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Krystyna Kuhn: Die Katastrophe (Das Tal Season 1.2)
308 Seiten, 9,95€
Inhalt
Nach dem Tod der Studentin Angela Finder war Ruhe eingekehrt am Grace College, doch nun steht der Besuch der Generalgouverneurin bevor. Den Wirbel darum will die kletterbegeisterte Katie nutzen, um unbemerkt endlich ihren großen Traum zu verwirklichen: auf dem Gipfel des 3000m hohen Ghosts zu stehen. Doch alleine wäre dies nicht zu realisieren, weshalb sie Chris, David, Julia und Benjamin überzeugt, mit ihr zu kommen, die aus den verschiedensten Gründen zusagen. In allerletzter Minute schließt sich noch Paul Forster, der Sohn eines Dozenten, ihnen an.
Und so macht sich die Gruppe, geleitet von der Bergführerin Ana Cree, auf den Weg, immer im Bewusstsein, dass vor 30 Jahren eine Gruppe von Studenten auf diesem Berg verschollen ist. Und die schlechten Vorzeichen mehren sich und es wird klar, dass das Unternehmen unter keinem guten Stern steht.
Der erste Satz:
Irgendwo stürzte ein Stein die Felsen hinab, schlug in seinem Fall mehrfach gegen die Wand und das dumpfe Geräusch des Aufpralls wiederholte sich noch lange als Echo, als der Felsbrocken schon längst auf die glatte Oberfläche des Lake Mirror eingeschlagen und innerhalb weniger Sekunden hinab auf den Grund des Gletschersees gesunken war.
Meine Meinung
Der erste Band hat mich nicht sooo begeistert. Mit Julia bin ich nicht so warm geworden, auch die anderen Charaktere blieben für mich ziemlich blass und so richtig spannend fand ich die Handlung nicht.
Katie West, aus deren Sicht das Geschehen größtenteils erzählt wird, schien mir zu Beginn ähnlich verschlossen, eigenbrötlerisch und schwer an einem vergangenen Geschehen tragend wie Julia. Für ihren großen Traum ist sie bereit, viele Risiken auf sich zu nehmen und schlägt zum Beispiel Roberts Warnung in den Wind. Ich habe keine Ahnung vom Klettern/Bergsteigen, aber diese Tour schien mir doch etwas dilettantisch vorbereitet, wodurch ich auch den Eindruck bekam, dass sie unbedingt mit dem Kopf durch die Wand will, was sie mir nicht unbedingt sympathischer machte.
Dieser Extremtrip zeigt dann aber auch andere Seiten von ihr und sie wuchs mir zunehmend als Erzählerin ans Herz. Als die Gruppe in Gefahr ist, beweist sie Mut und Teamgeist, auch auf Kosten ihrer eigenen Wünsche, während andere kneifen.
Und vor allem am Ende des Buches lässt sie einiges an Humor und Sarkasmus durchblicken, was mir, wenn ich mich recht erinnere, im ersten Band und bei Julia gefehlt hat.
Ähnlich wie in "Das Spiel" und bei Julias und Roberts Vergangenheit gibt es in das Geschehen eingestreute Rückblicke über ihre Vergangenheit mit ihrem Freund Sebastien, bis dann am Ende alle Rätsel um dieses dunkle und traurige Kapitel komplett aufgelöst sind.
Die veränderte Erzählperspektive ermöglicht es auch, einen Blick von außen auf Julia und ihre Beziehung zu werfen, was ich recht aufschlussreich fand. Auch die anderen Figuren, insbesondere die männlichen, gewannen für mich viel mehr an Profil als im ersten Band. Ich bin gespannt, wie sich die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander weiter entwickeln.
Das Buch ist von der Sorte "ich lese mal schnell abends im Bett noch ein paar Seiten und kann dann nicht aufhören, bis ich es ganz verschlungen habe". Also unglaublich spannend. So manche Stelle hat bei mir ein Gruseln verursacht und ich war froh, nicht auf dieser Expedition zu sein und durch dunkle Gänge laufen oder über Gletscherspalten springen zu müssen. Neben den Gefahren der Bergtour trägt zum Nervenkitzel auch noch bei, dass die Gruppe auf Spuren der verschollenen Studenten stößt - am Ende werden da aber mehr Rätsel aufgegeben als gelöst.
Überhaupt endet das Buch mit einem Cliffhanger. Gut, dass der nächste Band im November erscheint. Ich werde ihn lesen. Mal sehen, welche Figur dann im Vordergrund steht. Ich tippe mal auf Rose, wobei auch die anderen Figuren noch so manches Geheimnis zu verbergen scheinen.
Meine Wertung: