William Shakespeare - Das Wintermärchen/The Winter's Tale

Es gibt 37 Antworten in diesem Thema, welches 25.333 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von cer.

  • Eure Kommentare hören sich so interessant an und ich komme einfach nicht zum Lesen :sauer: Gestern habe ich das Buch für mein Lesekreis-Treffen am Freitag beendet und ab morgen habe ich schon wieder eine Leserunde, die sich sehr spontan ergeben hat. Ich habe mit dem ersten Akt mal angefangen, aber recht weit bin ich noch nicht gekommen. Mal sehen, ob das noch was wird.

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Ich habe den 4. Akt heute fertig gelesen und bin auch etwas verwirrt darüber. Einiges verstehe ich gar nicht und frage mich, ob ich da einfach etwas wesentliches in den früheren Akten überlesen habe.


    Polyxenes erkennt, dass Perdita keine Schäferstochter von Geburt her ist, aber sie ist ihm trotzdem als Schwiegetochter nicht gut genug, selbst als ihr Ziehvater Andeutungen macht, dass sie ein Erbe mitbekommt, das dem ihres Auserwählten in nichts nachsteht. Woher kommt dieses Erbe eigentlich? Perdita hatte doch nichts dabei, als sie ausgesetzt wurde? Es sieht so aus, als wüsste Perdita, dass sie adelig ist. Hat sie diese Information irgendwann zusammen mit ihrem Erbe bekommen?


    Florizel weiß nicht, wer sein Vater ist, bis Polyxenes ihn darüber aufklärt. Warum wusste er das nicht? Polyxenes war während der ganzen Zeit in Böhmen, da könnte man eigentlich davon ausgehen, dass er sich bei seiner Familie aufgehalten hat.


    Und schließlich will der alte Schäfer, der wegen seiner vermeintlichen Tochter in Ungnade gefallen ist, Autolycus viel Geld bieten, wenn der ihm hilft, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Woher hat ein Schäfer so viel Gold?

  • Und schließlich will der alte Schäfer, der wegen seiner vermeintlichen Tochter in Ungnade gefallen ist, Autolycus viel Geld bieten, wenn der ihm hilft, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Woher hat ein Schäfer so viel Gold?


    Als Persita in Böhmen ausgesetzt wird wird ebenfalls geschrieben, dass ihr ein Paket beigelegt wurde, welches ja später mit dem Kind vom Schäfer gefunden wurde, welcher dannach ein sorgenfreies Leben führte.


    3. Akt, 3. Szene:


    Antigonus:


    [..., dass ich hierher ihn lege,
    zum Leben oder Tod, auf diesen Boden
    des wahren Vaters. - Kindchen, geh dir's gut!
    (er legt das Kind hin)
    Hier lieg, und hier Dein Name; hier auch dies
    (er legt ein Paket ab)
    ...]


    und etwas später:


    Der alte Schäfer:


    [.. Schau her, nimm auf,
    nimm auf, Junge bind es auf. So, laß sehn; es wurde
    mir prophezeit, ich sollte reich werden durch die Feen; das
    ist ein WEhcselkind: - bind es auf: was ist darin Junge.


    Der junge Schäfer:


    Ihr seid ein gemachter alter Mann;
    wenn die Sünden Eurer Jugend Euch vergeben sind, so werdet
    Ihr gute Tage haben. Gold, lauter Gold!...]


    Ich bin schon gespannt, was Ihr zu dem 5. Akt sagt.
    Liebe Grüße Tina


  • Florizel weiß nicht, wer sein Vater ist, bis Polyxenes ihn darüber aufklärt. Warum wusste er das nicht? Polyxenes war während der ganzen Zeit in Böhmen, da könnte man eigentlich davon ausgehen, dass er sich bei seiner Familie aufgehalten hat.


    Jetzt bin ich verwirrt ... ich hatte das so verstanden, dass Florizel sehr wohl weiß, wer sein Vater ist - und dass er ihn nur bei dieser einen Begegnung nicht erkannt hat, weil Polyxenes und Camillo zwecks Spioniererei ja verkleidet zu den Schäfersleuten gekommen sind! Außerdem dachte ich, Florizel und Polyxenes leben normalerweise sehr wohl als Familie im Schloss und Sohnemann war nur in letzter Zeit oft weg von zu Hause, um Zeit mit Perdita zu verbringen.
    Stimmt das nicht?

