gut gefallen und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen.


    Die Charaktere sind toll herausgearbeitet, sie haben Schwächen und Fehler und sie sind daher alles andere als perfekt. Auch sehr schön finde ich, dass die Charaktere Tiefe vorzeigen und ihr Handeln, auf mich jedenfalls, immer nachvollziehbar wirkt. Auch gibt es keine deutliche Unterscheidung in “Gut” und “Böse”.
    Hel, der Frauenheld Nova und auch der mysteriöse Retter von Hel sind mir schnell ans Herz gewachsen.


    Hier gibt es sehr viele schöne Ideen, die die Autorin wirklich toll umgesetzt hat. Z.B. das die Umgebung und alles lebendig ist und vorallem dass das Leben und die Magie von Lirium, das die Sturmjäger “sammeln” abhängig ist und ohne wäre das Leben der Menschen sicherlich nicht so angenehm. Daraus kann man auch eine Parallele zu unserer Zeit ziehen, in der z.B. der Rohstoff Öl, der sehr von Bedeutung ist, bei uns auch immer weniger wird. So gibt es in Hels Welt immer weniger Lirium und die Jagd danach wird immer schwieriger als es früher war.


    Das Buch liest sich fast wie von alleine, die Seiten fliegen nur so dahin und man merkt gar nicht, wie schnell man sich dem Ende nähert. Dabei wünscht man sich, dass das Buch nicht so schnell zu Ende ist.
    Wie so oft bei Reihen, endet auch “Feenlicht” mit einem offenen Ende und viele Fragen sind offen, dennoch gibt es für mich nicht einen richtigen Cliffhanger, aber vielleicht bin ich da von anderen Autoren auch einfach nur “schlimmeres” gewohnt.


    Das Cover gefällt mir sehr gut, vorallem die Farbgebung sticht einem sofort ins Auge. Im Buch gibt es nicht nur eine tolle Karte, die ich während des Lesens oft benutzt habe, sondern gibt es hinten im Buch noch Zeichnungen zu den Hauptpersonen – alles von der Autorin selbst gezeichnet! Anscheinend ist sie nicht nur schriftstellerisch begabt, sondern auch zeichnerisch.


    Für mich ist “Feenlicht” jedenfalls ein wunderbarer fantastischer Jugendroman und auch ein richtiges Highlight, ein Buch ganz nach meinem Geschmack.
    Ich bin wirklich froh, noch ein paar Romane der Autorin vor mir zu haben um die Zeit bis zum zweiten Band der Sturmjäger überbrücken zu können, denn diese Reihe werde ich garantiert weiterverfolgen.


    5ratten

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Einmal ist es ja erlaubt :breitgrins: :


    Danke für die tolle Rezi. Weiß man denn schon wann der 2. Teil kommt?

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Super, endlich mal eine Rezi zu diesem Buch (und noch dazu so eine gute und ausführliche)! :klatschen:
    Darauf warte ich nämlich schon etwas länger. Genauer gesagt, seitdem dieses Buch auf Viva (!!!) vorgestellt wurde. Ich fands damals unglaublich, dass auf einem Jugend-Musik-Sender tatsächlich Bücher diskutiert werden und wollte unbedingt wissen, ob es denn auch was taugt. Da du gleich 5 Ratten gegeben hast, nehme ich mal an, dass es tatsächlich lesbar ist und freue mich darüber, dass Bücher anscheinend etwas Aufschwung bekommen und wieder "in" werden.
    Vielleicht landet dieses Buch ja sogar in meinem Bücherschrank, es hört sich echt toll und nach meinem Geschmack an.

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Dankeschön :redface:


    @ Arjuna: Bisher habe ich noch nichts entdecken können, wann der 2. Band erscheint. Aber sobald ich etwas finde, werde ich natürlich Bescheid geben :smile:


    @ mondy: Echt, darüber haben sie bei Viva berichtet?? Wow, da ich den Sender schon seit langem nicht mehr sehe, habe ich davon gar nichts mitbekommen! Aber ich bin positiv überrascht :zwinker:
    Mich hat die Geschichte wirklich begeistert und ich hätte gerne noch weitergelesen...aber jetzt muss ich erstmal auf den 2. Band warten...


