Mika Waltari - Sinuhe, der Ägypter

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 7.804 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kaluma.

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    Kurzbeschreibung:
    In der Einsamkeit der Verbannung, erfüllt von der Sehnsucht nach seiner Heimatstadt Theben, schreibt der Arzt Sinuhe die Geschickte seines bewegten Lebens. Es ist zugleich die Kultur- und Sittengeschichte des vorchristlichen Orients, umhüllt von Glanz und Rausch, bis an den Rand gesättigt mit grausamen Lüsten und den Mysterien heidnischer Erotik.


    Teilnehmer:
    insekt
    bibliomonster
    kaluma
    Annabas
    Myriel ?
    [hr]
    Viel Spaß! smilie.php?smile_ID=10618

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo miteinander,


    viel habe ich noch nicht gelesen, aber ich wollte mich schon mal melden.


    Wenn ich es richtig sehe, haben wir wohl alle unterschiedliche Ausgaben des Buches, so dass wir mit den Seitenzahlen vermutlich nicht weit kommen. Ich stecke noch im ersten Buch "Das Binsenboot" (ist in 5 Kapitel aufgeteilt) und hoffe mal, dass die Aufteilung bei euch gleich ist.


    Gleich beim ersten Lesen hat mich die Sprache total fasziniert! Der Erzähler Sinuhe ist ein desillusionierter, alter Mann, der im Exil lebt, und er erinnert sich zurück an seine Eltern und seine Jugend. Ich mag diese Art "Rückerzählungen" und ich bin gespannt, was ihm alles passiert, das ihn so seine Hoffnung verlieren lässt.


    Grüße von Annabas smilie.php?smile_ID=10620

  • Hallo zusammen,


    ich lese die folgende Ausgabe von Bastei Lübbe mit 752 Seiten:


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    Unterteilt ist der Roman in 2 Bände mit insgesamt 15 Büchern. Da das bei allen Ausgaben gleich sein sollte, orientier ich mich mal hieran.


    Ich habe gestern Abend die ersten beiden Bücher "Das Binsenboot" und "Das Haus des Lebens" gelesen.


    Das Binsenboot:
    Den Einstieg fand ich etwas mühselig zu lesen, da mir die Sprache zu gestelzt war. Auch die Wiederholungen, dass alle anderen nur für die Götter oder Menschen schreiben, Sinuhe aber der einzige ist, der für sich selbst schreibt, haben nicht gerade dazu beigetragen, dass ich mich in dem Roman wohlgefühlt habe. Sinuhe kam mir da ziemlich überheblich und arrogant vor, als hält er sich für etwas Besseres als alle anderen. :rollen:
    Der Eindruck hat sich zum Glück gelegt, als die eigentliche Lebensgeschichte Sinuhes begann. Die Geschichte über seine Aussetzung hat mich etwas an den biblischen Moses erinnert, aber so wie es im Roman geschildert wird, scheint es damals ja eine gängige Praxis gewesen zu sein, seine Kinder auf dem Fluss auszusetzen. :entsetzt:
    Als Sinuhe gefragt wird, was er denn werden möchte, und er "Krieger" antwortet, kann ich den Schrecken seiner Eltern gut nachvollziehen, besonders angesichts dessen, was der große Held Inteb erzählt. Zur allgemeinen Erleichterung entscheidet sich Sinuhe dann doch für den Beruf des Arztes und tritt so in die Fußstapfen seines Vaters.