    [color=darkblue]&quot;Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • Jetzt bin ich verwirrt ... ich hatte das so verstanden, dass Florizel sehr wohl weiß, wer sein Vater ist - und dass er ihn nur bei dieser einen Begegnung nicht erkannt hat, weil Polyxenes und Camillo zwecks Spioniererei ja verkleidet zu den Schäfersleuten gekommen sind! Außerdem dachte ich, Florizel und Polyxenes leben normalerweise sehr wohl als Familie im Schloss und Sohnemann war nur in letzter Zeit oft weg von zu Hause, um Zeit mit Perdita zu verbringen.
    Stimmt das nicht?


    Doch, so stimmt das.


    Und Polixenes erkennt Perdita auch nicht als Prinzessin, sondern muss eben zugeben, dass sie sich für eine Schäferstochter doch merkwürdig "fürstlich" verhält. Das baut alles darauf, dass manche Leute ja auch damals noch den alten Glauben hatten, dass man die Abstammung am Äußeren und am Verhalten erkennen kann.

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Als Persita in Böhmen ausgesetzt wird wird ebenfalls geschrieben, dass ihr ein Paket beigelegt wurde, welches ja später mit dem Kind vom Schäfer gefunden wurde, welcher dannach ein sorgenfreies Leben führte.


    Das habe ich gelesen, aber aber nicht so verstanden, dass darin ihre Mitgift steckt. Ich habe dabei eher an praktische Dinge gedacht, die ein Baby so braucht. Dass der Schäfer damit ein angenehmes Leben führt, ist ja fast egoistisch. Was bekommt Perdita denn dann noch als Aussteuer mit?



    Jetzt bin ich verwirrt ... ich hatte das so verstanden, dass Florizel sehr wohl weiß, wer sein Vater ist - und dass er ihn nur bei dieser einen Begegnung nicht erkannt hat, [...]


    Ah, so weit habe ich gar nicht gedacht. Klingt logisch. Es wäre schon seltsam gewesen, wenn beide in derselben Gegend leben, ohne sich zu kennen.



    Ich habe den letzten Akt gestern schon fertig gelesen und etwas sacken lassen, aber ich verstehe ihn deshalb nicht besser. Für alle, die zerstritten waren, gibt es ein Happy End, und auch Leontes darf am allgemeinen Glück teilhaben. Mir ist allerdings schleierhaft, wie die Wiederauferstehung von Hermione zu deuten ist. Greift Shakespeare da ganz tief in die Zauberkiste und spielt selbst Orakel oder wurde Hermione in den letzten 16 Jahren von Paulina versteckt gehalten und gibt sich nun zu erkennen, da alle wieder miteinander versöhnt sind?


  • Mir ist allerdings schleierhaft, wie die Wiederauferstehung von Hermione zu deuten ist. Greift Shakespeare da ganz tief in die Zauberkiste und spielt selbst Orakel oder wurde Hermione in den letzten 16 Jahren von Paulina versteckt gehalten und gibt sich nun zu erkennen, da alle wieder miteinander versöhnt sind?


    und genau das war es, was mir auch unklar ist. War es wirklich eine Statue, welche lebendig wurde oder ist Hermione gar nicht gestorben. Auch hatte ich es so verstanden, dass Florizel nicht der leiblich Sohn Polixenes ist, sondern das tot geglaubte Kind Hermiones oder bin ich da auf dem falschen Dampfer?


    Fragen über Fragen. Hier wäre mal 'ne Leserunde mit Autor angebracht oder? :breitgrins:


    Liebe Grüße Tina

  • Auch hatte ich es so verstanden, dass Florizel nicht der leiblich Sohn Polixenes ist, sondern das tot geglaubte Kind Hermiones oder bin ich da auf dem falschen Dampfer?


    So weit habe ich noch gar nicht gedacht. Aber ... :entsetzt: ... dann wäre Florizel ja in seine Schwester verliebt! Nicht, dass sowas noch nie passiert wäre, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Shakespeare das als Lösung ansieht. Es wäre schon eher wieder Stoff für ein ganzes Drama.



    Fragen über Fragen. Hier wäre mal 'ne Leserunde mit Autor angebracht oder? :breitgrins:


    :lachen: Dafür haben wir mit Mrs. Dalloway die bestmögliche Alternative :smile:

  • So, ich habe auch gerade den 5. Akt zu Ende gelesen.



    Hier wäre mal 'ne Leserunde mit Autor angebracht oder? :breitgrins:


    Jaaa, das wär's! :klatschen:


    und genau das war es, was mir auch unklar ist. War es wirklich eine Statue, welche lebendig wurde oder ist Hermione gar nicht gestorben.


