Doch, darauf habe ich schon ein paar Kapitel gewartet, Steinthor war da keine Überraschung.
Naja, das "Antatschen" und die Blicke sind mir auch nicht entgangen, aber daß er so weit geht - ein elfjähriges Kind!! das fand ich schon heftig. Ich denke, das wollte ich ihm einfach nicht zutrauen.
Die Liebe der Mutter zu Steinthor? Ich bezweifle, daß Liebe in dem Zusammenhang das richtige Wort ist, das scheint mir eher ein einseitiges Abhängigkeitsverhältnis zu sein, denn Steinthor und die „Verlobung“ mit ihm ist so ziemlich Sigurlinas einzige Rechtfertigung für ihr Auftreten im Dorf.
Es wird nicht so ganz klar, ob Sigurlina Steinthor wirklich liebt. Ausschließen würde ich es nicht. Immerhin erinnert er sie an einen früheren Geliebten. Außerdem sehnt sich jeder Mensch nach Liebe, und es ist schon manchmal seltsam, wo diese hinfällt.
Sigurlina tut mir leid. Was hat sie schon vom Leben? Ihre Lage ist wirklich ausweglos, und sie ist tatsächlich abhängig. Ich finde, das wird sehr deutlich und beklemmend herübergebracht.
Daß sie gerne zu etwas mehr Ansehen kommen möchte, ist auch verständlich.
kaluma: Danke für die Erläuterung mit der dänischen Kolonie - leuchtet ein.
Sorry jetzt kommt kurz OT: Da ich vermute dass du nicht aus Paris stammst, ist deine Heimatstadt tatsächlich Leipzig?! Das ist ja was - ich wohne nämlich auch dort - bist du oft hier oder nur noch selten?
Richtig, ich komme weder aus Paris noch aus Grindavik.
Zu deiner Frage schreibe ich dir eine pn, das wird hier sonst zu sehr OT.
Ich fand es nur einen netten Gedanken, daß zu der Zeit, als meine Großeltern sich kennenlernten, Laxness vielleicht ganz in der Nähe saß und das Buch schrieb, was ich jetzt lese.
Salka und Sigurlina sind in mancherlei Hinsicht Abziehbilder für viele andere Isländer. Zuviele Details über sie würden diese Musterfunktion verwischen. Ich fürchte, allzuviele weitere Details werden wir nicht in Erfahrung bringen. Nur soviel jeweils, dass sie immer auch für andere Mütter mit unehelichen Kindern oder zahlreiche Arme stehen können.
Da hast du natürlich recht. Insofern ist es unwichtig, was vorher war. Die wesentlichen Dinge wissen wir. Und nicht umsonst wurde am Anfang betont, wie unbedeutend die beiden sind.
Saltanah
Ist eigentlich dein Buch inzwischen eingetroffen?