    Das Haus des Lebens:
    Welche Korruption im Tempel Ammons herrscht, hat mich nicht sonderlich überrascht. Schon immer waren die Menschen auf ihre eigenen Vorteile bedacht und wenn sie Macht besaßen, wie die Priester, dann konnten sie dem noch leichter nachgehen. Dass Sinuhe mit seiner Naivität dort Schwierigkeiten bekommt, war vorherzusehen. Nicht erwartet hätte ich allerdings, wie stur die Ärzte sich an überlieferte Anweisungen halten und bloß keinen Schritt davon abweichen. Ich dachte eigentlich, dass die Heilkunst im alten Ägypten höher entwickelt war. :gruebel:
    Dass Sinuhe es wagt, nach dem "Warum?" zu fragen, macht ihn mir sympathisch. Er will wirklich wissen, was er tut und welche Konsequenzen es hat, anstatt das Leben seiner Patienten irgendwelchen alten Papyrus anzuvertrauen. Leider stößt er damit aber nicht auf viel Gegenliebe. Erst als er sich den Lebensstil der anderen Priester angewöhnt und auch nachts durch Tavernen und Freudenhäuser zieht, wird er akzeptiert - also auch damals wurde jeder Abweichler, egal in welche Richtung und aus welchen Gründen, als Gefahr angesehen. :grmpf:
    Die Entfremdung von seinen Eltern kam mir allerdings etwas plötzlich. Klar, sie sind nicht seine leiblichen Eltern, doch er ist bei ihnen aufgewachsen und gerade von seinem Vater hat er doch viel gelernt und wäre wahrscheinlich ohne ihn nicht in seiner gegenwärtigen Position. Das stößt mir sauer auf. Ich hoffe mal, dass seine Eltern damit nicht völlig von der Bildfläche verschwunden sind, sondern später nochmal auftauchen.
    Jetzt aber hat Sinuhe anderes im Kopf - er ist Gehilfe des königlichen Schädelbohrers! :zahnschmerzen: Tja, Vitamin B zahlt sich halt immer aus. Nur für den Pharao dürfte sich nichts Gutes ergeben. Aber dann heißt es halt "Der Pharao ist tot. Lang lebe der Pharao!" :breitgrins:


    LG Myriel

  • Hi,


    Ich lese diese Ausgabe:

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    Und kann euch beiden zustimmen. Zuerst fand ich die Sprache ja wirklich toll, schön und faszinierend. Nach gut 170 Seiten, muss ich aber auch sagen das ich so manches schon satt hab. So manche Sätze kommen mir einfach viel zu oft vor, und gerade wenn diese nervtötende Nefernefernefer (was soll denn das für ein Name sein? :gruebel:) auftaucht wird es echt anstrengend.


    Um ehrlich zu sein war ich schon versucht das Buch wieder wegzulegen, denn das Kapitel mit Nefernefernefer, Sinuhes großen Liebe ist zum Haareraufen! Wie blöd soll denn der Typ sein? Nein, nein, nein...


    Generell werd ich mit Sinuhe auch nicht wirklich warm. Liegt vielleicht auch daran das mir das oben genannte Kapitel zu nervig war. Ich hoffe aber das ändert sich wieder, denn ein Buch mit einer unsympathischen Hauptfigur kann anstrengend sein.


    Was mir ein bissel sauer aufstoßt ist, wie die Sklaven behandelt werden und wie über Neger und Syrier geschimpft wird.


    Noch einen negativen Punkt hab ich allerdings. Mein Buch fällt jetzt schon fast komplett auseinander. Nach 170 gelesenen Seiten fallen mir die ersten Seiten schon entgegen und bei jedem neuen Aufschlagen knisterts ohne Ende. Also wenn ich mit dem Buch durch bin ist es glaube ich reif für die Tonne!


    Ich lasse zwar gerade wirklich kein gutes Wort über das Buch ab, aber ich gebe noch nicht auf! :winken:

    Einmal editiert, zuletzt von insekt ()

  • Hallo zusammen!


    Als Einstieg habe ich gestern versucht die Originalvorlage (als Übersetzung) zu lesen und bin kläglich gescheitert. Furchtbar! Einfach gräßlich geschrieben. Gähnend langweilig und phantasielos. Und nachdem die Lobhudelei über den Pharao (der Göttlichste, Schönste, Größte, Beste, Stärkste, Längste :breitgrins:) kein Ende nehmen wollte, habe ich die Kopien in die Ecke gepfeffert und war sogar versucht, ein kleines Feuerchen zu machen.


    Heute habe ich dann mit Waltari begonnen und das erste Buch (Das Binsenboot) beendet. Zuerst habe ich mich ja noch gefreut, Sinuhe möchte nicht den Pharao verherrlichen (was mich das Original genervt abbrechen ließ), sondern seine Geschichte erzählen. Und so sagt er halt auch immer wieder - unterbrochen von gelegentlichen und aufgelockert durch ständige - ICH, Ich, ich. :rollen: MICH nervt das inzwischen, genauso wie die schwülstige Sprache und die ausufernden und, für mich, farblosen Beschreibungen. Bis jetzt ist bei mir keine altägyptische Stimmung aufgekommen, ich werde aber tapfer weiterlesen (so'n bisschen meckern macht ja auch Laune :zwinker:).