    Die war gar nicht tot. An irgendeiner Stelle im 5. Akt steht, dass Paulina in den vergangenen 16 Jahren zwei oder drei Mal täglich zu einem entlegenen Haus gegangen ist - dorthin, wo angeblich dieser ominöse Bildhauer die Statue geschaffen hat. In Wahrheit hat sie wohl Hermione versorgt, nehme ich an.


    Der Vorhang, hinter dem die Statue versteckt war, hing übrigens vom selben Balkon im Globe Theatre herab, auf dem die berühmte Szene aus "Romeo und Julia" spielte! Schon ein nützliches und vielseitig einsetzbares Ding, so ein Balkon. :breitgrins:



    Auch hatte ich es so verstanden, dass Florizel nicht der leiblich Sohn Polixenes ist, sondern das tot geglaubte Kind Hermiones oder bin ich da auf dem falschen Dampfer?


    Ich hoffe doch sehr, dass du da auf dem falschen Dampfer bist - denn Florizel und Perdita kommen doch zusammen, oder? :entsetzt:


    Das war auch ein Punkt, denn ich recht schade fand: dass Shakespeare sich so brav an die Gesellschaftsnormen seiner Zeit hält. Florizel und Perdita verlieben sich zwar ungeachtet des Standesunterschiedes, aber "richtig" kriegen dürfen sie sich am Ende nur deshalb, weil sie eben doch zur gleichen Klasse gehören.


    Zitat


    Und Polixenes erkennt Perdita auch nicht als Prinzessin, sondern muss eben zugeben, dass sie sich für eine Schäferstochter doch merkwürdig "fürstlich" verhält. Das baut alles darauf, dass manche Leute ja auch damals noch den alten Glauben hatten, dass man die Abstammung am Äußeren und am Verhalten erkennen kann.


    Was sich auch in dem Statement über Perdita ausdrückt:

    – der Ausdruck von Adel, welcher zeigt, wie Natur höher steht als Erziehung –


    Übrigens gefällt mir der Name Florizel vom Schriftbild her total gut – ich fürchte zwar, im richtigen Leben wäre ein Kind damit eher gestraft, aber schön ist er trotzdem. :herz:


    Inzwischen habe ich auch meine Notizen vom 3. Akt wiedergefunden. Damals wollte ich noch näher darauf eingehen, dass mir das Stück für eine Komödie erstens viel zu tragisch ist, und dass ich zweitens an "Shakespeare für Dummies" zu zweifeln anfange. Die Autoren beharren nämlich darauf, dass man sich bei Shakespeare's Komödien sicher sein kann, dass niemand stirbt und alles gut ausgeht. Und im dritten Akt waren mir schon zu viele Menschen gestorben, als dass ich mir noch ein Happy End vorstellen hätte können ... und so sehe ich das auch jetzt. Denn selbst wenn Hermione wieder zum Leben erwacht ist: der kleine Mamillius bleibt tot :heul: (außer Mamillius = Florizel, aber das glaube ich nicht), und Antigonus auch.


    So, ein paar Fragen muss ich jetzt aber auch noch in die Runde werfen:


    Erstens verstehe ich nicht, was Paulina Anfang des 5. Aktes damit bezwecken will, dass sie Leontes eine neue Gattin aussuchen möchte ... oder so tut, als ob sie es möchte. Hat sie das zu dem Zeitpunkt noch ernsthaft vor und verwirft den Plan dann, weil Perdita auftaucht und Hermione somit ins wahre Leben zurückkehrt? Oder will sie einfach die Kontrolle über Leontes' Heiratspläne? Oder habe ich was komplett falsch verstanden? :confused:


    Zweitens, was ich mich schon im 4. Akt bzgl. der Reue Leontes' gefragt habe – glaubt er nun plötzlich an Hermiones Unschuld (--> ist ihm der Wahnwitz seiner Schlussfolgerungen aufgegangen, nachdem sich die Eifersucht abgekühlt hatte)? Oder tut ihm nur Leid, dass seine Frau und sein Sohn wegen seiner Reaktion an gebrochenem Herzen gestorben sind und er bereut, so hart zu ihr gewesen zu sein, auch wenn er noch immer davon ausgeht, dass er Recht hatte?

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  • [...] und dass ich zweitens an "Shakespeare für Dummies" zu zweifeln anfange.


