3 – Seite 121 bis 197 (Teil II; Kapitel 8-11)

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 6.591 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Baerbeline.

  • Hier wollen wir uns zum o. a. Abschnitt austauschen, Spoilermarkierungen sind daher nicht erforderlich.

  • Dieser Abschnitt verlangt dem Leser einiges ab. Dieser Wechsel zwischen den gelangweilten Lümmeln in ihrem Luxus und dem Kampf ums Überleben in den Armenvierteln macht besonders intensiv deutlich, dass Algerien aus zwei Welten besteht. Und mittendrin der Junge, nicht Younes und nicht Jonas. Die Begegnung mit dem Diener macht es deutlich: er gehört weder in die eine Welt noch in die andere.


    Es zieht ihn immer wieder zurück in das Armenviertel von Onan und die Begegnung mit der Mutter ist noch hoffnungsloser als die Begegnungen vorher: krank, fast am Ende, klammert sie sich immer noch an die Hoffnung, Issa könne eines Tages als reicher Mann wieder kommen. Was wohl aus ihr geworden sein mag. Ich hoffe, wir erfahren das noch.


    Mit der Gesundheit des Onkels steht es nicht gut; er unterhält sich mit Personen, die nicht da sind. Ist die Schizophrenie auf den Gefängnisauffenthalt zurück zu führen, oder wäre die Krankheit sowieso irgendwann ausgebrochen? Kann man Younes' Vision von seinem Vater auch als beginnende Geisteskrankheit deuten oder hat ihm da einfach nur seine Sehnsucht einen Streich gespielt? Das kann ich mir nicht so recht erklären. Was meint Ihr denn dazu?


    Nun ist der Zweite Weltkrieg endlich vorbei, aber Algerien kommt nicht zur Ruhe, im Gegenteil: die soziale Ungerechtigkeit der Kolonialisierung führt zunehmend zu Unruhen, die die Franzosen immer brutaler niederschlagen.

  • Mir hat auch dieser Abschnitt wieder sehr gut gefallen, wenn mir auch die Zeitsprünge zu groß sind. Kaum ist Younes noch 13, dann auf einmal 17 und im nächsten Kapitel 20. Die Erzählung ist fokussiert auf wenige Ereignisse, viele Hintergründe erfährt man gar nicht. Zum Beispiel weiß man nicht, ob Younes immer noch zur Schule geht, oder was er sonst den ganzen Tag macht (außer seine Freunde treffen), oder habe ich in der Hinsicht etwas überlesen?


    Dass Younes irgendwie zwischen zwei Welten steht, ist jetzt schon öfter deutlich geworden. Inzwischen ist ihm das wohl auch selbst klar, aber als seine Jugendliebe Isabelle mit ihm Schluss gemacht hat, weil er ein Araber ist, war ihm der Unterschied wohl noch nicht so klar. Der bisherige Höhepunkt dieser Zerrissenheit ist ganz klar erreicht, als er den Diener Djelloul nach Hause begleitet und sieht, in welchem Elend Menschen wie er eigentlich leben.


    Younes' "Beziehung" zu Madame Cazenave hat mich etwas überrascht, ich hatte ihn nicht so eingeschätzt, als würde er sich sofort auf eine ältere, alleinstehende Dame einlassen. Mir war gleich klar, dass diese Frau sich nicht in einen 17jährigen verliebt, sondern nur ein kleines Abenteuer sucht. Younes musste diese Erfahrung erst schmerzlich machen, traurig, wie er ihr so "hinterhergelaufen" ist.



    Es zieht ihn immer wieder zurück in das Armenviertel von Onan und die Begegnung mit der Mutter ist noch hoffnungsloser als die Begegnungen vorher: krank, fast am Ende, klammert sie sich immer noch an die Hoffnung, Issa könne eines Tages als reicher Mann wieder kommen. Was wohl aus ihr geworden sein mag. Ich hoffe, wir erfahren das noch.


    Ich befürchte fast, wir werden nicht erfahren, was aus der Mutter geworden ist. Younes hat ja schon selbst gesagt, dass die eine Begegnung das letzte Mal war, dass er seine Mutter begegnet ist und ich kann mir nicht vorstellen wie er in so einer Stadt jemals wieder von ihr hören sollte, wo sie doch eine arme, alleinstehende Frau ist. Da müsste schon der Zufall seine Finger im Spiel haben.




    Mit der Gesundheit des Onkels steht es nicht gut; er unterhält sich mit Personen, die nicht da sind. Ist die Schizophrenie auf den Gefängnisauffenthalt zurück zu führen, oder wäre die Krankheit sowieso irgendwann ausgebrochen? Kann man Younes' Vision von seinem Vater auch als beginnende Geisteskrankheit deuten oder hat ihm da einfach nur seine Sehnsucht einen Streich gespielt? Das kann ich mir nicht so recht erklären. Was meint Ihr denn dazu?


    Ich habe das Verhalten, bzw. die Krankheit des Onkels schon auf seinen Gefängnisaufenthalt zurückgeführt, allerdings kann es auch gut sein, dass diese Krankheit schon länger in ihm steckte und diese Woche im Gefängnis dann nur der Auslöser war. Ich finde es sehr traurig, kurz meint man ja, der Onkel wäre auf dem Weg zur Besserung, er nimmt am gemeinsamen Essen teil und unterhält sich sogar wieder mit seiner Frau, aber dann fängt er auf einmal an, mit imaginären Personen zu sprechen.
    Dass Younes seinen Vater zu sehen glaubt, würde ich nicht als Geisteskrankheit einordnen. Ich denke eher, dass er sich so sehr wünscht, seinen Vater wiederzusehen, dass er dann wirklich anfängt, ihn in jeder Menschenmenge zu entdecken.

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de


  • Ich habe das Verhalten, bzw. die Krankheit des Onkels schon auf seinen Gefängnisaufenthalt zurückgeführt, allerdings kann es auch gut sein, dass diese Krankheit schon länger in ihm steckte und diese Woche im Gefängnis dann nur der Auslöser war. Ich finde es sehr traurig, kurz meint man ja, der Onkel wäre auf dem Weg zur Besserung, er nimmt am gemeinsamen Essen teil und unterhält sich sogar wieder mit seiner Frau, aber dann fängt er auf einmal an, mit imaginären Personen zu sprechen.
    Dass Younes seinen Vater zu sehen glaubt, würde ich nicht als Geisteskrankheit einordnen. Ich denke eher, dass er sich so sehr wünscht, seinen Vater wiederzusehen, dass er dann wirklich anfängt, ihn in jeder Menschenmenge zu entdecken.


    Als ich darüber nachgedacht habe, schien mir der Wunsch, den Vater wiederzusehen, auch die wahrscheinlichste Möglichkeit zu sein.
    Ich finde überhaupt, dass man sich auch in den Lesepausen sehr intensiv mit dem Buch beschäftigen kann. Es gibt vieles, das man nochmal reflektiert und manches, das einen noch bedrückt oder aufregt. Dabei kommt das Buch so harmlos daher.


    Zitat

    Younes' "Beziehung" zu Madame Cazenave hat mich etwas überrascht, ich hatte ihn nicht so eingeschätzt, als würde er sich sofort auf eine ältere, alleinstehende Dame einlassen. Mir war gleich klar, dass diese Frau sich nicht in einen 17jährigen verliebt, sondern nur ein kleines Abenteuer sucht. Younes musste diese Erfahrung erst schmerzlich machen, traurig, wie er ihr so "hinterhergelaufen" ist.


    Ich glaube mit 17 macht man sich über soetwas keine großen Gedanken, da sagen die Hormone "Zugreifen".

  • Younes hat nun drei Jungen kennen gelernt, von denen ausgerechnet der Jude Simon sein bester Freund wird. Der Konflikt Juden/Araber wird bislang zwar noch nicht thematisiert, aber vielleicht kommt das noch. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, hat sich Younes' Onkel ja auch über die Konventionen hinweggesetzt und eine Christin geheiratet. Bei einem Autor wie Khadra kann das nicht ohne Hintergedanken in die Handlung aufgenommen worden sein.



    Mit der Gesundheit des Onkels steht es nicht gut; er unterhält sich mit Personen, die nicht da sind. Ist die Schizophrenie auf den Gefängnisauffenthalt zurück zu führen, oder wäre die Krankheit sowieso irgendwann ausgebrochen?


    Es könnte eine Mischung aus beidem sein. Die Veranlagung zur Schizophrenie ist wohl schon vorhanden, aber die Vorkommnisse im Gefängnis könnten der Auslöser für seine Wahnvorstellungen sein.



    Kann man Younes' Vision von seinem Vater auch als beginnende Geisteskrankheit deuten oder hat ihm da einfach nur seine Sehnsucht einen Streich gespielt? Das kann ich mir nicht so recht erklären. Was meint Ihr denn dazu?


    Ich vermute auch, dass hier der Wunsch dahinter steckt, den Vater wiederzusehen.



    Mir hat auch dieser Abschnitt wieder sehr gut gefallen, wenn mir auch die Zeitsprünge zu groß sind. Kaum ist Younes noch 13, dann auf einmal 17 und im nächsten Kapitel 20. Die Erzählung ist fokussiert auf wenige Ereignisse, viele Hintergründe erfährt man gar nicht.


