Jacques Chessex - Ein Jude als Exempel

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    Inhalt: Im April 1942, mitten im Zweiten Weltkrieg, wird in dem Dorf Payerne in der Schweiz ein Viehhändler grausam ermordet: Die kleine Gruppe lokaler Nazis findet unter den Verlierern und Zukurzgekommenen regen Zulauf, ihre fanatischen Anführer fordern eine Tat als Fanal, damit die Bevölkerung merkt, woher der Wind der Zukunft weht. Ein Toter muss her, ein Jude, der Berner Familienvater Arthur Bloch kommt gerade recht. Das Buch führte in der französischen Presse zu einer ungeheuren Reaktion und ist nach "Der Vampir von Ropraz" Chessex' nächster aufsehenerregender Roman einer wahren Geschichte.
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    Meine Meinung: Erschütternd! In den ersten paar Seiten, wo scheinbare Idylle herrscht, zwischen Schinken und Metzgern in dem Dorf und dem grauenhaften Mord ist nur ein Schritt oder besser gesagt, ein paar Seiten notwendig. Chessex beschreibt das extrem nüchtern und grauenhaft, das es einem der Atem stockt. Ja, man ist sogar froh, dass es nur ein Büchlein ist, das man in seinen Händen hält. Ein paar Seiten mehr wären überflüssig gewesen. Als Leser hält man es kaum aus. Man möchte in das Buch kriechen und auf diese Saubande einschlagen und einschlagen,so, wie sie es gemacht haben. Ja, man möchte es. Man erträgt es nicht.
    Normalerweise hat man so ein Büchlein in ein - bis zwei Stunden fertig gelesen. Hier brauchte ich 2 Tage, weil ich es setzen lassen musste. Man kann es nicht einfach "runterlesen". Das geht nicht. Zumindest, ich konnt es nicht. Ich habe geweint und erst spät wieder aufgehört zu weinen.
    Das Buch ist unheimlich wichtig. Es zeigt, Dummheit in seiner brutalsten Form und die MUSS gezeigt werden. Heute mehr, denn je.
    Ich behaupte hier: KAUFEN und sofort LESEN.


    5ratten für die Qualität.

    Einmal editiert, zuletzt von cori ()

  • Ja, und Chessex hat sich nicht beliebt gemacht mit dieser Erzählung in seiner Heimatstadt. (Denn, übrigens, @amazon: Payerne ist eine Stadt. Eine kleine Provinzstadt, aber doch mit Stadtrecht. Das ist soziologisch doch nicht unwichtig, wenn's um die Geschichte des Nationalsozialismus in der Schweiz geht.)


    Und, ja: Die Geschichte ist wahr. Das macht die Sache umso schlimmer ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)