    Waah! Das habe ich mir gerade erste gekauft, aber noch nicht reingeschaut. Eigentlich waren die Kritiken dazu positiv.



    Erstens verstehe ich nicht, was Paulina Anfang des 5. Aktes damit bezwecken will, dass sie Leontes eine neue Gattin aussuchen möchte ...


    Ich hatte den Eindruck, dass sie selbst Absichten auf Leontes hatte. Schließlich ist sie auch Witwe, seit Antigones von dem Bären zerlegt wurde.



    Zweitens, was ich mich schon im 4. Akt bzgl. der Reue Leontes' gefragt habe – glaubt er nun plötzlich an Hermiones Unschuld (--> ist ihm der Wahnwitz seiner Schlussfolgerungen aufgegangen, nachdem sich die Eifersucht abgekühlt hatte)? Oder tut ihm nur Leid, dass seine Frau und sein Sohn wegen seiner Reaktion an gebrochenem Herzen gestorben sind und er bereut, so hart zu ihr gewesen zu sein, auch wenn er noch immer davon ausgeht, dass er Recht hatte?


    Er hatte genug Zeit, sein Handeln zu überdenken und hoffentlich auch zu bedauern. Hermione ist eigentlich nur vollständig rehabilitiert, wenn der reuevolle König einsieht, dass er sich nur etwas eingeredet hat. Die zweite Möglichkeit, bei der er davon ausgeht, dass seine Beschuldigung doch zutrifft, passt nicht in eine Romanze.


  • Waah! Das habe ich mir gerade erste gekauft, aber noch nicht reingeschaut. Eigentlich waren die Kritiken dazu positiv.


    Ach, im Großen und Ganzen finde ich es auch echt empfehlenswert, also keine Sorge! Ein paar etwas ... naja, wirklich dummymäßige Stellen gibt es zwar schon, wie dir bestimmt auch auffallen wird :elch: aber die meisten Kapitel gefallen mir gut und für mich war's schon eine gute Entscheidung, das Buch zu kaufen!


    Zuerst habe ich "Shakespeare für Dummies" einmal systematisch von vorne bis hinten durchgelesen - bis auf die Kapiteln mit den Inhaltsangaben zu den einzelnen Stücken. Da blieb schon mal einiges Interessantes hängen.
    Wenn wir nun unsere Leserunden abhalten, fahre ich am besten damit, dass ich immer die Inhaltsangabe eines Aktes lese und danach den Akt selbst. So spoilere ich mich nicht großartig und kann der Handlung trotzdem gut folgen. Und wenn ich fertig bin, verwende ich das Register und schlage alle Stellen nach, wo das Stück erwähnt wird. So frische ich dann noch einmal die ganzen Zusatzinfos von damals auf, als ich das Buch noch ganz neu hatte! :daumen:



    Ich hatte den Eindruck, dass sie selbst Absichten auf Leontes hatte. Schließlich ist sie auch Witwe, seit Antigones von dem Bären zerlegt wurde.


    Oh! :boahnee: Meinst du wirklich?



    Er hatte genug Zeit, sein Handeln zu überdenken und hoffentlich auch zu bedauern. Hermione ist eigentlich nur vollständig rehabilitiert, wenn der reuevolle König einsieht, dass er sich nur etwas eingeredet hat. Die zweite Möglichkeit, bei der er davon ausgeht, dass seine Beschuldigung doch zutrifft, passt nicht in eine Romanze.


    Ja, da hast du wohl Recht. So ist es am einleuchtendsten.

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  • Oh! :boahnee: Meinst du wirklich?


    Ich kann es mir gut vorstellen. Welche Frau würde sich nicht gerne den König angeln? Außerdem ist Leontes schuld, dass Antigones starb, denn er gab ihm ja den Befehl, das Baby wegzubringen. Gut, mit dem Wissen, dass sie möglicherweise Hermione bei sich versteckte, können auch andere Beweggründe ausschlaggebend sein, aber meine Deutung gefällt mir ganz gut :zwinker:.


    Deine Ausführungen bezüglich Shakespeare für Dummies beruhigen mich wieder. In der Zeit, bis wir das nächste Stück anfangen, möchte ich immer ein bisschen in dem Buch lesen und nach dem gleichen Schema vorgehen wie du.

  • Ja, da hast du wohl Recht. So ist es am einleuchtendsten.


