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Ich habe das Buch eigentlich nur wegen seines Titels ausgewählt. Ich brauchte noch ein Buch, dessen Titel mit Y anfängt und dieses klang ganz gut und war ganz günstig und schnell erhältlich. Bekommen habe ich ein stimmungsvolles kleines Buch über die Kunst des Tätowierens und japanische Kultur.
Der Erzähler hat einige Jahre in Japan verbracht und dort die klassische Kunst des Tätowierens gelernt. Mit entstelltem Gesicht ist er in die Heimat zurückgekehrt, verdient als Tätowierer seinen Lebensunterhalt und führt ansonsten ein zurückgezogenes Leben. Die junge asiatischstämmige Frau, die eine große Rückentätowierung bei ihm in Auftrag gibt fasziniert ihn und langsam öffnen sich beide füreinander.
Der Autor enthält sich jeglicher geographischer Einordnung. Anhand von Kaffeehäusern und Brathendl kann man zwar Wien als Handlungsort vermuten, die Ungenauigkeit ist aber wohl Absicht, denn eigentlich ist es völlig egal, wo der Roman spielt – eine Heimat hat sowieso keine der beiden Hauptfiguren. Beide sind Außenseiter in der Gesellschaft, ohne Freunde und Vertraute und haben sich gewissermaßen mit der Situation abgefunden.
Das Buch ist ruhig und besteht hauptsächlich aus Andeutungen, trotzdem gelingt es dem Autor, dem Leser zumindest einen kleinen Einblick in die Welt der japanischen Tätowierkunst zu vermitteln und ganz nebenbei zwei Menschen zumindest ein Stück weit aus ihrer Isolation zu befreien.