[Nautik] Owen Chase - Shipwreck of the Whaleship "Essex"

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.575 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.

  • Owen Chase - Shipwreck of the Whaleship "Essex"

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    Das ist es also, das kleine Buch welches Herman Melville so fasziniert haben soll und zu Moby Dick führte. Klein ist es definitiv mit seinen 144 Seiten. Und diese beinhalten nicht nur den Bericht von Chase, sondern auch noch ein paar Seiten von Capt. Pollard, Thomas Chapple & natürlich auch noch Melville selber. Wahrscheinlich um das Buch etwas zu füllen. Die Seiten sind auch sehr verschwenderisch bedruckt, großer Abstand rechts, links, oben und unten.


    Naja was soll's... Genug gemeckert. OCs Bericht ist definitiv faszinierend, aber nicht einfach zu lesen. Die (englische) Sprache und die manchmal doch sehr langen Sätze machen es einem nicht gerade einfach, aber man kann es schaffen! :zwinker:


    Während in Nathaniel Philbrick: In the Heart of the Sea: The Tragedy of the Whaleship Essex, alles mögliche gut und sehr informativ erklärt wird, wird bei Chase so manches recht kurz abgehandelt. Gerade der Teil des Kannibalismus an Bord der 3 Beiboote kommt mir etwas zu kurz. Das ist bei Philbricks Buch anders, aber der war ja auch nicht dabei. Wahrscheinlich ist es nicht leicht darüber zu reden / schreiben.


    Ich würde das Buch in Verbindung mit dem Buch von Nathaniel Philbrick empfehlen, oder wenn man sich für eines entscheiden will dann besser das von NP. Es ist einfacher zu lesen und der gute Mann gibt sehr viel Hintergrund Info, welches sich zu lesen lohnt.


    3ratten

    Einmal editiert, zuletzt von insekt ()


  • Ich würde das Buch in Verbindung mit dem Buch von Nathaniel Philbrick empfehlen, oder wenn man sich für eines entscheiden will dann besser das von NP. Es ist einfacher zu lesen und der gute Mann gibt sehr viel Hintergrund Info, welches sich zu lesen lohnt.


    Chase war eben ein Seemann und Philbrick ein Autor. Außerdem liegen doch fast 180 Jahre zwischen den beiden Veröffentlichungen, da hat sich die Darstellung von Information ziemlich verändert.
    Danke für deine Einschätzung. Wenn mir die deutsche Ausgabe mal günstig unterkommt, werde ich zuschlagen.


    Grüße
    Doris

  • Ich habe das Buch jetzt endlich gelesen und kann insekt in allen Belangen zustimmen. Owen Chase' Bericht ist arm an Ereignissen und daher schnell zusammengefasst. Der Walfänger geht unter, nachdem er von einem Wal gerammt wird. Die Mannschaft kann sich mit einiger Ausrüstung und ein paar Lebensmittel in drei offene Boote retten. Sie nehmen Kurs auf die nächstgelegene Küste, die hunderte von Seemeilen entfernt ist. Zwischenzeitlich landen sie sogar auf einer unbewohnten Insel, die sie aber wieder verlassen, weil dort kein Süßwasser zu finden ist. Als die Nahrungsmittel auf das kleinstmögliche Tagesminimum reduziert sind, beschließen sie, einen der Männer zu essen, als er verhungert ist. Knapp vor der Küste werden sie von einem Segelschiff entdeckt und gerettet.


    Die Erzählung ist recht sachlich verfasst und geht so gut wie gar nicht auf die psychische Belastung der Männer ein. Chase als Berichterstatter geht noch einigermaßen auf sein seelisches Befinden ein, aber die Wetterbeobachtungen, Reparaturen, ein paar Streitigkeiten und letztlich der Aufenthalt auf der Insel wird weiter ausführlich thematisiert. Man muss wohl doch dem Alter des Buches aus dem Jahr 1821 Rechnung tragen, als diese Art von authentischen Berichten noch nicht so verbreitet war. Wobei sie sicherlich auch ihre Liebhaber hatte.


    Mit dem Englischen hatte ich Probleme. Das waren doch ziemlich viele unbekannte und wahrscheinlich auch nicht mehr geläufige Begriffe. Nicht nur deshalb war ich froh, dass das Buch so dünn ist.


    3ratten