    Lieben Gruß,
    bimo

  • Hallo miteinander,


    wie es aussieht, bin ich ja ganz schön hinterher - da werde ich mich wohl sputen müssen.


    Das erste Buch "Das Binsenboot" habe ich gelesen. Die Beschreibung von Sinuhes Kinheit und seinen Eltern hat mir sehr gefallen, das scheint eine sehr liebevolle Beziehung gewesen zu sein. Ich fand es auch sehr klug, Sinuhes Berufswunsch "Krieger" nicht einfach zu verbieten, sondern ihn selbst darauf kommen zu lassen, dass das nichts für ihn sein kann.


    Dass das Buch zeitlich einzuordnen ist, finde ich gut - Amenophis III (14.Jh.v.Chr.) war der Vater von Echnaton, und Echnaton ist eine Figur, die mich sehr interessiert. Ich bin gespannt, ob wir über dessen religiösen Reformen etwas erfahren werden.


    Inzwischen bin ich im Kapitel "Das Haus des Lebens" und ich finde es interessant zu lesen, wie es in den Tempeln zugeht. Später werde ich mehr dazu schreiben können.


    Bisher gefällt mir das Buch sehr! Mal sehen, wie ich mit dem Stil weiter zurechtkomme.


    bibliomonster: das Original bzw. die Übersetzung habe ich mir mal im Internet angeschaut - für mich völlig unlesbar.


    Grüße von Annabas :winken:

  • Hallo zusammen,


    oh je, seid ihr fix. Ich bin heute fast gar nicht zum Lesen gekommen und habe nur die ersten beiden Kapitel von "Das Binsenboot" geschafft.


    Die Sprache ist ein wenig gestelzt, das stimmt. Ich mußte mich schon etwas konzentrieren bei manchen Sätzen, um sie zu erfassen und nicht gedanklich abzudriften. Andererseits finde ich die Sprache angemessen, man kann ja hier schließlich keine moderne Ausdrucksweise erwarten.


    Viel mehr gestört haben mich die ständigen Wiederholungen, die ihr auch erwähnt.


    So, mal sehen ob ich heute abend oder besser: heute nacht noch ein halbes Stündchen zum Lesen komme, ich muß euch ja einholen! :wegrenn:


    Viele Grüße, kaluma


    P.S. Ah, es gibt eine Originalvorlage - wußte ich noch gar nicht, danke.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • Dass das Buch zeitlich einzuordnen ist, finde ich gut - Amenophis III (14.Jh.v.Chr.) war der Vater von Echnaton, und Echnaton ist eine Figur, die mich sehr interessiert. Ich bin gespannt, ob wir über dessen religiösen Reformen etwas erfahren werden.


    Das fand ich auch sehr gut. Nach Amenophis habe ich auch gleich geschaut und bin dabei auf Echnaton gestoßen. Das würde auch Sinuhes Worte in seiner "Einleitung" erklären, dass er im 6. Herrschaftsjahr des Pharao Haremhab verbannt wurde, aber nach offizieller Zählweise der Pharao sich schon im 32. Regierungsjahr befand. Echnatons Herrschaft war ja nicht unumstritten und möglich, dass Haremhab sich seine Regierungsjahre zugerechnet hat (und die seines Sohns Tut-anch-amun?).



    P.S. Ah, es gibt eine Originalvorlage - wußte ich noch gar nicht, danke.


    Das wusste ich auch nicht, aber nachdem was bimo so schreibt, bleibe ich lieber bei der finnischen Bearbeitung. :zwinker:



    Ich habe im Übrigen das 3. Buch "Im Taumel Thebens" und ca. die Hälfte des 4. Buches "Nefernefernefer" gelesen.


    Ganz so wie von allen befürchtet wurde, überlebt der Pharao die Schädelöffnung nicht. Als daraufhin Ptahor, Sinuhe und der Blutstiller zum Tode verurteilt werden, dachte ich, dass die das wirklich ernst meinen. Ich habe mir schon Gedanken gemacht, wie Sinuhe da wieder herauskommen könnte, als sich herausstellte, dass alles nur ein Ritual ist. Puuh, nicht schlecht gemacht. Dass der Blutstiller tatsächlich gestorben ist, war ziemlich merkwürdig - Herzinfarkt oder so? Im Übrigen fand ich aber auch die angebliche Fähigkeit des "Blutstillers" befremdlich. Gibt es so etwas wirklich? :schulterzuck:


    Der neue Pharao benimmt sich reichlich merkwürdig. Er scheint wirklich etwas geistesgestört zu sein, so wie er sich in der Wüste aufführt. Aber auch in anderen Kulturen wurden solche Leute als gesegnet betrachtet, so dass es mich nicht wundert, dass der Speerträger ernsthaft fragt, welcher Gott ihm erschienen ist. Der Speerträger entpuppt sich im Übrigen als Haremhab - der später zu Pharao Haremhab aus der Einleitung wird? Ehrgeizig ist er ja auf alle Fälle, so wie er immer sagt, dass es ihm bestimmt sei, über viele zu befehlen. Mal sehen, wie sich die Freundschaft zwischen den beiden entwickelt und was dazu führen könnte, dass Haremhab Sinuhe verbannt.


    Erstmal trifft Sinuhe aber wieder auf Nefernefernefer (@ insekt: Wirklich ein echt komischer Name!) und sein Unglück beginnt. Die Geschichte, die sie Sinuhe erzählt, ist über ihr eigenes Leben. Hätte Sinuhe ihr nur geglaubt, als sie sagt, dass sie selbst Tabubue ist ... *seufz* Wie konnte er aber auch nur so naiv sein. Sein eigenes Eigentum zu verschenken, dass muss jeder selbst entscheiden. Aber die Wohnung seiner Eltern und dann sogar noch ihre Grabstätte - damit hat Sinuhe etliche Sympathiepunkte verschenkt. :grmpf:


    Immerhin erkennt er auf dem absoluten Tiefpunkt doch noch, was ihm seine Eltern bedeuten und er versucht, ihnen wenigstens eine vernünftige Bestattung zu verschaffen. Mal sehen, was er so im Haus des Todes erlebt.


    LG Myriel

  • Hallo miteinander,
    ich bin weiter gekommen:


    2. Buch: Das Haus des Lebens
    Sinuhe gefällt mir hier sehr gut - er sucht den Sinn "hinter allem" und fragt "warum?" - beides offenbar nicht üblich im Haus des Lebens und auch nicht von Erfolg gekrönt. Interessant finde ich, dass auch Thotmes ähnlich denkt und ihm ist es sogar noch schlimmer ergangen: weil er sich nicht an die restriktiven Gestaltungsregeln gehalten hat, flog er aus der Künstlerschule raus. Da die altägyptischen Statuen ja wirklich alle ähnlich aufgebaut sind, kann ich mir durchaus vorstellen, dass es damals wenig Spielraum für Individualität gab - oder gar keinen?
    Dass sich Sinuhe in Nefer (ich sage ihren Namen nur einmal :zwinker: ) verguckt, kann ich mir vorstellen - er pubertiert heftig und sie ist eine richtige Diva, das musste ja passieren.
    Und dass im Tempel auch bei Offenbarungen "nachgeholfen" wurde, überrascht mich eigentlich auch nicht. Überhaupt erscheinen mir die Priester nicht sehr religiös, aber vielleicht haben sich die früheren Priester auch anders verstanden als das, was ich mir heute unter einem Priester vorstelle. Vielleicht waren sie insgesamt weltlicher.


    3. Im Taumel Thebens
    Die Praxis der Schädelöffnungen kommt mir nun doch sehr fremd vor :entsetzt: , aber auch der Beruf des Blutstillers ist heute ausgestorben. Ob es so etwas tatsächlich gab - oder ist es eine künstlerische Freiheit des Autors? Ich glaube, ich muss mich zu den medizinischen Themen nochmal bei Herrn Schlögl schlau machen.
    Thronfolger Echnaton ist nun reichlich exaltiert, nicht gerade eine königliche Figur. Aber mal sehen, wie er sich noch entwickelt.
    Haremhabs Rolle wird sicher noch interessant werden, da bin ich gespannt.
    Und Nefer verdreht Sinuhe hier total den Kopf - das wird böse enden.


