4 – Seite 201 bis 280 (Teil III; Kapitel 12-15)

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  • Hier wollen wir uns zum o. a. Abschnitt austauschen, Spoilermarkierungen sind daher nicht erforderlich.

  • Ohje, da steckt Jonas ja schön im Schlamassel - dabei kann er gar nichts dafür. Muss denn nun ausgerechnet Madame Cazenave, mit der Jonas eine kurze Mrs.-Robinson-Affäre hatte, die Mutter von Émilie sein? Madames Auftritt in der Apotheke fand ich mehr als peinlich; was muss in dieser Frau vorgehen, dass sie sich dermaßen unmöglich macht? Ist es die Tatsache, dass ihre Tochter einen Moslem liebt oder kann sie es nicht ertragen, dass ihr abgelegter Liebhaber sich mit ihrer Tochter tröstet?


    Jonas' Freunde finde ich immer abstoßender, vor allem André. Natürlich sind das junge Böcke, die ihren männlichen Konkurrenten und den Mädchen imponieren wollen. Trotzdem mag ich diese Clique nicht und Jonas passt da auch nicht wirklich hinein. Womit ich wieder bei der Frage wäre: wo gehört er überhaupt hin?

  • Ich schaffe es heute nicht mehr, den Abschnitt zu beenden. Aber ein paar Gedanken will ich noch formulieren, damit ich sie nicht vergesse.


    Ich finde die Art und Weise, wie Émilie Jean-Christophe gegen Fabrice ausspielt, nicht besonders charakterstark. Und dann rennt sie hinter Younes her. Was soll man denn davon halten? Der arme Younes kann einem wirklich Leid tun: wieder sitzt er in der Klemme, als Jean-Christophe in die Szene im Buchladen platzt und wieder ist er völlig unschuldig. Er hat ja nun wirklich alles getan, Émilie aus dem Weg zu gehen. Davon lässt sie sich überhaupt nicht beeindrucken. Sie glaubt fest, dass sie nur hartnäckig genug sein muss, dann wird ihre Liebe schon erwidert werden. Heutzutage würde man sowas als "Stalking" bezeichnen.


    Interessant fand ich das Gespräch zwischen Simon, Younes und Jean-Christophe. Simon wirft dem Freund Verrat an Fabrice vor. Es ist schon schofelig, dem Freund die Freundin auszuspannen, aber Émilie hat ihn ja durchaus ermutigt. Simon zeigt Charakter, indem er so für Fabrice eintritt.


    Jedenfalls ist es Émilie gelungen, die Jugendfreunde zu entzweien und die Zeit der Unbekümmertheit ist vorüber.

  • Was zuerst wie die Launen einer kapriziösen jungen Dame, die mit ihren Verehrern spielt und den verfolgt, der sie scheinbar nicht will, aussah, hat sich ganz anders entwickelt: Émilie liebt Younes und er liebt sie. Aber er bleibt so passiv, wie er es immer gewesen war, z.B. als man ihn in den Haushalt seines Onkels brachte, ihm einen anderen Namen gab, seine Freunde sich über ihn lustig machten. Er steht immer daneben und bleibt Beobachter.


    Bei der Begegnung vor der Hochzeit hat er diese Haltung auf die Spitze getrieben. Was wäre so schlimm daran gewesen, Émilie eine Antwort, irgendeine Art von Erklärung zu geben, auch wenn es nicht die Wahrheit gewesen wäre? Natürlich hätten die beiden keine Zukunft gehabt, aber warum konnte er ihr nicht einfach sagen, dass er sie nicht liebt - es hätte ihr manches leichter gemacht; so wird sie die Ungewissheit möglicherweise ein Leben lang quälen.


    Jetzt, wo er Émilie verloren hat, wird ihm seine Einsamkeit, die eigentlich schon sein ganzes Leben bestanden hat, bewusst. Seine Freunde gehen ihre eigenen Wege und wenden sich von ihm ab. Und auch Mutter und Schwester haben sich ihm entzogen (sicher nicht freiwillig, aber sie sind aus seinem Leben verschwunden). Ich hoffe, dass er sie findet.