    In einer anderen Shakespeare-Romanze, Cymbeline, ist das aber genauso. :breitgrins: Da denkt Posthumus auch, dass Innogen fremd geht und irgendwann bereut er es aber, sie verstoßen zu haben. Er sagt aber auch ganz klar, dass er trotzdem noch von ihrer Untreue ausgeht. Ich glaub, der Begriff Romanze ist heutzutage etwas irreführend, weil er (zumindest bei mir) ständig Assoziationen mit Hollywoodschnulzen etc. hervorruft.


    Und nein: Florizel und Perdita sind keine Geschwister... obwohl ich das beim ersten Lesen damals auch erwartet hatte.


    Und Paulina sehe ich als treue Dienerin an... Ich kann das gerade aber nicht mit Bestimmtheit sagen, weil ich den Text nicht genau im Kopf habe und glaube, dass ich gerade zu sehr von der Theateraufführung beeinflusst bin, die ich erst letztens gesehen hab. Da war es nämlich so.



    :lachen: Dafür haben wir mit Mrs. Dalloway die bestmögliche Alternative :smile:


    Das ist wohl das schönste Kompliment, was ich je bekommen habe. :breitgrins: Ich fühle mich geehrt. :breitgrins:


    Edit: Steht die Info über den Vorhang in Shakespeare für Dummies, Bluebell? Ich bin da gerade etwas skeptisch... Beide Stücke wurden im Globe aufgeführt, soviel steht fest. Aber da liegen so viele Jahre dazwischen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es derselbe Vorhang ist bzw. frag ich mich grad, woher die Autoren das wissen wollen? Haben die irgendwelche Quellen angegeben? Das würde mich gerade wirklich interessieren.

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    Einmal editiert, zuletzt von Mrs.Dalloway ()


  • Edit: Steht die Info über den Vorhang in Shakespeare für Dummies, Bluebell? Ich bin da gerade etwas skeptisch... Beide Stücke wurden im Globe aufgeführt, soviel steht fest. Aber da liegen so viele Jahre dazwischen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es derselbe Vorhang ist bzw. frag ich mich grad, woher die Autoren das wissen wollen? Haben die irgendwelche Quellen angegeben? Das würde mich gerade wirklich interessieren.


    Balkon, nicht Vorhang! :zwinker: Quelle steht keine dabei, aber mir kommt das nicht so unrealistisch vor.

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  • Ah... Sorry. Ich hab ungenau gelesen. :redface:
    So macht das dann auch Sinn.

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  • So, ich habe auch gerade den 5. Akt zu Ende gelesen.


    :redface: Oh, wie blöd. Das kommt davon, wenn man zuerst schreibt und dann denkt. Ihr habt natürlich Recht. Tun wir so, als hätte ich diese vermutung nie geäußert. :zwinker:


    Ich glaube Paulina versucht eher Leontes davon zu überzeugen dass, um welche Frau es sich auch immer handeln mag, keine so perfekt ist wie Hermione, zumal sie ja anscheinend weiß, dass sie noch lebt und darauf hofft, dass sich eine Tage doch alles zum Guten wendet.


    Viele Grüße Tina


  • Ich glaube Paulina versucht eher Leontes davon zu überzeugen dass, um welche Frau es sich auch immer handeln mag, keine so perfekt ist wie Hermione, zumal sie ja anscheinend weiß, dass sie noch lebt und darauf hofft, dass sich eine Tage doch alles zum Guten wendet.


    Das stimmt allerdings. Ich gehe einfach mal davon aus, dass Hermione die 16 Jahre versteckt gelebt hat, denn die Lösung mit der Statue, die zum Leben erwacht, ist einfach zu weit hergeholt. Somit muss Paulina wissen, dass sie sich bei Leontes keine Chancen ausrechnen kann, vor allem, weil er seine Taten inzwischen bereut. Paulina ist also der Inbegriff der treuen Dienerin.

  • Hallo, schön dass es dieses Forum gibt. Ich werde mich sicher noch anständig vorstellen usw., aber für jetzt habe ich ein schnelle Frage in Sachen Wintermärchen:
    Ich suche ein Zitat in dem es darum geht, dass wir Menschen uns durch unser Leben "gegenseitig befragen" (und dass das gut so sei).
    Es soll angeblich "am Schluss" des Textes stehen. Ich habe die im Web verfügbaren Übersetzungen durchsucht, finde aber nichts entsprechendes.
    Gibt es einen Epilog? Könnte das Zitat aus der Handke-Übersetzung sein?
    Hat jemand eine Idee?
    Vielen Dank!