Victoria Wolff - Das weiße Abendkleid

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.174 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von JaneEyre.

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    Kurzbeschreibung:


    Vier Frauen, ein magisches Kleid und die Liebe – die Wiederentdeckung eines zauberhaften Romans aus den 30er Jahren


    La joie tremblante, zitternde Freude, nennt ein Pariser Modeschöpfer sein neuestes Modell, ein weißes Abendkleid. Er spürt sofort, dass er ein Kleid erschaffen hat, das sich von all seinen bisherigen Kreationen unterscheidet. Und tatsächlich: Von dem Kleid geht eine Magie aus, die seine Trägerin verändert und ihr bisheriges Leben in Frage stellt. Von dem jungen Mannequin Sonja, über die exzentrische schwedische Filmdiva Anne Lund, deren Schwester Maria Barthoud, bis hin zu deren Hausmädchen Ilka – das Kleid verhilft jeder zu ihrem ganz eigenen Abenteuer …



    Vier Frauen, wie sie verschiedener nicht sein könnten, und ein Abendkleid. "La joie tremblente" nennt der Erschaffer, der Pariser Couturier, dieses Meisterwerk, "die zitternde Freude". Und vier mal wechselt das Kleid ihre Besitzerin und verändert deren Leben aufs äußerste. Angefangen bei dem Mannequin Sonja Putilew, die von ihrem Leben nicht viel erwarten kann und die eigendlich nur das Kleid der berühmten Schauspielerin Anne Lund ausliefern soll. Aber sie entscheidet sich anders, und anstatt das Kleid an ihrem Bestimmungsort abzugeben, zieht sie es selber an. Nur für einen Abend will sie sich wie eine Dame von Welt fühlen, nur für einen Abend tut sie etwas verbotenes, und es passiert großes mit ihr...
    So nimmt die Geschichte des weißen Abendkleides ihren Anfang und soll noch einige Frauen zu "großem" verführen.


    Vielleicht zeigt dieses Buch ein etwas verstaubtes, antiquitiertes Frauenbild. Aber die romantische Sprache, die Rede von großen Gefühlen, dem Zaudern, dem Nachgeben, der Versuchung, der großen weiten Welt läßt einen einfach dahinschmelzen.
    Die Geschichte ist in vier Episoden aufgeteilt, die manchmal etwas plötzlich aufhören, aber nur zum Anschein. Denn irgendwie klärt sich immer im nachhinein alles auf. Die Frauen sind immer durch irgendeine Weise miteinander verbunden, aber das weiß nur der Leser.
    Ein Jammer das diese tolle Büchlein so lange keine Beachtung bekommen hat.


    ... Sicher hat sie gemerkt, wie meine Finger gezittert haben, als sie die Seide wieder fühlten; die Seide, die schwere, glänzende, elektrisierende, merkwürdig errengende Seide, die mehr war als Soff oder Ding. Der Saum war weggeschnitten und Partouts Zeichen war weggenommen, aber ich wußte trotzdem, daß ich "la joie tremblante" streichelte und keine Kopie. Ich fühlte eine so starke Gewißheit in mir, so stark wie in den ersten Tagen unserer Ehe, die Gewißheit, daß mich Charles überschätzte.
    (Aus "Das weiße Abendkleid", S. 231


    Über die Autorin:
    Victoria Wolff wurde 1903 als Tochter des jüdischen Lederfabrikanten Jacob Victor in Heilbronn geboren. Sie verfasste Reportagen und Reiseerzählungen für renommierte Zeitungen und Zeitschriften, bereiste als Reporterin halb Europa und das revolutionäre Russland. 1932 veröffentlichte sie einen biographischen Roman über George Sand; weitere Romane über die Lebenswelten moderner Frauen folgten.1933 emigrierte sie mit ihren Kindern aus Deutschland und ließ sich im Künstlerort Ascona nieder, wo sie sich mit Tilla Durieux, Leonhard Frank, Erich Maria Remarque und Ignazio Silone anfreundete. Den von ihr als ?himmelblaue Zeit" beschriebenen Aufenthalt im Tessin erlebte sie als literarisch äußerst produktiv. Sie veröffentlichte nun vor allem in der Schweiz, musste das Land jedoch 1939 wegen ihrer illegalen schriftstellerischen Tätigkeit verlassen. Über Nizza und Lissabon gelangte sie 1941 in die USA. Ihre englische Übertragung des ?Weißen Abendkleids" half ihr dabei, in Amerika Fuß zu fassen: Mit dem Verkauf der Filmrechte gelang Victoria Wolff der Einstieg als Drehbuchautorin in Hollywood. Auch ihre Laufbahn als Romanschriftstellerin konnte sie - wie ihre Kollegin Vicki Baum - im Exilland fortsetzen. 1992 starb sie in Los Angeles. Vor allem ihre Romane der 30er Jahre sind unbedingt wiederzuentdecken.
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    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

    Einmal editiert, zuletzt von nanu?! ()

  • Danke für die Rezi, das Buch klingt so, als wäre es was für mich!
    Grüße von Annabas :winken:

  • Ich finde auch, dass es sehr schön klingt. Schöne Rezi :zwinker:

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • Hallo miteinander,


    ich habe das Buch gestern Abend angefangen zu lesen - und war heute Nachmittag damit fertig. Das sagt schon viel aus, denke ich. :smile:
    Es liest sich wunderbar leicht, die Sprache ist angenehm antiquiert und kein Wort erschien mir überflüssig.


    Ich hatte eine Ausgabe mit einem ausführlichen und interessanten Nachwort über das Leben und Schaffen von Victoria Wolff.
    Sehr gut hat mir ein Kommentar der Autorin, die zu der Zeit bereits in den USA lebte, zu einer Neuauflage des Buches gefallen:
    "This book was written [...] when we all were young and romantic."


    :tipp:

  • Schöner Satz Annabas :smile:

    Liebe Grüße JaneEyre

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    Theodor Fontane