  • Ich lese zur Zeit etwas widerwillig, weil die Handlung zunehmend verflacht und sich auf eine Liebesgeschichte reduziert. Émilie hat eine seltsame Art, den Kontakt zu Younes aufrecht zu erhalten, indem sie nacheinander Beziehungen mit seinen Freunden eingeht. Letzten Endes offenbart sie ihm zwar ihre Gefühle, aber ohne diese Kenntnis hätte Younes ebenso gut glauben können, dass Émilie nur mit ihnen spielt und sich insgeheim über sie lustig macht.


    Ob wir noch erfahren, was mit Jean-Christophe passiert ist? Diese Briefe zu schreiben klingt wie ein endgültiger Abschied.


    Nicht schlau geworden bin ich über die Worte "spann eine dicke Wolke ihre Wolle am Sonnenspinnrad;". Es muss einen Grund geben, warum sie kursiv gesetzt sind. Habt ihr eine Idee dazu?

  • Seit Émilie wieder aufgetaucht ist, gefällt mir das Buch auch nicht mehr so gut. Liebe hin oder her, wie diese junge Dame sich aufführt ist ja auch jenseits des guten Geschmacks. Zuerst ist sie mit Fabrice zusammen, dann mit Jean-Christophe und jetzt heiratet sie Simon, und das alles nur, weil sie Younes liebt und er sie immer wieder abweist? So ein Verhalten finde ich nicht unbedingt angebracht. Nur weil man den Mann, den man liebt nicht haben kann, muss man sich doch nicht seinem gesamten Freundeskreis den Kopf verdrehen :rollen:



    Interessant fand ich das Gespräch zwischen Simon, Younes und Jean-Christophe. Simon wirft dem Freund Verrat an Fabrice vor. Es ist schon schofelig, dem Freund die Freundin auszuspannen, aber Émilie hat ihn ja durchaus ermutigt. Simon zeigt Charakter, indem er so für Fabrice eintritt.


    Ja, da hat Simon noch Charakter gezeigt, aber später heiratet er sie selbst...


    Younes bleibt mal wieder passiv, gibt Émilie keine Antwort, obwohl er sie liebt und lässt sich nur noch treiben. Während seine Freunde erwachsen werden, heiraten und Kinder bekommen, bleibt Younes in seiner Entwicklung einfach stehen. Ich hoffe immer noch darauf, dass er endlich aufwacht und sein Leben selbst in die Hand nimmt.



    Nicht schlau geworden bin ich über die Worte "spann eine dicke Wolke ihre Wolle am Sonnenspinnrad;". Es muss einen Grund geben, warum sie kursiv gesetzt sind. Habt ihr eine Idee dazu?


    Darüber habe ich mich auch etwas gewundert, aber ich habe keine Erklärung, was damit gemeint sein könnte und warum die Worte kursiv gedruckt sind...

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Seit Émilie wieder aufgetaucht ist, gefällt mir das Buch auch nicht mehr so gut. Liebe hin oder her, wie diese junge Dame sich aufführt ist ja auch jenseits des guten Geschmacks. Zuerst ist sie mit Fabrice zusammen, dann mit Jean-Christophe und jetzt heiratet sie Simon, und das alles nur, weil sie Younes liebt und er sie immer wieder abweist? So ein Verhalten finde ich nicht unbedingt angebracht. Nur weil man den Mann, den man liebt nicht haben kann, muss man sich doch nicht seinem gesamten Freundeskreis den Kopf verdrehen :rollen:


    Das hat mich auch alles sehr befremdet. Sehr unreif, die Dame, aber die Jungs nicht minder.



    Ja, da hat Simon noch Charakter gezeigt, aber später heiratet er sie selbst...


    Das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Aber Du hast völlig Recht.


  • Ich lese zur Zeit etwas widerwillig, weil die Handlung zunehmend verflacht und sich auf eine Liebesgeschichte reduziert.


    Genau so ging es mir in diesem Abschnitt auch. Zum einen wurde es mit langsam zu viel mit diesem dahintreibenden müßiggängerischen Leben, das kein Ziel zu haben scheint, das einfach irgendwie zerrinnt, ohne einen wie auch immer gearteten Zweck. Und zum anderen war diese Schau, die Émilie da abgezogen hat, natürlich wirklich unter aller Kanone.