    An den altmodischen Stil habe ich mich inzwischen gewohnt, ich komme gut voran und am Samstag werde ich einen schönen Lesetag einlegen. Jetzt lese ich aber erst einmal, was ihr geschrieben habt.


    Grüße von Annabas smilie.php?smile_ID=10620


  • Das fand ich auch sehr gut. Nach Amenophis habe ich auch gleich geschaut und bin dabei auf Echnaton gestoßen. Das würde auch Sinuhes Worte in seiner "Einleitung" erklären, dass er im 6. Herrschaftsjahr des Pharao Haremhab verbannt wurde, aber nach offizieller Zählweise der Pharao sich schon im 32. Regierungsjahr befand. Echnatons Herrschaft war ja nicht unumstritten und möglich, dass Haremhab sich seine Regierungsjahre zugerechnet hat (und die seines Sohns Tut-anch-amun?).


    Interessante Idee! Müsste ich nochmal recherchieren, aber ich kann mir vorstellen, dass Echnaton aus der Geschichte "getilgt" werden sollte und man die Herrschaft seines Nachfolgers entsprechend früher angesetzt hätte. So wie ich das Buch inzwischen einschätze, erfahren wir sicher noch ein paar Hintergründe dazu.


    Grüße von Annabas smilie.php?smile_ID=10620

  • Also nach knapp 216 Seiten (irgendwo im 6 Buch) muss ich leider sagen, dass ich mir echt immer schwerer tue. Das liegt nicht an der Sprache, das Problem das ich habe ist, dass ich einfach nicht wirklich zurecht komme mit Sinuhe. Ich kann Kaluma recht geben, ich muss auch echt aufpassen das ich gedanklich nicht abschweife, auch wenn es bei mir nicht an der Sprache liegt. Ich langweile mich sogar regelrecht und fange an zu überfliegen. Normalerweise sollte ich schon jetzt abbrechen, aber ich finde es echt schade, denn ich hab mich wirklich auf das Buch gefreut, aber wenn mich die nächsten max 80 Seiten nicht umstimmen können, werde ich nicht weiterlesen. Sorry...

  • @insekt:
    Was stört dich denn konkret an Sinuhe? Er ist nicht gerade ein Sympathieträger, da stimme ich dir zu.
    Ich habe gestern abend noch die Szene in der Totenstadt gelesen - da wird er ja auch noch zum Grabräuber, das ist allerhand.


    Grüße von Annabas :winken:


  • @insekt:
    Was stört dich denn konkret an Sinuhe? Er ist nicht gerade ein Sympathieträger, da stimme ich dir zu.
    Ich habe gestern abend noch die Szene in der Totenstadt gelesen - da wird er ja auch noch zum Grabräuber, das ist allerhand.


    Da geb ich Annabas Recht, ein Sympathieträger ist Sinuhe nicht gerade. Aber dennoch habe ich mich mittlerweile gut in das Buch eingelesen und fühle mich recht wohl dabei. Auch die altertümliche Sprache nehme ich gar nicht mehr bewusst wahr.


    Woran liegt es denn bei dir, insekt?




    Die Praxis der Schädelöffnungen kommt mir nun doch sehr fremd vor :entsetzt: , aber auch der Beruf des Blutstillers ist heute ausgestorben. Ob es so etwas tatsächlich gab - oder ist es eine künstlerische Freiheit des Autors? Ich glaube, ich muss mich zu den medizinischen Themen nochmal bei Herrn Schlögl schlau machen.


    Da würde mich interessieren, was Du herausgefunden hast. Mir fehlt gerade die Muße, das nachzuschlagen.


    Mittlerweile habe ich bis zum Anfang des 6. Buches "Der Tag des falschen Königs" gelesen und man sieht jetzt sogar mehr von der Welt als nur Theben. Die Sitten in anderen Ländern kennen zu lernen ist spannend zu verfolgen und auch die Gespräche über die unterschiedlichen ärztlichen Methoden sind so gut in die Handlung eingebettet, dass sie mich nicht langweilen.


    Auch Haremhab ist wieder aufgetaucht und schon ein ganzes Stück auf der Karriereleiter nach oben geklettert, seine Ambitionen sind damit aber noch nicht befriedigt und er schickt Sinuhe aus, um Erkundungen aus anderen Ländern einzuholen. Er wird wohl doch noch seinen Krieg bekommen, auf den er so erpicht ist.