    Mir ist das Zeitgefühl mehr oder weniger abhanden gekommen, mehr Hinweise auf das jeweilige Alter wären ganz angenehm. Ein bisschen mehr Ausführlichkeit wäre mir auch lieb. Es war zwar von vornherein klar, dass ein ganzes Leben auf 400 Seiten nur bruchstückhaft rekapituliert werden kann, aber gerade die Gedankenwelt von Younes kommt zugunsten der Erlebnisse und der immerhin schönen Beschreibungen des Lokalkolorits etwas zu kurz. Daraus resultiert vielleicht auch der Eindruck, dass der Junge sich zu wenig Gedanken über seine frühere Familie macht.

  • Die letzten Tage hatte ich einfach nicht die notwendige Ruhe für dieses Buch, aber jetzt habe ich immerhin diesen Abschnitt gelesen.


    Auch mir ist das ganze etwas zu episodenhaft mit unklarer zeitlicher Einordnung im Hinblick auf Younes' Alter. Mit dem Wechsel der Familie ist eindeutig mehr passiert als eine bloße Wohnortverlagerung. War Younes' Leben in Oran im Haus seines Onkels schon behüteter als es das in Djenane Djato je hätte sein können, so sorgt der Umzug nach Río Salado vollends für eine Trennung von den Elendsvierteln. Die gelegentlichen Besuche sind dafür schlicht kein Ersatz, wie an Younes' jeweils entsetzten Reaktionen auch deutlich zu merken ist. Nun ist es von einem Heranwachsenden sicher auch zu viel verlangt, derartiges zu reflektieren, wenn ihn nicht die Lebensumstände dazu zwingen – so wie Djelloul dazu gezwungen ist. Immerhin beginnt Younes zu ahnen, daß ihm eines Tages eine Entscheidung abverlangt werden könnte, im Moment würde ich vermuten, daß ihm seine angenehme Lebensweise wichtiger ist als der algerische Befreiungskampf. Er wirkt auf mich einfach (noch?) nicht wie jemand, der sein persönliches Wohlergehen einem solchen abstrakten Ziel unterordnen würde.


    Was den Onkel angeht, so kann ich das schlecht beurteilen. Daß der Gefängnisaufenthalt, so kurz er (vergleichsweise) war, Spuren hinterlassen hat, ist offensichtlich. Ob das mit irgendwelchen verborgenen Anlagen für psychische Krankheiten zusammenfällt? Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, daß es dergleichen nicht braucht, um so zu werden wie Mahi, wenn man aus einem Folterkeller kommt ... Hinsichtlich Younes' Visionen seines Vaters würde ich auch eher davon ausgehen, daß hier der Wunsch der Vater des Gedankens ist. Wahrscheinlicher ist doch, daß Issa längst tot ist.



    Ich glaube mit 17 macht man sich über soetwas keine großen Gedanken, da sagen die Hormone "Zugreifen".


    :breitgrins: Schön formuliert, qantaqa! Das nehme ich allerdings auch an. Madame Cazenave wird natürlich gemerkt haben, wie es um den Jungen steht, und war der Gelegenheit eben auch nicht abgeneigt. Im Grunde ist es sicher besser, daß Younes seine ersten Erfahrungen so gemacht hat statt im Bordell.



    Zum Beispiel weiß man nicht, ob Younes immer noch zur Schule geht, oder was er sonst den ganzen Tag macht (außer seine Freunde treffen), oder habe ich in der Hinsicht etwas überlesen?


    Nein, viel gesagt wird diesbezüglich nicht, aber zur Schule wird er noch gehen (jedenfalls die meiste Zeit dieses Abschnitts), sondern würde er Madame Cazenave gegenüber kaum behaupten, Apotheker werden zu wollen. Und seine Mutter hat ihn ja beim letzten Zusammentreffen auch angehalten, ein Gelehrter zu werden und mindestens so viele Diplome wie Mahi zu bekommen. Ich denke schon, daß ihm dieser Wunsch seiner Mutter auch eine Art Verpflichtung ist, der er sich nicht so leicht entziehen kann oder will.

  • Nein, viel gesagt wird diesbezüglich nicht, aber zur Schule wird er noch gehen (jedenfalls die meiste Zeit dieses Abschnitts), sondern würde er Madame Cazenave gegenüber kaum behaupten, Apotheker werden zu wollen.