    Ich bin auch nicht sicher, ob Émilie Younes wirklich liebt oder ob das nicht eine erinnerungsverbrämte Schwärmerei ist, die der Realität nicht standhalten würde. Und um Younes auf sich aufmerksam zu machen, hat sie nun wirklich den denkbar schlechtesten Weg gewählt. Sie selbst wird mit Simon wahrscheinlich nicht glücklich, ob er umgekehrt mit ihr ist unter diesen Umständen wohl zumindest zweifelhaft, Jean-Christoph ist untergetaucht und Younes bleibt von dieser ganzen Angelegenheit auch zerrüttet zurück. Der einzige, dem ich zutraue, sich davon zu lösen, ist Fabrice, vielleicht hat er als Dichter auch die besten Möglichkeiten, seine Gefühle zu verarbeiten. Aber vier von fünf Beteiligten bleiben auf diesem Schlachtfeld zurück, gute Quote ...



    Nicht schlau geworden bin ich über die Worte "spann eine dicke Wolke ihre Wolle am Sonnenspinnrad;". Es muss einen Grund geben, warum sie kursiv gesetzt sind. Habt ihr eine Idee dazu?


    Keine wirklich belastbare. Entweder stammt es aus einem so bekannten arabischen/algerischen Gedicht, daß man es in Algerien nicht erklären muß, oder es soll ein Zitat aus einem Text von Fabrice darstellen. Das wären zumindest die „naheliegenden“ Erklärungen, die mir dazu einfallen.



    Madames Auftritt in der Apotheke fand ich mehr als peinlich; was muss in dieser Frau vorgehen, dass sie sich dermaßen unmöglich macht? Ist es die Tatsache, dass ihre Tochter einen Moslem liebt oder kann sie es nicht ertragen, dass ihr abgelegter Liebhaber sich mit ihrer Tochter tröstet?


    Ich nehme nicht an, daß es sein Glaube ist, der sie stört, er praktiziert ihn ja – wie es scheint – nicht sonderlich ausgeprägt, abgesehen davon, daß er keinen Wein, sondern nur Limonade trinkt. Das mit dem abgelegten Liebhaber halte ich dann schon für wahrscheinlicher. Vielleicht ist inzwischen selbst über sich wütend, daß sie es dazu hat kommen lassen, und zum Ausgleich will sie jetzt ihre Tochter von Younes fernhalten.



    Younes bleibt mal wieder passiv, gibt Émilie keine Antwort, obwohl er sie liebt und lässt sich nur noch treiben. Während seine Freunde erwachsen werden, heiraten und Kinder bekommen, bleibt Younes in seiner Entwicklung einfach stehen. Ich hoffe immer noch darauf, dass er endlich aufwacht und sein Leben selbst in die Hand nimmt.


    Grundsätzlich gebe ich Dir da schon recht, ich zweifle aber immer stärker, daß Younes dafür der Typ ist. Und außerdem bin ich mir auch gar nicht sicher, ob ich wirklich erleben möchte, daß er – so wie er jetzt gerade fühlt – sein Leben in die eigene Hand nimmt, das könnte auch in einer Katastrophe enden – für ihn oder andere ...

  • Völlig unmöglich fand ich das Verhalten von Madame Cazenave. Ihr Auftritt in der Apotheke wirkte auf mich fast lächerlich. Interessanterweise hatte Jonas zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung über Émilies oder seine eigenen Gefühle. Er wirkt auf mich nach wie vor sehr introvertiert, angepasst und passiv. Einmal gesteht er Émilie, dass er schüchtern ist. Mit dieser Charaktereigenschaft stand er sich ja schon häufiger selbst im Weg.



    Ich lese zur Zeit etwas widerwillig, weil die Handlung zunehmend verflacht und sich auf eine Liebesgeschichte reduziert. Émilie hat eine seltsame Art, den Kontakt zu Younes aufrecht zu erhalten, indem sie nacheinander Beziehungen mit seinen Freunden eingeht. Letzten Endes offenbart sie ihm zwar ihre Gefühle, aber ohne diese Kenntnis hätte Younes ebenso gut glauben können, dass Émilie nur mit ihnen spielt und sich insgeheim über sie lustig macht.
    Mir ging es ähnlich, die Handlung zog sich recht langatmig dahin, ohne wirklichen Tiefgang. Émilie ist mir nicht so recht sympathisch. Sie spielt die Freunde regelrecht gegeneinander aus. Ihre Beteuerungen, sie würde Jonas lieben, kamen mir nicht so recht glaubwürdig vor.



    Nicht schlau geworden bin ich über die Worte "spann eine dicke Wolke ihre Wolle am Sonnenspinnrad;". Es muss einen Grund geben, warum sie kursiv gesetzt sind. Habt ihr eine Idee dazu?

    Ich könnte mir nur vorstellen, dass es sich um ein Zitat von Fabrice handelt oder auch um eine Textstelle aus irgendeinem Klassiker, der in Algerien allgemein bekannt ist.

    Liebe Grüße<br />Susanne

    Einmal editiert, zuletzt von Klusi ()

  • Ich bin genervt. Und sauer.
    :rollen: Natürlich musste Émilie Madame Cavenazes Tochter sein. Und natürlich muss sie so überirdisch schön sein, dass alle, aber auch wirklich alle jungen Männer sofort unsterblich in sie verliebt sind. In einem 08/15-Liebesroman hätte mich das ja nicht überrascht, aber von diesem Buch hatte ich doch mehr erwartet. Aber mittlerweile ist mir klar, auf welchem literarischen Niveau wir uns hier in Wirklichkeit befinden, auch wenn Khadra mehr vortäuscht.


    Es sei denn, er würde seinen Erzähler, den alten Younes, am Ende noch bloßstellen als einen vielleicht nicht unbedingt Lügner, aber zumindest als jemanden, der sich seine eigene Vergangenheit nach Gutdünken zurechtbastelt. Das könnte den Roman in meinen Augen vielleicht noch retten, nur glaube ich nicht daran.


    Allerdings könnte das einige Unstimmigkeiten erklären, die mir z. B. in der unsäglichen Madame Cazenave-Szene in der Apotheke aufgefallen sind. Sie wirkt in der Tat lächerlich, aber wir müssen dabei bedenken, dass wir die Geschichte aus der Sicht des anderen Beteiligten erfahren. Younes stellt sich in einem sehr schönendem Licht dar. Er ist ja so cool und unberührt, und das kann eine Frau natürlich überhaupt nicht ertragen und verliert sofort die Fassung, wobei der Erzähler interessanterweise genau weiß, was in ihr vorgeht.

    Zitat

    Es war ihr herausgerutscht. Wie gerne hätte sie ihre Ruhe bewahrt, mir bewiesen, dass sie Herrin der Lage war. Seit sie zur Tür hereingekommen war, hielt sie ihre Angst und Wut, die in ihr gärten, eisern unter Verschluss.


    Komisch, schon auf der Seite davor beschreibt Younes sie nicht gerade nicht direkt beherrscht (mal ganz abgesehen von der unsäglich überdramatischen Ausdrucksweise):

    Zitat

    Krebsrot lief sie an, und das Weiße ihrer Augen erinnerte an geronnene Milch.
    Ihr Finger wurde zum Schwert, als sie donnerte...


    Ich würde gerne ihre Sichtweise erfahren, denn Younes stilisiert sich in dieser Szene doch sehr und macht sie absolut lächerlich. Ich glaube die Szene so einfach nicht.


    Und Émilie, die sich anscheinend einem nach dem anderen an den Hals wirft? Das kann man auch anders sehen. Die Jungs schnappen sie sich, ohne sich weiter um ihr Einverständnis zu kümmern. Jean-Christophe will sie heiraten, obwohl sie ihm (behauptet sie zumindest) immer wieder gesagt hat, dass sie an ihm nicht interessiert ist. Simon erzählt selbst, dass ihre Mutter ihn um seine Hand für ihre Tochter angehalten habe. Klingt nicht direkt so, als ob Émilie selbst so sehr an ihm interessiert gewesen wäre.
    Nein, sie wirft sich Younes um den Hals, oder will das zumindestens, aber der weist sie immer wieder zurück und leidet dann so sehr darunter, als sie irgendwann nicht mehr kommt. Das nachdem sie ihm deutlich gesagt hat, dass nun er an der Reihe ist, die Initiative zu übernehmen. Das tut er aber nicht, unter dem Vorwand, dass ihre Verbindung "widernatürlich" (S. 261) sei, die Liebe "aus der Schande erwuchs", ihr "Gottes Segen" fehle, ihr Nährboden "Verderbtheit" sei (S. 264). Das klingt alles ziemlich nach dem, was die Mutter ihm angeblich in der Apotheke gesagt hatte. Hier ist es plötzlich seine eigene Meinung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er der Mutter diese kruden Vorstellungen geglaubt hat, was mich zu der Überzeugung verleitet, dass es seine eigenen Gedanken sind, die er der Mutter unterstellt hat.