    Für mich die amüsanteste Person ist mit Abstand Kaptah, Sinuhes Sklave. So schön, wie er sich über etwas echauffieren kann, nur um kurz darauf wieder umzuschwenken, dass ist einfach herrlich. Auch wie er ausführt, dass er Sinuhe ja mit Liebe bestiehlt und nie mehr, als er verkraften könnte. Genial! :breitgrins:


    LG Myriel

  • So, das vierte Buch habe ich auch gelesen:


    4. Nefernefernefer
    Sinuhe stürzt jetzt völlig ab. Er lässt sich von Nefer ausnehmen wie eine Weihnachtsgans und anschließend lässt sie ihn fallen - das war vorauszusehen, aber Sinuhe ist blind vor Liebe. Für mich sind daher seine folgenden Handlungen durchaus nachvollziehbar, auch wenn ich sie natürlich nicht gut heiße. Aber sie sind für Sinuhe folgerichtig.
    Er weiß natürlich, dass er sich völlig falsch verhält, das zeigt auch seine Reaktion auf den Brief seines Vaters, sein schlechtes Gewissen macht ihm zu schaffen und er büßt bei den Leichenwäschern ab - keine leichte Buße, wie es sich anhört.
    Dass er dann auch noch im Suff ein Grab ausraubt, passt auch in die Geschichte. Jetzt ist er also in Simyra angekommen - Wikipedia sagt, dass diese Stadt "zu den größeren Handelszentren der damaligen Region zählte" - er ist also nicht aufs Land geflohen, sondern in eine wuselige Handelsstadt. Dann bin ich mal gespannt, wie es weitergeht.


    Grüße von Annabas :winken:

  • Guten Morgen,


    seid mir nicht böse, aber ich breche nach fast 300 Seiten (mehr als 1/3 meiner Ausgabe) ab. Es gefällt mir einfach nicht. Ich quäle mich durch die Seiten und finde es ehrlich gesagt ziemlich langweilig. Sinuhe hat für mich kein wirkliches Gesicht, sein Leben kommt mir vor wie eine Ansammlung von Kurzgeschichten und diese können mich nicht wirklich begeistern. Sorry, ich will euch nicht die Laune verderben... Und außer dem Inhalt wiedergeben wüsste ich auch nicht was ich schreiben soll. Euch trotzdem noch viel Spaß!


    Gruß


    insekt


    PS: das ist schon das zweite Buch zum Thema Ägypten das ich abbreche. :sauer:

  • Hallo,


    es ist wie verhext, aber ich komme nicht voran! Ich bilde wohl das Schlußlicht in eurer Runde!


    Ich finde ganz schlecht in das Buch hinein. Ich hatte in den letzten Tagen kaum Lesezeit - wenn überhaupt, dann keine längere zusammenhängende Zeit, sondern nur hier und da ein paar Minuten zu überbrücken. Und dafür ist das Buch gänzlich ungeeignet, denn ich mußte immer die zuvor gelesenen letzten Abschnitte wiederlesen, um wieder hineinzufinden und kam nur wenig weiter. Ich bin gerade erst mitten im zweiten Buch "Das Haus des Lebens".


    Das Ende des ersten Buches hat mir ein Schmunzeln oder vielmehr ein Lachen entlockt - wie der angesehene Besucher sich zusammen mit Sinuhes Vater besäuft und am nächsten Morgen nicht weiß wo er ist, und die Sklaven haben die Sänfte versetzt und sind im Freudenhaus - herrlich! :lachen: Manche Dinge sind eben zeitlos. Und sein Ratschlag an die beiden Jungen war ja auch ganz aktuell. :breitgrins:


    Aber wenn ich eure Beiträge lese, scheint es (mit Ausnahme der Figur des Kaptah) nicht so humoristisch weiterzugehen. @insekt, was du schreibst klingt ja nicht gerade vielversprechend... schade!!


    Meine Kenntnisse über das alte Ägypten sind sehr lückenhaft. Echnaton ist mir zwar ein Begriff, aber wie das nun genau zusammenhing, mußte ich erst wieder nachlesen. Ich habe noch kein Gefühl dafür, inwieweit das Buch historisch korrekt ist (wir uns also wirklich in Ägypten befinden) oder einfach nur die Zeit des Autors in ägyptischem Gewand abbildet...