    Achja, übrigens habe ich hier eine (kurze) Leseprobe gefunden :smile:

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Das Buch habe ich auch schon zu Hause und freue mich drauf, aber ich werde noch ein bisschen warten mit dem Lesen, dann ist die Wartezeit bis zum zweiten Band nicht so lang :breitgrins:


    Wann genau der zweite Band kommen soll, weiß ich leider auch nicht, aber Jenny-Mai Nuyen hat vor ein paar Tagen bei Twitter geschrieben, dass sie noch fleißig am Schreiben ist :zwinker:

    SLW 2010:<br />Fremdsprachen-Liste: 1/5<br />Ein-Wort-Liste: 1/5

  • Meine Rezi:


    Wenn Blinde sehen


    Hel verbringt ihre Jugend bei den Sturmjägern auf der Schwalbe. Kapitän Gharra hatte sie als Kind den Zwergen abgekauft und sich wie ein Vater um sie gekümmert. Hel hat die besondere Gabe, Lirium, die magische Essenz sehen zu können, obwohl oder gerade weil sie auf einem Auge blind ist. So ist sie für die Sturmjäger, die auf der Suche nach Liriumstürmen sind, sehr nützlich. Lirium wird knapp in Aradon und es bahnt sich ein Krieg an. Die Schwalbe wird angegriffen und die gesamte Mannschaft außer Hel kommt ums Leben. Hel macht die Bekanntschaft eines geheimnisvollen Jungen, der sie „gerettet“ hat, und fühlt sich von ihm angezogen. In seiner Gegenwart geschehen mysteriöse Dinge. Sie ziehen zusammen nach Har’punaptra, wo sich ihre Wege trennen. Hel stattet der Magierschaft Bericht ab. Außer der Schwalbe wurden noch vier weitere Luftschiffe sowie einige Dörfer zerstört. Zusammen mit dem Sturmjäger Nova, dem Magier Olowain und anderen wird sie losgeschickt, um den oder die Attentäter zu suchen.


    Schon die Landkarte am Anfang des Buches hat mich begeistert. Ich liebe solche Details. Man kann sich damit viel besser in einer Geschichte zurechtfinden, vor allem, wenn sie an vielen verschiedenen Orten spielt. Und auch die Zeichnungen der wichtigsten Personen am Ende des Buches gefallen mir sehr gut. Hier hätte ich mir aber eher gewünscht, dass sie über das Buch verteilt wären, z.B. am Anfang oder Ende des Kapitels, in dem diese Person zum ersten Mal erwähnt wird.


    Die Sprache von Jenny-Mai Nuyen gefällt mir sehr gut. Sie ist einerseits einfach und klar, andererseits aber überaus wohlgeformt. „Auf den Dünen schmolz der Tag und Schatten wuchsen wie blutige Lachen unter ihren Füßen.“ (S. 68) Diesen Satz, aber nicht nur diesen, finde ich einfach genial! Die Autorin beschreibt sehr bildreich, man kann sich wirklich alles ganz genau vorstellen und versinkt völlig in der Geschichte.


    Prima finde ich auch die leichte Gesellschaftskritik, z.B. in Hinsicht auf das Lirium (lässt sich auf unser Erdöl übertragen) oder auch, dass Hel sich gegen den Magier auflehnt, als ihr klar wird, dass Unschuldige verfolgt werden sollen.


    Als negativ empfinde ich es, dass das Buch in sich überhaupt nicht abgeschlossen ist. Die Erzählung hört eigentlich einfach mittendrin auf. Ich habe auch nicht wirklich das Gefühl, dass ein Teilabschnitt beendet ist, sondern hänge jetzt im „luftleeren Raum“ bis ich den nächsten Band bekomme. Zum Glück ist er inzwischen schon erschienen.

    Empfehlen würde ich das Buch für alle Fantasy-Fans ab ca. 13 Jahren bis …