    Aber eigentlich dient alles nur dazu, eine ach so tragische unglückliche Liebe darzustellen, in platter Sprache und mit platten Verwicklungen, was mir die letzten Reste von Spaß am Buch nimmt. So'n Schrott.


    Keine wirklich belastbare. Entweder stammt es aus einem so bekannten arabischen/algerischen Gedicht, daß man es in Algerien nicht erklären muß,


    Wenn es ein bekanntes Zitat ist, dann ein französisches. Das Buch ist für ein französisches Publikum geschrieben, das ein arabisches Gedicht wohl eher nicht kennen würde. Ich habe mir übrigens das französische Original aus der Bibliothek ausgeliehen und nach dem Zitat gegoogelt, aber nichts gefunden.

    Zitat

    une gros nuage filait sa laine, le soleil en guise de rouet

    Vielleicht ist es eine Abwandlung eines bekannten Zitats, das man unter dem genauen Wortlaut nicht findet.
    Dass das anvisierte Publikum ein französisches ist, mache ich an den Worterklärungen im Text fest, die ich eigentlich der deutschen Übersetzung unterstellt, (und die ich in meinem ersten Beitrag kritisiert) hatte, die sich aber auch auf Französisch so finden. Ebenfalls mal mit Anführungsstrichen und mal kursiviert. Da habe ich also dem deutschen Verlag unrecht getan. Sie haben sich genau an die Vorlage gehalten. Nur die "Rumis" sind im französischen Buch nicht erklärt; das Wort ist wohl allen Franzosen geläufig, Deutschen aber nicht unbedingt.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Aber mittlerweile ist mir klar, auf welchem literarischen Niveau wir uns hier in Wirklichkeit befinden, auch wenn Khadra mehr vortäuscht.


    Ein vernichtendes Urteil, dem ich nicht mal widersprechen kann und will.



    Allerdings könnte das einige Unstimmigkeiten erklären, die mir z. B. in der unsäglichen Madame Cazenave-Szene in der Apotheke aufgefallen sind. Sie wirkt in der Tat lächerlich, aber wir müssen dabei bedenken, dass wir die Geschichte aus der Sicht des anderen Beteiligten erfahren. (...)


    Ich würde gerne ihre Sichtweise erfahren, denn Younes stilisiert sich in dieser Szene doch sehr und macht sie absolut lächerlich. Ich glaube die Szene so einfach nicht.


    Mit der Einschätzung dürftest Du recht haben, Madame Cazenave würde die Szene sicher ganz anders darstellen.



    Ich kann mir nicht vorstellen, dass er der Mutter diese kruden Vorstellungen geglaubt hat, was mich zu der Überzeugung verleitet, dass es seine eigenen Gedanken sind, die er der Mutter unterstellt hat.


    Das habe ich im Detail schon alles nicht mehr wahrgenommen, weil ich schon längst beim Diagonallesemodus angekommen war :rollen:



    Wenn es ein bekanntes Zitat ist, dann ein französisches. Das Buch ist für ein französisches Publikum geschrieben, das ein arabisches Gedicht wohl eher nicht kennen würde. Ich habe mir übrigens das französische Original aus der Bibliothek ausgeliehen und nach dem Zitat gegoogelt, aber nichts gefunden.

    Vielleicht ist es eine Abwandlung eines bekannten Zitats, das man unter dem genauen Wortlaut nicht findet.


    Das kann natürlich auch sehr gut sein.