    Gewundert habe ich mich an den Stellen, wo es hieß, sie strecken ihre Hände in Kniehöhe aus. Wie mag das gehen - doch wohl nur, indem man sich dabei ziemlich tief verbeugt? :confused:


    Grüße, kaluma

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()

  • Hallo miteinander,
    heute bin ich gut vorangekommen:


    5. Die Chabiri
    Die Schlacht scheint für Haremhabs Soldaten nur ein Training zu sein, jedenfalls äußert Haremhab sich entsprechend. Und er bezahlt Sinuhe dafür, für ihn andere Länder auszuspionieren - ich denke, Haremhab hat Großes vor und ist sehr ehrgeizig. Aus dem ersten Kapitel haben wir ja schon erfahren, dass er einmal Pharao sein wird - mal sehen, über wieviele Leichen er dafür geht.


    6. Der Tag des falschen Königs
    In Babylon hatten die Leute (und sogar die Könige) also auch Angst vor dem Zahnarzt - wenn ich Sinuhes Methoden anschaue, aber wohl zu Recht. Da zog es mir beim Lesen auch schon in den Zähnen *schüttel*.
    Der eigentliche "Tag des falschen Königs" kommt mir wie der heutige Karneval vor. :zwinker:


    7. Minea
    Mir fällt auf, dass sich die Kapitel doch sehr zu ähneln beginnen. Immer an einem anderen Ort, Sinuhe arbeitet erfolgreich als Arzt, dann passiert etwas und sie reisen weiter.
    In diesem Kapitel finde ich die Beschreibung des kretischen Stiertanzes aber sehr interessant - ich erinnere mich an Abbildungen, auf denen ich so eine Art Tanz gesehen habe.


    8. Das dunkle Haus
    Kreta ist von allen Städten bzw. Orten bisher am lebendigsten beschrieben, das hat mir sehr gut gefallen.
    Besonders schön fand ich die Interpretation der Sage um das Labyrinth des Minotaurus - so kann man die Geschichte auch lesen. Dieses Kapitel fand ich bisher das Highlight des Buches! Obwohl das Ende natürlich sehr traurig und tragisch ist - Minea fand ich eine sehr schöne Figur, der ich im Buch gerne noch öfter begegnet wäre.



    seid mir nicht böse, aber ich breche nach fast 300 Seiten (mehr als 1/3 meiner Ausgabe) ab. Es gefällt mir einfach nicht. Ich quäle mich durch die Seiten und finde es ehrlich gesagt ziemlich langweilig.


    Ach, das ist schade! Aber eine Quälerei soll es natürlich auch nicht sein, schließlich soll das Lesen ja Spaß machen. Vielleicht finden wir mal noch was anderes aus Ägypten, das dir dann auch wieder mehr liegt. :winken:



    Das Ende des ersten Buches hat mir ein Schmunzeln oder vielmehr ein Lachen entlockt - wie der angesehene Besucher sich zusammen mit Sinuhes Vater besäuft und am nächsten Morgen nicht weiß wo er ist, und die Sklaven haben die Sänfte versetzt und sind im Freudenhaus - herrlich!


    Diese Szene hat mich auch sehr amüsiert - manche Sachen ändern sich eben nie. :breitgrins:



    Ich habe noch kein Gefühl dafür, inwieweit das Buch historisch korrekt ist (wir uns also wirklich in Ägypten befinden) oder einfach nur die Zeit des Autors in ägyptischem Gewand abbildet...


    Ich habe aus einem Ägypten-Sachbuch noch in Erinnerung, dass dieses Buch wohl historisch sehr gut recherchiert gewesen sei - ich hatte es mir aus diesem Grund auch letztes Jahr gekauft. Aber ich schau nochmal nach.



    Gewundert habe ich mich an den Stellen, wo es hieß, sie strecken ihre Hände in Kniehöhe aus. Wie mag das gehen - doch wohl nur, indem man sich dabei ziemlich tief verbeugt?


    Das ist vermutlich der Sinn dahinter.


    Grüße von Annabas :winken:

  • @Annabas: Danke für den Link, ich hatte mich nämlich auch schon gefragt wie das aussehen mag.