Jan Bondeson - Lebendig Begraben: Geschichte einer Urangst

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.629 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • (Buried Alive: The Terrifying History of Our Most Primal Fear)


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    (Auf deutsch leider OOP)


    Ich hatte erst ein wenig Angst vor diesem Buch, da die Vorstellung von Scheintoten, lebendig Begrabenen ja doch nicht unbedingt eine angenehme ist... Diese Befürchtung, dass es sich hier um eine zwar interessante, aber doch eher unangenehme Lektüre handeln würde, hat sich jedoch ziemlich schnell gelegt, selbst die Verwendung als Gute-Nacht-Lektüre hatte keine schlechten Träume zur Folge. Dies liegt vermutlich vor allem daran, dass es der Autorin gelingt, selbst dieses eher gruselige Thema auf eine sehr gut lesbare, lockere und auch immer wieder humorvolle Weise rüberzubringen - ohne, dass der fachliche Inhalt darunter leiden würde.


    Ein gruseliges Thema, um das Leser mit schwachen Mägen oder ausgeprägter Klaustrophobie vielleicht lieber einen Bogen machen sollten, bleibt es natürlich trotzdem. Jan Bondeson beschreibt Aufkommen, Verbreitung, Ursachen und Auswirkungen der Angst vor dem Lebendig-Begraben-Werden, vor allem in Deutschland und Frankreich, wo dieses Phänomen wohl am ausgeprägtesten war, aber auch in England und den USA. Sie untersucht dabei den Wahrheitsgehalt vieler (vermeintlicher) Berichte über Menschen, die lebendig begraben wurden, oder diesem Schicksal nur knapp entkommen sind. Erläutert, inwieweit die Existenz des Phänomens zu den verschiedenen Zeiten von medizinischer Seite aus bestätigt oder abgestritten wurde; wie die Angst davor durch Horrorgeschichten geschürt wurde und wie man versuchte, sich davor zu schützen (Leichenhäuser, Sicherheitssärge, ziemlich fiese Methoden der Wiederbelebung); wie sich die Anhaltspunkte der Diagnose "Tod" im Laufe der Zeit verändert haben; wie sich beim Exhumieren von Leichen gemachte Beobachtungen, die in früheren Jahrhunderten zur Schlussfolgerung "Lebendig Begraben" führten, aus heutiger Sicht medizinisch erklären lassen, usw.


    Da ich mich zum ersten Mal mit diesem Thema beschäftigt habe, kann ich es fachlich natürlich nur schlecht beurteilen. Für mich war es aber eine wirklich interessante Lektüre und mit Sicherheit ein guter Ausgangspunkt, wenn man sich (aus welchem Grund auch immer) mit diesem Thema beschäftigen will.

  • Hui, was es nicht alles für Bücher gibt! :entsetzt:



    (aus welchem Grund auch immer)


    DER würde mich aber wirklich interessieren! :breitgrins:

    [color=darkblue]"Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • Ganz unspannend: Ich habe (neben einem generellen Hang zum Makaberen) an der Uni dieses Semester ein Seminar zum Thema "Victorian Underworlds" (also die "dunkle Seite" der viktorianischen Ära) und dachte, nachdem ich eine Doku gesehen hatte, in der das Thema auch angesprochen wurde, dass sich "Premature Burial" vielleicht als Seminararbeits-Thema eigenen könnte. (Woraus aber leider nichts wird, da ich nach Lektüre dieses Buches weiß, dass das Thema in England im19. Jahrhundert bei weitem nicht so aktuell war, wie in Deutschland oder Frankreich.)

  • Ah, so ist das ... das Seminar klingt ja echt total spannend!

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  • Das ist ja echt ein tolles Seminarthema. Was studierst Du noch mal? Anglistik?

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen