Sarah Lukas - Der Kuss des Engels

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    Sophie spaziert an einem heißen Sommerabend durch Paris, die Stadt der Liebe, ist jung, gebildet und plant einen Neuanfang in Frankreich - aber an diesem Abend überkommt Sophie die Trauer so sehr, dass sie sich auf einem Brückengeländer über der Seine wiederfindet. Ihr Verlobter Rafael ist kurz vor der Hochzeit ermordet worden, und auch wenn Sophie alles tut, um den Schmerz zu ertragen, sie kann es nicht. Als sie über die Brüstung schaut und über ein selbstgewähltes Ende ihres Leids nachdenkt, fährt ein Schiff vorbei - und auf ihm Rafael. Ist das möglich? Sophie macht sich auf die Suche nach ihrem geliebten Verlobten, durchsucht ganz Paris nach ihm und macht eine Entdeckung, die sie nicht wahrhaben will. Ist Rafael ein Engel? Und meint er es gut oder schlecht mit ihr?


    Die Geschichte von “Der Kuss des Engels” hörte sich zunächst etwas kitschig an und ich befürchtete, der Roman würde auf der Romantic Fantasy - Welle mitschwimmen, zu große Erwartungen hatte ich also nicht. Allein die Thematik von Engeln, die sich in sterbliche Frauen verlieren, und die Bilderbuchkulisse Paris machen den Roman auch tatsächlich kitschig - aber auf eine angenehme Weise.


    Mir fällt vieles auf, dass mir das Buch hätte verleiden können, so etwa die pseudophilosphischen Diskussionen über die Frage, ob das Böse in der Welt Gottes Wille ist oder nicht; die etwas sehr naive, sehr blasse und in jegliche Gefahr hereinstolpernde Sophie; die insgesamt farblos bleibenden Gestalten und der im Grunde nicht sehr weite Handlungsbogen, der stets vorausschaubar bleibt. Und trotzdem muss ich sagen, dass ich den Roman gern gelesen habe und mich gut unterhalten fühlte. Flüssig und schnell fliegen die Seiten nur so dahin.


    Das liegt zum großen Teil an der gelungenen Bildsprache und der eindringlichen Beschäftigung mit Paris, was ich als Kulisse sehr nett fand. Die einzige Figur, die etwas Feuer in die Geschichte bringt, ist Jean, ein geheimnisvoller Fremder, der an Sophie herantritt und dessen Rolle im Spiel von Gut und Böse zunächst nicht klar ist.


    Auch das Ende kam etwas holprig, nach der großen Verstrickung und der Frage, wie das sich über das ganze Buch abzeichnende Problem nun denn doch zu lösen wäre, war die Auflösung leider etwas simpel. Trotzdem, ich kann mich nur wiederholen, kann man das Buch durchaus als nette Unterhaltung annehmen, über die man nicht weiter nachdenken wird, die einem aber ein paar schöne Lesestunden bringt.


    3ratten

  • “Der Kuss des Engels” ist Sarah Lukas’ Debutroman. Die deutsche Autorin schaffte damit einen guten Fantasyroman, der in Paris spielt. Sophie, eine junge deutsche Frau, befindet sich momentan in Frankreich, um sich dort einen Job zu suchen. Eigentlich möchte sie ein neues Leben beginnen, nach dem Tod ihres Verlobten Rafe. Doch dann sieht sie ihn, ihren toten Verlobten in Paris. Bildet sie sich das nur ein? Hat Rafe seinen Tod etwa nur vorgetäuscht? Doch Sophie muss ganz anderen Tatsachen in die Augen blicken. Rafe ist ein gefallener Engel.


    Mehr möchte ich vom Inhalt gar nicht verraten, da ich es beim Lesen sehr genoss, nicht viel darüber zu wissen. Mir hat das Buch überraschenderweise ausgesprochen gut gefallen. Überraschenderweise deshalb weil ich abgesehen von Twilight und House of Night kaum Leseerfahrung im Bereich Fantasy habe. Daher kenne ich mich in dem Genre auch nicht gut aus, und kann nur raten, dass es sich hier vielleicht um Urban Fantasy handelt. Auf jeden Fall spielt das Buch in der realen Welt, in Paris. Sophie lebt ein ganz normales Leben, abgesehen von ihrem schweren Schicksalschlag, bis sie zum ersten Mal mit Engeln und Dämonen konfrontiert wird. Zuerst kann sie das alles gar nicht glauben, und hält es für einen schlechten Witz. Es hat mir sehr gut gefallen, dass Sophie ein ganz “normaler Mensch” ist, der genauso auf Engel reagierte, wie ich es würde.


    Das Buch ist außerdem sehr leicht zu lesen, ich hatte es in einem Rutsch durch. Das hat mich natürlich besonders gefreut, da mein letztes Buch wirklich nicht meinen Geschmack getroffen hat. Was mir an der Sprache besonders positiv aufgefallen ist, ist dass viele französische Phrasen eingebaut werden. Aber auch englisch und spanisch kommt im ersten Kapitel, in dem Rafe stirbt, vor. Das macht die Geschichte viel authentischer und man kann sich noch besser hineinfühlen. Obwohl ich leider noch nie in Paris war, hatte ich während des Lesens das Gefühl, ich wäre auf einem kurzen Städtetrip.


    Das Ende war leider etwas verwirrend, und ich bin mir nicht ganz sicher, was es zu bedeuten hat. Aber das regt zum Nachdenken an, und wer weiß, vielleicht wird es ja eine Fortsetzung geben?


    :tipp: 5ratten