    Ich dachte da auch eher an das Ende des Abschnitts, da ist Younes ja schon 20 und das ist zumindest bei uns das Alter, in dem man spätestens aus der Schule kommt. Aber in die Richtung wird ja leider gar nichts erwähnt, vielleicht kommt da aber noch was.

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • In diesem Abschnitt wird die Kluft sehr deutlich, die sich durch die damalige Bevölkerung Algeriens zog. Die eigentlichen Ureinwohner des Landes werden auch hier unterdrückt und, gegenüber den französischen Staatsbürgern, als Menschen zweiter Klasse behandelt. Younes erfährt die zwei Seiten sehr deutlich, denn einerseits lebt er jetzt in guten Verhältnissen, andererseits zieht es ihn immer wieder zu den Plätzen seiner Kindheit und Vergangenheit zurück. Er macht eine Bemerkung, dass dieses eine Treffen mit seiner Mutter das letzte Mal war, dass er sie gesehen hat. Vermutlich werden wir nicht mehr erfahren, was aus der Familie geworden ist. Dass Younes seinen Vater immer wieder in einer Menschenmenge sieht, ist sicher auf sein Wunschdenken zurück zu führen.
    Der Onkel scheint durch seinen Gefängnisaufenthalt bleibende Schäden zu haben, denn er zieht sich immer wieder in eine eigene Welt der Wahnvorstellungen zurück.
    Younes hat Freunde gefunden, und gemeinsam erleben die Vier ihre Entwicklung vom Jungen zum Mann. Dass Younes die schöne Hadda in einem Bordell entdeckt, hat mich nicht allzu sehr verwundert, denn es hat schon vorher so einiges darauf hin gedeutet; sie war ja allein und mußte sich irgendwie durchs Leben schlagen.
    Insgesamt ist es schon ein großer Zeitabschnitt, der hier auf wenig Seiten behandelt wird, und da kommen die Feinheiten des alltäglichen Lebens leider zu kurz. Manchmal hätte ich gerne mehr über den Alltag der jungen Männer erfahren. Es hat den Anschein, als würde das Leben der Freunde hauptsächlich aus Müßiggang bestehen. Aber das liegt vermutlich wirklich an der gerafften Form der Erzählung. Immerhin hat Younes anscheinend zwischendurch in der Apotheke geholfen.
    Schön an diesem Roman finde ich, dass man, neben Younes' Lebensgeschichte, so ganz dezent immer auch über das Weltgeschehen auf dem Laufenden gehalten wird. Gerade über die frühere Geschichte und die Entwicklung Algeriens wußte ich bisher noch nichts.

    Liebe Grüße<br />Susanne

    Einmal editiert, zuletzt von Klusi ()


  • Schön an diesem Roman finde ich, dass man, neben Younes' Lebensgeschichte, so ganz dezent immer auch über das Weltgeschehen auf dem Laufenden gehalten wird. Gerade über die frühere Geschichte und die Entwicklung Algeriens wußte ich bisher noch nichts.


    Ich finde es schon zu dezent, so ausführlich sind die Hintergrundereignisse nicht geschildert. Im letzten Teil wird es zwar nochmal besser, aber zufrieden stellt mich das auch nicht. Schade, dass diese Gelegenheit verpasst wurde.

  • Ich finde es schon zu dezent, so ausführlich sind die Hintergrundereignisse nicht geschildert. Im letzten Teil wird es zwar nochmal besser, aber zufrieden stellt mich das auch nicht. Schade, dass diese Gelegenheit verpasst wurde.


    Doris, da gebe ich dir Recht, die historischen Ereignisse hätten gerne noch ein wenig ausführlicher sein können.

    Liebe Grüße<br />Susanne

  • Ich muss gestehen, dieser Abschnitt hat mich ziemlich gelangweilt und die (meiner Meinung nach) sprachlichen Unzulänglichkeiten haben mich zunehmend genervt.


    Mir wird weder Younes' Persönlichkeitsentwicklung deutlich genug, noch kommen mir die anderen Figuren (Onkel, Tante, Freunde) näher. Das gleiche gilt für die Umwelt. Weder die Verhältnisse in dem Städtchen oder dem Land noch die politischen Entwicklungen werden lebendig.


    Die angedeuteten Konflikte zwischen Muslimen und anderen sind ziemlich platt geschildert und Younes' Naivität und Unwissenheit nehme ich ihm nicht wirklich ab.


    In den immerhin gut 75 Seiten dieses Abschnittes steht für mich fast "nichts". Es gibt Autoren, die in ein paar Sätzen ein ganzes Leben umfassend darstellen können, aber Khadra gehört eindeutig nicht zu ihnen. Ich bin enttäuscht.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • In den immerhin gut 75 Seiten dieses Abschnittes steht für mich fast "nichts". Es gibt Autoren, die in ein paar Sätzen ein ganzes Leben umfassend darstellen können, aber Khadra gehört eindeutig nicht zu ihnen. Ich bin enttäuscht.


