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"Now is the winter of our discontent,
made glorious summer by this sun of York."
Inhalt:
Das Stück Richard III., das sowohl als Historie als auch als Tragödie gelesen werden kann, schließt direkt an die drei Teile von Henry VI. an und bildet somit den Abschluss der York-Tetralogie.
Während in Henry VI. große Schlachten dargestellt werden und die Rosenkriege zwischen den Häusern York und Lancaster beschrieben werden, beginnt Richard III. in einer friedlichen Zeit. Der Krieg ist vorbei und Edward of York sitzt nun auf dem englischen Thron. Man sollte eigentlich meinen, dass dies ein Grund zur Freude wäre, allerdings nicht für Richard of Gloucester. Seine körperlichen Behinderungen scheinen der Grund dafür zu sein, dass er sich nicht, wie alle anderen Männer am Hof, einfach den Freuden der friedlichen Zeit hingeben kann:
"And therefore, since I cannot prove a lover,
To entertain these fair, well-spoken days,
I am determined to prove a villain."
Richard gibt sich also sofort als Bösewicht zu erkennen, der alle ausschalten will, die seinem Ziel, dem Thron, im Wege stehen. Immer wieder berichtet er in bissigen und ironischen asides an das Publikum, was sein Plan ist und alles scheint zunächst einmal gut für ihn zu laufen.
Doch so langsam beginnen die anderen Charaktere, Richard zu durchschauen und sogar sein Gewissen scheint sich zu Wort zu melden.
"A horse, a horse, my kingdom for a horse."
Meinung:
Richard III. ist eines meiner Lieblingsstücke von Shakespeare. Die bissigen Kommentare Richards können den Leser gleichzeitig Schmunzeln lassen und darüber schockiert sein, wie hinterhältig und grausam die Hauptfigur ist. Richard wird sehr häufig als machiavellischer Charakter bezeichnet, der seinen Plan ohne Rücksicht auf Verluste durchführen will und es sehr lange schafft, allen anderen etwas vorzumachen.
Nicht wie in anderen Shakespearischen Historien, in denen eine große Anzahl an Personen gleichgestellt wird, gibt es hier eine eindeutige Hauptfigur: Richard of Gloucester. Richards Präsenz in dem Stück führt leider häufig dazu, dass die anderen Charaktere etwas übersehen werden. Aber auch z. B. Queen Margaret, die als Geist der Vergangenheit die Zukunft vorraussagen kann, ist eine wichtige Figur und scheint an manchen Stellen den einzigen Gegenpol zu Richard darzustellen. Auch der Chor der trauernden Mütter (Akt 4, Szene 4) ist eindrucksvoll und wortgewaltig dargestellt.
Richard III. zu lesen macht immer wieder Spaß, obwohl es nach Hamlet das zweitlängste Stück Shakespeares ist.
Empfehlungen:
Wer das Buch im Original lesen will, ist mit dem New Cambridge Shakespeare: King Richard III. sehr gut bedient. Es gibt viele Texterklärungen und sehr interessante Aufsätze zum Stück.
Außerdem empfehle ich noch den Film mit Ian McKellen von 1995, der die Handlung in die 1930er Jahre verlegt.
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