Nick Hornby - A Long Way Down

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 8.436 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.

  • Vom Ende war ich im ersten Moment enttäuscht und konnte gar nicht glauben, dass es das nun schon gewesen sein sollte. Aber nach genauerem Überlegen sieht man ja, in welche Richtung die Geschichte treibt und kann sich seine Gedanken über den weiteren Weg der Vier selbst machen.


    Auch inhaltlich ist es eher leichte Kost geblieben, finde ich.


    So leichte Kost ist das Thema Selbstmord aber nicht, auch wenn Hornby es gut verpackt hat. Gut, vor dem Vollzug haben sie sich ja gegenseitig bewahrt, aber die Geschichten, die dahinter stecken, machen doch sehr nachdenklich, vor allem bei Maureen und Jess. Bei Martin bin ich einer Meinung mit dir. Eine Weile hatte ich zwar erwartet, dass er auf eine gewisse Weise geläutert wird, aber er ist der Typ, der immer die Schuld bei anderen sucht und findet, und solche Menschen ändern sich nicht so leicht, schon gar nicht in Martins Alter.

  • Hallo ihr beiden,


    während Schatz kocht kann ich in Ruhe meine Gedanken zum Buch sortieren, so gehört sich das. :zwinker:



    Ich meinte nicht, dass Jess lieber selbst verschwunden wäre, damit man sich um sie Sorgen macht, sondern dass sie darunter leidet, dass ihre viel versprechende und hoffnungsvolle Schwester verschwunden ist und sie selbst außerstande ist, diese Lücke zu schließen, um den Kummer ihrer Eltern zu erleichtern.


    Entschuldige, das habe ich falsch verstanden. :redface:



    Über das beste Werther-Alter bist du zwar hinaus :breitgrins:, aber trotzdem solltest du's irgendwann nachholen. :zwinker:


    Pah, was soll das denn heißen? Um herauszufinden, wie böse diese Bemerkung war, muss ich den Werther wohl schnellsten lesen. :zunge:



    Auch inhaltlich ist es eher leichte Kost geblieben, finde ich. Da gibt es einige interessante Wendungen, mehrere Erkenntnisse und Wahrheiten, die im Laufe der Zeit so ausgesprochen werden, aber ganz, ganz wenig, woran ich mich in vier Wochen noch erinnern werde, und nichts, was einen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen hat (so wie bei Hustvedt, die ich bis heute nicht wieder losgeworden bin).



    So leichte Kost ist das Thema Selbstmord aber nicht, auch wenn Hornby es gut verpackt hat. Gut, vor dem Vollzug haben sie sich ja gegenseitig bewahrt, aber die Geschichten, die dahinter stecken, machen doch sehr nachdenklich, vor allem bei Maureen und Jess.


    Insgesamt halte ich das Buch auch eher für leichte Kost, Hornby hat das Thema Selbstmord und die Schicksale, die in diesem Fall hinter der Geschichte stehen, zumindest in seiner gewohnt leichten Art verarbeitet. Das finde ich nicht schlecht, im Gegenteil, andererseits wird auch bei mir der bleibende Eindruck eher kurzfristiger Natur sein. Trotzdem gab es während des Lesens genug Punkte, mit denen ich mich auseinandersetzen konnte.


    Ohne Frage habe ich die Entwicklung dieser vier verkorksten Typen gerne verfolgt, dabei ist mir Jess immer sympathischer geworden. Ihr Handeln steht im krassen Gegensatz zum ersten Eindruck, den sie vermittelt/ vermitteln will. Dabei glaube ich gar nicht mal, dass sie so eine starke Entwicklung durchgemacht hat sondern eher, dass Hornby immer mehr von ihr enthüllt. Sie bietet eigentlich ein gutes Beispiel für Rollenverhalten und den Unterschied zwischen Selbst- und Fremdbild. :zwinker: Ganz anders bei Maureen, die ja tatsächlich eine neue Sicht auf ihr Leben gewinnt, was man ihr auch wünscht. JJ scheint ebenfalls ein Paradebeispiel zu sein und darf deswegen wahrscheinlich innerhalb kürzester Zeit zu tiefer Erkenntnis gelangen. Was Martin angeht teile ich euren Unmut, an dem sind Hopfen und Malz verloren gegangen.



    Wenn du mich nicht angeschubst hättest, Breña, würde das Buch wahrscheinlich in zehn Jahren noch meinen SUB zieren. Hoffentlich klappts bald mal wieder! :winken:


    Sehr gerne!
    Es war schön mit euch gemeinsam zu lesen, viele Dank für's Gedanken teilen! :smile:


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges


  • Überhaupt finde ich, dass die Frauen die deutlich interessanteren Figuren sind, vielleicht allerdings auch ein bisschen zu klischeehaft extrem gezeichnet.


    Ja, die beiden Männer schneiden schlecht ab. Besonders JJ geht ein bisschen unter. Zwar scheint er ohnehin ein ruhiger Typ zu sein, aber es wird wenig auf ihn eingegangen. Ich wollte die ganze Zeit mal eine Statistik aufstellen, wer von den Vieren am öftesten zu Wort kam, aber bisher war ich zu faul dazu. Rein vom Gefühl her würde ich sagen, Jess war die redseligste.



    Danke nochmal an euch, dass ihr wegen mir mit der Leserunde auf den 1. Januar gewartet habt! Es hat Spaß gemacht, mit euch zu lesen.


    Liebe Grüße
    Doris