    Dafür wird Dich der nächste Abschnitt dann sicher nicht entschädigen, das glaube ich sagen zu können ...


  • Dafür wird Dich der nächste Abschnitt dann sicher nicht entschädigen, das glaube ich sagen zu können ...


    Dann hoffe ich auf den nächsten Teil.


    Ich glaube übrigens nicht, dass der Onkel psychisch krank ist. Zumindestens nicht so, dass er den Kontakt zur Realität verloren hätte. Er hat durch seinen "Herzanfall" ( :rollen: naja, wenigstens keine Herzattacke) einen Schock erhalten, ist sich seiner Sterblichkeit intensiv bewusst geworden und rechnet jetzt mit seinem Leben ab. Unterdrückte Schuldgefühle kommen hoch und er versucht, sich dagegen zu wehren. Er diskutiert nicht mit anderen, sondern mit sich selbst, denke ich.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich glaube, Aldawen wollte Dir sagen, dass Dich der nächste Abschnitt nicht entschädigen wird. :rollen: Ich muss mich der Aussage leider anschließen.


  • Ich glaube, Aldawen wollte Dir sagen, dass Dich der nächste Abschnitt nicht entschädigen wird. :rollen: Ich muss mich der Aussage leider anschließen.


    Nein, der nächste Abschnitt ist wirklich keine Entschädigung, das kann ich hier auch schon anmerken. :rollen:

    Liebe Grüße<br />Susanne


  • Ich glaube, Aldawen wollte Dir sagen, dass Dich der nächste Abschnitt nicht entschädigen wird. :rollen: Ich muss mich der Aussage leider anschließen.


    Ja, genau. Habe ich das nicht eindeutig genug geschrieben? :gruebel:


  • Ja, genau. Habe ich das nicht eindeutig genug geschrieben? :gruebel:


    Äh, ja, hast du - beim zweiten Lesen zumindest. Ich wollte wohl unbedingt was positives lesen und habe so das "nicht" ignoriert. *Seufz*

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Im Grunde kommt mir der Abschnitt vor wie eine beliebige Geschichte über die Freundschaft von vier Jungen. Diese spielt nun zufällig zur Zeit des zweiten Weltkrieges in Algerien. Vielleicht spiegelt sich hier aber auch einfach wieder, dass manche Länder von diesem Krieg wenig mitbekommen haben und ein normales Leben weitergeführt haben. Und so hat sich auch der Alltag dieser vier Jugendlichen wenig verändert - allerdings hätte ich dafür nicht so viele Seiten gebraucht...



    Immerhin beginnt Younes zu ahnen, daß ihm eines Tages eine Entscheidung abverlangt werden könnte, im Moment würde ich vermuten, daß ihm seine angenehme Lebensweise wichtiger ist als der algerische Befreiungskampf. Er wirkt auf mich einfach (noch?) nicht wie jemand, der sein persönliches Wohlergehen einem solchen abstrakten Ziel unterordnen würde.


    Dazu hat er letztlich ja eigentlich auch keinen Grund - anders als Djelloul. Younes geht es gut bei seinem Onkel, als Apotheker später wird es ihm sicherlich auch weiterhin gut gehen. Und mit seinem "Engelsgesicht" und dem Namen Jonas scheint er ja auch nach außen hin nicht als Araber erkenntlich.



    Ist die Schizophrenie auf den Gefängnisauffenthalt zurück zu führen, oder wäre die Krankheit sowieso irgendwann ausgebrochen? Kann man Younes' Vision von seinem Vater auch als beginnende Geisteskrankheit deuten oder hat ihm da einfach nur seine Sehnsucht einen Streich gespielt? Das kann ich mir nicht so recht erklären. Was meint Ihr denn dazu?


    Ich würde nicht gleich von Schizophrenie sprechen - dazu gehört mehr als ein paar Halluzinationen und Mahis Rückzugsverhalten. Ich glaube schon, dass der Gefängnisaufenthalt Spuren hinterlassen hat, was - falls er gefoltert wurde - ja auch nachvollziehbar ist. Was Younes angeht denke ich nicht, dass da irgendeine Krankheit ihren Anfang nimmt. Ist es euch noch nie passiert, dass ihr auf der Straße eine Person verkannt habt? Und ich denke, das ist hier der Fall (hinsichtlich der letzten Begegnung mit dem Vater, Younes´ Schuldgefühlen und Issas Verschwinden auch verständlich).